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Politische Nachrichten.
Deutsches Reich.
B erlin , 26. Jan. Die Leiche Last er" s ist heute Nacht um 12 Uhr 40 Min. auf dem Lehrter Bahnhof eingetroffen: etwa hundert Personen, darunter eine Anzahl Damen, die Vertreter der Berliner Zeitungen, Korrespondenten englischer und italienischer Blätter, Mitglieder des Vereins Waldeck und des Arbeitervereins waren anwesend. Die beiden Brüder Lasters hatten die Leiche hiehergeleitet. Die nach Bremen entsandte Deputation der „Liberalen Vereinigung" kehrt erst heute zurück. Der mit Guirlonden und schwarzweißen Schleifen geschmückte Waggon, worin der Sarg unter Blumen aufgebahrt war, blieb geschloffen. Abends 7>/r Uhr findet die Ueber- führung der Leiche vom Bahnhof nach der Synagoge statt.
Frankreich.
Frankreich. „Eile mit Weile" sagen die Franzosen jetzt in Tonkin. Nach einem Telegramm aus Hongkong sollen die Operationen grgen Bacnin nLnplich wahrscheinlich bis Anfang März verschoben sein. Die Franzosen sowohl wie die Chinesen haben nämlich so oft behauptet, der Krieg stehe vor der Thür, daß er wohl überhaupt vor derselben bleiben wird. — Auf Madagascar scheint es wieder einmal recht bunt herzugehen. Es wird zwar gemeldet, daß der Gesundheitszustand der französischen Truppen befriedigend sei, die Hamas scheinen sich aber dadurch keineswegs einschüchtern zu lassen. Fünfhundert derselben machten einen Angriff aus Majunga, um sich der Person der Königin zu bemächtigen, mußten sich aber mit Verlust von 60 Todten zurückziehen. Dem gegenüber läßt sich das „Reuter'sche Bureau" melden, daß dis Königin und ihr erster Minister feierlich erklärt haben, sie würden den Franzosen keine Handbreit madagassischen Landes abtreten.
England.
London, 24. Jan. In England und Irland wüthete in den letzten
(Nachdruck verboten.)
Leidenschaftliche Kerzen.
Roman von Karl Zastrow.
(Fortsetzung.)
„Daß sie aber nicht ausschließlich der Gegenstand nur meiner Aufmerksamkeit war," fuhr Edmund fort, „erkannte ich bald. Auch andere junge Herren suchten sich ihr zu nähern, und wie dies immer der Fall, fehlten auch die Herren von zweierlei Tuch nicht. Allein das Mädchen war für Jedermann vollständig unzugänglich; die zartesten Aufmerksamkeiten, die sinnigsten Huldigungen entlockten ihr kaum ein eisiges Lächeln. Dadurch wuchs mein Interesse für sie, und ich war äußerst begierig auf die Lösung der Räthsel, die mir in diesem Frauenleben entgegen traten. Bestimmtes über ihre Vergangenheit wußte jedoch Niemand. Alles, was man in öffentlichen Lokalen über sie sprach, beruhte auf Muthmaßungen. Darnach sollte sie aus dem böhmischen Gebirgsstädtchen Preßnitz stammen, jenem, wegen seiner musikalischen Bewohner berühmten Orte, der alljährlich sein Contin- gent von Wander - Musikern für die Messen, Jahrmärkte und öffentlichen Vergnügungsorte Europa's stellt. Man schrieb ihr eine trübe, schicksalsreiche Jugend zu, wie dies im Allgemeinen das Loos vieler Mädchen aus jener Gegend ist.
Weiter erfuhr ich nichts. Nachtheiliges wagte Niemand über sie zu sagen. Ihr Ruf war makellos, ihre Aufführung rein und ohne jeden Tadel. Eines Abends nach beendigter Vorstellung stand ich an der kleinen Hinterpforte des Theatergebäudes, durch welche sie ihren Ausgang zu nehmen pflegte, wenn sie ihre Rolle zu Ende gespielt hatte. Ich wußte, daß Anna heute nur im ersten Akte vorkam. Bald nach Beendigung desselben mußte sie aus dem Theatergebäude treten. In der That brauchte ich nicht lange zu warten. Ich sah sie tief in ihren Mantel gehüllt herauskommen. Noch
24 Stunden ein äußerst heftiger Sturm. Die Fischerflotten haben großen Schaden gelitten, auch größere Schiffe wurden beschädigt, und es langen von allen Seiten Nachrichten über Strandungen und Schiffbrüche ein, die leider auch mit Verlusten an Menschenleben verbunden sind. Auch auf dem festen Lande sind Menschen durch umfallende Schornsteine, Mauern rc. ge- tödtet worden. Schlimme Nachrichten kommen aus Dublin und von den Shetlandsinseln, wo die Verluste an Menschenleben eine beträchtliche Ziffer erreichen sollen.
Rußland.
Petersburg, 20. Jan. Leaationsrath Graf Herbert Bismarck ist hier eingetroffen und am Freitag beim Fest der Wafserweihe in seiner offiziellen Eigenschaft erschienen. Die Blätter, die jetzt eine sehr vernünftige Sprache Deutschland gegenüber führen, haben sich sympathisch über den jungen Diplomaten ausgesprochen; die „Pet. Wjedomosti" meint, daß die Versetzung des Grafen hieher unter den obwaltenden freundschaftlichen Verhältnissen zwischen Rußland und Deutschland keine politische Bedeutung habe, daß der Sohn des deutschen Reichskanzlers aber eines freundlichen Empfanges sicher sein könne. Die hiesige Aristokratie zeichnet den Grasen sehr aus.
^ Tages - Neuigkeiten.
Calw. Wie uns mitgetheilt wird, haben die bürgerlichen Collegien am letzten Donnerstag einstimmig beschlossen, mit dem Kirchenbau nach dem Plan des Herrn Baurath Berner von Stuttgart, nunmehr zu beginnen. Die Kosten sind einschließlich der Heizbarmachung der Kirche und Herstellung eines Thurmaufsatzes zu 212,000 ^ vorangeschlagen und ist eine 2^- jährige Bauzeit vorgesehen. Mit dem Abbruch des Kirchenschiffs soll sofort begonnen werden. In welchem Lokale in der Zwischenzeit die Gottesdienste gehalten werden, und wie dafür gesorgt wird, daß Thurmuhr und Glocken - geläute möglichst erhalten bleiben, werden wir wohl in der Bälde mitzu- theilen in der Lage sein.
Dachtel. Ein gewiß seltenes Ereigniß von hier verdient auch öffentliche Erwähnung. Aus Anlaß seines 50jährigen Dienstjubiläums als Acciser ist nemlich durch hohe Entschließung des Königlichen Finanzministeriums dem Schultheißen Eisenhardt mit Rücksicht darauf, daß er bereits Inhaber der s ilbernen und goldenen Civil-Verdienstmedaille ist, eine ansehnliche Geldprämie bewilligt und zugleich die hohe Anerkennung für seine langjährigen, treu geleisteten Dienste ausgesprochen worden. Wir wünschen dem Jubilar, daß er zum Wohle der Gemeinde noch lange wirken möge!
heute steht die zarte, schlanke Gestalt mir lebhaft vor Augen. Ihr ganzes Wesen verrieth, daß etwas Außergewöhnliches in ihr Vorgehen müffe; denn obwohl die schwarzseidene Kappe, welche ihr Haupt bedeckte, mich ihr Gesicht nur zum kleinsten Theile erkennen ließ, sah ich doch, daß ihre Wangen noch bleicher als sonst, ihre Züge verstört waren.
Auch ihr Gang hatte etwas Schwankendes, und in der Art, wie sie sich bei dem Herabschreiten der Granitstufen nach rechts und links umsah, lag etwas Scheues, AengstlicheS. Es hatte den Anschein, als ob sie sich fürchte vor irgend einer geheimnißvollen, unsichtbaren Gewalt. Ich überlegte, ob ich mich ihr nähern und ihr meinen Arm anbietrn sollte. Es war ein dunkler Herbstabend, der Himmel Hinz graubewölkt über den dämmerigen Straßen. Schwere Regentropfen schlugen klatschend auf das Pflaster, und ich war in Besorgniß um die arme Harfenistin, die sich schutzlos dtm Unwetter preisgab. Ehe ich indessen zu einem Entschluß gelangen konnte, gewahrte ich, wie sie flüchtigen Fußes davoneilte. Mehrere Straßen durchschritt sie, ohne sich umzusehen.
Ein Unglück befürchtend, hielt ich mich immer in einiger Entfernung hinter ihr, und in der That gewahrte ich bald, wie sie den Weg nach der nächsten, über die Donau führenden Brücke, einschlug.
Dort angelangt, blieb sie am Geländer stehen. Die Straße war menschenleer, denn der Regen strömte bereits in mächtigen Güssen herab. Ich kam ihr näher und sah, wie sie tief Athem schöpfte und sich dann mit dem Oberkörper über das Holzwerk beugte. Einen Augenblick schien sie nachdenklich in die dunkle Fluth hinabzustarren, dann schreckte sie plötzlich auf und sah sich verstört um. Sie hatte das Geräusch meiner Schritte vernommen, denn mit dem Aufgebot aller meiner Kräfte stürmte ich heran. Da steigt sie blitzschnell und mit der Gelenkigkeit einer Katze auf den oberen Brückenrand und will sich eben hinabstürzen, als ich hinzuspringe und sie am Kleide festhalte. Beinahe ohnmächtig siel sie mir in die Arme. Einzelne schnell Vorübergehende blieben stehen, und bald sammelte sich eine Gruppe