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worden, man hoffte, daß sie ausgerottet seien, dem ist aber nicht so, seit einigen Tagen machen solche sich schon wieder geltend durch Umwühlen am Walde gelegener Wiesen. Der Pächter der hiesigen Waldjagd, Kommerzien- rath Siegle in Stuttgart, hat in hochherziger Weise 100 beigesteuert zur Vergütung des im Laufe des Sommers und Herbsts angerichteten Wild­schadens, der zugleich mit Mitteln aus der Gemeindekasse nunmehr zu ^ zum Ersatz kommt.

Ludwigsburg, 31. Okt. In diesen Tagen sind hier zu allge­meinem lebhaftem Bedauern 2 Männer aus diesem Leben geschieden, die großes Ansehen und Vertrauen genoffen, Friedrich Graf v. Degenfeld- Schonburg, Major im Drag.Reg. Königin Olga, und Stabsarzt 1 Kl. vr. v. Schöner. Beide haben im Kreise ihres Berufs in Frieden und Krieg eine hervorragende Stellung eingenommen. Den hochachtbaren Familien wendet sich von allen Seiten warme Theilnahme zu an dem schweren Ver­lust, den sie erleiden.

Vermischtes.

Das vor Kurzem in Frankfurt eingegangeneTageblatt" scheint sich nicht mehr aufraffen zu können, indem die beiden Gründer den Platz verlassen haben, wohl in der Ueberzeugung, daß es verfrüht sein dürfte, den Frankfurtern eine weitere Zeitung aufnöthigen zu können. Ohne Zweifel haben die Unternehmer es nicht verstanden, neben dem Schwindel auch den Bettel zu cultiviren, was heutzutage viel und oft andauernd mit Erfolg be­trieben wird. Andern derartigen Unternehmern gegenüber stehen die obigen übrigens immer noch anständig da, indem sie mit Quartalsschluß aufgehört und kein neues Abonnement eingezogen, auch ihre sämmtlichen Arbeiter be­zahlt haben sollen.

Das Lutherfest in Eisleben scheint an äußerem Glanze alle anderen übertreffen zu sollen. Schon erheben sich auf dem Marktplatze daselbst die Tribünen und die triumphbogenartigen Ehrenpforten; ein Masten­wald von Flaggenstangen säumt den Platz ein. Auch die Arbeiten zu dem Festzuge, welcher von dem Historienmaler W. Beckmann in Düsseldorf eingerichtet wird, nahen ihrem Ende. 800 Mitwirkende, 500 in mittelalter­lichem Aufzuge, und 120 Pferde in prächtigem Geschirr werden ein Bild Hervorbringen, daß sich dem Kölner Dombaufestzuge an die Seite stellen darf. Der Lutherwagen ist ein Prachtwagen des Grafen v. Mansfeld, in originell heraldischer Ausstattung und in der Hofwagenfabrik von Scheurer L Cie. in Düsseldorf gebaut; 40 Gutsbesitzer der Eislebener Umgebung stellen in glanzvollen Trachten die Hauptfiguren des Zuges dar. 70 Krieger­vereine mit rund 2000 Köpfen werden in den Straßen Spalier bilden und ebenso viele Bergleute in ihrer kleidsamen'Tracht am Vorabend, dem 9. Nov., dem Kronprinzen einen festlichen Fackelzug bringen.

Calw.

AanäwirMckastkicker Kezir^verein. OlMiiirme brtr.

Die Lücken, welche der Frost im Winter 1879/80 in unsere Obstbaum­zucht gerissen hat, sind noch immer nicht alle ausgefüllt, während es sich doch aufs Dringendste empfiehlt, nicht blos den Abgang zu ersetzen, sondern den Obstbau, der so häufig, wie z. B. Heuer eine reiche Einnahmequelle für den Landwirth ist, soviel immer möglich, auszudehnen. Es sind in dieser Be­ziehung von einzelnen Gemeinden schon rühmliche Anfänge gemacht worden, Vieles aber könnte und sollte noch geschehen.

Da nun nach den Erfahrungen der letzten Jahre der Bezug von brauchbaren Obstbäumen im Frühjahr stets erschwert ist, weil der Vor­rath in den größeren Baumschulen des Landes durch den Verkauf im Herbste meist erschöpft oder auf geringere Waare beschränkt ist, und da diese Baum­schulen sich zudem erst jetzt wieder von den Einbußen durch den kalten Winter erholt haben und eigene, gesunde und kräftige Bäume anbieten können, so ist es räthlich, sich schon im Herbste zu versehen, so lange die Auswahl noch eine große ist. Alle Bestellungen, welche längstens bis 17. November

einkommen, erbietet sich der Unterzeichnete Vereinssecretär durch persönliche Auswahl in einer oder mehreren unserer beDn Baumschulen auszuführen, und sind, je größer die Zahl dieser Bestellungen ist, um so mehr billige Preise zu erwarten. Die Bestellungen sind an den Secr. Horlacher zu richten.

Calw, 1. Nov. 1883.

Der Vereinsvorstand:

F l a x l a n d.

E. Horlacher, Secr.

Öffentliche Vorträge

im Saale des Georgenäum finden statt:

Mittivoek, äen November 1883, Nbenäs 8 Ubr,

Hr. Dekan Vvrx hier,

über:Luther in Worms".

Freitag, äen 9. November 1883, Nbenäs 8 Mr,

Hr. Helfer hier,

über:Luther auf Aolmrg".

Nmtkicke NekarrntmaeklNvgen.

Nagold.

Markt-Lmiceslions-Gesuch.

Die Stadtgemeinde Nagold hat um die Erlaubniß zu Abhaltung von weiteren Viehmärkten und zwar:

am letzten Donnerstag des Monats Januar, am ersten Donnerstag des Monats Juli und am zweiten Donnerstag des Monats November

nachgesucht. Etwaige Einwendungen gegen dieses Gesuch sind innerhalb 14 Tagen bei der Unterzeichneten Stelle anzubringen.

Den 31. Oktober 1883.

Kgl. Oberamt. Güntner.

Revier Hofftet!.

Weg-Verbot.

Die Benützung des neuen Kälber­hang- und Schimpfengrundwiesemvegs nebst deren unterhalb des Christophs- hoss ausmündenden Ausfahrt auf die Wildbaderstaatsstraße ist nur zur Ab­fuhr von Erzeugnissen der Staatsmal­dungen gestattet. Zuwiderhandlungen werden auf Grund des Forstpolizei- Gestz. Art. 25, Z. 1 unnachsichtlich ge­straft werden.

Altenstaig, den 31. Okt. 1883.

K. Forstamt. -

Calw.

Die Lieferung

der erforderlichen Steinkohlen aus den GrubenHeinitz" undKönig" für die hies. Oelgasanstalt pro 1884 wird hiemit ausgeschrieben und wollen Re­flektanten ihre Offerte

binnen 6 Tagen

schriftlich dem Stadtschultheißenamt zusenden.

Gasverwaltung:

H a y d.

Calw.

Akt Ej^en-Verlauf.

Nächsten

Dienstag, den 6 . ds., Mittags 1 Uhr,

werden in der Gasanstalt ca. 50 Ctr. altes Eisen gegen Baarzahlung im Aufstreich verkauft.

Gasverwaltung: _ H a p d.

Calw.

Prrrmhoh-, Nrchrersig- mrd Stockhoh-Verkonf.

Am Montag, den 5. November, Vormittags, aus den Stadtwald - ungen Altweg und dNZWV Meisterberg:

3 Rm. dürre eich. Scheiter, 2 Rm. dto. Anbruch, 39 Rm. dürre Nadelholz-Scheiter und Prügel, 2 Flächenloose Nadelreisig. Nachmittags aus den Stadtwald­ungen Scheerwüldle, Mädig und Hardt­wald :

122 Rm. meist dürre Nadelholz- Scheiter und Prügel.

Am Dienstag, 6 . Novbr., Nachmittags,

aus den Stadtwaldungen Mädig und Hardtwald:

10 Loose Stockholz im Boden und 5 Loose birkenes Besenreisig auf dem Stock.

Zusammenkunft am Montag Vor­mittag 8 Uhr bei der Schafscheuer. Nachm. 1 Uhr im Scheerwüldle, beim Pflastersteinbruch im Hafnerweg, am Dienstag, Nachm. 2 Uhr, beim Windhof.

Gemeinderath.

Ein seidener

Regenschirm

wird vermißt und um gefällige Zu­rückgabe desselben gebeten an

Georg Eberhard.

^V.Eompagnie/

Nächsten Montag,

MoimtsotchmmlililS

bei Bierbrauer Schaible, zahlreiche Betheiligung ist erwünscht.

Der Obmann: Jacob Rapp.

Privat-Nnzeigen.

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A Sonntag, den 4. Nov. ZK M Morgens 7 3/4 Uhr, ^

Math. Ootte8äien^t.H

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Calw. ,

Feinste Eiernudeln, dto. Eierbandnudeln und ächte ital. Maccaroni,

sowie

Panier- und Mutschelmehl

ist stets frisch und billigst zu haben.

Bei Kistchen von ca. 30 Psd. zu Fabrikpreisen (incl. Kistchen) bei

G. Krimmel, Conditor b. Waldhorn.

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Lkugenbretzeln

Gottlob Haydt, Ledergasse.

Hirsau.

A Auf Samstag und

Sonntag ladet zu

lMsgkimchlkll Miirßtil

und gutem Getränke WM freundlichst ein

C. Keuerleber, H z. Waldhorn.

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3 oder 2 Zimmer, im früher Schrot'schen Hause, hat zu vermiethen G. Haydt, Bierbr.

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neu sortirt in den modernsten Dessins, namentlich auch schöne schwarze « blaue Tücher, halbwollene und baum­wollene Kosenzcoge, halbwoll. Buks- kin, besonders zu Knabeaauzügen ge­eignet empfiehlt billigst

Ehr. Im. Kraushaar.

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zum Kochen, sowie auch

Habermehl,

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Mine Gerlach.