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Amt8- unä Intelligenzbkatt für äen Kezirk.

Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.

Die EinrückungSgebühr beträgt 9 H für die vicr- syaUig« Zelle oder deren Raum.

Donnerstag, den 7. Februar L88L.

AbonnementSvreiS halbjährlich 1 80 L, durch

die Post bezogen im Bezirk 2 30 «h, sonst in ganz

Württemberg 2 70

Amtkieke Aekaantmarkungea.

Calw.

Au dir L. Pfarrämter.

Die K. Pfarrämter werden unter Bezugnahme auf die Bekanntmach- , ung der K. Commission für die Erziehungshäuser vom 10 Januar ds. Js., (Staatsanzeiger Nr. 13) betr. die Festsetzung des für die Zöglinge des > Taubstummen- und Blinden-Jnstituts zu Gniünd zu entrichtenden Kostgelds iemit aufgefordert, die auf 1. Febr. d. I. verfallene Berichte über linde und taubstumme bildungsfähige Kinder, soweit sie nicht eingekommen sind, alsbald einzusenden, auch etwaige Bittschriften um die Ausnahme für den im Monat Mai d. I. beginnenden Lehrkursus mit den vorgeschriebenen Beilagen versehen so zeitig hier einzureichen, daß deren Vorlage an die K. Commission für die Erziehungshäuser vor dem letzten Februar erfolgen kann.

Hiebei wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die jähr­lich einkommenden tabellarischen Notizen über die vorhandenen blinden und taubstummen Kinder die Stelle der Aufnahmsgesuche nicht vertreten können.

Den 2. Febr. 1884. K. gemeinsch. Oberamt.

_ Flaxland. Berg .

" Calw. " ^

An die Orlsvorsteher.

Die Ortsvorsteher werden hiemit auf den in Nr. 3 des Amtsblatts publicirten Ministerial - Erlaß vom 28. vor. Mts. betr. die Maßregeln gegen die Schasträube mit dem Auftrag hingewiesen, den Inhalt derselbe», insbesondere der Punkte 511, ohne Verzug zur Kenntnrß der Schafbefitzer zu bringen, und daß dieß geschehen ist, unter Anschluß des in ! Ziffer 3 des Erlaßes Gezeichneten Verzeichnisses, unfehlbar binnen ! einer Woche hierher nachzuweisen.

Den 6. Februar 1884. K. Oberamt.

Flaxland.

Aas Aeutschlhmrr in Elsaß-Lothringen.

Langsam aber mit unabwendbarer Sicherheit schreitet das Germani- ! sirungswerk in unseren Reichslanden vorwärts, während der anderthalb Decen- ! riien, die Elsaß-Lothringen nun bald wieder mit dem deutschen Vaterlande vereint sein wird. ist viel geschehen, um die dem deutschen Wesen entfrem­deten Gemüther dem Mutterlande wieder zuzuführen.

! Im Elsaß stoßen die Bestrebungen, die Bevölkerung zu germanisiren,

auf viel geringere Schwierigkeiten, wie in Lochringen. Es liegt das daran, daß der Elsäßer seiner ganzen Natur, seiner Denk« und Handelsweise nach, selbst in seinem Aeußeren vorwiegend Deutscher ist. Der Elsäßer spricht ein

schlechtes französisch, der breite, allemanische Dialekt, den er von Jugend auf hört, hindert ihn daran, sich das scharf acceutuirte französische Idiom anzueignen. In Folge dessen betrachtet sich der Elsäßer, natürlich im Großm und Ganzen, durchaus nicht als mit dem Franzosen identisch, derWelsche" ist und bleibt für ihn ein Fremder, nur das lose Band der militärischen gloire" verband den Elsäßer mit dem Franzosen. Im Uebrigen war der Elsäßer vor dem Kriege von 1870 der Paria der Franzosen, in Paris gab es keine verächtlichere Persönlichkeit als der Elsäßer. Sagte doch damals ein französischer Gelehrter, als er gefragt wurde, weßhalb er kein Deutsch lerne, ganz trocken,Deutsch ist so schwer wie arabisch. Wenn ich nun arabisch lerne, so erwerbe ich mir den Ruf eines Orientalisten, im andern Falle lerne ich nur die Sprache unserer Gassenkehrer". Damit waren die Elsäßer gemeint. In anderer Beziehung jedoch verstand man dieselben vor­züglich auszunützen. Eine ganze Anzahl berühmter französischer Generale stammt aus dem Elsaß, die schönsten und zuverlässigsten Truppen des Kaiser­reichs bestanden aus Elsäßer». Kaum ein andrer deutscher Volksstamm be­sitzt einen solchen Hang nach soldatischem Ruhm, wie der Elsäßer; die Küras­siere von Reichshofen, die heute noch jedes französische Herz mit Enthusias­mus erfüllen, waren größtentheils elsäßische Reiter, die französische Artillerie, die jetzt noch von vielen Sachverständigen für ausgezeichnet gehalten wird, zog bekanntlich ihren hauptsächlichsten und besten Ersatz aus dem Elsaß. Unsere Regierung hat das auch eingesehen, mit Vorliebe werden die Elsäßer in unsere glänzendsten Regimenter eingestellt, die deutsche Armee ist es, welche den jungen Nachwuchs im Elsaß am leichtesten wieder zu echten Deutschen machen wird.

Ganz anders liegt die Sache in Lothringen. Der Lothringer ist nicht so sehr Deutscher als der Elsäßer. Es hat viel weniger von dem geraden ritterlichen Sinn des Deutschen, bei ihm siel die Gallisirung auf viel frucht­bareren Boden nls bei dem Elsäßer. Der lothringische Stamm, obgleich ursprünglich rein deutsch, ist doch im Laufe der Jahrhunderte nicht intact geblieben, er hat sich mit vielen fremden Elementen vermischt, und daher kommt es auch, daß das lothringische Volk eigentlich mehr nach dem Fran- zösichen hinneigt als nach dem Deutschen. Auch heute noch ist der Unter­schied bemerkbar. Ein elsäßisches Bauerndorf hat einen vollkommen deutschen Anstrich, es unterscheidet sich in nichts von den Dörfern des Schwarzwaldes und der Rheinpfalz, lothringische Dörfer dagegen sehen vollständig französisch aus. Auch wirkt der Nimbus der Armee auf den Lothringer viel weniger bestechend wie auf den Elsäßer. Hier beginnt hauptsächlich neben den weisen und taktvollen Maßnahmen der Regierung die Aufgabe der Kirche und namentlich die der Schule. Die Jugend Lothringens muß mit aller Sorg­falt erzogen werden, das schlummernde deutsche Bewußtsein muß in den jungen Herzen geweckt werden, damit sie später sich als das fühlen, was sie in der Thal sind, als wahre Angehörige des großen deutschen Vaterlandes.

i ^ D. (Nachdruck verboten.!

! Leidenschaftliche Kerzen.

s Roman von Karl Zastrow.

l . (Fortsetzung.)

» . kleiner Knabe führte ihn nach dem Schauspielhause, welches sowohl

l m seiner einfachen praktischen Bauart, wie in seiner Größe sich vortheilhaft I vor den angrenzenden Häusern auszeichnete. Riesige Zettel, welche neben den

! drei Eingangsthüren angeklebt waren, verkündeten dem Publikum die bevor-

stehenden musikalischen Genüsse. Er warf nur einen kurzen Blick darauf, um sich über die Anfangszeit des Concerts zu orientiren, dann ließ er sein Auge über die wenigen Häuser schweifen, welche den Platz einfaßten. Ein kleineres, zweistöckiges Gebäude, welches von den übrigen nur durch einen Garten getrennt war, wurde ihm von seinem jugendlichen Begleiter als das Haus der Wittwe Willing bezeichnet, welche ein Geschäft daraus mache, durchreisende Komödianten und sonstige Künstler während der Dauer ihrer Vorstellungen bei sich aufzunehmen.

! Nachdem er den Knaben mit einem Geldgeschenk entlassen, faßte er in

einem engen Gäßchen, das auf den Theaterplatz mündete, Posto. Er konnte von hier aus sämmtliche Fenster des kleinen Hauses beobachten, während Hn^. ein vorspringendes Eckgebäude vor den Blicken der Hausbewohner verbarg.

Geraume Zeit wartete er so, ungeduldig den Augenblick herbeisehnmd, wo die Geliebte einmal zufällig am Fenster erscheinen werde.

Das kokette Gesicht der Virtuosin wurde zu verschiedenen Mal^.zwischen ^ den Topfgewächsen sichtbar, welche das Fensterbrett zierten. Es stierte sogar > «ne volle Stunde lang mit dem gewohnten leeren und nichtssagenden Aus­

druck auf die Straße hinab, sonst zeigte sich nichts. Die nahe Thurmuhr verkündete die Mittagsstunde, und noch immer nicht gewahrte er eine Spur von der Geliebten. Schon wollte er von jedem weiteren Versuche, noch vor Beginn des Konzerts seine Anwesenheit kund zu thun, abstehen und den Rückweg antreten, als er, sich zum letzten Male nach dem Hause umwendend, plötzlich das bleiche, ernste Gesicht.der Künstlerin erblickte. Ihre Züge trugen den gewohnten Ausdruck der Ruhe, fast Gleichgiltigkeit. Die weiße, schmale Hand schob langsam eine Monatsrose bei Seite, welche sie an der Aussicht auf die Straße verhinderte. Sie stand aufrecht, im einfachen, bis an den Hals anschließenden Hauskleide. Nur ein schneeweißer Kragen hob sich als einziger Schmuck von dem dunklen Colorit ab. So schaute sie theilnahmlos auf die wenigen Fußgänger, die vorübergingen und den geringen Straßen­verkehr bildeten. Plötzlich aber flammte ihr Blick auf, und mit einem Aus­druck stolzer Freude ruhte ihr Auge auf dem jungen Kaufmann, der klopfen­den Herzens aus der Gasse heraus und auf den freien Platz getreten war. ES war jedoch nur ein kurzer Moment, im nächsten schon hatte sie mit einer lebhaften Geberde nach rechts gezeigt und war darnach sogleich vom Fenster verschwunden.

Aber Werner hatte die Pantomime wohl verstanden. Anna konnte ihn in ihrer Wohnung nicht empfangen und hatte ihni deshalb die Richtung eines Weges bezeichnet, auf dem sie mit ihm Zusammentreffen wollte. An der Giebelseite des Schauspielhauses führte eine enge, finstere Gasse vorüber, die zur rechten Seite von einem Bretterzaun gebildet wurde. Hinter diesen Einfassungen zogen sich Gärten hin, die jetzt während der kalten Jahreszeit vollständig verödet und menschenleer lagen. Auch in der Gasse war kein Mensch sichtbar, und als er dieselbe durchschritten hatte, befand er sich in einer Baumallee, die sich längs eines breiten Grabens hinzog. Zu einem