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Nürtingen 35,402 Mk.', Reutlingen 39,840 Mk., Rottenburg 25,547 Mk., Rottweil 1,500 Mk., Schorndorf 63,340 Mk., Spaichingen 43,417 Mk., Stuttgart Amt 2,615 Mk., Tübingen 30,016 Mk., Tuttlingen 27,564 Mk Ulm 2,541 Mk., Urach 16,350 Mk., Welzheim 9,176 Mk. Zusammen in 32 Bezirken 458,991 Mk.

In den örtlichen Verzeichnissen war aus diesen Gemeinden eine Ge- sammtzkhl von 11,418 bedürftigen Hagelbeschädigten erster Abtheilung mit weniger als 2000 Mk. reinem Vermögen und 4223 Bedürftigen zweiter Abtheilung mit je 24000 Mk. reinem Vermögen nachgewiesen; der Ge- sammtverlust derselben berechnete sich auf 2,649,818 Mk., so daß im Durch­schnitt die Unterstützung für 1 Familie 29 Mk. 34 Pf. oder auf den er­littenen Schaden 17»/z0/y beträgt.

Kaltenthal, 7. März. Bei dem Abräumen des Schuttes aus der Brandstätte des Götz'schen Häuschen wurden halbverkohlte Reste der Korrespondenz des Mörders gefunden; darunter befanden sich Bruchstücke von Briefen seines Bruders in Amerika. Ob diese Briefe Anhaltspunkte für die Beurtheilung des Mordes ergeben, zu ermitteln, ist Sache des Gerichte». Der Mord wurde höchst wahrscheinlich ohne Zeugen von Götz allein verübt und der Bruder, der nach Amerika erst nach der That ausgewandert, hat von dem Morde vielleicht erst Kenntniß bekommen, nachdem die Sache durch die Nachforschungen ruchbar geworden. Götz, der Mörder, hatte die Absicht sich nach Amerika zu begeben. Er war, als verdächtig, vom Tag« de» Mordes an, stets beobachtet und wäre sicherlich nicht nach Amerika ent­kommen, ohne vorher noch einem genaueren Verhör unterworfen zu werden. Verschiedene Gründe machten gerade in dieser Richtung besondere Vorsicht nothwendig.

Dresden. Die hies. Pianofortefabrik von E. Ascherberg ist in Concurs gerathen und der frühere Besitzer mit Hinterlassung einer Schulden­masse von einer Million Mark spurlos verschwunden. Seitdem cursirt die Frage: Was hat A. gemacht?Er hat sich piano fort gemacht I" Seine erst vor Jahresfrist erbaute und mit elektrischem Licht versehene Fabrik heißt im Volksmund dieAfcherburg;" von dein Licht in derselben wurden Vielegeblendet". _

Vermischtes.

DampferFrance" der Compagnie Gönvrale Transatlantique, welcher am 24. Februar von Havre abging, kam nach lltägiger Fahrt am 7. März Morgens 8 Uhr wohlbehalten in New-Aork an.

Aus den Tagen der Feste am Berliner Hofe kommt manches gute und hübsche Wort an die Oeffentlichkeit. Zweiinal schon an einem Tage war Kaiser Wilhelm zum Bahnhofe gefahren, um fürstliche Gäste zu em­pfangen, und jedesmal in anderer Uniform. Er zog sich aber zum dritten­mal um zur dritten Fahrt, da sagte der Kronprinz: Papa, schone Dich doch, laß mich hinausfahren und die Herrschaften begrüßen; schließlich kommen sie ja doch meinetwegen. (Silb. Hochzeit.) Lächelnd erwiderte der Kaiser:Nun, vielleicht freuen sie sich noch mehr, wenn ich auch mitkomme". Und er fuhr zum drittenmal zum Bahnhofe. Bei dem Costümfeste im alten Schloß sagte Kronprinz Rudolf von Oesterreich zu dem Kaiser und dem Kronprinzen: Die Berliner haben doch gar schön illuminirt, obwohl die Amtsgebäude dunkel geblieben sind; das ist doch schön. Der Kaiser antwortete bewegt: Ja, die Familie der Hohenzollern ist groß, sie umfaßt das ganze Volk, und die ent­ferntesten Verwandten haben noch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit in Leid und Freud. Die Bevölkerung weiß es, wie sehr mich solche Beweise der Liebe rühren. Ich sehe ruhig den fernen mir nicht mehr beschiedenen Tagen entgegen; denn so lange der Deutsche sein Gemüth zum Regenten in Moral und Wandel macht, wird das Echo an: Throne die Einigkeit immer neu bethätigen und die falschen Propheten überwältigen. Ein Wort der Kronprinzessin berichtet die Times in London. Sie soll zu einem Erzieher ihrer Söhne geäußert haben: Prinzen müssen heutzutage gelehrt werden, liberal zu sein, sonst haben sie keine Zukunft.

Eine Einladung. Die Wohlthätigkeit wird oft durch recht sonderbare Mittel angeeifert. So trägt ein blinder Bettler in Paris eine Tafel auf der Brust, auf welcher mit großen Lettern geschrieben steht: Geniren Sie sich nicht, nur einen Sou zu schenken, ich kann ja nicht sehen."

LanäwirtUekmftkiHer Kezieksverein.

Die Gartenbauschule,

welche im vorigen Sommer von Gärtner Mayer mit Unterstützung des landw. Vereins gehalten wurde, hat so befriedigende Resultate geliefert, daß: der Ausschuß in seiner Sitzung vom 17. Febr. beschlossen hat, auch in diesem Jahre wieder dem Institute seine Unterstützung zuzuwenden. Es sollen hie» nach wieder 2 Kurse in den Monaten April und Mai gehalten werden, von denen jeder für 6 Schülerinnen, im Alter von wenigstens 15 Jahren, 2 aus der Stadt und 4 vom Lande, bestimmt ist. Das Lehrgeld wird auf die Vereinskasse übernommen und außerdem den auswärtigen Schülerinnen ein Beitrag von je 10 zu ihren Auslagen für Kost und Wohnung gewährt, und von je 5 wenn sie solche Auslagen nicht haben. Nach Beendigung beider Kurse wird eine Prüfung vorgenommen, bei welcher Prämien zur Vertheilung kommen.

Bei der Wichtigkeit, welche die Verbreitung nützlicher Kenntnisse über die Behandlung des Gemüsegartens insbesondere für die Töchter vom Lande hat, um sie für ihren zukünftigen Beruf tüchtiger zu machen, darf mit Zu­versicht einer zahlreichen Betheiliguna entgegengesehen werden und sind Mel­dungen direkt bei Hrn. Mayer anzuvringen, der auch für Kost und Wohnung zu sorgen bereit ist.

Calw, 25. Februar 1883.

Der Vereinsvorstand.

F l a x l a n d.

E. Horlacher.

Secr.

LanärvirMikastkieker Kezirksverem.

Aufforderung zur Anmeldung von Grassame«.

Unter wiederholtem Hinweis auf den Umstand, daß im vorigen Jahre die Kleesamen-Ernte in ganz Deutschland und auch in den angrenzenden Ländern mißrathen und deßhalb dringend davor zu warnen ist, rothen Klee allein auszusäen, die nächste Futterernte aber nur dann eine gesicherte i st, wenn eine Mischung von Klee- und Grassamen verwendet wird, wie sie der landw. Verein anbietet, er­innern wir daran, daß der Termin zur Anmeldung am 12. März ab­laust und im Interesse der rechtzeitigen Lieferung nicht verlängert werden kann. Die Herren Ortsvorsteher erwerben sich ein Verdienst, wenn sie in ihren Gemeinden die Bestellungen sammeln und wird, um auch Nicht­mitgliedern die Theilnahme an der Vereinshilfe möglich zu machen, wiederholt bekannt gemacht, daß auch sie zu ermäßigtem Preise Grassamen beziehen können, wenn sie sich bei der Bestellung zum Eintritt in den landw. Verein anmelden und auf 3 Jahre verbindlich machen.

Calw, 3. März 1883.

Der Vereinsvorstand:

F l a x l a n d.

E. Horlacher,

_ Secr.

Kgl. Standesamt Calw.

Vom 2. bis 8. März 1883.

Geborene.

1. März. Ernst Martin, Sohn des Valentin Mias, Steinbrechers.

4. , Emil Heinrich, Sohn des Johs. Schneider, Schneidermeister«.

6. Georg Heinrich, Sohn des Georg Friedrich Lorch, Aimmennanns.

6. « Frida Louise, Tochter des Friedrich Gräßle, Schlosscrmeisters.

Getraute.

4 . März. Matthäus Kimmerle, Maurer und Wittwer mit Carl Beiher, Schneiders

Wittwc, Pauline Heinricke qeb. Mann, hier.

Gestorbene.

5. März. Emilie Schwämmle, 8 Jahre alt, Tochter des Friedrich Schwämmle, Bäcker­

meisters.

8. » Wilhelmine geb. Koch, geschiedene Ehefrau des Michael Deuschle, Schlossers,

40 Jahre alt.

Amtkicke Kekanntmacimngen.

Revier Hirsau.

Hol;-Berka«f.

Die nach WochenblattNr. 27 am Mon­tag, den 12. ds. Mts., in Oberreichenbach zum Verkauf kommenden 2670 buchene Wellen sind Durchsorstungswellen l. Qual., das am Dienstag, den 13. d. M., in Hirsau zu verkaufende Holz ist aus dein Distrikt Lützenhardt nicht Wecken­hardt, außerdem kommen 3 Loose birkenes Bescnreisig von Stockaus­schlägen im Mäder züm Verkauf.

Aööruchrnateriak.

Von N-loKaassenapstellen werden 4 eichene Pfosten zu Faß lag er taug­lich, sowie einiges Brennmaterial am

Dienstag, den 13. d. Mts.,

Nachmittags 2 Uhr, in Calw verkauft.

Zusammenkunft auf der Brücke beim Capelle.

Aflanzschuken-

unterhaktungsakkord.

Mittwoch, den 14. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, bei Bierbrauer Stotz in Hirsau.

Kokzbei^uk»r-Äeeorä.

Ebendaselbst über Beifuhr von 9 Rm. tann. Prügel zum Amtsgericht Calw und einigem Besoldungsholz. _K. Revieramt.

Revier Liebenzell.

Hol; - Verkauf.

. Am Don­nerstag, den 15. März, Vor- I mittags 9 Uhr, auf dem Rath­haus in Lieben­zell aus den

Staatswaldungen Unterer Badwald, Steinberg, Kohlbach, Schloßberg und oberes Gefall:

30 Gerüststangen I. Cl. (im Stein­berg), 13 Rm. eichene Prügel, 1 Rm. buchene Nutzprügel, 4 Rm. dto. Scheiter, 124 Rm. dto. Prügel, 70 Rm. dto. Reis­prügel, 2 Rm. birkene Prügel, 9 Rm. Nadelholz-Scheiter, 17 Rm. dto. Prügel und 57 Rm. dto. Anbruch und Abfallholz.

Ferner wiederholt aus dem Untern Badwald:

655 Stück Reisstangen III. Cl., 4,15 m lang._

Revier Stammheim.

Holz-Verkauf.

Donners­tag, den 15. März, Vormit- l tags 9 Uhr, aus Hirschloch: 3 Rm. buch. Prügel, 2

Rm. Nadelholz-Spälter, 47 Rm. dto. Scheiter, 96 Rm. dto. Prügel» und Anbruch, 5650 St. meist Nadelholz-Wellen.

Revier Hofstett.

Stammholz-

Verkauf.

Am Don- ssnerstag, den " 15. ds. Mts..

Mittags 12 ,Uhr, auf dem Rathhaus zu Wildbad aus k.

Frohmvald, Abtheil. 31 Teufelshaus, 47 Stangenmaad, 50 Baumriß, 51 Kegelplatz, 53 Eichelgrund, II. Berg- wald, Abth. 53 Enzrücken, 36 Breiten­wald, 72 Salbenfeld und V. Munken- wald:

2 St. Laubholz mit 0,89 Festm. und 5301 St. Nadel-, Lang- ur.d Simholz, ^darunter 3754 Roth-Forchen) mit 3755 Festm»