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ler empfiehlt die Sache des Legionskasernenumbaus, und bittet, derselben jetzt schon nahe zu treten und nicht zu warten, bis der neue Kasernenbau fertig sei. Rath bittet, die nothleidende Leinenindustrie auf der Alb bei Lieferungen, namentlich fürs Militär, mehr zu berücksichtigen und nicht Alles aus Preußen, sondern aus dem Land zu beziehen. Lenz und Schmidt unterstützen ihn und letzterer hat in Ludwigsburg von Geschenkeannahmen durch die Zahlmeister sprechen hören, wofür der Hr. Minister Beweise ver­langt. Diese Kap. sowie die Kosten für die Neckarschleuße werden verwilligt.

Tages - Neuigkeiten.

Calw. Egsdt. Wie mir hören, beabsichtigen die bürgerlichen Kollegien zu Oberkollwangen am nächsten Sonntag, den 15. d. M., das 25- jährige Dienstjubiläum ihres verehrten, auch in weiteren Kreisen bekannten und beliebten Ortsvorstehers Lörcher in einfacher, geselliger Weise zu feiern, worauf wir die Herren Kollegen und die vielen Freunde des Jubilars heute schon aufmerksam zu machen uns erlauben.

>V. 6. Stuttgart, 10. April. Bulletin. Nach einer guten Nacht ist das Befinden S. M. des Königs entschieden besser.

In Folge einer zwischen Württemberg und Baden getroffenen Ueber- einkunft geht der N.-Z. zufolge, der Betrieb der Eisenbahnstrecke Mergent­heim-Lauda vom 1. Juni d. I. an in württembergischen Betrieb und Verwaltung über.

Bei der gestern vor der Strafkammer des Landgerichts in Freiburg in Betreff des Hugstetter Eisenbahnunglücks gegen 5 Angeklagte begonnenen Verhandlungen sind auch 2 Stuttgarter Sachverständige, ein Betriebsober­inspektor und ein Oberbaurath berufen. Die Dauer wird, da 132 Zeugen zu vornehmen sind, eine mehrtägige sein.

Stuttgart, 10. April. In letzter Nacht um 12^- Uhr drohte in der Baldauf'schen Fabrik, Guttenbergstraße 21, im Maschinenhaus ein Brand auszubrechen, welcher aber Dank den an Ort und Stelle vorhandenen Einrichtungen, durch die Nachtwache der Feuerwehr und einige Bewohner der Nachbarschaft ohne großen Feuerlärm gelöscht wurde. Der Schaden ist un­bedeutend. Der wegen schweren Diebstahls in Untersuchungshaft befind­liche und aus dem Katharinenhospital in der Nacht vom Samstag auf Sonn­tag entwichene gefährliche Dieb Joh. Franz Trefz von Höpfigheim, wurde gestern in Cannstatt durch 2 Fahnder von Stuttgart, welche zu diesem Zweck ausgeschickt wurden, festgenommen und eingeliefert. Derselbe war mit Geld, anderen Kleidern und mit gefälschten Legitimationspapieren versehen und hat zweifellos in der Zwischenzeit wieder einen Diebstahl verübt.

Pforzheim, 9. April. Vor einigen Tagen kam hier der Fall vor, daß ein junger Mann (stull. mell. G. Marquardt) in einem Bad- kabinet todt gefunden wurde. Die Ursache des Todes war, wie sich nachher ergeben hat, Vergiftung durch Kohlenoxydgas, das einer Heizröhre entströmte.

Cannstatt, 9. April. Ein zwischen Althengstett und Schafhausen am letzten Samstag mit dem letzten Zug verunglückter Wagenwärter Namens E. Weizücker von hier wurde gestern Nachmittag mit gebrochenem rechtem Unterschenkel und einer schweren Kopfwunde ins Bezirkskrankenhaus eingelie­fert. Die Aerzte hoffen den Verunglückten am Leben zu erhalten.

Backnang, 7. April. Die zum Umguß durch die Glockengießerei Bacher in Kochendorf bestimmte große Glocke auf unseren! Thurme, welche bekanntlich zersprang, wurde am Samstag Morgen mittelst zweier Flaschenzüge glücklich von schwindelnder Höhe herabgebracht und sofort auf einem Wagen nach dem Bahnhof expedirt; die umsichtigen Vorbereitungen zum Herablassen nahmen am Freitag geraume Zeit in Anspruch. Die Glocke wiegt 23 Ctr. 70 Pfd. Neben einemChristus am Kreuz" trägt sie folgende lateinische Umschrift in 4 Reihen, die übersetzt lautet:Im Jahre des Herrn 1693 gerade am Jakobusfeiertag wurde unsere ganze Stadt Backnang mit allen Gebäuden, welche die Stadtmauer einschloß, mit Ausnahme einer ein­zigen Scheuer und mehreren Gebäuden in der oberen und unteren Vorstadt, zugleich mit diesen 4 Glocken von den Franzosen durch Feuer zerstört; aber ein Jahr später, im Februar 1695, wurden sie (die Glocken) von dem Schutt und der Asche, womit sie sich beim Herabstürzen vermischten, nachdem sie durch

eleganten Wagen daher gefahren kam, lies ihm alles jubelnd entgegen und versperrte den Weg in der Erwartung, hier noch ein besonders reiches Ge­schenk in Empfang zu nehmen. Der junge Graf, der wohl seinen Leiden­schaften Tausende von Gulden opfern konnte, war aber sonst durchaus nicht freigebig und der Aufenthalt durch die zerlumpten Menschen, unter denen sich mehrere Zigeuner und alte Frauen befanden, erschien dem Manne nicht allein sehr unangenehm, sondern, abergläubisch wie er war, war er nahe daran, eine böse Vorbedeutung darin zu finden. So gebot er denn finsteren Blickes den Leuten auseinander zu gehen und Platz zu machen und als die harmlosen Menschen dies für einen Scherz hielten und laut aufjubelten, da entriß er in heißem Jähzorn dem Kutscher Zügel und Peitsche und während er niit letzterer einige wuchtige Streiche unter die Menge führte, ließ er den Pferden die et nach, welche des Herren Hand fühlend mit heftigem An­lauf den Menschenknüuel durchbrachen, Erwachsene und Kinder zu Boden werfend. Die Näder des Wagens hatten einige Personen verletzt. Ein wil­der Wehe- und Zornesruf folgte dem davonjagenden Wagen nach.

Die neben ihm sitzende Mutter hatte es war alles so schnell ge­schehen nichts verhindern können; jetzt sprach sie aber dem Sohne gegen­über ihre Mißbilligung über seine grausame Handlungsweise aus. Einige Hände voll Kreuzer hätten ja genügt, um die Leute zu befriedigen.

Ist der Mensch einmal zornig, so ist ihm jede Gelegenheit willkommen, daß er seinen Zorn entladen, jeder Gegenstand, an dem er ihn auslassen kann. Es erging der armen Dame wie so oft. Anstatt aus den Sohn einen Ein­druck zu machen, hatte sie ihn durch ihre Worte nur noch gereizt und dieser die Mutter niit einer Flut heftiger Worte und Schmähungen überhäuft.

die vom Feind entflammte Hitze geschmolzen waren, mit Hilfe des Wassers gesondert und unter Hinzunahme einer genügenden Menge neuen Materials auf Kosten der Gemeinde, neu gegossen, damit sie wie früher so auch in Zu­kunft die Heerde des Herrn zusammen rufen konnten. (So geschehen) unter dem Herzog Eberhard Ludwig."

Eine kleinere Glocke, welche auf der früheren Todtenkirche ernsten und feierlichen Tones die Todten auf dem Gottesacker empfing, kommt gleichfalls zur Einschmelzung. Diese wurde 1739 mit der dritten Glocke von G. I. Nechlen in Stuttgart gegossen. Am Freitag war sodann auch Herr Dekan Ammon von Weinsberg hier, um als Sachverständiger die Glocken auf ihren Ton zu prüfen. Nach dessen Nathschlag wird die neue Glocke in ll gegossen und unser künftiges Geläute den Akkord llkb umfassen, da die kleinste der 4 Glocken wohl auch in ll verwandelt werden muß, um die Har­monie ganz herzustellen. Wünschen wir glücklichen Guß und auf Pfingsten wieder unser herrliches Geläute! M.-Bote.

Tauberbischofsheim, 8. April. Die glücklichen Erben des Nachlasses des Martin Ott haben in letzter Woche ihren Schatz erho­ben. Es kamen zur Vertheilung an österr. Staatspapieren 2,250,000 Erlös für die verkauften Häuser 1,200,000 Zur Empfangnahme der Erbschaft waren u. A. abgesandt der in der Erbschaftsangelegenhett wohl­unterrichtete Landgerichtsrath Zehnder, Gerichtsnotar Brunner, Notar Wein- del und als Fachmann in Geldsachen Bankier Straus. Den Hauptheil der Geschäfte hatten Zehnder und Straus zu erledigen, deren Tüchtigkeit und angestrengten Arbeit die rasche Erledigung zu danken ist. Straus nützte nebenbei den Erben 6000 -4L, deren Fehler er bei der Auszahlung des Kauf­preises für die Häuser entdeckte. Der Anwalt der Erben in Wien, vr. Pann, erhielt 15<Vg der gesummten Erbschastssumme, vr. Neubauer, der einstweilige Erbschaftsverwalter, etwa 50,000 Gulden und waren ihm außerdem 14,000 Gulden gerichtlich zuerkannt. Derselbe beansprucht aber noch eine höhere Summe. Bei erster Instanz würbe er abgewiesen, hat aber den Rekurs ergriffen. 150,000 Gulden haben die Erben den hilfsbedürftigen Deutschen in Wien überwiesen. Die Erben sind des Lobes voll über ihren Anwalt vr. Pann, der sich nobel in jeder Beziehung erwies und mit einer über alles Lob erhabenen juristischen Schärfe und Gewandtheit ihre Angelegenheiten vertrat. Besonders beachtet worden ist die Aeußerung vr. Pann's,daß die Erbschaft wahrscheinlich niemals nach Baden gekommen wäre ohne die Mitwirkung des Gerichtsnotars Bittmann, dessen glücklicher Hand es gelungen war, die richtigen Erbschaftsnachweise aufzufinden und die Angelegenheit in's richtige Geleis zu bringen." Dieser Beamte, welche dem Lande Baden in dieser Angelegenheit 31z Millionen genützt, darf auf solche Aeußerung des berufensten Zeugen stolz sein.

Berlin, 9. April. Hinrichtung des Massenmörders Conra d. (Conrad hatte bekanntlich seine Frau und 4 Kinder aufgehängt.) Eine große Menschenmenge hatte sich heute in früher Morgenstunde bei dem ZellengefänWiß in Moabit eingefunden und wurde durch eine zahlreich auf­gebotene Schutzmannschaft im Zaume gehalten. Ungefähr 5 Minuten nach l/,>7 Uhr Morgens ertönte das Armesünderglöcklein und mit schwankenden Schritten kam der Verurtheilte, Conrad, eskortirt von 3 Beamten der An­stalt und begleitet vom Anstaltsgeistlichen in den Hof des Zellengefängnisses. Nachdem ihm von dem Vertreter der Staatsanwaltschaft das verurtheilende Erkenntniß nochmals verlesen, nahm der Scharfrichter Kraus den Verur- theilten mit stummer Verbeugung entgegen. Conrad zuckte zusammen und legte ziemlich resignirt, nachdem ihm der Oberkörper entkleidet, sein Haupt auf den bekannten rothen Block. Ein kurzes urplötzliches Blinken in der Luft und der Gerechtigkeit war Genüge geschehen. Ungefähr 3 Minuten waren verflossen vom Betreten des Hofes durch den Verurtheilten bis zur Vollstreckung des Urtheils. Dem traurigen Acte wohnten im Ganzen 42 Personen, außer den Anstaltsbeamten bei und wurden unter denselben nament­lich bemerkt, die Herren Landgerichtsdirektor Bachmann, Oberstaatsanwalt von Angener, die Staatsanwälte Heppner und Lehmann, Gerichtsassessor Hübschmann, Geh. Medicinalrath Prof. Dr. Wolff, der Vertheidiger des Conrad und viele Vertreter der Presse.

Schlettstadt, 7. April. Eine interessante und wohl auch erst­malige und freundnachbarliche Begegnung spielte sich gestern an der deutsch-

Das war die Stimmung der beiden, mit der sie in dem hochzeitlichen Schlosse eintrafen und nicht sogleich waren beide im Stande, das Gleichgewicht und die Ruhe ihres Innern wieder zu finden.

Noch sprach der Graf mit seinem Schwiegersöhne, dessen gereizte Laune auch ihm nicht entgangen war, als er von dem Hofmeister abgerufen wurde der ihm etwas zu melden habe.

Dem Grafen Pokolkö stand in dem Bereiche seiner Besitzungen die Gerichtsbarkeit zu und dies sowohl als der Umstand, daß die That mit der offenbarsten Frechheit im Schlosse selbst geschehen war, bewogen den Hof­meister, seinem Herrn die augenblickliche Meldung zu machen, daß eine alte Zigeunerin sich in den umzäunten Schloßgarten geschlichen und von da aus durch eine Hinterthür in die Küche gelangt sei, wo sie mit einer so kühnen Dreistigkeit mehrere Gegenstände sich aneignete, daß sie dabei ertappt wer­den mußte.

Verdrießlich hörte der Graf den Bericht des Hofmeisters an und er­klärte, das habe ja Zeit bis morgen; er wollte auch augenblicklich zu seinen Gästen zurückkehren, allein der Hofmeister hielt ihn zurück und berichtete, die Zigeunerin habe ausdrücklich und mit den deutlichen Anzeigen höchster Auf­regung und Angst verlangt, augenblicklich vor den Herrn geführt zu werden. Weniger der letztere Grund als vielmehr der Entschluß, durch einige Worte eines kurzen Verhörs bewogen den Grafen, dem Hofmeister auf sein Zimmer zu folgen, in welches augenblicklich die alte Zigeunerin eingeführt wurde. Finster blickte der Graf auf die Alte, die furchtlos vor den strengen Mann hintrat und ihn ansah, als ob sie ihm etwas zu berichten habe.

(Fortsetzung folgt.)

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