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same und gut dressirte Thiere seien, empfahlen sich die guten Leute, jedem Einzelnen der sie Umringenden freundlich die Hand zum Abschied reichend.
— Consum deutscher und österreichischer Biere im Orient und in England. Englische Konsulatsberichte aus der Levante machen die den großen Londoner Ale- und Portbrauerein allerdings nicht sehr erfreulich klingende Mittheilung, daß der Consum der schweren englischen Biere im Orient zu Gunsten der leichteren und deßhalb bekömmlicheren deutschen resp. österreichischen Gebräue constant im Rückgänge begriffen ist. In Smyrna dominirt das Dreher'sche und Pilsener Product; nach Konstantinopel selbst, nach Salomchi und anderen Handelsplätzen gelangen größere Quantitäten deutscher, namentlich auch Berliner Biere. Die gleiche Beobachtung läßt sich übrigens in Großbritanien selbst machen. Auch dort haben die „Lagerbiere" deutscher Provenienz festen Fuß gefaßt und dringen, trotz ihres relativ höheren Preises, stetig in das bis jetzt von „Baß" und „Alsopp" ausschließlich beherrschte Consumgebiet vor. Die Magnaten des Londoner Brauereigewerbes sehen der Geschmacksverwirrung ihrer altenglischen Kundschaft mit stillem Grausen zu. Ihre Hoffnung, dieselbe werde doch noch wieder zur Fahne des brorvn slout oder pale ^1o zurückkehren, wird immer hinfälliger. Andererseits sträuben sie sich, der veränderten Geschmacksrichtung des Publikums durch Herstellung eines dem deutschen »lsxerbeer« analogen Getränks Rechnung zu tragen, es müßte dann nämlich eine durchgreifende Umwandlung des technischen Betriebes vorhergehen, die mit bedeutenden Kosten verknüpft ist. Schließlich wird ihnen aber doch wohl nichts anderes übrigen bleiben, wenn sie sich von der deutschen und österreichischen Concurrenz nicht gänzlich aus dem Felde schlagen lassen wollen.
— Verunglückte Vergnügungsfahrt. Ein gar heiteres Skandälchen hat eben der Publicist Ivan de Woestyne, welcher vor einigen fahren als Correspondent des Figaro den großen Herbstmanövern des deutschen Heeres beiwohnte und sich trotz seiner dänischen Nationalität durch den reinsten französischen Chauvinismus hervorthat, seitdem aber so ziemlich von der Bildfläche verschwunden war, dem Boulevardklatsch geliefert. Er hatte mit Hilfe einer gewaltigen Reklame im Figaro und anderen Blättern eine Reisegesellschaft von 250 Personen zusammengetrommelt, welcher er, der Vielgereiste, hochgebildete, Völker- und Städtekundige, auf einer Vergnügungsfahrt Ae fünf nordischen Hauptstädte: Amsterdam, Kopenhagen, Petersburg, Christian« und Stockholm, zeigen sollte. Jeder der Reisenden hatte im Voraus 500 Franken bezahlt und die Gesellschaft verließ am Samstag Nachmittag um 1 Uhr mit dem Schnellzug den Bahnhof Saint-Lazare, wo Herr de Woestyne selbst noch geschäftig war, für ihre Bequemlichkeit zu sorgen. Um 6 Uhr war das erste Diner in Havre an Bord des „Poiton" servirt und
die Gäste schickten sich an, davor Platz zu nehmen, als der Capitän erklärte, er sehe Herrn de Woestyne nicht in ihrer Mitte und könne ihnen nicht gestatten, von den Rechten Gebrauch zu machen, die sie erworben zu habe» glaubten, da ihm von dem Unternehmer noch kein Sou entrichtet worden wäre, trotzdem , die Summe von 45,000 Frauken ihm im Voraus hätte bezahlt werden sollen. Man kann sich das Erstaunen und die Bestürzung der Ver- gnügungszügler denken, als nun der Capitän sie bat auszusteigen, und seine Absicht bekundete, schon am nächsten Tag nach Marseille zurückzukehren. Man rief und schrie nach Herrn Woestyne, man suchte ihn in der Stadt und auf dem Bahnhofe; aber der Unternehmer ließ sich nicht blicken und jetzt telegraphirten die verschiedenen Betrogenen an die Blätter, von denen sie sich hatten verlocken lassen: „Figaro", Gaulois" , „Gil—Blas" u. a., welche die kläglichen Depeschen zuerst für eine Mystification hielten. Vorläufig weiß Jedermann nur so viel, daß der Gesuchte seit drei Tagen alle» Augen unsichtbar blieb. Nach dieser Probe kann man sich denken, was aus einem anderen großartigen Unternehmen des Herrn de Woestyne, der Gründung eines neuen Blattes in Paris, werden wird.
Briefkasten.
— Für die Hagelbeschädigten Schorndorfs gingen uns weiter zu von Hrn. G. Sch.
10.—, N. N. 6.—. Von Hrn. Oberamtmann Baun sind wir beauftragt allen den freund!. Gebern den herzlichsten Dank seiner schwergeprüften Schorndorfer zu übermitteln.
>V. 6. Solche Anfragen lieben wir nicht. Wenn Ihnen das unregelmäßige Erscheinen, auch Ausbleiben des C. Anz. Unannehmlichkeiten verursachen sollte, was wir bezweifeln, so wenden Sie sich doch direkt an die Red. jenes Blattes.
Kal. Standesamt Calw.
Vom 18. bis 22. August 1883.
Geborene.
14. August. Karl Ernst, Sohn des Severin Weber, Eisenbahnkondukteurs.
14. . Jakob Gotthilf, Sohn des Johann Balthas Hoch, Schäfers.
17. „ Johanne Luise, Tochter des Josef Rauschmeyer, Jpsers.
18. „ Karl Jakob, Gohn des Gottlieb Rappold, Tuchscheerers.
20. , Ulrich, Sohn des Jakob Hennsfarth, Tunnelwarters.
Getraute.
19. August. Pius Graf, Schlosser, mit Rosine Friedricke geb. Widmann.
Gestorbene.
18. August. Karl Christian Grießler, Sohn des Christian Grießler, Strumpfwebers, 3 V, Monate alt.
20. , Ulrich, Sohn des Jakob Hennefarth, Tunnelwarters, 1 Tag alt.
20. . Lothar Reinhardt v. Röder, 3 Jahre alt, Sohn des Freiherrn Alfred Rein
hardt v. Röder, Oberstlieutenants, und Comniandeurs des Ulanenregiments König Wilhelm Nro. 20 in Ludwigsburg.
21. , Luise Rosalie, Tochter des Karl Werner, Kaufmanns, 8 Monate alt.
Amtkickte OeöarmtmaHrmgen.
Revier Hofstett.
Stammholz-
Verkailf.
Am Donnerstag, den 6. September, Nachmittags 12 Uhr, auf dem Rathhaus zu Mldbad aus Bergwald, Abth. 16 'Schnepfenrain, 14 Wilderersteich, 46 Schleifwasen und Frohnwald, Abth. 1 Kohlplatte, 2 Schnudermiß, 5 Katzen- staigle, 6 Buchhalde, 8 Brandwald, 29 Schlechwald, 56 Fuchsweg, sowie Scheidholz sämmtlicher Hüten:
4 Buchen mit 1,33 und 3412 St. Nadelholz, Lang- und Sägholz mit 2324 Festm.
Liebenzell,
Gerichtsbezirk Calw.
Gläubiger-Aufruf.
.In der Verlassenschaftssache des Georg Neuner, gew. Bierbrauereibesitzers dahier, werden die Gläubiger, insbesondere auch etwaige Bürgschaftsgläubiger aufgesordert, ihre Ansprüche innerhalb 8 Tagen anzumelden und zu erweisen, damit solche bei der Nachlaßtheilung berücksichtigt werden können.
Calw, den 21. Aug. 1883.
K. Gerichtsnotariat.
Erhardt.
Widerruf.
Die ans
Montag, den 27. ds., ausgeschriebene Felderverpachtung fins -et nicht statt.
Stadtpflege.
Neuenbürg.
Verpachtung äer Marhtftanllpkätze.
Es werden für 3 Jahre im Aufstreich verliehen:
am Mittwoch, den 5. Sept. d. I., Nachmittags 2 Uhr, die Standplätze der Krämer und Zeuglesweber;
am Donnerstag, den 6. Sept., Vormittags 9 Uhr, die Tuchmacher-Standplätze.
Den 23. Aug. 1883.
Stadtschultheißenamt.
Weßinger.
Würzbach.
Ookz-Verkauf.
Die Gemeinde verkauft am Montag, den 27. Aug. d. I., Vormittags 10 Uhr, aus ihren Waldungen
simmer- und Klötzberg 226 Meter Brennholz und 11 St. Langholz.
A. A.:
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