Samstag, den 8. April 193S

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ternm ächte: Deutschland, Italien, Ja­pan, Ungarn und seit gestern Spanien!

Eine neue Ordnung stellt sich den zer­störenden Kräften entgegen. Den jüngsten Beweis dafür erbrachte das faschistische Italien, das ein Politisches Abenteuer des albanischen Regenten verhinderte. Im­mer wenn irgendwo in Europa Unruhcele- mente den Frieden bedrohen, werden die Mächte der Achse, bzw. des Antikomintern­paktes entscheidend eingreifen.

Dieses neue Europa hat sich endgültig los- qesagt von den westlichen Ideologien. Es hat seinen Weg und seine Zukunft ohne diese Mächte gesichert und es wird jeder neuen Be­drohung mit allem Nachdruck begegnen.

Diese Gedanken bewegen uns während der österlichen Feierstunden. Deshalb richten

wir den Blick nicht auf mystische Gestalten und Darstellungen, sondern aus die leben- dige Wirklichkeit, die unser ganzes Dasein erfüllt. Und wenn über fried­liches deutsches Land von den er­habenen Domen und Türmen Glocken er­tönen, dann mahnen sie uns damit, dem Manne zu danken, den das Schicksal aus­ersah, Deutschland zu einigen und wie­der auferstehen zu lassen.

Indem wir in jeder Handlung sein großes Vorbild vor Augen halten und rast­los mitschaffen, dieses heilige Reich zu stär­ken und zu bewahren, wenn wir jeden Tag vorsätzlich uns als nützliche Helfer dieser Millionengemeinschaft der Deutschen erweisen, dann dienen wir wahrhaftig am ehesten dem Willen unseres Herrgotts.

Der Wortlaut -es Beitrittsprotokotls

Die spanische Negierung gibt in einer feier­lichen Verlautbarung ihren Beitritt zum Antikominternpakt bekannt. Das Kommuni­que wird mit folgenden Worten eingeleitet:

Nachdem der Kommunismus, der den Bürgerkrieg in Spanien entflammt hatte, endgültig auf dem Schlachtfelde besiegt wor­den ist, hat die spanische Regierung, um ihren Abwehrwillen gegen die kommunistische Gefahr zu bekräftigen, ihren Beitritt zum Antikominternpakt erklärt. Das von den Be­vollmächtigten des Deutschen Reiches, des italienischen Imperiums und Japans ebenso wie von dem Außenminister Spaniens ge­zeichnete und gesiegelte Beitrittspro­tokoll hat folgenden Wortlaut:

Die Regierung des Deutschen Reiches, die italienische Negierung, die Kaiserlich-Japa- nische Regierung einerseits und die spanische Negierung andererseits stellen durch ihre Unterzeichneten Bevollmächtigten folgendes fest:

1. Spanien tritt dem Pakte gegen die Kommunistische Internationale bei, der sich aus dem Abkommen und dem Zusatzprotokoll vom 25. November 1986 und dem Protokoll voni 6. November !937 ergibt.

2. Die Form der im Znsatzprotokoll vor­gesehenen Erleichterung der Zusammenarbeit

der zuständigen Behörden der beteiligten Staaten wird den Gegenstand einer künfti­gen Vereinbarung zwischen diesen Behörden bilden.

3. Das Abkommen und das Zusatzprotokoll vom 25. November 1936 sowie das Protokoll vom 6. November 1937 sind diesem Protokoll als Anlagen im Wortlaut beigefügt. Das vorliegende Protokoll ist in deutscher, italie­nischer. japanischer und spanischer Sprache abgefaßt. wobei jeder Text als Urschrift gilt. Es tritt am Tage der Unterzeichnung in Kraft.

Zu Urkund dessen haben die Unterzeich­neten. von ihren betreffenden Regierungen gut und richtig bevollmächigt, dieses Proto­koll unterzeichnet und mit ihren Siegeln versehen.

So geschehen in vierfacher Ausfertigung zu Burgos. den 27ten März im XVllten Jahre der faschistischen Aera. das heißt den 27ten März des 14ten Jahres der Syowa- Periode, das heißt den 27ten März des lll. Triumphjahres des neuen spanischen Staates.

gez. Eberhard von Stohrer für Deutschland gez. Guido Viola Conte di Campalto für Italien gez Makotu Mno fgr Japan. Außenminister Graf v. Jordana für Spanien

Dle Ereignisse -es Freitags

k'ortseiruog von 8eits 1

Volk durchsetzen wollte, trieb Tirana bewußt die Dinge auf die Spitze. Italien sah sich da­durch vor die Notwendigkeit gestellt. Ordnung und Sicherheit in einem Lande zu verbürgen, das nur dank seiner Hilfe in der Vergangen­heit bestehen konnte.

Deut schlandsStandp unkt zu dem italienischen Vorgehen ist durch eine amtliche Auslassung klar Umrissen, in der gesagt wird, daß das Reich vollstes Verständnis für die Wahrnehmung der italienischen Interessen in diesem Raum hat. Das faschistische Italien konnte und durfte es nicht zulassen, daß auf der anderen Seite der für Italien lebenswich­tigen Adria ein dauernder Unruheherd ent­stand. lieber Nacht wurde ein weiterer Z ü n d st o f f, der für den europäischen Frie­den hätte gefährlich werden können, ausdem Wege geräumt.

Allein maßgebend für die Beurteilung der Vorgänge in Albanien darf nur der Umstand sein, daß dem Frieden ein wertvol­le r D i e n st erwiesen wurde. Das italienische Vorgehen bedroht keinen anderen Staat und es fehlt jeder Grund, anzunehmen, daß ernstere Komplikationen entstehen könnten. Die ge- heuchelte englische Entrüstung war zu erwar­ten. Sie beunruhigt niemanden mehr und wird dem faschistischen Italien kein Kopfzerbrechen bereiten. London und mit ihm die gesamte demokratische Welt stehen neuerdings vor einer vollendeten Tatsache. Das blitzschnelle Handeln der faschistischen Regierung demonstriert aufs nachdrücklichste den Entschluß der Achse, in kei­nem Teilgebiet ihrer Interessensphäre die sträf­liche Verletzung ihrer Lebensinteressen zu dulden.

Deutschland bekundet in diesem Augen­blick von neuem seine unverbrüchliche Freund­schaft mit dem faschistischen Italien. Die beiden Völker leben in einer großen Schicksalsgemein­schaft, sie sind die stärksten Garanten der Kul­tur uno der friedlichen Ordnung. Die Achse hat eine neue Machterbreiterung erfahren. In dem Bewußtsein, daß sämtliche Schlagadern und Brennpunkte Europas durch die deutsch-italienische Initiative von den dro-

Warum Malier- iu Albanien eingreifen mußte

XömA 2os;u wollte ctie il9li6ni8cff-juM8luwi8cIi6n Le^iekunZen 8tören

Rom, 7. April. Das halbamtlich«Giornale d'Jtalia" schildert die Geschichte der italienisch- albanischen Beziehungen und betont, daß be reits die Botschafterkonferenz vom 9.11.1921 ausdrücklich Albanien als eine Inter­essensphäre Italiens anerkannt und Italien das Recht zugesprochen hat, jedesnial dann in Albanien zu intervenieren, wenn ernste innere Störungen die italienischen In­teressen bedrohen. Bekannt sei auch die bestän­dige Hilfsaktion, die Italien im letzten Jahre auf finanziellem wie auf allen wirtschaftlichen Gebieten Albanien gewährte, und die durch Verschulden des Hofes von Tirana bisher nicht in vollem Maße zum Wähle Albaniens und seiner Bevölkerung sich auswirken konnte. Italien anerkenne den nationalen Charakter des albanischen Volkes und werde mit allen Mitteln dazu beitragen, das albanische Volk gemäß seiner geschichtlichen Mission einem neuen Aufstieg entgegenzuführen.

Im einzelnen führtGiornale d'Jtalia" aus, die heutigen Ereignisse kämen zwar plötz­lich, aber keineswegs unerwartet. Seit geraumer Zeit hätten die Beziehungen König Zogus, der Hofkamarilla und seiner Regierung zu den Italienern sich immer schwieriger und undurchsichtiger gestaltet. Eine 1 y r a n n i s ch e F e u d a l h e r r s ch a f t:re die elementarsten Bedürfnisse des Volkes miß' achtet, die inneren Streitigkeiten ebensosehr wie die internationalen Intrigen aber geför­dert. Die großzügige italienische Hilfe der ver­gangenen Zeit sei nicht als ausschließliche Ein­kommensquelle für die königlich« Privatkasse gedacht gewesen, doch die Proteste der albani- schen Patrioten gegen die Wirtschaft in Tirana seien ebenso wie die Auflehnungsversuche des Volkes durch Waffengewalt niedergezwungen worden. Vor einigen Tagen hatte König Zogu italienische Regierung um die Entsen

die

düng von Truppen zur Besetzung eini­ger albanischer Gebiete gebeten. In letzter Stunde habe die italienische Regierung jedoch feststellen können, daß diese Streitkräfte an der lugoslawischen Grenze hätten eingesetzt werden sollen, um die ruhigen und freund­schaftlichen Beziehungen zwischen Italien und Jugoslawien zu stören. Die schroffe Ablehnung Italiens, sich an einem solchen Versuch zu be­teiligen, habe die provokatorischen Kundgebun­gen gegen die in Albanien lebenden Italiener und die italienfreundlichen Teile der albani­schen Bevölkerung veranlaßt. Daraufhin habe sie italienische Regierung den König auf seine Verantwortung aufmerksam gemacht. Sie habe bis zuletzt versucht, eine endgültige Klärung dieser unhaltbar gewordenen Zustände herbei­zuführen und Garantien für die Italiener und das albanische Volk verlangt. Zogu I. habe sich diesem Befriedungsversuch entziehen wollen. Abschließend betont das italienische Blatt, daß

die Aktion Italiens den Frieden im Balkan u ndinEuropavorgefähr- lichen Intrigen sichere, während sie andererseits dem Wunsche der großen Masse der albanischen Bevölkerung auf Aufstieg durch italienische Hilfe entgegenkommt.

AuchPo Polo di Roma" erklärt, in der bestehenden internationalen Spannung, bei der es fast den Anschein habe, als be­trachteten sich bereits alle Völker im Kriegs- zustand, stelle das Vorgehen Italiens eine notwendige Selbstverteidi- g u n g s m a ß n a h m e dar. Für Italien sei im Kriegsfälle der sichere Besitz der kaum 75 Kilometer von der italienischen Küste ent­fernten albanischen Gebiete eine Lebensfrage. Das Blatt betont ebenfalls, die jüngsten drohenden antiitalienischen Kundgebungen bewaffneter Banden rechtfertigen vollauf das Vorgehen Italiens.

Albanische Regierung geflüchtet?

Zogu öffnete Verbrechern die Gefängnisse

Rom, 7. April. Nach in Durazzo einge­troffenen Meldungen soll die albanische Re­gierung Tirana verlassen haben und nach Elbasani geflüchtet sein. Die Lage in Tirana sei bereits chaotisch. Die bewaffneten Banden, die vergebens den Vormarsch der italienischen Truppen zu verhindern suchten und Besitz und Leben der Bevölkerung be­drohen, sind ausnahmslos Verbrecher, denen König Zogu im letzten Augenblick die Ge­fängnistore öffnen ließ.

Der frühere Präfekt von Durazzo, Marco Khodeli, ist in Bari eingetroffen und hat über den dortigen Sender einen Appell an die Albaner gerichtet, den italieni­schen Truppen keinen weiteren Widerstand entgegenzusetzen.

NalieiMer Aufruf an -1e Albanier

Rom, 7. April. Vor der Landung der italie­nischen Truppen haben die italienischen Flug­zeuge über das gesamte albanische Gebiet Hu n de rtta usen de von Flugblät. tern mit folgendem Inhalt abgeworfen:

Albanier! Die italienischen Truppen, die heute auf Eurem Boden landen, sind die Trup­pen eines Volkes, das durch Jahrhunderte hin­durch stets Euer Freund war und es auch bewiesen hat. Leistet keinen unnötigen Widerstand, der zerschlagen würde. Hört nicht auf Eure Regierung, die Euch ins Elend stürzt und Euch nur einem unnöti­gen Blutvergießen preisgeben will. Die Trup­pen Seiner Majestät des Königs und Kaisers können und werden so lange bleiben, als es zur Wiederherstellung der Ordnung, der Gerech­tigkeit und des Friedens notwendig sein wird."

Vafentu kommt nach Berlin

Berlin, 7. April. Der rumänische Außen­minister Gafencu wird sich anläßlich seiner am 16. April beginnenden Auslandsreise aus Einladung des Neichsministers des Auswär­tigen von Ribbentrop zunächst nach Berlin begeben, wo er am 18. April ein- treffen wird. Der rumänische Außenminister wird voraussichtlich zweiTagein Berlin weilen.

Roch kein Bündnis

l8t ?o1en cien krieA8treibeii8c!lien I^on6oner Nn1lü8terunßen erlogen?

London, 7. April. Ministerpräsident Cham- berlain gab am Donnerstag im Unterhaus auf eine Anfrage nach dem Stand seiner Ver­handlungen mit dem polnischen Außenminister Beck bekannt, daß Großbritannien und Polen bereit seien, ein Abkommen von dauerndem und gegenseitigem Charakter abzuschliehen, das die gegenwärtige zeitweilige und einseitige Versicherung ersetzen solle, die von der brin- schen Regierung drr polnischen Regierung ge­geben worden sei. Vorläufig habe Beck die Zusicherung gemacht, daß sich die pol­nische Regierung verpflichtet sehen würde, der britischen Regierung so zu helfen, wie diese cs vor kurzem den Polen zugesagt habe. Aus die­ser Auslassung Chamberlains muß man also entnehmen, daß es ihm geglückt ist, den pol­nischen Außenminister für Englands imperia­

listische Ziele einzuspannen. Chamberlain kün­digte auch an, daß ein Abkommen entworfen wurde, das dem gegenseitigen Bei­stand im Falle irgendeiner direkten oder in­direkten Bedrohung der Unabhängigkeit eines von beiden Ländern zum Gegenstand haben werde. Es sei anerkannt worden, daß gewisse Angelegenheiten unter Einschluß einer präzi­seren Definition der verschiedenen Umstände, unter denen die Notwendigkeit für einen sol­chen Beistand sich ergeben könnte, erst eine weitere Prüfung erfordere. Ab ßend teilte Chamberlain mit, mai eingekommen, daß die erwähnten Abmachun­gen keine der beiden Regierungen daran hin­dern sollten, Abkommen mit anderen Ländern im allgemeinen Interesse der Konsolidierung des Friedens zu schließen.

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über-

henden Gefahren befreit sind, erleben Heuer wahrhaft glückliche Ostern.

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dem jetzt erfolgten Beitritt Spa- niens zum Antikominternpakt hat die Politik des Führers gegenüber Spa­nien einen triumphalen Niederschlag gefun­den. Als Sowjetrußland die bolschewistische Unterwelt in allen Sektionen der kommuni­stischen Internationale mobilisierte, um sie in den spanischen Krieg zu werfen, traten aus Deutschland und Italien viele tausende junger Freiwilliger an, um in diesem Ent­scheidungskamps gegen den Bolschewismus auf europäischem Boden an der Sette des nationalen Spaniens zu stehen. In den Schlachten dieses Bürgerkrieges wurde eine Waffenbrüderschaft geschlossen, die jetzt mit dem Beitritt Spaniens zum Antikomintern- pakt Siegel und Unterschrift er­halten hat.

Der Schritt Spaniens ist die logische und natürliche Schlußfolgerung aus dem zwei­einhalbjährigen Ringen, das Spanien sieg­reich gegen Moskau bestanden hat. Der spa­nische Staatschef hat auf seine Fahnen nicht nur die Verteidigung und Erneuerung Spa­niens, sondern zugleich die Verteidigung der europäischen Kultur gegen die Weltgesahr des Kommunismus geschrieben^Dieses Pro­gramm führt ihn folgerichtig an die Seite der im Antikominternpakt zusammengeschlos­senen Staaten. Spanien ist der sechste ver­tragschließende Partner. Deutschland, Japan. Italien. Ungarn und Mandschukuö sind die bisherigen Unterzeichnermächte. Das pro­phetische Führerwort:Europa wird antikommunistis ch!"reift lang­sam seiner Erfüllung entgegen, trotz und ge- rade wegen des in Mode gekommenen Pak- tierens der Demokratien mit dem Bolsche­wismus.

Noch ein Ereignis ist über Freitag einge­treten, das unsere besondere Beachtung ver­dient. Wir sprechen von den Vereinbarun­gen. die auf der Basis der Gegenseitigkeit für Polen und für England militärische Hilfe­leistung vorsieht. Die englische Außenpolitik glaubt, damit einen bedeutsamen Teilerfolg errungen zu haben, und wenn man die Kommentare der Einkreisungspresse liest, so erkennt man deutlich, wohin die Reise gehen soll. Noch handelt es sich allerdings vorerst um ein Zwischenabkommen, bis zur Aus­arbeitung eines Dauervertrages, in dem Polen Großbritannien seinen Beistand im Falle eines Angriffs verspricht. Den Polen bleibt also noch einige Zeit, um sich über die Schlüpfrigkeit des Pflasters klar zu werden, auf das sie sich gewagt haben. Beck hat in London Bindungen eingegangen, die, wenn sie eine endgültige Bestätigung erfahren, ernste Konstellationen ergeben können. Po­len ist unter der Einwirkung der englischen Einkreisungspolitik drauf und dran, von der Linie dervonPilsudski fest­gelegten Außenpolitik abzu- schwenken. Es setzt sich damit einem recht ungewissen Schicksal aus. Gegen die Mög­lichkeit einer generellen deutsch-polnischen Verständigung hat man die britische Garan­tie eingetauscht, über deren tatsächlichen Wert die jüngste Entwicklung im europäi­schen Osten keinen Zweifel gelassen haben sollte. Wir kennen die Ausflüchte, die Lon­don und Warschau Parat haben werden. Man will uns vorrechnen, daß das getrof­fene Abkommen lediglichdefensiver Natur" sei. Aber die britische Emkreisungspolitik be­kundet in all ihren Erscheinungsformen einen ausgesprochen aggressiven Cha­rakter, daß wir uns durch spitzfindige Erläuterungen" die klare Sicht nicht ver­nebeln lassen. Tiefstes Befremden und schärf­stes Mißtrauen bestärken uns in der Pflicht zu einer vermehrten Wachsamkeit.

Das Zentralorgan der Bewegung, der Völkische Beobachter", gibt in sei­nem Kommentar zu dem englisch-polnischen Hilfeleistungsabkommen interessante Einzel­heiten zu Deutschlands Polenpolitik ab. Es wird darin festgestellt, daß sich das Deutsche Reich seit Monaten bemüht, die noch unge­lösten Fragen zwischen ihm und Polen auf dem im Pilsudski-Hitler-Pakt von 1934 fest­gesetzten Wege friedlicher, zweiseitiger Ver­handlungen einer endgültigen und groß­zügigen Bereinigung durchzuführen, die Po­lens volle Unabhängigkeit und territoriale Unversehrtheit zunächst auf ein halbes Men­schenalter hinaus garantiert. Die Wünsche des Reiches an Polen erstrecken sich einzig und allein aus die Rückkehr eines kleinen, geschlossenen Raumes, der ausschließlich von Deutschen bewohnt wird und einen freien Weg zum deutschen Nordosten. Diesen an­ständigen und bescheidenen Vorschlag hat Warschau mit der Mobilmachung seiner Ar­mee vor 14 Tagen an den Grenzen des Reichs beantwortet. Ein Akt, der wie der V. B." feststellt keine andere Erklärung als die zuläßt, daß Warschauer Rögierungs- kreise auch bereits von der Kriegs­grippe erfaßt sind, an der London und Paris leiden.