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58. Jahrgang.
Amts- und Intelligenz!)hüt ^ür den Kezirh.
Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.
Die Einrückungsgebühr beträgt 9 H für die vier- spaltige Zeile oder deren Raum.
Donnerstag, den 14. Juni L88L.
Abonnementspreis halbjährlich 1 ^ 80 L, durch die Post bezogen im Bezirk 2 ^ 30 sonst in ganz Württemberg 2 70 L.
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Politische Nachrichten.
Deutsches Reich.
Reichstag. Sitzung Montag, 11. Juni. Der Reichstag erledigte einige Rechnungssachen und setzte die Etat - Berathung fort. Der Post-Etat wurde mit den von der Kommission beantragten Streichungen angenommen, doch wurden für den Neubau eines Post-Dienstgebäudes in Pösneck 57,500 »A. bewilligt, entgegen dem Anträge der Kommission, die Streichung beantragt hat. Der Etat der Reichsdruckerei wurde debattelos genehmigt, während beim Reichsschatzamt-Etat die Währungsfrage zwischen den Abgg. v. Kardorff und Bamberger und dem Reg.-Kommissar Schwant debattirt. Der ganze Rest des Etats wird genehmigt. Nächste Sitzung Dienstag, 12 Uhr. 3. Lesung des Etats. Schluß 5Vr Uhr.
— 500 Handlungsreisende waren in Cöln beisammen und haben einen feierlichen Protest an den Reichskanzler und den Reichstag erlösten gegen die Aeußerung des Abg. v. Koller im Reichstage: „Die Handlungsreisenden sind diejenigen Elemente, die dem Kaufmanpsstand keine Ehre machen."
— Das meistbesprochene Ereigniß des Tages ist der Rücktritt von Bennigsens von seiner parlamentarischen Thätigkeit. Die Gründe, die Bennigsen bewogen haben, liegen ziemlich klar. Sein Organ, der „Hannoveranische Kourier", gibt die Mittheilung in folgender Form: „Bennigsen hat gestern den Präsidenten des Reichstags und des Abgeordnetenhauses seinen Austritt aus beiden parlamentarischen Körperschaften angemeldet. Wir glauben nicht zu irren, wenn wir den Grund zu dem ebenso bedeutsamen, wie beklagensnkrthen Vorgang einerseits in den Wirrsalen der inneren Verhältnisse überhaupt, andererseits aber besonders in den Ansichten Bennigsens über die kirchenpolitische Vorlage finden, die in der vorberathenden Sitzung der Partei von denen der Mehrzahl seiner Fraktionsgenosten abwichen."
Tages - Neuigkeiten.
Calw, 13. Juni. Wir erhalten nachstehende von 10 Gemeinderaths- mitgliedern Unterzeichnete Correspondenz mit der Bitte um deren Veröffentlichung :
„Im Calwer Anzeiger No. 44 ist eine Mittheilung über die Sitzung der bürgerlichen Collegien vom 7. ds., in welcher über eine Bitte der hiesigen Metzger um Herabsetzung der Fleischsteuer verhandelt wurde, enthalten. Die über die Fleischsteuer und Fleischpreise in 3 Städten gemachten Mittheilungen sind fast durchweg zum Nachtheil der hiesigen Verhältnisse unrichtig angegeben, ebenso unrichtig sind die weiteren Ausführungen, welche nur darauf berechnet zu sein scheinen, in tendenziöser Weise Gehässigkeit gegen diejenigen Mitglieder der Collegien zu verbreiten, welche nach gewissenhafter Prüfung der Verhält
nisse es für ihre Pflicht hielten im Interesse der Stadt gegen die Verminderung der bestehenden Gemeinde-Einnahmen zu stimmen. Wie wenig gewissenhaft es der Einsender mit seinen Mittheilungen genommen hat, geht daraus hervor, daß er diejenigen, welche gegen Verminderung der Fleischsteuer gestimmt haben, als die Ursache denuncirt, daß nunmehr die Fleischpreise erhöht werden muffen, während die Metzger diese Erhöhung schon eintreten ließen, ehe sie ihre Bitte an den Gemeinderath brachten. Das Ochsenfleisch kostet hier nicht 68, sondern 70 Pfg., höher sind die Preise in keiner Stadt, wohl aber niederer, in Heilbronn 68, Eßlingen 68, Hall 66, Ravensburg 60, Metzingen 60 Pfg., Rindfleisch in Calw 62 Pfg., dagegen in Eßlingen 60, Gmünd 60, Reutlingen 50 bis 60, Heilbronn 60, Hall 60, Metzingen 58, Ravensburg 50—54 Pfg-, Kalbfleisch hier 56, in verschiedenen Städten ist der Preis höher, dagegen niederer in Reutlingen 54, Tübingen 50 Pfg., Schweinefleisch hier 64 Pfg., dagegen in Reutlingen 50—52, Tübingen 56, Ravensburg 60, Metzingen 6o, Heilbronn 60, Hall 60 Pfg. Diese Zahlen beweisen, daß die Drohung nicht ernst gemeint fein kann, es werden die Metzger in Folge des abweisenden Beschlusses der Collegien eine wiederholte Erhöhung der Fleischpreise vornehmen. Die Fleischpreise dürften hier hoch genug sein und die Steigerung auch im Interesse der Metzger ihre Grenzen haben. Die in den Collegien sitzenden Metzger und deren nächste Verwandte — 6 Mitglieder — haben hervorgehoben, daß eben die Anzahl der Metzger in hiesiger Stadt (24) im Verhältniß zur Einwohnerzahl zu groß und deß- halb der Absatz bei verschiedenen Metzgern zu klein sei, als daß sie davon leben können. Dieser Behauptung kann nicht wiedersprochen werden, denn sie ist vollständig richtig und hierin liegt die Hauptursache des schlechten Geschäftsgangs, das heißt des Umstandes, daß der Gewerbebetrieb allein, dem Metzger keinen ausreichenden Erwerb bringt. Von Aalen wird geschrieben: ,Wir haben hier immer etwas theuer Fleisch, weil wir zu viel Metzger haben, die Alle von ihrem Gewerbe leben wollen? Es ist diese Lage für die Metzger an und für sich eine mißliche und wir möchten ihnen wünschen, daß es anders wäre, aber sie befinden sich damit lediglich blos in der gleichen Lage, in welcher leider zur Zeit der größte Theil der übrigen Gewerbetreibenden sich auch befindet. Keinein Kaufmann, Bäcker, Schneider, Schuhmacher, Schreiner, Glaser, Schlosser oder Andern gelingt es, aus dem Grunde höhere Verkaufspreise zu erzielen, weil er in Folge Uebersctztsein seines Gewerbes einen geringeren Absatz und Verdienst hat. Die Preise, welche in Calw für das Fleisch bezahlt werden müssen, beweisen zur Genüge, daß es nicht die Consumsteuer ist, welche den Metzgern einen schlechten Geschäftsgang verursacht, es ist vielmehr lediglich das Uebersctztsein ihres Handwerks und die leidige Thatsache, daß der weitaus größte Theil der hiesigen Gewerbetreibenden und Arbeiter hier, wie anderwärts einen erheblich geringeren Verdienst hat als früher und deßhalb weniger Fleisch kaufen kann, als in besseren Zeiten. — Diese alle sind zum mindesten in keiner besseren Lage als die hiesigen Metzger. Wir wollen an diesem Ort die Nothwendigkeit und Zweckmäßigkeit der Consumsteuer nicht weiter begründen, aber Thatsache
(Nachdruck verboten.)
Der Sohn des ßörrwirths.
Kriminal-Novelle von Karl Zastrow.
(Fortsetzung.)
Bis in das Brachfeld zurück konnte er die Fußstapfen nicht verfolgen. Die niedergetretenen Halme des Sandhafers und die Feldblumen hatten sich wohl inzwischen wieder aufgerichtet, wohl aber nahm er auf dem Boden des Kahnes Kies und Schlammspuren genug wahr, um mit Sicherheit den Schluß zu ziehen, daß das Fahrzeug vor Kurzem benutzt worden sei.
„Ich glaube, ich bin auf dem richtigen Wege ," flüsterte er vor sich hin, indem er den zierlichen Abdruck des feinen Stiefels mit stillem Lächeln betrachtete. „Ja, ja! es wird so sein, wie ich denke — und nun vorwärts!"
Er wandte sich rasch zurück und stieg wieder in den Wagen. Kroll hatte, ihn mit einiger Ungeduld erwartet. Er hieb wacker auf die Pferde ein, und mächtige Staubwolken emporwirbelnd, rollte das Gefähr auf dem sandigen Wege dahin.
Bald traten die kleinen Häuser, welche die Vorstadt bildeten, aus dem grünen Rahmen der dahinter befindlichen -Parkanlagen heraus. Der Wagen rasselte auf holpriges Steinpflaster und schwenkte kurz vor dem Thore links ab, um den Bahnhof zu erreichen, der mit seinen massiven Gebäuden schon von fern sichtbar war.
Ein kurzer Ruck der Zügel und der Wagen hielt an. Der Kommissa- rius stieg aus und trat in die Halle, wo am Villetschalter ein junger Mann von kaum zwanzig Jahren amtirte. Zufällig waren gerade keine Passagiere an der Kasse.
„Guten Tag, Herr Sternberg," grüßte der junge Mensch, als Jener herzutrat. „Wollen Sie eine kleine Erholungsreise machen?"
„Ich habe gegenwärtig an andere Dinge zu denken," erwiderte der Kommissarius lächelnd, „die Erholungsreisen kommen erst, wenn die Dienstreisen vorüber sind. Apropos! wie viel Billete haben Sie heute früh zu dem nach Stettin abgehenden Zuge verkauft?"
„Vierzehn!" lautete die Antwort des Expedienten nach kurzem Besinnen.
„Ich weiß, Sie kennen fast sämmtliche Einwohner der Stadt," fuhr der Kriminalbeamte fort, „Sie werden mir daher angeben können, ob sie unter diesen vierzehn Personen einige Fremde wahrgenommen haben?"
Der junge Eisenbahnbeamte dachte einen Augenblick nach. „Allerdings!" bestätigte er dann, „o, ich habe für Gesichter ein fabelhaftes Gedächtniß. Sehen Sie, unter den vierzehn Passagieren des Frühzuges befanden sich fünf, die ich mit gutem Gewissen als Auswärtige bezeichnen kann. Wohlgemerkt , sie mögen sich einige Zeit in hiesiger Stadt aufgehalten haben, alleitl fremd waren sie, das kann ich 'bestimmt behaupten."
„Können Sie mir die Personen einigermaßen beschreiben?"
„Der erste Paffagier war ein alter dicker Herr mit schwammigem Antlitz, offenbar ein Viehhändler. Der zweite war ein Hagerer-Spießbürger > ohne besondere Kennzeichen. Dann .kam ein junger Stutzer,-'<Mssehend wie