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z, den 3. Febuar.

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1er des h. Abendmah ^

5 Uhr im Vereinshau !

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;, den 3. Februar. hr. Abends 8 Uhr.

S-Cours.

K.-Mk. Pf. 9 St-56^ .

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. . 16 67-72 ,

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'-Diskonto 4°/<>.

Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.

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Dienstag, den 5. Februar L88L

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Politische Nachrichten.

Deutsches Reich.

Zu der Beerdigungsfeier Lasker's bemerkt dieKonserv. Korres­pondenz:"Von konservativer Seite ist nicht der leiseste Versuch gemacht wordett, einen Mißton in diese Feier zu bringen. Der gegnerischen An­maßung genügt das aber nicht. Jetzt, nachdem Alles vorüber und eine schädliche Wirkung nicht mehr zu befürchten ist, kommen bittere Bemerkungen über unserepolitischen Sitten." Hieran wird dann die Mahnung an die Liberalen geknüpft, esanders zu machen," wenn einmal ein hervorragender konservativer oder klerikaler Parteimann zu Grabe getragen werden sollte. Das zu sagen ist wohlfeil. Tritt der Fall ein, dann wird man sich schon zu helfen wissen. Dem Betreffenden würde das nothmendige Maß von Be­deutung einfach abgesprochen werden. Wonach sollen sich die Parteien bei der Würdigung eines öffentlichen Characters denn richten, als nach ihrer besonderen Auffassung von der Verdienstlichkeit seines Thuns? Nur ganz wenige'Personen gibt es in Deutschland, deren Leistungen derart-sind, daß der Maßstab der Partei für sie nicht gilt. An ihrem Grabe wird die Partei dereinst denn auch schweigen. Laster gehört nicht zu diesen Wenigen. Daß er während mehrerer Jahre großen Einfluß auf die Gestaltung unserer inneren Politikgeübt" hat, ist nicht entscheidend. Auf das Wesen des Einflusses kommt es an, und in diesem Punkt ist an Einigung eben nicht zu denken. Was die Liberalen an ihm für segenbringend erklären, erscheint uns bei allem guten Willen, den wir dem Verstorbenen nicht absprechen wollen, als das Gegentheil."

Dresden, 30. Jan. In der zweiten Kammer wurde heute über die Prügelstrafe in den sächsischen Gefängnissen gesprochen. Lieb- knecht: Mit Anwendung harter Strafen werde überhaupt nichts erreicht; wer noch Ehrgefühl habe, dem werde es durch Prügel genommen, wer 'eines habe, werde noch mehr verstockt. Redner citirte wissenschaftliche Gut­achten, um zu beweisen, daß die große Mehrzahl der Verbrecher geistig schwach sei. Bei einer ärztlichen Untersuchung der Gefangenen in Zwickau habe

«Nachdruck »«boten.)

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»- Leidenschaftliche Kerzen.

^ Roman von Karl Zastro w.

- (Fortsetzung.)^

Am folgenden Tage zur passenden Geschäftsstunde verfügte Werner zum letzten Male in das Arbeitskabinet seines Prinzipals, der ihm sein laben am Geschäft in guten Staatspapieren herauszahlte. Mit einer -artenden Summe Geldes versehen, verließ der junge Mann, der keinen ha- erMdk Zeit verlieren wollte, noch an demselben die Residenz, um sich z- oem Mädchen zu vereinen, welches der Gegenstand aller seiner Gedanken F Träume war.

s I Es mar bereits Mitternacht, als er in dem alterthümlichen Städtchen Hras. Er - hatte beinahe sechs Meilen mittelst der Postkutsche zürückgelegt ss-, " suhlte sich daher ein wenig ermüdet. Gegenüber dem Postgebäude be- ^ '^> sich das Gasthauszum weißen Roß," für das kleine Städtchen ein -cht imposantes, staatliches Gebäude von drei Stockwerken.

Der Wirth, ein freundlich und gutmüthig dreinschauender Mann in ver Mitte der Vierzig, stand im vollen Bewußtsein seiner Würde vor der Thüre und musterte beim schwachen Schimmer der Straßenlaternen die aus dem Postwagen steigenden Fremden, die oft sämmtlich ihren Weg nach seinem Hause nahmen. Seine gefälligen Manieren, so wie die zwanglose Art, mit ser er seine Gäste willkommen hieß, ließ erkennen, daß er sich viel in der Welt bewegt habe. Er begrüßte Werner mit einer artigen Verbeugung.

Ein Zimmer mit Schlafkabine! in der Belletaae, nicht wahr, mein Herr?" sagte er freundlich.

So gut Sie es gerade haben!" antwortete Werner in ebenso 'züvor-

sich herausgestellt, daß nur der fünfzehnte Theil derselben im Besitze nor­maler geistiger Fähigkeiten sich befand. Von Seiten der Irrenärzte sei mehrfach Verwunderung darüber ausgesprochen worden, daß die Grenzen der Zurechnungsfähigkeit der Verbrecher so weit ausgedehnt werden. Wenn die Wissenschaft den richtigen Weg zeige, solle man nicht in die alten Gebräuche zurückfallen. Die sozialen Zustände der Gegenwart tragen ungemein viel zur Vermehrung der Verbrechen bei. Starke: Es sei Zeit gewesen, die Zügel etwas straffer anzuziehen und der Gemüthlichkeit in den sächsischen Gefängnissen ein Ende zu machen. Es sei Niemand Freund der Prügel­strafe, aber die jugendlichen Verbrecher, die muthwillig öffentliches Eigen­thum beschädigen, und die Sittenverbrecher müssen gehauen werden, daß sie nicht mehr laufen können. Abg. LJebknecht erwiderte, wenn der Vor­redner die zeun6886 ck'oräo meine, welche die Straße unsicher mache, oder Leute, welche ihre Dienstmädchen verführen, so könne er Recht haben. Bebel bestreitet, daß in den Gefängnissen Gemüthlichkeit geherrscht habe. Die höheren Gefängnißbeamten seien nur durch ihre Erfahrungen zu der Einsicht gekommen, daß es mit Härte und Grausamkeit nicht gehe. Sie be­säßen ein Maß von Einsicht, von dem zu wünschen wäre, daß man es auch am Regierungstische finde. Der Justizminister v. Abeken erklärt, die Androhung der Prügelstrafe habe sich notwendig gemacht, nachdem in eini­gen Gefängnissen freche und thätliche Auflehnung gegen die Ordnung vorge­kommen sei. Die betreffende Verwarnung habe sich auch so wirksam er­wiesen, daß man von thatsächlicher Anwendung der Prügel absehen konnte. Abg. Liebknecht wollte nochmals sprechen, doch bedurfte dies, da er schon zweimal das Wort erhalten, der Genehmigung der Kammer. Dieselbe wurde mit 34 gegen 23 Stimmen verweigert. Weiter wurde noch über Zunahme der Trunksucht debattirt und Unterstützung der Vereine empfohlen, welche dieses Nebel bekämpfen.

Um über die Nothwendigkeit oder Entbehrlichkeit der Vivisection ins Klare zu kommen, hat der preußische Kultusminister von Goßler die medizinischen Fakultäten aller preußischen Universitäten um Gutachten ersucht. Sie sind noch nicht alle eingelaufen, aber schon jetzt hat sich herausgestellt, daß die Vivisektion als Unterrichtsmittel für die Studenten nur sehr selten stattfindet und daß überhaupt die Versuche an warmblütigen und höher organisirten Thieren nur in verschwindender Zahl vorgenommen werden.

Die Auswanderung scheint in diesem Jahre eine besonders schwache zu werden, aus allen Theilen Deutschlands treffen flaue Berichte ein. Nur Ungarn verspricht ein nicht unerhebliches Contingent Europamüder zu senden; schon jetzt treffen in Bremen fortwährend größere und kleinere Trupps von Slowaken ein.

O e st e r r e i ch.

Auch Wien wird in kurzer Zeit seinen Belagern ngszu-

kommender Weise; denn er wollte sich von vornherein in dem Wirth einen Freund für seine Zwecke gewinnen.

Mit einem vertraulich klingendenKommen Sie!" geleitete der Gast­hofbesitzer den Ankömmling in ein bequem eingerichtetes Zimmer, und einige Minuten später saß dieser im bequemen Hausrock auf dem Sopha vor dem gedeckten Tische und ließ sich den alten Rheinwein zu dem vortrefflich be­reiteten kalten Entenbraten gar herrlich schmecken. Dann legte er sich mit dem Gefühle, daß bisher Alles gut gegangen sei, zur Ruhe nieder und er­wachte nach einem gesunden Schlafe erst, als der Tag bereits vollständig angebrochen war.

Werner warf einen Blick auf die Uhr. Sie zeigte die neunte Stunde. Hastig kleidete er sich an. Der Kellner brachte das Frühstück, aber er be­rührte es kaum. Der Gedanke an die bevorstehende Wendung seines Ge­schicks, so wie an die Vorbereitungen zu seiner Verbindung mit Anna be­schäftigte ihn zu lebhaft, als daß er in diesem Augenblick für etwas Anderes Sinn gehabt hätte. Er fühlte, daß er jetzt vor allen Dingen mit der Künst­lerin über die nächsten Schritte Rücksprache nehmen müsse, aber dazu mar es nöthig, den Aufenthalt der fahrenden Musiker zu erfahren. In der Er­wartung, daß der Wirth im Stande sei, ihm hierüber Auskunft zu geben, beschloß er, diesen zu Nathe zu ziehen.

Herr Mahler, so nannte sich der Eigenthümer desweißen Rosses," stand in der Gaststube hinter seinem Büffet. Er nickte dem jungen Mann, der mit höflichem Gruße zu ihm eintrat, freundlich zu.

Nun, Sie sind ja bereits vollständig angekleidet, wie ich sehe," sing er an,wollen Sie sich unsere Stadt ein wenig ansehen?"

Ich glaube kaum, daß Waltersdorf viel Interessantes darbietet," warf Werner hm.Auch bin ich lediglich aus einer Durchreise begriffen.