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58 . Jahrgang.
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Amtkicbe Kebanntmacbungen.
Calw,
An die Orlsvorsteher.
Im Hinblick auf den Ministerial - Erlaß vom 19. d. Mts. (Amtsbl. S. 21) werden die Ortsvorsteher hiemit angewiesen,
unfehlbar binnen 8 Tagen
die derzeitige Besetzung der örtlichen Bauschau hieher anzuzeigen.
Fernerhin ist von jeder in dieser Richtung eintretenden Aende- rung je binnen 10 Tagen Anzeige zu erstatten.
Den 29. November 1883. K. Oberamt.
Flaxlan d._
Calw.
An die Ortsrwrsteher.
öetr. äie Aubsielüing ^er Manüerg ewerii kleine für 188^
Die Ortsvorsteher erhalten unter Hinweisung auf die durch Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 8. Rovbr. d. I. im Reg.-Bl. Nr. 26, S. 221 folg, veröffentlichten „Aussühr- ungsbestimmungen des Bundesraths zur Gewerbeordnung für das deutsche Reich" den Auftrag, diejenigen, welche Wandergewerbescheine (bisher Gewerbelegitimationsscheine) für das Kalenderjahr 1884 am Beginne dieses Jahres zu erhalten wünschen, durch öffentliche Bekanntmachung zur alsbaldigen Anbringung ihrer Gesuche beim Schultheißenamt aufzufvrdern. Die Gesuche sind sodann mit den gemäß § 64 der Vollzugsverfügung zur Gew.- Ord. vom 9. d. Mts., Regbl. S. 260 fg., auszustellenden Zeugnissen versehen, auf welchen auch zu beurkunden ist, daß die Bittsteller zur Gewerbesteuer ausgenommen seien, unter Anschluß von je 3 Nie. Sportel alsbald hierher einzufenden.
Es wird noch ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß
die den Gesuchen beizuschließenden gemeind er äthlichen Zeugnisse über des Gesuchstellers Alter, Geburtsort, Wohnort und Familienstand, sowie darüber Aufschluß geben muß, ob einer der in § 57, 57a und 576 der Gew.-Ord. (Reichsges.-Bl. von 1883, Seite 198 und 199) bezeichnet«: Versagungsgründe vorliegt. Ist der Gesuchsteller bereits bestraft worden, so ist in das Zeugniß zugleich ein vollständiges Verzeichniß der erlittenen Bestrafungen soweit sie dem Gemeinderach bekannt sind, aufzunehmen, andernfallsist zu beurkunden, daß Bestrafungen des Gesuchstellers nicht zur Kennntniß der Ortsbehörde gekommen sind. Ist der Gesuchsteller ein Ausländer, d. h. nicht Angehöriger eines Staates des deutschen Reichs, so ist dies in dem Zeugniß besonders zu bemerken.
Den 29. November 1883.
K. Oberamt.
Flaxland.
Politische Nachrichten.
Deutsches Reich.
— Die deutsche Krieger-Kameradschaft München hat dem deutschen Kronprinzen folgendes Begrüßungs-Telegramm nach Madrid gesandt: „Zur glücklichen Ankunft auf Spaniens Boden begeistertes Hurrah unserem siegreichen Heerführer, Deutschlands Stolz und Hoffnung! Von der deutschen Krieger - Kameradschaft in München, in Treue fest, im Sturme treu/ — Den fraitzösifchen Politikern, welche von einer Spannung zwischen Süd und Nord in Deutschland so oft zu fabeln lieben, zur gefälligen Kenntnißnahme! F. Journ.
Frankreich.
— In Frankreich wird die Stimmung nachgerade auch kriegslustiger. Der „T emp s" bespricht das Dekret der chinesischen Regierung betreffend dieVorbereitungenzum und tadelt das Zaudern Frankreichs. Das Blatt meint, es wäre Zeit, hinreichende Streitkräfte nach Tonkin zu senden, um das einmal unternommene Werk^ zu Ende zu führen. Die Zusammensetzung des Verstärkungskorps sei festgestellt, alles sei bereit, um sofort die hierzu designirten Truppenabtheilungen, mindestens 2 Regimenter zu je drei, 800 Mann starken Bataillonen, einzuschiffen. Gleichzeitig sollte man jedes der drei gegenwärtig in Tonkin stehenden afrikanischen Bataillone auf 800 Mann verstärken. Wenn man auf französischer Seite nur kein Haar in der Geschichte findet. Dre Chinesen scheinen, wie aus ihrer halb trotzig halb unbestimmt gehaltenen Denkschrift zur Genüge hervorgeht, durchaus die französischen Streitkräfte
Jeuikleton. Durch Liebe erlöst.
(Nachdruck verboten.)
Origmat-Novelle von Karl Zastrow.
(Fortsetzung.)
„Wohin Du willst, Wert! ich folge Dir bis an's Ende der Welt !"
Er zog sie mit seligem Lächeln an sein Herz. Noch mancherlei besprachen die Liebenden, denen die Zeit im Fluge verschwand. „Und haben Sie nie wieder etwas von Ihrem Schwager vernommen, der Sie so schändlich hintergangen?" fragte Frau Raven endlich.
„Ah-! ehe ich es vergesse!" rief Steinfels. „Der Hallunke muß Wind von meiner reichen Erbschaft bekommen haben, denn er wagte es, an mich zu schreiben. Es war in der ersten Zeit meines Hierseins, als ich den Bettelbrief erhielt. Er schilderte mir mit einem ungeheuren Aufwand von rührenden Redensarten das Elend, in welches er als Familienvater versunken sei, und bat um eine Unterstützung, gab auch seine Adresse an , wohin ich das Geld senden sollte; allein ich weiß, daß er lügt und habe seinen Brief nicht beantwortet. Der Mensch hat mir zu viel bitteres Weh bereitet."
Der Abend dunkelte bereits, als Steinfels mit vom Glück strahlenden: Antlitz seine Wohnung erreichte. Lange noch ging er in seinem einsamen Zimmer auf und ab, mit dem Gedanken an die liebliche Jungfrau beschäftigt, die allein unter Tausenden sein Inneres verstanden und sein erstarrtes Herz noch einmal mit dem Strahl einer reinen, edlen Liebe erwärmt und belebt
hatte. In der Frühe des folgenden Tages begab er sich in das Haus des Rentiers Rettig. In- dem Hausflur trat ihm Ottilie entgegen. Ihr Blick leuchtete auf, als sie ihn erblickte, und ohne seinen kalten Gruß zu beachten, näherte sie sich ihm in herzlicher Weise. „Ah, seien Sie uns tausend Mal willkommen, Herr Steinfels! wie Unrecht ist es, daß Sie jetzt erst zu uns kommen, nachdem Sie schon längst jenen Verdacht, den man unwürdiger Weise gegen Sie hegte, in der ehrenhaftesten Art entkräftigt haben und längst wieder in unserem stillen Städtchen eingetroffen sind. Noch einmal, seien Sie uns herzlich willkommen!"
Sie reichte ihm mit ihrem liebenswürdigsten Lächeln die Hand, in welche er kalt seine Rechte legte. „Ich bin erst seit wenigen Tagen hier und hatte andere Angelegenheiten zu ordnen, wie das wohl kaum anders sein kann, wenn man längere Zeit von Hause abwesend ist", gab er zur Antwort. „Eben solche Angelegenheit wünsche ich auch mit Ihrem Herrn Vater zu besprechen."
Sie sah ihn forschend an. Sein kühles, gemessenes Benehmen, der auffallend kalte Ton, in welchem »r die Worte sprach, machten sie betroffen. Nichtsdestoweniger öffnete sie Zuvorkommend die Thür und erwiederte mit freundlichem Lächeln: „Der Vater ist drin, Herr Steinfels, und wird sich gewiß sehr freuen. Sie wieder zu sehen!"
. Rettig saß mit Schlafrock und Morgenschuhen bekleidet in seinem Lehnstuhl und las die eben eingegangene Zeitung. Beim Eintritt des Besuchers erhob er sich rasch, erwiederte echrerbietig dessen höftichen Gruß, lud ihn zum Sitzen ein und sprach sein Bedauern ans, den „wertben Gast" fs lange nicht gesehen zu haben. ' > v