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mit ihren erhebenden Vorträgen. Der ev. Stadtpfarrer gab ein treues Bild der rühmlichen Eigenschaften des früh Vollendeten. Namens der Stadt ruft der Stadtvorstand dem bewährten Mitbürger den wärmsten Dank Wild­bads nach» den wohlverdienten Lorbeerkranz als Zeichen der Liebe und Ach­tung am Grabe niederlegend. Der stellvertr. Kommandant der Feuerwehr legte den Ehrenkranz am Grabe nieder.

VV. 6. Stuttgart,^ Juli. In der soeben ausgegebenen Nr. 7 der Mittheilungen des Gartenbauvereins wird als in Vorberath- ung begriffen bezeichnet eine Frühjahrsausstellung, die etwa um die Mitte April künftigen Jahrs stattfinden und mit Verloosung besserer Pflanzen verbunden sein soll. Genaueres über Zeit und Ort läßt sich für jetzt noch nicht sagen, da hiefür noch nähere Erkundigungen einzuziehen und bestimmte Entschließungen Dritter nöthig sind.

Soeben wird der beim ständischen Ausschüsse eingebrachte Gesetzes- Entwurf betr. die Errichtung einer Postsparkasse im Druck ausgegeben. Er umfaßt 12 Artikel nebst Motiven und Uebersichtstabellen über die Er­gebnisse ähnlicher Einrichtungen in anderen Ländern. Minimaleinlage 1 -M, Maximalbetrag der Einlagen 1500

Seit einigen Tagen spuckt hier zum großen Nachtheil der betreffen­den Geschäfte ein Schre-inerstricke, der bei der Schöttle'schen Möbel­fabrik ausgebrochen, von norddeutschen Aufwieglern vo« langer Hand vor­bereitet scheint und wobei von den Arbeitern, nach einer Erklärung von 8 vereinigten Möbel- und Parquetbodenfabriken, so exorbitante Forderungen auf­stellten, daß sie zum Voraus wissen mußten, daß sie von den Fabrikanten nicht verwilligt werden konnten. Demgegenüber ist soeben heute Abend eine Flugschrift des Fachvereins der Schreiner und verwandter Berufsgenossen verbreitet worden, worin sie die Behauptungen der Principale zu widerlegen sich bemühen. Die 8 Fabriken sind geschloffen, die Schöttle'schen Arbeiter sind am Samstag gar nicht zur Arbeit erschienen. Die Arbeiter der andern Fabriken sollen gegen ihre Principale Klage auf 14tägige Lohnauszahlung erhoben haben.

Göppingen, 9. Juli. In Bünzwangen hat heute Mittag 12 Uhr der Bauer Joh. Gg. Rau den Bauern Joh. Gg. Höfer während der Arbeit auf dem Felde erschossen und gleich darauf sich selbst durch einen Schuß getödtet. Dieser Vorgang brachte natürlich in dem Dorfe eine große Aufregizng hervor. Die Gründe, welche den Rau zu diesem doppelten Morde bewogen, sind hier noch unbekannt.

Bopfingen, 7. Juli. Die Heuernte geht unter der schönsten Witterung heute zu Ende und befriedigt nach Menge und Güte allgemein. Auch der Klee ist gut gerathen. Die Früchte im Winter- und Sommer­feld nicht nur in unserer Gegend, sondern auch in den Sechta-Tiefen und Härdtfelder Gegend stehen ausgezeichnet schön; auch versprechen die Kartoffeln eine ergiebige Ernte. Auch die Ob st bäume, besonders die Apfelbäume, stellen einen reichen Ertrag in Aussicht, der aber in dem Nachbarort Baldern, dem reichsten Obstort in unserer Gegend, durch Hagelschlag in der vorigen Woche zum Theil vernichtet worden ist. Die Welschnüsse zeigen einen schönen Fruchtansatz. Die Pflanzung von Nußbäumen an Steigstraßen und auf All- manden fällt in die Zeit von 30 bis 10 Jahren rückwärts, womit die hie­sige Gemeinde den ersten gelungenen Anfang im Bezirk gemacht hat. Die Maul- und Klauenseuche unter dem Rindvieh und Schafheerden hat in vielen Gemeinden der Bezirke Ellwangen und Neresheim sich ausgebreitet.

Heilbronn, 6. Juli. Zwischen der Stadt und dem Vertreter der Württ. Vereinsbank, Dr. K. Steiner, ist ein Vertrag wegen Bildung einer Aktiengesellschaft zur Ausbeutung des von der Stadtgemeinde erworbenen Bergwerkseigenthums unterzeichnet worden, nachdem die Stadt seit 1881 auf Salz gemuthet und schließlich das Bergwerkseigenthum an 6 Feldern im ungefähren Umfange von 12 Millionen Quadratmetern erworben hatte. Der Vertrag wurde unterzeichnet,, nachdem derselbe durch die bürgerlichen Kollegien einstimmig genehmigt war. Die K. Kreisregierung in Ludwigs- burg hat dem Vertrage heute die Genehmigung ertheilt. Die Württ. Ver­einsbank hat den fraglichen Vertrag für sich und ein Konsortium abgeschlossen, welchem noch die Württ. Bankanstalt in Stuttgart, die Darmstädter Bank, die Deutsche Vereinsbank, die FirmaJoh. Goll u. Söhne" in Frankfurt und die Deutsche Bank in Berlin angehören; auch hervorragende einheimische Industrielle sind bei dem Unternehmen betheiligt.

Ich denke, sie darf nicht mehr in Anwendung kommen," warf Stern­berg noch immer sichtlich zerstreut hin.

Bitte gehorsamst wenn einer ausreißt und sie kriegen ihn wieder dann ist das Ding da und thut nach Kräften seine Wirkung. Ich sag' Euch, ich will lieber wer weiß was durchmachen, als mit der neunschwänzigen Katze Bekanntschaft anknüpfen."

Der Erzähler machte wiederum eine Pause. Sein Gesicht hatte den sinnenden sorgenvollen Ausdruck wieder angenommen.

Ihr könntet wohl etwas für mich thun!" wandte er sich plötzlich an Sternberg und hob das Auge mit einem entschlossenen Blicke zu diesem empor.

Inwiefern?" fragte der andere kleinlaut.

Seht, weil Ihr doch so verpicht darauf seid, den Todtschläger des alten Berk Berk"

Berklitz!"

Richtig! des alten Berklitz herauszukriegen, so ist mir eingefallen, daß die Geschichte für mich von großem Vortheil sein kann. Wenn Ihr mir nämlich den Gefallen thun wolltet, mich als den muthmaßlichen Mörder des alten Berklitz zu verhaften und mich auf einige Zeit in Sicherheit zu bringen man steht ja in Untersuchungshaft nichts aus und so etwa vier Wo chen hindurch würde mir das sehr gut passen. Nach vier Wochen ist aber die Geschichte vergessen und es kräht kein Hahn mehr danach. Denn das fällt doch Niemanden im Traum ein, den Mörder des Gastwirths Berklitz für den Jungmann Je mm vom Dreidecker Edinburgh zu halten Seht, Herr, da Hab' ich mir das nun so zurecht gelegt. Ihr kommt in Kopenhagen

Aus dem bayerischen Algäu. Touristenunvorsichtigkeit hat in unfern Bergen wieder einmal ein Opfer gefordert. In der Nacht von Samstag auf Sonntag bestieg eine Gesellschaft den wegen seiner herrlichen Aussicht berühmten Stuiben bei Jmmenstadt. Man zündete auf dem Gipfel ein Feuer an, lagerte sich uni dasselbe und harrte wohlgemut!) des Sonnenaufgangs. Einer der Theilnehmer, ein Böhme, dessen Namen wir noch nicht in Erfahrung bringen konnten, bewegte sich in seiner munteren Laune allzu unvorsichtig auf dem ihm unbekannten Terrain, einer ziemlich eng begrenzten Fläche und noch dazu beim täuschenden Schein eines Feuers. Er that einen Fehltritt und stürzte in die Tiefe. Mit schweren Wunden bedeckt wurde er in das Spital nach Jmmenstadt gebracht. Es besteht kaum eine Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. _

Ver rn t s ch 1 r s.

Der ungarische S candalprozeß (Tisza-Eszlar) ist in sein zweites Stadium gekommen. In der Theiß wurde s. Z. ein Leichnam, welcher angeblich der Leichnam des ermordeten Christenmädchens sein sollte. Holzflößer sollen ihn gefunden haben und darüber werden mehrere Zeugen vernommen. Auch kiese Zeugen, Vogel und Klein, sagen vor dem Präsidenten des Gerichtes aus, bch sie von Panduren in Gegenwart des Untersuchungsrichters furchtbar gemartert worden sind, um auszusagen, was der Richter wünschte; der Richter selber ohrfeigte sie und schlug ihnen mit der Faust ins Gesicht; man ließ sie in die Sonne blicken, verabreichte ihnen den Schwedentrunk, band ihnen die Hände auf den Rücken und ließ sie an den Füßen aufziehen. Man ließ sie mit den Panduren, ihren Quälern, allein und diese sagten ihnen vor, was sie gestehen sollten. Als der Richter Vary wieder eintrat, sagte Klein: Jetzt weiß ich, was Sie von mir wollen und werde reden. Ich sagte nun,

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was mir der Pandur gesagt, worauf Vary sprach:Sehen Sie, mehr wünsche ich gar nicht." Mit der Vereidigung und Nichtvereidigung wird ein willkürliches Spiel getrieben, Präsident, Staatsanwalt und Vertheidiger liegen sich fortwährend in den Haaren.

Auf einer Reise zur Jagd nach Ostpreußen kommt Stephan, der Generalpostmeister, nach Dirschau und will im Telegraphenzimmer eine Depesche an seine Frau schreiben. In demselben Augenblicke kommt eine Depesche an den expedirenden Beamten an. Zeigen Sie mir doch einmal, sagt Stephan, und liest lachend die angekommene Depesche:Sei auf Dei­ner Hut, Stephan ist unterwegs, der steckt seine Nase in alles." Er diktirt sofort den: Beamten die Antwort:Zu spät! Die Nase steckt schon drin!"

Aus der In st r u k t i o n s st u n d e. Unteroffizier:Mit ohne was darf der Soldat nicht über den Kasernenhof gehen?" Rekrut: Mit . . . ohne ..." Unteroffizier:Na, na . . . mit einer Pfeife ohne Deckel darf der Soldat nicht über den Kasernenhof gehen."

Gemeinnützige s.

Bronziren von G i p s s i g u r e n. Die Gipsfiguren werden zuerst von allein Staub und allen Unebenheiten befreit, dann werden sie mit einem nicht zu harten, nur-in seiner Größe der zu streichenden Oberfläche ange­messenen Pinsel mit gutem, leicht trocknenden Leinölfirniß so oft überzogen, bis der Letztere nicht niehr einzieht und er nach dem Trocknen einen glänzen­den harten Ueberzug bildet. Dann bereitet man einen Lack aus: 1 Theil Oel- firniß, 1 Theil Copallack (nicht spirituosen), Vw Theil Terpentinöl oder Kienöl. Mit diesem Lack überzieht man die Figuren 12 mal, d. h. bis dieselben einen schönen gleichmäßigen Glanz angenommen haben. Nach 18 bis 24 Stunden, d. h. wenn der Ueberzug nur noch wenig klebt und man bei leichtem Uebergehen mit dem Finger nur wenig Widerstand findet, überpinselt mit einem sehr weichen, ebenfalls der Größe der Fläche ange­messenen Pinsel die Gegenstände mit Gold-, Kupfer- oder Silber-Bronce und verreibt so lange, bis ein schöner glänzender Ton erreicht ist. Um möglich­sten Verlust an Bronce zu vermeiden, legt man einen Bogen Papier unter. Zuletzt kann, inan noch mit Watte abreiben, wodurch bei einiger Uebung ein so schöner Ueberzug erhalten wird, daß der Gegenstand deutliches Aussehen eines Metallgusses bekommt. Die Hauptsache ist, daß der Leinölfirntß-Ueber- zug gleichmäßig glänzend und hart geworden ist, ehe der Lacküberzug vor­genommen wird, aber auch ebenso wichtig ist es, daß die richtige Consistenz angenommen, die sich nicht anders beschreiben läßt, als oben angeführt.

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mit mir zum Oheim. Für gute Aufnahme steh' ich Euch. Denn etwas Geld muß ich haben, das werdet Ihr begreifen. Ich will gut leben in der Untersuchungshaft! Wir sehen uns also die Stadt an, besuchen das königl. Theater, die Schlösser Charlottenburg und Rosenburg, worin sich allerlei Kunstsachen von Werth befinden u. i w. Und dann führt Ihr mich in aller Gemüthsruhe als Gefangenen von dannen."

In der That, Ihr seid ein Schlaukopf ersten Ranges!" rief Stern­berg und lachte laut in schneidendem Hohne.

Ter Erzähler blinzelte listig mit den Augen.Ich sag Euch, in mir steckt etwas! o! der Jenun hat schon andere Streiche ausgeführt! Nun also? Ihr thut mir den Gefallen und nehmt mich mit. Es paßt ja Alles wunderschön; mit dem Knopf und den kleinen Füßen und dem Aehnlichsehen und dem Tabakstaden neben dem Dreianker-Hotel! Meine Papiere habe ich auf dem Engländer zurückgelassen. Wie gesagt, ich möchte gern wegen der Verfolgung beruhigt sein und mich nebenbei einmal ordentlich ansruhen! Also schlagt ein! Was zögert Ihr noch?"

Alles ist verloren!" murmelte Sternberg mit erlöschender Stimme.

Ihr meintdas ginge nicht?" fuhr der Seemann fort, und dabei zuckt es wie leichte Betroffenheit durch seine Züge,ei was! so sin vier Wochen werden schon vergehen, ehe man den richtigen Mörder einfängt, und ich werde schon einige widersprechende Aussagen machen, um die Sache ein wenig hinzuziehen. Vier Wochen müffen's aber sein, eher etwas mehr als weniger! Euch kann's ja egal sein, ob Ihr den Richtigen bringt oder nicht."

(Fortsetzung folgt.)

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