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Tages - Neuigkeiten.
Calw. Wie im Vorjahr wird uns auch Heuer wieder der Pforz- heimer Zitherklub und zwar diesmal 10—12 Herren besuchen. Das Concert findet am nächsten Sonntag im Saale der I. Dreiß'schen Bierbrauerei statt, worauf wir jetzt schon aufmerksam machen wollen.
— Die von Pforzheimer Fischwasserpächtern enga. girten Fischotterjäger Gebrüder Schmidt haben von Wildberg kommend, wo es ihnen gelungen war, einen Otter zu erlegen, in den letzten 3 Tagen die Nagold bis nach Liebenzell abgestreift. Leider konnten sie der angeschossenen Aemplare nicht habhaft werden.
Vaihingen a. E., 16. März. Gestern Nachmittag wurde eine der hiesigen Stadt gehörige 4jährige Fichtenkultur in einem Flächengehalt von etwa 20 Ar am Auricher Berg durch Feuer zerstört. Den Brandstiftern ist man auf der Spur. — Gestern Abend um 11 Uhr meldete ein Feuerleiter den Ausbruch eines gefährlichen Brandes in Horrheim, Wo der Gemeindefarrenstall vollständig abbrannte und die an denselben angebaute Schullehrerwohnung bedeutend beschädigt wurde. Den vereinten außerordentlichen Anstrengungen der Ortsfeuerwehr und derjenigen von Ensingen und Sersheim gelang es, Dank der herrschenden Windstille, das nur 3 m vom Feuerherd entfernte, im höchsten Grad bedrohte Rathhaus, das schon vollständig geräumt war, noch zu retten. Auch die Gemeindefarren wurden noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht.
H-j Heilbronn, 16. März. Gestern Nachmittag vergnügten sich fünf Hiesige Bäckergehilfen mit Nachenfahren auf dem Neckar unterhalb der Brücke. -Am sog. mittleren Wehr, dem sie zu nahe gekommen waren, vermochten sie der Strömung nicht mehr zu widerstehen und so glitt das Fahrzeug über W, Wehrkante hinab. Drei der Insassen kamen im Nachen wohlbehalten Mzf die schiefe Ebene und den Strudel hinüber, während die andern beiden huzgussprangen. Einem von diesen gelang es, glücklich über die Wehrkante gegÄr die Rauch'sche Fabrik zu balanciren, der andere aber glitt aus und rpnroe in den Strudel hinabgerissen. Dem Tode nahe, brachten ihn zwei Mcher an's Land.
- Heilbronn. Ein Fall roher Mißhandlung eines Kindes beschäftigte hie Strafkammer des K. Landgerichts hier in ihrer Sitzung vom 13. März d. I. Der 35 Jahre alte Schlosser Wilhelm Wittmann von Möckmühl und An 33 Jahre alje Ehefrau Sofie Wittmann haben einen 11 Jahren alten döW^Hermann, ,iÄlcher bis zu seinem 8. Jahre in der Pflege seiner mütter- nwÄ MbßeUU?zu Höchberg OA. Waiblingen, sich befand. Im November 4Wi>'kämsbi^EKnabe zu seinen Eltern und bald nahmen die Nachbarn Mselben wahr, daß das Kind häufig von seinen Eltern gezüchtigt wurde, M ausflWz geringfügigen Anlässen und weit über das Maaß des elterliches Michtigungsrechts hinausgehend. Schon im Jahre 1882 wurden die Wtenl"wegßü dieser Mißhandlungen vom Gemeinderath ernstlich verwarnt und zu besserer Behandlung des Knaben ermahnt. Die nächste Folge war, daß dev Haler!'sofort nach dem Verlassen des Rathhauses mit dem Knaben iM'Horn.Lbrr6 die: erhaltene Ermahnung diesem auf der Straße mehrere Streichs au db« Aozff versetzte, daß der Knabe jedesmal zu Boden stürzte. Die Muttüit schlug ihn ein anderes Mal, weil er sich bei einer Feldarbeit Ungeschickt änliöß/mit einer Haue mehrmals auf den Kopf und Rücken, daß ch'/örhebliche, Anschwellungen erlitt. Von dieser Zeit an steigerten sich die Mißhandlungen fortwährend, theilweise so, daß die Nachbarn das Jammern dös Kindes erricht mehr Mit anhören konnten und zur Hilfeleistung in das HauS der'Wittmanfchen Eheleute eindrangen. Ein Nachbar zählte bei einer äuzigen derartigen Mißhandlung 50 schwere Stockstreiche; der Vater band den. Maben: mehrmals stundenlang in aufrechter Stellung chü- ifli ne'm besonders zu diesem Zwecke in der Wand befestigten Ringe Sqfi; disi-Rahrung wurde dem Kinde in so ungenügender Menge verabreicht, d«ß rchibrt Mchbarn und Mitschülern Brot erbettelte und entwendete. Im Jkmjaaittkk, I. gab ein wiederholter Fall grober Mßhandlung die Veran- lafsMgMr Anzeige durch den in Möckmühl stationierten! Landjäger, worauf di§ fsosMige Verhaftung des Wittmann verfügt wurde^ In der Verhandlung dsachtepj hie Angeklagten Eheleute zu ihrer EntsKuldiguya, « 4>Ah das Mld viel liige und Nahrungsmittel entwende und daß sie deßhalb zu »seiner lUdepholite^ Züchtigung genöchigt gewesen seien. DK BeweiMsMMgb^ SMb, daß-die Entwendungen nur deshalb stgttgefund^n MjtLH§ Wih Mdq'vvn Setten seiner; Eltern' die genügende. NahrWg vorentWe^Mx^ M der gtzruhtsgrztlichen Untersuchung hatte sich der ganz äbgemagexÜMB
deDKörpers: deß mißhandelten Knabew gezeigt. (Es wurde den M- MgMesA, M sie-! welch-,dieH. EntWndWgesl Me rWDWMM
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M- -HegWi'die Ehefrau würde ein?, GesängniMase von 3MoGten^.gMz den-OömaW eine^Gefängnißstrafe von 6 Monaten'erkannt., m .. üUrr Kavenshurg. 15. März. JähM afl Hm WochenWrkt vor 'itz.Märzch.beMnen dischigsigenMnarsNttwKindermLktej m W ^ ^ . ' " '
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Berge und Thäler; Jedem aber, der sich für die Sache interessirt, mag es Beruhigung gewähren, daß weitaus die große Mehrzahl der Hirten und Hirtinnen bei ihren Dienstherrschaften gute Aufnahme findet und daß sie wohl bestehen können.
Bingen, 14. März. Ein schrecklicher Unglücksfall trug sich heute Morgen bei der Station Langenlonsheim (Rhein-Nahebahn) zu. Kurz vor Ankunft des Paris-Frankfurter Schnellzuges hatten sich 2 kleine Kinder durch die geschlossene Barriöre gedrängt und das Geleise betreten. Die nahe dabeistehende Mutter eilte ihren Kindern zu Hilfe, doch zu spät, alle drei wurden von dem Zuge überfahren und getödtet.
Vermischtes.
— (Ein Diamantenkönig.) Vor Kurzem starb der bekannte Diamantenhändler in Hamburg Herr G. Gutruf eines plötzlichen Todes. Der Verblichene, ein geborener Calw er, war einer der Ersten, der die Rohdiamanten aus den Cap-Feldern auf den europäischen Markt gebracht und diesen Edelstein in großartigem Maßstabe im Handel eingeführt. Gutruf besaß in Antwerpen und Amsterdam großartige Diamantenschleifereien und wurde zufolge seiner bedeutenden Geschäftsverbindungen mit allen Ländern der Erde als einer der bedeutendsten Diamant- und Brillantenhändler allgemein der „Diamantenkönig" genannt. Er hinterläßt ein Vermögen von 12—15 Millionen Mark.
— Eine ergötzliche Dynamitgeschichte erzählt der „Kemptener Anzeiger" aus Kempten (Allgäu) wie folgt: Durch die gegenwärtig an allen Ecken und Enden vorkommenden Dynamit-Katastrophen wurde auch gestern der Besitzer der Bierbrauerei zur „Stadt" dahier in nicht geringe Aufregung versetzt. Mit dem Morgenzuge nahmen nämlich drei Muster-Reisende, welche u. A. auch Weckeruhren führen, in betreffender Wirtschaft ihr Absteige-Quartier und übergaben dem Wirthe die Koffer, mit dem Bemerken, daß er für sorgfältige Aufbewahrung derselben Sorge tragen möge. Nichts Böses ahnend, gingen nun die Reisenden ihrem Geschäfte in hiesiger Stadt nach. Nach kurzer Zeit vernahm der Besitzer ein gehendes Werk in den betreffenden Koffern und dachte alsbald, es könnte sich vielleicht in denselben eine sogenannte Höllenmaschine befinden. Zur Sicherheit brachte man dieselben an einen abgelegenen Platz, nämlich auf die Kegelbahn, und ließ dann sofort die Polizeikommission behufs Oeffnung derselben rufen. Mit lächelndem Munde zwar bemerkte der Herr Polizeioffiziant dem ängstlichen Gemüthe, daß sich in den Koffern jedenfalls nichts Anderes wie Reisewecker befänden. Nach erfolgter Rückkunft der unglücklichen Kofferbesitzer wurden nun dieselben gebeten, sofort ihre Koffer zu öffnen und siehe da, man fand wirklich gehende Reisewecker in denselben sorgfältig verpackt. Verblüfft zog der Besitzer von dannen und unversehrt, ohne jedewede Explosion, steht nun heute noch die Bierbrauerei zur „Stadt" da.
— Auch in der Schweiz fließt Petroleum. Die Bewohner von Besenbüren im Bezirk Muri haben mitten im Dorfe eine Petroleumquelle entdeckt. Zwei Dorfbrunnen, welche aus derselben Brunnenstube ihr Wasser beziehen, führen fortwährend mit ihrem Wasser trübes Erdöl, welches in seiner Beschaffenheit ganz dem gewöhnlichen Petroleum gleicht. Die Leute fangen das Wasser in Standen auf, lassen es ruhig werden und schöpfen alsdann das Oel, welches sich seiner Leichtigkeit wegen auf dem Wasser gelagert hat, in Gefässe ab. Ganz Besenbüren wird Nachts von einheimischem Petroleum beleuchtet. Die Erdölquelle steht mit dem zwischen Besenbüren und Bünzen liegenden umfangreichen Torfmoor in Beziehung. Die Untersuchung wird das Weitere ergeben.
— Das tausendste Hallali. Man schreibt der W. Pr. aus Paris: „Ein wohl einzig in seiner Art dastehendes Jagdfest feierte vor einigen Tagen eine zahlreiche Gesellschaft der französischen Aristokratie bei dem Marquis von Chambray. Dieser Senior der Hubertus-Jünger hat mit seiner Jagd - Equipage den tausendsten Rothhirsch gejagt, und zwar in dem Zeitraum von 33 Jahren, während in der ganzen Zeit das Jagdbuch nur 197 Fehljagden verzeichnet. Die Kosten der Jagd-Equipage beziffern sich in dieser Zeit auf 11,727,100 Fr. Der Marquis ritt auf diesen Jagden ins- gesammt eine Strecke von ca. 18,150 Lieues, also ungefähr den doppelten Weg um die Erde und er war dabei im Ganzen 3 Jahre, 5 Monate und 25 Tage im Sattel. Der Oberpiqueur, welcher seit 1851 bei dem Marquis angestellt ist, kann die zurückgelegte Distanz auf 32,536 Lieues bei der JWd selbst und auf 18,311 Lieues bei Promenaden der Meute, Clubhun- Mgs,gc. berechnen; es ist dies also ein Weg, der nahezu den fünffachen beträgt. Bei der Jubiläumsjagd, der Tausende von Menschen beiwohnten, wurde ein Zehnender nach scharfem anderthalbstündigem Run W.^Rche pM Benette Hallali und dort durch den Marquis von Boury ab-
EU.chekqMer norddeutscher Lustspieldichter besitzt emen Freund, MlHr-,Wjf)sefiM SMchxn durchaus nichts hält. Der Schriftsteller antwortet EMnANfimrs r Publikum ist am Ende doch der einzig maßgebende Richter." ' Jungst wurde nun ein Stück sehr kühl ausgenommen oder vielmehr höflich abgelehnt. „Nun, was sagst Du zu Deinem Publikum?" „Ach was, MohMe!" sagte Hx gekränkte Poet. „Und das bemerkst Du erst jetzt? Jch Mlß das seitMeftrsssil, exsien Erfolg." _
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— Brockh-MMWl-i^SHotzk-LriMon hat in seiner nxuen, dreizehnten ßluMae miit, deminMst, Lü,MLeW?Mt05. Hefte den sieMten Buno" vollendet!' !DeWlbe(MiaM M^MWe^LMFord bis Ge- MKMer M^eteü siebente
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