' tzilosse,
Aönigsstr. 38 (Großer Auzar),
i zum Etiquettiren stets vorräthig im
in Calw.
Z. Dreiß'schen merei.
a 31. Okt. 1883. ;-Borstellung. i 1 ä 1 !
schmerzen."
n Dr. C. F. Eirich. >es k. k. privilegir- der Josefsstadt in itheaters in Berlin, her! eu Mall
n Magister lke."
iginal - Lustspiel in
1 C. A. Görner. Liebeserklärung in
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r Beachtung! e Ehre darin finde deutscher Literatur al zur Aufführung rsichern kann, daß t über die Bühne
2 ich die Bitte an Publikum mich heute recht volles Haus , umsomehr da ich heutigen Einnahme! r in nächster Woche se mit meiner Geruch Nottenburg be- nd, daß meine Bitte iden werde, zeichne
chachtungsvoll Weigel, Direktor.
den 2. Nov., Vorstellung für Gödel:
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ang in 4 Akten M ! ufasser von „Anti- j deutsches Mädchen
es Geigers Heinikehr.
unst und Arbeit.
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Ergebenster Feigel, Direktor.
len 5. Novell!- des Theaters-
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Easscttstt etc.
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Uro. 129 .
58 . Jahrgang.
Amts- unil Jatelkigenzökatt säe äea Aezirll.
Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.
Die Einrückungsgebühr beträgt 9 H für die vier- spaltigc Zeile oder deren Raum.
Samstag, den 3. November L88L
Abonnementspreis halbjährlich 1 80 L, durch
! die Post bezogen im Bezirk 2 30 sonst in ganz
! Württemberg 2 70 L.
Die russtfckea Ostfeeproviazen.
Die Senatorenrevision ist vorbei. Die Ergebnisse der Revision für die Gesetzgebung in Bezug auf die Ostseeprovinzen sind noch unbekannt; zur einstweiligen Schlichtung der nationalen Händel hat der lange Aufenthalt des Petersburger Senators in den Provinzen aber durchaus nichts beigetragen. Es ist schwer vorauszusagen, ob nunmehr energische Veränderungen zu Gunsten oder Ungunsten der Deutschen eintreten werden; ja selbst aus der vielfach besprochenen Rede des Senators Manassein beim Abschiedsdiner läßt sich genau genommen nichts Besonderes herauskommentiren. Die Gemeinplätze, die der Senator über die schwierige aber ehrenvolle Stellung der russischen Bewohner der Ostseeprovinzen, des Vorpostens Rußlands vorbrachte, und seine Auslassungen über den Wunsch des russischen Kaisers, die verschiedenen Nationen seines Reiches friedlich zu vereinen, bieten nicht den geringsten Anhaltspunkt für eine Muthmaßung über die Zukunft der Ostseeprovinzen. Die nationalen Gegensätze haben sich jedoch in der Gegenwart bis aufs Aeußerste zugespitzt durch die Entdeckung des Brandstifters in der Person des deutschen Studenten Schwarz. Letzterem werden nun die zahlreichen Feuerschäden zugeschrieben, durch welche namentlich in letzter Zeit die Umgegend Dorpats heimgesucht wurde, und die man als agrarische Verbrechen auffaßte.
Die deutschen Blätter versichern, daß Schwarz ein halbverrückter kranker Mensch sei, oder wenigstens an Manie leide und im unzurechnungsfähigen Zustande seine Verbrechen vollzogen habe. Die esthnisch - lettischen Blätter erklären die Sache anders; sie behaupten, Schwarz sei ein Werkzeug in den Händen der deutschen Partei, welche gegen die esthnische und lettische Bevölkerung einen allgemeinen Haß durch die Beschuldigung der Brandstiftung heraufzubeschwören gedachte. Uns persönlich scheint es wohl nicht denkbar, daß die deutsche Partei der Ostseeprovinzen hier im Spiele wäre, da wir in ihr keine Elemente erkennen, die sich zu einem so schauerlichen und, was die Hauptsache ist, so sehr riskanten Unternehmen, wie Brandstifterei, Hinreißen lassen könnten. Die Macht dieser Partei liegt auch keineswegs in derartigen Umtrieben, sondern vielmehr in der außerordentlichen Bedeutung, welche die deutschen Elemente in hohen und niedrigen Sphären des Hofes und der Büreaukratie besitzen. Die Deutschen in den Ostseeprovinzen haben Anläufe von weit größerer Macht, als die, unter welchen sie gegenwärtig leiden, siegreich zurückgeschlagen, ohne zu derartigen Verbrechen zu greifen. Die Art imd Weise, wie sich die Manassein'sche Revision, der ursprünglich durchaus russifizirende Tendenzen zugeschrieben wurden, allmählig im Sande verlief, und die Unbestimmtheit, in welcher noch gegenwärtig die Frage über die Umgestaltung der Ostseeprovinzen schwebt, sind uns Beweise dafür, daß der Einfluß der deutschen Partei noch immer genügt, um die bedrohlichen Absichten des RussisicatorS zu lähmen.
Politische Nachrichten.
Deutsches Reich.
— DieRuhestörungen in Oldenburg, welche durch das Verhalten des preuß. Majors Steinmann hervorgegangen sind, erscheinen um so bedauernswerther, als gerade Oldenburg sich stets durch seine Loyalität im ehemaligen Norddeutschen Bunde und auch im deutschen Reiche ausgezeichnet hat. Die Wohnung des Majors Steinmann, welcher sich bei der Bevölkerung durch Verletzung des Oldenburger Nationalgefühls mißliebig gemacht hat, konnte nur mit Mühe und unter Aufbietung einer bedeutenden Militärmacht vor einer Denwlirung geschützt werden. — Es bestätigt sich letzt, daß der preuß. Landtag zum 20. November einberufen wird. Am Montag fand eine Sitzung des preußischen Staatsministeriums statt, m welcher der eben aus Friedrichsruh zurückgekehrte Finanzminister v. Scholz die vom Fürsten Bismarck getroffene Anordnung kundgab. — Im Poli - zei-Präsidial-Gebäude zu Frankfurt a. M. entlud sich am Montag eine Dynamitpatrone. Der untere Theil des Gebäudes wurde greulich verwüstet. Die Treppen sind dem Einsturz nahe und alle Scheiben zertrümmert. Der Luftdruck war so gewaltig, daß im dritten Stock die Mauern zum Theil hinausgeschleudert wurden. Menschenleben sind glücklicherweise nicht zu beklagen. — Einen lobenswerthen Erlaß hat der Minister der öffentlichen Arbeiten an sämmtliche Oberpräsidenten gerichtet. Dieselben werden darin ersucht, zur Erzielung einer vollkommenen Sicherheit der öffentlichen eisernen Brücken jährliche Revisionen der Letzteren unter Anlage genauer Register zu veranlassen, wobei die Beschaffenheit des Auflagemauerwerkes, sowie Bewegung der Auflager, Festigkeit der Nietverbindung, Nisse der Nietlöcher u. s. w. sestgestellt werden sollen.
— Ueber die Freilassung Antoine's macht die Lothringer Zeitung nachstehende Bemerkungen, welche mit Rücksicht auf den amtlichen Charakter des Blattes Beachtung verdienen: „Da das bis jetzt vorliegende Material nicht ergibt, daß concrete Thatsachen vorhanden sind, die den Strafbestand des Artikels, die Vorbereitung des Hochverraths betreffend, zur Folge haben, so hat das Reichsgericht auf Antoine's Beschwerde hin den die Untersuchungshaft aussprechenden Beschluß des Untersuchungsrichters aufgehoben, selbstverständlich ohne Cautionsstellung von Seiten Antoine's. Die Untersuchung selbst dauert fort. Da übrigens der Beschluß des Reichsgerichts auf Grund einer, wenn auch nur provisorischen Beurtheilung der materiellen Grundlage der Anklage erfolgt ist, und da, wie es scheint, bis jetzt die Voruntersuchung andere Momente als die dem Reichsgericht bei obiger Beschlußfassung bereits bekannten nicht ergeben hat, so dürste der obige Reichsgerichsbeschluß doch immerhin von Bedeutung für die weitere Behandlung der Antoine'schen Angelegenheit sein. Wenn auch eine Verweisung Antoine's vor das Reichsgericht immerhin durchaus nicht ausgeschlossen bleibt, so ist doch, wenn nicht wesentlich neue Gesichtspunkte im Laufe der weiteren Untersuchung sich ergeben sollten, auf eine Verurtheilung Antoine's nicht mit Wahrscheinlichkeit zu rechnen, wenigstens nicht auf Grund des die vorbereitenden Handlungen zum Hochverrath betreffenden Artikels des Strafgesetzbuches. Nicht unwahrscheinlich dagegen ist es, daß der bis jetzt ermittelte Thatbestand sich mit anderweitigen Strafrechtsbestimmungen deckt, und dann auf Grund dieser Bestimmungen gegen Antoine vorgegangen wird."
Frankreich.
— Die radikale Linke beschloß in der Tonkin-Ange- legenheit folgende Resolution zu beantragen: Die Kammer wünscht binnen kürzester Frist vollständigere Mitthellungen als bisher gemacht sind, da bieseben durchaus unzureichend sind. — Die letzten Nachrichten aus Paris lassen jedenfalls erkennen, daß die Haltung der Radikalen, trotz der schweren Fehler, welche das Ministerium in der auswärtigen Politik begangen hat, keinesehrzuversichtliche mehr ist, da es ihnen selbst schwer werden dürfte, durch praktische Vorschläge den Beweis zu liefern, daß und wie die Tonkinangelegenheit besser und anderweitig zum Austrag gebracht werden könnte. — Ein royalistischer Deputirter, Herr Piepen, beabsichtigt demnächst einen sehr vernünftigen Antrag einzubringen, um die Stabilität der Minister des Krieges und der Marine im Falle einer ministeriellen Krisis zu sichern. Es soll nämlich, ausgenommen, wenn die Kammer ihren Willen bestimmt und besonders in dieser Hinsicht ausdrückt, oder die Umstände es verlangen, jedes Votum, welches eine Ministerkrise zur Folge hat, die Minister des Krieges und der Marine nicht mittreffen.
S p a u i e rr.
Der päbstliche Nuntius in Paris hat dieser Tage dem spanischen Ministerpräsidenten die, erbitterte Feindschaft des Klerus angekündigt für den Fall, daß mit der Einführung der Civil-Ehe und der Volksschulreform Ernst gemacht werden sollte. Die ultramontane Presse in Spanien nimmt dieselbe Haltung ein. — Der kürzlich zwischen Spanien und Maro cco zu Stande gekommene Vertrag, welcher übrigens als ein beachtenswerter Erfolg in der auswärtigen Politik des neuen spanischen Ministeriums anzusehen ist, hat für sämmtliche exportirende europäische Staaten eine große Bedeutung, denn mit der Erschließung der Westküste Marocco's, welche den europ. Handelshäusern bislang unzulänglich war, ist für die Wissenschaft und den Welthandel ein weiterer wichtiger Schritt mm Herzen Afrika's gethan. —
Tages - Neuigkeiten.
Horb, 30. Okt. Ein großes Halloh erregte heute unter der hiesigen Schuljugend folgender Vorfall: Ein Zögling einer Erziehungsanstalt in der Umgebung Stuttgarts, etwa 12 Jahre alt. geborener Italiener, hatte die Anstalt mittelst Veloziped heimlich verlassen, was zur Folge hatte, daß von der Anstalt aus das telegraphische Ersuchen an die hiesige Polizeibehörde gestellt wurde, den Flüchtigen auf seiner Reise nach der Schweiz bei Betreten anzuhalten und zurückzuschicken. Der junge Mann wurde denn wirklich auch heute Nachmittag in hiesiger Stadt angehalten und sammt Ve- loziped in Begleitung einer Menge von Schulkindern auf das Rathhaus geführt, von wo er dann unter polizeilicher Begleitung auf gütliches Zureden seine Rückreise wieder angetreten hat; an Geld schien er keinen Mangel zu leiden.
S i n d e l fi n g en, 30. Okt. Im hiesigen und im Leonberger Wald, auch im Schönbuch, sind in letzter Zeit mehrere Wildschweine erlegt