> den, Jahren- Jahvesprämie

m Jahre 1875

ge« Borzeitz- :» DepMtal:

tenbezw. im

58. Jahrgang

Amts- uml Intekkigeazökatt für «len Aezirst.

in LubeL

!

hr wieder ftr pfehle ich dich

VvLrl«.

solger.

id schweren ^

ahnen j

ganz passend,, s rkaufen, Preis.

Bierbrauer. !

Weggekil j

; Sicherheit so-- ^ parat. "

Juni 188L. s Schnürte.

igtnuster

's Nachfolger eubulach.

utter

rn Wiesen und - , Klee auf dem. i

Chr. T o dt. j

ttes

nn Etiquettireni j .s vorräthig im- >

NN8

!fel-8eife

mer als Thcerseise ; t alle Arten Haut- lgt in kürz ester icndendweiße ck 50 ^ bei tsvkjnKvr.

nste.

i t7. Juni.

Dekan Berg. Ncd hristenlchre mit den onöstunde:) 2 Uhr,

:nste

^enkapclle.

17. Juni. Abends 8 Uhr.

urs.

Nk. Pf.

9 65-70 ! 16 22-26- 16 20-24- > 20 42-47- 16 74-79- 4 19-23-

konto 4°/.

Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.

Die EinrückungSgebühr beträgt 9 H für die vier- spaltige Zeile oder deren Raum.

Dienstag, den 19. Juni L88L

Abonnementspreis halbjährlich 1 ^ 80 L, durch die Post bezogen im Bezirk 2 30 L, sonst in ganz

Württemberg 2 70 L.

Politische Nachrichten.

Deutsches Reich. i

Die soeben geschlossene Reichstags-Session.

Am 12. d. M. ist die längste je dagewesene Deutsche Reichstags-Ses­sion zu Ende gegangen. Wirre und zerfahrene Diskussionen, untermischt mit schrillen Mißklängen waren es, mit denen diese Session großentheils ausgesüllt wurde und schließlich gingen die meisten Parteien tief geschädigt aus ihr her­vor, während die Regierung fest wie ein Fels aus dem tosenden Meere her­vorragte und eine Reihe nicht geringer Triumphe erntete.

Diese Session wurde am 27. April 1882 eröffnet, währte somit 13>/s Monate, erlitt allerdings auch einige längere Unterbrechungen, nämlich von Mitte Juni bis Ende November und von Mitte Februar bis Anfang April, indem hiesür die Rücksichten aus die betreffenden Kommissionsberathungen und bezw. das Zustandekommen des Krankenkaffen-Gesetzes und der Gewerbe­novelle maßgebend waren.

Mit dem mit einer gar nicht erwarteten, wirklich imposanten Mehrheit angenommenen Krankenkaffen-Gesetze war endlich der praktische Anfang der von der Regierung angestrebten socialpolitischen Reform gemacht worden. Leider ist die Unfallversicherungsvorlage strenge genommen noch um keinen Schritt vorwärts gekommen, indem sich die betreffende Kommission noch nicht einmal über die wichtigsten Grundlagen verständigen konnte, so daß die we­nigen Paragraphen über die man sich einigte sobald wieder hinfällig werden, als die Hauptparagraphen der Regierungsvorlage bei der Wiederaufnahme der Berathungen vielleicht doch vom Plenum acceptirt werden sollten. Es hat sich, jedoch herausgestellt, daß die Regierungsvorlage eine Reihe von Mängeln enthält, insbesondere eine Reihe von Bestimmungen, die Heils prak­tisch unausführbar sind, theils nicht in Einklang untereinander stehen, was übrigens bei der völligen Neuheit des Gegenstandes und bei dem Mangel jeder vorausgehenden praktischen Erfahrung sehr entschuldbar ist. Es wird wohl das Beste sein, daß die Regierung auf Grund der inzwischen gewonnenen Ueberzeugungen eine ganz neue Vorlage ausarbeitet und diese dem im Herbste wieder zusammentretenden Reichstage unterbreitet.

Die Revision der Gewerbeordnung muß immerhin als dankbare Leist­ung anerkannt werden, obwohl in dieser Novelle einige stark nach Reaktion riechende Bestimmungen ausgenommen wurden. Freilich erheben sich von Seiten des Gewerbestandes rc. zahlreiche Stimmen, als ob die betreffenden reaktioären Maßregeln noch lange nicht das Maß dessen enthielten, was zur Sanirung der aufgetretenen zahlreichen Mißstände erforderlich sei. Wer aber alle öffentliche Erscheinungen objektiv in Zusammenhalt bringt, und wirk­lich zu einem unparteiischen Urtheile über die sich kundgebenden einschneiden­den Gegensätze zwischen Theorie und Praxis gelangt, muß hier anerkennen, daß die schrankenlose Gewerbefreiheit heillose Mißstände gezeitigt hatte, deren Beseitigung nicht mit Glacehandschuhen bewerkstelligt werden konnte.

Der abgelaufenen Session sind an wichtigeren Posten weiters in's Cre­

dit zu schreiben: Einige genehmigte Handelsverträge, die Inangriffnahme einer Reform der Zuckerbesteuerung, ein Gesetz zur Abwehr der Reblaus­krankheit, die Literarkonvention mit Frankreich und einige Zolltarifreformen, mit welchen wir jedoch noch immer nicht Dasjenige zum Schutze bezw. zur Kräftigung unserer Industrie gethan haben was andere Länder und nament­lich das, von dunklen Köpfen immer noch für excessiv freihändlerisch gehaltene Frankreich, zum Schutze seiner Industrie auf allen jenen Gebieten thut, auf welchen dieselbe mit dem Auslande nicht zu konkurriren vermag.

Dagegen ist dem Reichstage zu Lasten zu schreiben: Die Abwerfung der Börsensteuervorlage und wenn wir wollen auch die Ablehnung des Tabak­monopols und die Holzzollvorlage, des Gesetzes über die Entschädigung un­schuldig Verurtheilter. lieber die Pensions- und Relikten-Gesetze konnte er sich nicht einigen. Die Fertigstellung zweier Etats wollte im Anfang abge- gelehnt werden, aber dann doch noch erledigt.

Von den Mitgliedern des Reichstags selbst wurden 21 Gesetzentwürfe eingebracht, von denen nur zwei die Zustimmung des Reichstags erhielten. Drei derselben blieben unerledigt.

Für eine so lange Periode sind die vorstehend aufgeführten Resultate überaus kärgliche. Für seine oratorischen Leistungen, welche diesmal theil- weise ganz abscheuliche und den ganzen Parlamentarismus kompromittirende waren, flicht ihm weder die Mit- noch die Nachwelt Kränze. Wenn die Berathungen wieder beginnen werden, ist vorläufig gar nicht abzusehen. Nachdem der neue Etat erledigt ist, bestünde für die Regierung nicht der geringste Zwang, den Reichstag für diese Legislaturperiode nochmals ein­zuberufen. Aber die Regierung wird gleichwohl seiner bedürfen, und zwar schon wegen der Berathung mehrerer socialpolitischer Gesetze.

- , Ctein's Corresp.

Berlin, 16. Juni. Der Kaiser ist gestern Abend 10^ Uhr mit Extrazug nach Wiesbaden und Ems abgereist.

Hamburg, 16. Juni. Bei der gestrigen Reichstags mahl (an Stelle des verstarb. Sandtmann, Fortschr.) erhielt Roscher (Sezeff.) 4555, Rabe (Fortschr.) 6469, >Bebel (Soz.D.) 9077 St., also Stichwahl zwischen Rabe und Bebel.

England.

Am Montag hat in London der Prozeß gegen die Birminghamer Dynamitfabrikanten begonnen, die mit der Absicht umgingen, das Parlamentshaus und andere öffentliche Gebäude in die Luft zu sprengen und die Abgesandten der in Amerika ihr Hauptquartier habenden Verschwörer sind. Norman, alias Joseph Lynch, der jugendliche Wagenlackirer aus New- york, welcher das Sprengöl von Birmingham nach London beförderte und nach seiner Festnahme zum Angeber wurde, hat schon vor Wochen ein um­fangreiches Geständniß abgelegt, auf welchem die Anklage der Mordverschwö­rung beruht; und dieses Geständniß hat er heute in der Anfangssitzung nur wiederholen können. Da die Zulassung des Publikums durch Billete geregelt war, kam es zu keinerlei Ruhestörungen. Von den Geschworenen wurde

^ (Nachdruck verboten.)

Der Sohn des tzöerwirths.

Kriminal-Novelle von Karl Zastrow.

(Fortsetzung.)

Mehrere andere Herren in Civil waren zu den Beiden, die sich etwas abseits gestellt hatten, herzugetreten. Sie gaben sich als Geheimpolizisten zu erkennen und bestätigten die Auseinandersetzung des uniformirten Collegen ui allen Punkten. Jeder- hatte seine besondere Ansicht über die Route, wel­che der Flüchtling eingeschlagen, sowie über den Aufenthalt, welchen er ge­wählt haben konnte; Alle jedoch waren darüber einig, daß der Mörder Stettin noch mit keinem Fuße betreten habe.

. Georg lauschte allen diese« Auseinandersetzungen und Beweisgründen mt der gespanntesten Aufmerksamkeit. Er gewann die Ueberzeugung, daß auch die Stettiner Polizei sich in hohem Grade für den außergewöhnlichen Fall interessire. Nichtsdestoweniger mußte er dem Plan, den er sich für die Verfolgung des Flüchtlings gebildet, treu bleiben.

Sie haben Ihre gefammte Aufmerksamkeit dem männlichen Reise- publikum zugewendet," begann er, gegen die Diener der heiligen Hermandad gewendet.Haben Sie nicht auch die eingetroffenen Damen ein wenig in's Auge gefaßt?"

Die Polizisten sahen ihn lächelnd an. Einige zuckten die Schultern und wandten sich kalt und. gleichmüthig ab. Nur einer von ihnen, ein würdevoll und verständig aussehender älterer Herr, der sich vorhin dein An­kömmling als Polizeirath vorgestellt hatte, ging, wenn auch verneinend, auf die angeregte Frage ein.

Sie glauben doch nicht etwa, der Spitzbube sei in Frauenkleidern entwichen?" fragte er mit einem Anflug von Sarkasmus.

Und wenn ich nun Gründe für diese Vermuthung hätte?" warf Sternberg hin.

Der Polizeirath meinte mit Ueberlegenheit:Ein Herr in Frauenge­wändern kommt nicht eine Stunde weit die Ungeschicklichkeit, seine Be­wegungen der ungewohnten Tracht anzupaffen, wird ihn in der ersten Mi­nute verrathen. Das leiseste Abweichen von der Rolle macht ihn verdächtig und wie unendlich viele Einzelheiten gibt es, in die er sich unmöglich sogleich hineinleben kann. Nein, ich glaube alles Andere eher, als dieses!"

Ein Mensch, der mit so viel Energie und kaltblütiger Entschlossenheit einen Mord ausführt, hat sicher tage- und wochenlang vorher alles bedacht und erwogen, jeden Fall in's Auge gefaßt und sich für jede Rolle, die er nach der That zu spielen für nothwendig erachtet, in sorgfältigster Weise vorbereitet," wandte Sterberg ein.

Alles dies zugestanden," fuhr der Zweifler fort; allein ich muß Ihnen ausdrüklich bemerken, daß der Flüchtling selbst bei der gewandtesten Durch­führung einer Frauenrolle uns Alle, wie wir da sind, auch nicht eine einzige Sekunde zu täuschen vermocht hätte."

Ich bitte unr Entschuldigung, mein Herr," versetzte Sternberg gut--