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einem Zurückgehen auf den alten Satz der Malzsteuer von 3 Mark 00 Pf. könne Angesichts der gesteigerten Staatsbedürfnisse ohnedies keine Rede mehr sein, andererseits sollte aber auch durch andauernde Steuer-Ueberbürdung eines Gewerbes dessen Eristenzsähigkeit nicht beeinträchtigt werden, das so ausgedehnt sei wie das Brauergewerbe, daher die Steuerermäßigung vom 1. April 1885 an ins Auge gefaßt sei mit einem nicht höheren Steuersatz als 4 Mark 30 Pfg. Ebner hält den Kom>n..Äntr. für inkonsequent, da die Kommission zugeben müsse, daß eine Neberwälzung der Steuer auf das Publikum nicht stattgefunden habe. Er beantrage daher es bei 188384 bei 5 Mark zu lassen, für 1884/85 aber nur 4 Mark 40 Pf. anzusetzen. Die Handelskammern von N l in und Heidenheim bezeichnen die Lage der Brauer als eine sehr ernste. Die letztem wollen keinen bloßen Kanzleitrost, sondern eine faktische Berücksichtigung. Hartmann stellt den Antrag der Regierung zur Erwägung zu geben, ob nicht das Malz für Bier zum Pri- vatgebrauch steuerfrei gelassen werden solle. Mo hl glaubt nicht an das Elend der Bierbrauer und kennt kein anderes Land in Europa, wo ein solches „Geheul" über Steuerlast stattfinde. (Heiterkeit.) Rathgeb wünscht Ermäßigung auf 4 Mark 50 Pf. und Freilassung des Malzes von Bier zum Privatgebrauch. Minister v. Renner: da die Verhältnisse noch seien wie 1881, könne die Negierung für jetzt nicht von dem Satze abgehen. Becher für Herabsetzung, zweifelt aber, ob es noch in dieser Etatsperiode möglich sei. v. Moser sucht die Neberwälzung der Steuer auf das Publikum dadurch zu konstatiren, daß er mittheilt, daß nur in 3 Oberämtern, Neuenbürg, Vaihingen und Maulbronn kein Bieraufschlag stattgefunden habe. Nachdem noch Rath, v. W ö l lw a r th ,,S ch w a r z, v. Wolfs gesprochen, wird der Kommissionsantrag mit 50 gegen 30 Stimmen angenommen; der Antrag Ebner abgelehnt und ebenso der Antrag Hartmann, letzterer mit 44 gegen 39 Stimmen.
Tages - Neuigkeiten.
— In Folge der an dem Seminar zu Nagold vorgenommeuen Aufnahmeprüfung sind u. A. nachstehende Präparanden zum Eintritt in ein Staatsseminar ermächtigt worden und zwar in das Seminar Nagold:
Staiger, Hermann, von Calw, Eisenmann, Gottlieb, von Calw, Böttinger. Gottl., von Hirsau, Eisenhardt, Jakob, von Dachtel, Fischer, Jakob, von Gechingen, Kappler, Michael, von Oberreichenbach, Schu 0 n, August, von Dobel.
B 0 pfingen, 21. Mai. Postmeister Kettnaker hier, der bekannte Verfasser des Schauspiels „Maximilian" oder „Palmen und Dornen",
hat sich dem „Jpf" zufolge im Laufe der vorigen Woche heimlich von hier
entfernt. Wie man hört, soll derselbe sich der Unterschlagung amtlicher Gelder im Betrage von mehr als 6000 Mark schuldig gemacht haben, auch spricht mdn von Wechselfälfchungen in sehr hohen Beträgen. Kettnaker wird bereits steckbrieflich verfolgt.
Sulzbach, 20. Mai. Der Niesenballon Adler des deutschen Luftschiffers Vogel von Stuttgart, welcher in Heilbronn heute Sonntag Nachm, aufstieg, verfolgte anfänglich nordwestliche Richtung, welche in den höheren Luftschichten in eine durchaus nördliche Richtung überging und in der Höhe von 1200 Meter in die gleiche Windrichtung zurückkehrte. Zur höchsten Höhe von 3200 Meter über der Meeresfläche stieg der Ballon um 6 Uhr 37 Minuten und hielt sich 10 Min. in dieser Höhe. Von dieser Höhe erschienen die Ortschaften nur wie winzige Spielzeuge, welche den Kindern dienen. In dieser Höhe sank der Thermometer unter 15 Grad Reaumur und die mitgenommene Trompete versagte den Schall, indem die Klappen eingefroren waren. Das Befinden des Luftschiffers und seines Begleiters in dieser Höhe war vortrefflich, nur durch peinlichen Durst gestört. Der Ballon muß, über Löwenstein hinweg (die Stadt mit dem Schlosse wurde von Herrn Vogel nicht bemerkt) seine Richtung direkt gegen das Lauterthal genommen haben, indem solcher zwischen Sulzbach und Ellenweiler in südlicher Richtung über das Murrthal dahinflog. In Sulzbach wurde der Ballon, wie das beabsichtigte' Niedersteigen, bemerkt und alsbald machte sich eine große Schaar Wißbegieriger auf den Weg, welche nach 4 Min. des Auswerfens von dem Anker aus dem Plaze erschienen. Die Landung erfolgte
in dem Staatswalde Heiligenwald hart an der Sulzbacher Markungsgrenze um 7 Uhr 10 Minuten. Vogel sowohl, als dessen muthiger Begleiter. Gebhardt aus Stuttgart, freuten sich über die schnelle Anwesenheit nicht nur der Sulzbacher, sondern auch der Reichenberger Einwohner, welche gleichfalls wie die Bewohner des Lauterthales und von Ittenberg den Flug des Ballons beobachtet hatten. Dt. B.
U l m, 20. Mai. Der ledige Küfer I. Seibold von Abtsgmünd wollte gestern ein Faß auspichen; als er mit dem Kopfe in die Nähe des Spundes kam, sprang letzterer aus dem Fasse und das in demselben befindliche siedende Pech wurde dem Seibold in das Gesicht getrieben, wodurch derselbe schreckliche Brandwunden erhielt. Der Unglückliche wurde sofort nach dem Krankenhause geschafft.
Ulm, 21. Mai. Heute Vorm, starb während des Unterrichts Präzeptor Georg Fischer an der 2. Klasse des Gymnasiums. Derselbe, fiel plötzlich vom Katheder, er gab noch Lebenszeichen von sich; trotzdem sofort Hilfe zur Stelle war und auch ein Arzt erschien, konnte er nicht mehr zum Leben gebracht werden, ein Hirnschlag hatte das schnelle Ende bereitet. Fischer erreichte am heutigen Tage sein 55. Lebensjahr, er hinterläßt eine kinderlose Wittwe. Fischer hatte sich als Dichter auch in weiteren Kreisen bekannt gemacht, im Jahr 1859 verfaßte und komponirte er anläßlich der Schillerfeier eine schwungvolle Hymne.
Rüdesheim, 20. Mai. In dem Hause eines Maulthiertreibers an der Christophelgasse war gestern Mittag Feuer ausgebrochen, das bei dem lebhaften Westwinde mit reißender Schnelligkeit sich weiter verbreitete und unsere Stadt einzuäschern drohte. Trotz energischer Löschanstalten konnte man erst Abends 5 Uhr, nachdem um 4 Uhr 50 Mann Pioniere von Castell bei Mainz eingetroffen waren, die mehrere Häuser niederrissen, den Flammen Einhalt gebieten. Nicht weniger als 76 Gebäulichkeiten, darunter 28 Wohnhäuser, an der Nheinstraße, der Amsel-, der Löhr- und der Christophelgasse gelegen, sind eingeäschert, 49 Familien ihrer Wohnung beraubt worden; nur 28 haben ihre Mobilien versichert, dabei ist die Leipziger Versicherungsgesellschaft allein mit 40,000 „1L betheiligt. Die abgebrannten Gebäude sind mit 260,000 -/L in der nassauischeu Gebüude-Afsekuranzkaffe versichert.
Vermischtes.
Gotha, 16. Mai. Es dürfte von allgemeinem Interesse sein, zu lesen, was man vor wenigen Monaten in amerikanischen Zeitungen über den Transport von Deutschen nach den Sandwich-Inseln schrieb. Ich theile deßhalb den betr. Artikel, der zugleich zur Warnung dienen mag, in Nachfolgendein wörtlich mit:
Deutsche als Kulis auf den Sandwich-Inseln.
Wie früher mitgetheilt, haben deutsche Sklavenhändler — mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung — viele deutsche Familien zur Auswanderung nach den Südseeinseln verlockt und noch mehr sollten ihnen in den nächsten Tagen von Gotha aus Nachfolgen. Wie vorauszusehen war, befinden sich die armen Leute jetzt thatsächlich in einer Art Sclaverei, und es scheint, daß der Vertreter Deutschlands daselbst nichts für sie thun kann. Deßhalb haben sie sich in einer Zuschrift vom 27. März an die Redaktion des „California-Demokrat" gewendet, in welcher sie ihre Lage beschrieben. Wir copiren diesen Brief nachstehend, was hoffentlich auch von der gesammmten deutschen Presse geschieht, denn nur so wird man die Berliner Regierung zum Einschreiten für
die Betrogenen veranlassen können. „Vor circa 10 Lagen waren wir ge
zwungen, die Arbeit einzustellen, da uns die Behandlungsweise seitens des Plantagenbesitzers Macifin und seiner Aufseher (Engländer) eine sehr- brutale und ungerechte war, daß uns das elende Leben vollends zum Ekel wurde. Für 16 Dollars ohne Kost nach hier geschafft, mußten wir bei unserer Ankunft auf elendem Lager in der Fabrik wochenlang logiren, bis wir uns nach und nach freigewordene Räumlichkeiten aneigneten, denn von dem Besitzer bekamen wir nichts angewiesen. Selbst das nothwendigste Stück Möbel, die Bettstelle, wurde uns verweigert, und mußten wir aus zusammengesuchten Holzstücken dieselben zusammenbauen. Bei recht vielen Erkrankungsfällen war kein Arzt zur Stelle und lagen die Leidenden hülflos in den elenden Räumen umher und wurden dann von dem stellvertretenden Arzt (Zucker
ten.
Martin machte eine Wendung und wollte mit der Laterne voranschrei- Der junge Mann hielt ihn jedoch mit den Worten zurück:
„Macht nicht zu viel Umstände, ihr lieben Leutchen! und vor allen Dingen stört mir den Papa nicht, wenn er schon schläft. Morgen, wenn er ausgeruht und neu gestärkt erwacht ist, will ich ihm entgegen treten. Er wird mich dann mit freundlicherem Gesicht empfangen als jetzt in später Nacht."
Wieder lauschte die alte Liese gespannt auf des Doktors Stimme und dann blinzelte sie wieder mit halbem Lächeln und eigenthümlichem Forschen dem Sprecher in's Gesicht. „Ein wenig haben Sie sich doch verändert, Herr Berklitz . . .ein ganz klein wenig ... an der Stimme merkt man's . . . aber das Gesicht ist noch ganz dasselbe, wie damals, als Sie von dem Vater gingen mit den Worten: „Ich muß wirken, wie mein Geist mich treibt, Vater!" — O! ich weiß es noch, als wär's gestern gewesen! aber
sonst hat sich nichts an Ihnen geändert! . . . . nichts! nichts! es ist das
alte Gesicht und auch das herzige Gemüth, das dem Vater nicht das bischen Nachtruhe rauben will! . . . kommen Sie! ich führe Sie in die Putzstube! ... es soll nicht lange dauern, dann haben Sie Ihr Abendessen, und schlafen sollen Sie wie ein Prinz!"
Sichtlich angenehm berührt von dem warmherzigen Empfang der alten Dienerin, folgte der Ankömmling ihr in das sauber aufgeräumte sogenannte Putzzimmer. Es war ein großes, mit dunkler Tapete geschmücktes Gemach. Möbel von schwerem Eichenholz hoben sich im freundlichen Schimmer von dem schattenschweren Hintergründe ab. Von der Decke herab hing ein mit Glasprismen verziertet Kandelaber. Die eine Ecke des Zimmers wurde von
einem mit blauseidenen Gardinen drapirten Himmelbette eingenommen. Ein Paar Oelgemälde mit goldenen Rahmen, die lebensgroßen Brustbilder eines Mannes und einer Frau darstellend, waren die einzigen Schildereien, welche den ernsten, beinahe düsteren Charakter des Zimmers ein wenig milderten.
„Ja, ich bin derselbe geblieben!" wandte der junge Mann sich in seltsam gedämpftem Tone an die Magd, welche soeben das Licht auf den Tisch stellte, „und auch hier im Hause scheint Alles beim Alten geblieben zu sein. Da hängen die Bilder meiner guten Eltern! dort steht das Himmelbett !"
„Das ist erst nach dem Ableben Ihrer seligen Frau Mama hierher geschafft worden," berichtete Liese, „früher stand es im Schlafzimmer meiner guten Frau!"
„Richtig!" bestätigte der Gast, „im Schlafzimmer meiner lieben Mutter, da stand es! Also Ihr habt es herausschaffen müssen? Der Papa fürchtet sich wohl vor dem Geist der Seligen? Nein! das nicht! ... es sieht ihm ähnlich! ... es geschah aus Pietät!"
„Ja wohl! ja wohl !" kicherte Liese) „der Herr Berklitz hatte damit sagen wollen, er würde sich nicht wieder verheirathen! 0 ! — sie haben wunderbar einig zusammen gelebt der Herr und die Frau! so etwas findet man selten!"
„Und nun. schläft er ganz allein, der Vater?" der Frager warf dabei einen scheuen Blick im Gemache umher.
„Gewiß thut er das!" klang es treuherzig aus dem Munde der Alten. „Hier nebenan ist ja —"
(Fortsetzung folgt.)
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