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eeieiaig Leit­en 20. Mai. i Nr. 36.)

. Dekan Berg, den Söhnen.

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stenkapelle. en 20. Mai. sfest.

nedigt von I. SpM.- vusreden. Abcnes 8

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Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.

Die EinrücknngSgebühr beträgt 9 H für die vier- spaltigc Zeile oder deren Raum.

Dienstag, den 22 . Mai L88L

.j Abonnementspreis halbjährlich 1 80 L, durch

die Post bezogen im Bezirk 2 30 L, sonst in ganz

! Württemberg 2 ^ 70

Politische Nachrichten.

Deutsches Reich.

Berlin, 17. Mai. Ein die Ablehnung des Holzzolls überschriebener Artikel der Prov.-Korr., welcher die bekannten Vorgänge im Reichstage bespricht, kommt zu dem Schlüsse, daß die Erfahrung bald lehren müsse, ob die Erhaltung des Waldes bei der jetzigen Höhe des Zolls ge­sichert ist, und ob, wenn dies nicht der Fall, die jetzt abgelehnte Maßregel der Zollerhöhung noch ausreichend sein wird, oder andere Maßregeln zu er­greifen sind. So hat die jetzige Abstimmung in jedem Fall nur eine aufschiebende Bedeutung, und zwar nicht deßhalb, weil die verb. Regierungen und die Leitung der Reichsgeschäfte auf jeder einmal einge- brachten Vorlage bestehen, sondern weil die Forderungen der nationalen Wohl­fahrt sich immer wieder geltend machen uud die Frage erneuern: ist der deutsche Wald zu erhalten?

Die Franks. Zeitung kommt in einen: Aufsatz über Auswande­rung und Colonisation zu dem Schluß, daß man den Franzosen und Engländern mit ruhigem Blut die Besitzergreifung aller noch freien Stückchen Erde lassen könne. Das Flaggenaufziehen und das Besitzergreifen thue es nicht. Colonien könne man lediglich durch ernste und ausdauernde Arbeit gewinnen. Durch Betheiligung an Production und Handel der ganzen Welt lasse sich viel mehr erreichen. Auf diesem Felde habe der Deutsche schon gute Erfolge vor sich; in dieser Richtung mit ungetheilter Kraft weiter zu arbeiten, sei besser als Projekte machen und theoretisch über dieselben endlos zu ver­handeln. In diesen Worten fehlt nur der Hinweis auf die vielen blutigen Kriege, welche die Engländer und Franzosen in ihren Colonien mit den Ein­geborenen haben führen müssen, sowie der Hinweis auf die Verwickelungen, die unter unfern Augen in Tonkin und Centralafrika (möglicherweise auch auf Madagaskar) vor sich gehen; endlich der Hinweis daraus, daß die Reichsregierung, wenigstens so lange Bismarck am Ruder ist, sich auf Co­lonialpolitik nicht einlassen wird und hoffentlich auch später nicht.

Mühlhausen. In dem Prozeß wegen Umgehung der Militär­pflicht erfolgte nunmehr der Urtheilsspruch, der im Ganzen etwas günstiger lautete, als der Strafantrag. Der Saal war zum Erdrücken voll von Zu­hörern. Für diejenigen der Angeklagten, welche sich eines offenen Geständ­nisses und besonders guten Verhaltens befleißigt hatten, hatte man Milde­rungsgründe gelten lassen. Demzufolge wurden Heinrich Geißmann und Moses Schwöb nach H 143 zu drei Monaten, Xaver Heinrich Dussöre nach Art. 333 ebenfalls zu drei Monaten, Alfons Drerffus, Eugen Nithard, E. P. Drerffus. Robert Leopold Weil, Lucian Bernheim nach dem Art. 143 je zu fünf Monaten und Camille Haas nach dem Art. 333 zu fünf Monaten Gefängniß verurtheilt. Rosenthal wurde nach Art. 143 und 333 zu neun Monaten Gefängniß verurtheilt, die erlittene Untersuchungshaft ihm indeß abgerechnet. Gärtner wird mit drei Jahren Gefängniß bestraft und die bürgerlichen Ehrenrechte ihm auf die Dauer von 11 Jahren abgesprochen.

seurrrervi». (Nachdruck verboten.)

Der Sohn des ßöerwirths.

Kiminal-Nowclle von Karl Zastrow.

(Fortsetzung.)

Noch ein Paar Martin!" rief Veit, sich den Mund wischend,es ist ein heißer Tag und wir haben Durst!"

Das kann man sehen," knurrte Martin und verschwand.

Der Mann mit dem großen Barte schüttelte leicht den Kopf und sagte: Wie der Herr, so der Knecht!"

Der Alte ist noch schlimmer!" meinte der Andere,grob wie Segel­tuch! .. . vergönnt Niemand ein gutes Wort. Lebt er doch mit dem eige­nen Sohn in Feindschaft, und nun schon so lange Zeit!"

Die weitere Unterredung wurde wiederum im Flüstertöne geführt, denn soeben trat Martin mit frischen Gläsern aus der Thüre. Nachdem er Zah­lung in Empfang genommen, schritt er, ohne sich ferner um die Gäste zu kümmern, in's Haus zurück.

Das klare Blau des Aethers verdunkelte sich allmälig. aschgraue Wol­ken zogen heran. Ein röthlicher Dunst färbte die Eichenwipfel. Das Laub begann zu zittern und zur rascheln. Ein Wirbelwind schnob daher und jagte den Staub der Landstraße zu dichten Säulen empor.

Es ist ein Gewitter im Anzuge," wandte Veit sich an den Gefährten

Die Väter, auch der Vater des jüngst entflohenen Eug. Haas, wurde theils der Anstiftung, theils der Theilnahme der in den beiden angeführten Artikeln enthaltenen Vergehen wegen je zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt und Duffere Vater zu 4 Wochen. Die Angeklagten Abraham Kahn und Bene­dict Ullmann, sowie deren Väter wurden freigesprochen. Die Staatsan­waltschaft beantragte die sofortige Verhaftung der neun verurtheilten jungen Leute oder Erhöhung der gestellten Bürgschaft, worauf sämmtliche Rechts­anwälte nochmals für ihre Klienten sprachen. Der Gerichtshof zog sich hie­rauf nochmals zurück und beschloß die beantragte Verhaftung.

Stuttgart, 18. Mai.

37. Sitzung der Kammer der Abgeordneten. Bericht der Finanzkommission über die Steuern, Kap. 124 ff. des Hauptfinanz­etats. In der allgemeinen Debatte nimmt das Wort Ref. Beutter: In der Kommission sei namentlich die Frage der Malzsteuer ins Auge gefaßt worden; man habe sich bei der jetzigen Finanzlage die Frage vorlegen müssen, ob nicht die Malzsteuer herabzusetzen sei, dafür aber bei anderen Kapiteln eine Erhöhung einzutreten habe; er würde vor einer Erhöhung nicht zurück­schrecken, wenn er sich überzeugen würde, daß die Beibehaltung der Malz­steuer in ihrer seitherigen Höhe eine Ungerechtigkeit wäre. Harten st ein anerkennt die Sparsamkeit, mit der der Etat angelegt sei; trotzdem sei es nicht möglich, den Etat durchaus zu balanciren. Er habe sich in der Ge­schichte. unserer Finanzwirthschaft etwas umgesehen, um sich darüber klar zu werden, welche Faktoren denn hauptsächlich mitgewirkt haben, um unsere früheren glänzenden Zustände in eine Reihe von Defizit-Jahren zu verwan­deln. Er habe gefunden, daß in den Jahren 18721882 die Ausgaben von 40 auf 53 Millionen gestiegen seien; es seien in dieser Periode daneben aus Mitteln der Kriegsentschädigungen rc. 40 Millionen verwendet, und außerdem 10 Millionen Mark zur Deckung des Defizits ausgenommen wor­den, so daß jährlich 5 Mill. Mark außerordentlicher Deckungsmittel eingestellt worden seien. Diese Thatsachen geben zu denken, sie legen nahe, einmal den festen Entschluß zu fassen, auf die Deckung der Defizits durch außerordentliche Mittel zu verzichten. Redner will sich der Hoffnung hingeben, daß unser Kammergut wieder höhere Erträgnisse liefern werde. Redner hat eine Auf­stellung darüber gemacht, in welchem Verhältniß in Württemberg und Bayern die verschiedenen Steuern zum Staatsbedarf beitragen.

Württemberg. Bayern.

Ertrag des Kammerguts 40 o/g 38 o »

Direkte Steuern . . . 25 o/g 17 v

Indirekte Steuern . . 31 0-0 42 °/o

Tilgungsrate der Schuld 2,79«/g 0,91°/o

In Frankreich tragen die direkten Steuern 15«, g, die indirekten 79»/g des Staatsaufwands. Das Verhältniß der direkten und indirekten Steuern sei in Württemberg somit weitaus das gleichste (25: 31; in Bayern 17:42; in Frankreich 15: 79). Ferner geht Redner auf die Frage der Weinsteuer

Das trifft sich gut, wir brauchen nun nicht mehr bis zum Abend warten, während des Donnerns von oben können wir auch einmal donnern, ohne daß es auffällt, komm' laß uns gehen."

Die beiden Männer tranken die Gläser leer, erhoben sich dann und schlugen, nachdem sie sich noch einmal nach allen Setten umgesehen, den Weg nach dem dichtesten und unwegsamsten Theile des Waldes ein.

Das Gewitter zog näher. Die Sonne versank in dem grauen Nebel­schleier, welcher nach und nach den Horizont bedeckte. Durch den Tannen­forst sauste und rauschte es in allen Tonarten. Mit scheuem Flügelschlage huschten die Vögel durch die Wipfel. Bald zuckte Blitz auf Blitz in grellen Zickzacklinien aus der Wolkennacht herab. Der Regen prasselte in schweren Tropfen zur Erde und in mächtigen Schlägen krachte der Donner.

Die offenstehenden Thüren und Fenster des alten Schankhauses schlu­gen polternd in ihre Fugen. Martin sah nach den Ställen, während die alte Liese die Fenster verriegelte und die Läden zuschraubte.

Der Abend rückte heran. Der Regen hatte aufgehört, aber wie aus der Ferne zitterte es noch in leisem dumpfen Grollen durch die Luft, und am Horizont flackerte zuweilen grelles Feuer auf, das seine blendenden Licht­wellen über die dunkelgrünen Tannenkronen Hinrollen ließ.

Im Schlafzimmer des Eberwirthes brannte die Lampe auf der Tisch­platte des altmodischen Schreibsekretürs. Sie warf ihren blendenden Schein auf mehrere Haufen von Banknoten, Gold- und Silberstücke, welche letztere in schnurgeraden Reihen die Platte bedeckten. Das verführerische Nietall glänzte im Lichte. Der Eberwirth hatte den Kops in die Hände gestützt und sah mit düsterem Auge auf die Gelvhaufen.