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Kömgsfie. 38 Großer Gazar).

Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.

Die Einrückungsgcbühr beträgt 9 ^ sür die vier- sxaltige Zeile oder deren Räum.

Samstag, den 21. Juli 1883

Abonnementspreis halbjährlich 1 ^ 80 L, durch dir Post, bezogen, im Bezirk 2 30 L, sonst in ganz

Württemberg 2 70

Amtkieke Kek«nntma«kungen.

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Floßsperre auf der Enz und Nagold.

Zur Kenntniß der Bezirksangehöngen wird hiemit gebracht, daß nach einer Mittheilung des Gr. Bad. Bezirksamts Pforzheim die Floßsperre auf dem badischen Gebiet der Enz sich auf den Monat August erstreckt, diejenige auf der Nagold vom 30. Juli bis 9. September festgesetzt ist.

Den 18. Juli. 1883.

K. Oberamt.

F l a x l a n d.

PyHtifche Nachrichten.

Deutsches Reich.

DerMoniteur de Rome" schreibt: Eine gute Botschaft kommt heute aus Berlin. Der König von Preußen hat das neue Kirchengesetz ge­billigt und sanktionirt. Diese Botschaft überrascht uns nicht. Wir wußten, daß der edle Souverän nicht zögern würde, seine Zustimmung einem Gesetze zu ertheilen, welches der Kirche in Preußen einige Erleichterung bringen muß. Unsere Hoffnungen sind nicht getäuscht worden. Der König will den Frieden; er wünscht, daß die Religion dem Volke nicht geraubt werde. Sein friedfertiger Geist, die Liebe zu seinem Volke, jene Höhe der Ans ch a u- ung, von denen er in der religiösen Frage Beweise gkliefert hat,^no me besten Garantien für die Möglichkeit eines definitiven und aufrichtigen Frie­dens. Das neue«,Kirchengesetz, welches nicht mehr zu dem Systeme der dis­kretionären Vollmachten zurückgreift, wird also zur Anwendung kommen. Wir wünschen, daß die Regierung dabei großmüthig und in einem Geiste der Versöhnung und Eintracht verfahre.

Das Programm der Lutherfeier in Wittenbe,rg, die in der zweiten Hälfte des Septembers abgehalten werden soll, ist folgendes:

I. Am Vorabend des Festes: Vorbereitender Gottesdienst in der Schloßkirche; im Anschluß daran: Begrüßung der Gäste seitens des Komite's und der Stadt. II. Am ersten Festtag: 1) Feierlicher Hauptgottesdienst in der Stadtkirche mit den lithurgischen Schätzen der Reformation in Gebet Lied und Gesang ausgestattet; 2) kirchliche Festverhandlung, in welcher ohne allgemeine Diskussion mittelst einer Reihe von Ansprachen die Bedeu­tung des Reformators: das Bild seiner, im rechtfertigenden Glauben wur­zelnden Persönlichkeit, sein Verdienst um die Volksschule und die Katechis-

musNNterweisung, seine Bedeutung als Dolmetscher der Bibel, als Schöpfer des evangelischen Kirchenliedes, wie als Typus volkstümlich deutscher Geistesart, auch in Haus und Familie in großen Zügen fortgeführt werden soll; 3) zwischen beiden Festtheilen in Aussicht genommen: Einweihung und Eröffnung der Lutherhalle. UI. Am zweiten Tage nach einer gemeinsamen Morgenandacht: 1) Berathende Versammlung.mit dem Ziel, Lurch einen Ueberblick über die gesammte evangelische Liebes- thätigkeit, wie sie im Rettungswerk der inneren und äußeren Mission, in der Arbeit der Diakonie, in der Bibel und Schriftenverbreitung, im Dienst des Gustav-Adolf-Vereins für die Diaspora, in den Bestrebungen sür kirch­liche Kunst u. A. sich kundgibt und durch den Mund der berufensten Ver­treter zur gedrängten Darstellung kommen wird, die lebendige Segensfrucht evangelischen Glaubens und zugleich die Wege nachzuweisen, auf denen die Kirche das ihr verliehene Pfand für das Herz und Leben unseres Volkes insonderheit der ihr entfremdeten Mafien zu verwerthen hat; 2) am Nach­mittage: Christliche Volksversammlung auf dem Marktplatz mit freien An­sprachen.

A e g y P t e «.

Kairo, 18. Juli. In den letzten 24 Stunden bis heute früh 8 Uhr sind in Kairo 61, in Damiette 17, in Chobar 14 und in Alexandrien 1 Person an der C h o l e r a gestorben.

Tages - Neuigkeiten.

. * Ealw, 19. Juli. In Heutiger gemeinschaftlicher Sitzung des

Stistungsraths und Bürgerausschusses wurde von beiden Collegien ein­stimmig beschlossen, die Restauration und den Umbau der hiesigen Kirche nach Maaßgabe des BeisbarthBerner'schen Planes mit einem Kostenvor- anschlage von 176,000 nunmehr in Angriff zu nehmen. Möge dieser Bau einen durch keinerlei Schwierigkeiten getrübten Verlauf nehmen und der jetzigen und künftigen Generation zur Ehre und zum Segen gereichen, das ist gewiß der aufrichtige Wunsch Aller derer, welchen die Kirche am Herzen liegt. Wir freuen uns darüber, daß nunmehr die Zeit bald ge­kommen sein wird, wo auch wir in ein würdiges Gotteshaus eintreten dürfen, wir danken namentlich denjenigen, welche durch ihre seitherige Beisteuer von großen und kleinen Gaben ermöglicht haben, daß das große Werk in Angriff genommen werden kann. Ohne diese wirklich großartige Opferwilligkeit stünden wir wohl noch lange rathlos und mit gedrücktem Gefühle vor dieser Frage. Gewiß wird jetzt, nachdem Gewißheit vorhanden ist, daß die Aus­führung des Baus beginnt und nicht wie seither in ungewisser Ferne und Zukunft steht, noch manche Gabe freudig und. reichlich fließen , es werden

^ (Nachdruck verboten.)

Der Sohn des Göenvirths.

Kriminal-Novelle von Karl Zastrow.

(Fortsetzung^)

Es war um die Mittagszeit des folgenden Tages, als er es unter­nahm, nach dem Postgebäude zu gehen, um wegen eines Briefes anzufragen. Es war wirklich ein solcher eingetroffen, freilich nicht im Amtsformat mit großen Siegeln, sondern ein einfaches Privatschreiben, in dessen Aufschrift er die Hand eines Freundes erkannte.

Wie ein elektrischer Schlag durchzuckte ihn diese Wahrnehmung. Hier steckte etwas unheilvolles in der Luft. JHenfalls war Außergewöhnliches vorgefallen. Albert Stahl, der Inno« "Referendar vom Kreisgericht war nicht der Mann, einer unbedeutenden Sache wegen einen Brief zu schreiben, von dem es zudem zweifelhaft war, ob er an seine Adresse gelange. Mit dem unklaren Gefühl, daß es sich um sine entscheidende Wendung in seinem Leben handle, erbrach Sternberg das Couvert und entfaltete den eng beschriebenen Bogen. Schon die ersten Zeilen ließen alles Blut aus seinem Antlitz weichen.

Lieber Freund!

Du hast Dich mit Deiner famosen Zickzacktour schön in die Tinte" hineingeritten und ich selber bin außer Stande, Dir zu rathen, wie Du wie­der hinaus kommst. Daß der alte spießbürgerlich gesinnte Cordelitz Dir nicht wohl will, weißt Du ja! .. ..weshalb also in dieser herausfordernden Weise gegen ihn auftreten, weshalb ihnum abschriftliche Mittheilung seiner «»geleiteten Verhandlungen" angehen, und was weiß ich, was Du Dir noch

alles in unbegreiflich eigenmächtigem Vorgehen hast zu Schulden kommen lassen? O! Du junger diensteifriger, spitzbubenverfolgungssüchtiger und noch mit keinem Hunde gehetzter Fuchs! was hätte ich darum gegeben, wärest Du hier gewesen und hättest mit eigenen Augen sehen können, wie die alten eisgrauen Mitglieder unserer hochlöblichen Polizei ob Deines kuriosen Tele- grammes die ehrwürdigen Häupter geschüttelt, wie sie gegrinst und die Schultern gezuckt haben!

Allein dies Alles wäre wohl noch zu ertragen. Leider aber steht Dir noch Schlimmeres bevor, und auch das Schwerste kann ich Dir nicht verhehlen. Denn besser ist's meiner Ansicht nach, Du erfährst Alles aus Freundesmund, als daß es Dir mit allerlei Zusätzen und Entstellungen aus dem Munde böswilliger Hetzer und gemeiner Klatschseelen zugetragen wird. Vorgestern war ich in einer Gesellschaft, welche auch von Deinem Schwieger­vater in spo, dem Bürgermeister Görning, mit seiner allerhöchsten Gegen­wart beehrt wurde. Da kam ich weiß nicht wie das Gespräch auf Dich. Du mußt nämlich wissen, daß man hier schon überall mit einem wahren Gaudium sich zuflüstert, Du seist einem alten Weibe nachgelaufen, habest es für den Mörder des Eberwirths gehalten und so weiter. Mit der sterotypen Redensart:Haben Sie schon gehört?" rückte der Syndikus­sohn , der Assessor Taubenkopf, den Du ja auch kennst, dem Papa Görning auf bin Hals. Ich saß nicht weit davon und hörte, wie er ihm die ganze Geschichte von A bis Z vortrug. Der Taubenkopf wußte Alles, denn von Stettin aus hatte sich ein Polizeibeamter mißliebig über Dich ge- - äußert. Bürgermeister Görning -schüttelte bedächtig die Perrücke und sagte: Eine solche Dummheit hätt ich dem jungen Mann allerdings nicht zugetraut. Hm! . . . schade! ein sehr schöner Mann sonst ! . . . macht sich aber zum Gelächter der ganzen Stadt . . . ich werde ihn aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei mir sehen können . . . und die Adelaide muß sich binnen Kurzem entscheiden." (Fortsetzung folgt.)