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38. Jahrgang
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Politische Nachrichten.
Deutsches Reich.
— Ein glückliches Ereigniß in Preußen ist die Steuerreform, über welche sich Regierung und Abgeordnetenhaus geeinigt haben. Die Li- cenzsteuern auf Bier, Branntwein, Tabak rc. find aufgegeben, die zwei untersten Stufen der Klassensteuer (die so viele ärgerliche und nutzlose Exemtionen nöthig machen) sind ausgehoben und damit alle Leute bis zu 900 Einkommen von direkter Steuer ganz befreit. Damit aber der Ausfall an Steuern ersetzt werde, wird die Klassen- und Einkommensteuer derart geregelt, daß die Steuersätze mit Steigerung nach oben anders als seither abgestuft, die geringere Leistungsfähigkeit besonders berücksichtigt, die Veranlagung gerechter und dem wirklichen Einkommen mehr entsprechend und endlich eine höhere Besteuerung des Einkommens aus C a p i t a l v er m ö g e n einge- sührt wird.
Berlin, 20. Febr. Der kaiserliche Brief an den Pabst dürfte heute in Rom durch Hrn. v. Schlözer übergeben werden. Der ent- s-:gru?o'?rrnende Tg? im Briete »soll sesigxhalten sein. Nach allem, was verlautet, dürfte auch die Antwort'der 'LtaütLrögie.ung aus dw-Mote-Zacoblni's «n der friedlichen Tendenz festhalten. Man will eben die Fortsetzung der Verhandlungen nicht vereiteln lassen, so lange es irgend angeht. — Tie „Nordd. Mg. Ztg." weist aus den Unterschied der Sprache der Kurie in dem jüngsten Schreiben und der Sprache der Zentrumssührer bei Beratung des Kultusetats hin.' Aus der wohlwollenden Höflichkeit des Pabstes und Jacobini's leuchte in jedem Worte der Wunsch nach Verständigung hervor, wenn auch der Inhalt des Schreibens auf Erzielung möglichst günstiger Bedingungen für eine Verständigung berechnet war. In schroffstem Gegensätze dazu trugen die Reden der Zentrumsführer den Stempel zorniger Grobheit gegen den Minister und machten den Eindruck, daß man durch die herausfordernde Schärfe und Form der Regierung jedes Entgegenkommen abschneiden wolle. Die „Nordd. Allg. Ztg." führt Beispiele aus den letzttügigen Etats-Debatten an und sagt, Windthorst protestire lebhaft dagegen, daß er oder das Zentrum irgendwelches Interesse hätten, in die Verständigungsversuche mit Rom störend einzugreifen. Es gäbe aber ein stärkeres Argument dagegen als der Unterschied der Tonart und Form zwischen den Aktenstücken der Kurie und den Reden, womit die Zentrumsmitglieder auch ihrerseits den Frieden zu erstreben behaupteten. Windthorst lebe nur vom Kampf und
wolle denselben um jeden Preis; das zeige auch jetzt ausdrücklich die wiederholte Aeußerung, daß nach Beendigung des Kirchenstreites ein zehnfach größerer Kampf um die Schule entbrennen würde. So lange das Zentrum Windthorst's Führung folge, könne die Regierung auf den Frieden nicht rechnen. Windthorst werde immer ein neues Streitobjekt finden, wie könne da die Regierung eine Annäherung an das Zentrum versuchen. W. Ldztg.
Frankreich.
— Die „Presse" veröffentlicht eine Unterredung ihres Pariser Korrespondenten mit dem Prinzen Napoleon. Der Prinz sagte u. a.: Frankreich sei angewiesen, wegen der geschichtlichen Traditionen und der Erinnerungen milirärischen Ruhmes unter einem mächtigen autoritären Staatsoberhaupt zu lebest. Ein Kabinetsrath könne ebensowenig Frankreich regieren, als der Wiener Hofkriegsrath im Stande gewesen sei, die österreichische Armee zu kommandiren. Das Staatsoberhaupt müsse eine relle Autorität besitzen. In dieser Ansicht begegne er sich mit Gambetta.
Paris. 25. Febr. Das Amtsblatt veröffentlicht heute das Dekret des Präs, der Repubiik betr. die Absetzung der Orleansprinzen von ihren militärischen Stellen; demselben geht folgender Bericht des Kriegsministeriums voraus: „Hr. Präsident! Die öff. Meinung hat sich über die Un- znträglichkeit aufgeregt, daß es in der Armee Offiziere gibt, die den Familien angehören, welche Frankreich regiert haben. In der That könnten die Grundsätze der militärischen Unterordnung und der Einheit der Disciplin sich dadurch geschädigt finden, daß an der Spitze von Truppen Offiziere stehen, di-nen ihre Geburt eine Ausnahmestellung geschaffen hat. Ich glaube deß- hoib. daß es angemessen ist, auf die Offiziere, deren Namen folgen, die Besamungen des Gesetzes vom 19. Mai 1834, Art. 2, 3, 4, 5 und 6 des Ges. vom si. Aüss. 1639, namentlich' Lst. AÄi:>i..2. 3. und 5 letzten Absatz und Art. 8 vom 13. März 1875 anzumenden und sie m den Zusrnao d-r Nichtaktivität durch Entziehung ihrer Stellung zu versetzen. Diese Offiziere sind: Hr. d'Orleans, Herzog von Anmale, Divisionsgeneral in Disponibilität; Hr. d'Orleans, Herzog von Chartres, Oberst des 12. Jägerregiments; Hr. d'Orleans, Herzog v. Alen<,-on, Hauptmann im 12. Artillerieregiment. Wenn Sie diesen Vorschlag genehmigen, so habe ich die Ehre, Sie zu bitten, beifolgenden Entwurf eines Dekrets zu unterzeichnen. Genehmigen Sie, Herr Präsident rc. Der Kriegsminister : Thibaudin." — Aus Rouen, wo der Herzog von Chartres in Garnison war, wird gemeldet: „Der Herzog empfing die Nachricht, daß das Amtsblatt das Dekret feiner Versetzung in den Ruhestand enthalte, heute früh um 3 Uhr, und heute Mittag um 2 Uhr hat er mit seiner Familie Rouen verlassen. Des Vormittags machte der Oberst seine offiziellen Abschiedsbesuche. Dem Kardinal-Erzbischof von Rouen ließ er 10,000 Frcs. für die Armen. In seinem Tagesbefehl an sein Regiment empfahl er den Soldaten Gehorsam gegen die Gesetze des Landes und die militärischen Vorschriften. Er befahl seinen Offizieren, ihn nicht an den Bahnhof zu begleiten. Bei der Abfahrt umgaben kaum 30 Personen
«s (Nachdruck verboten.)
Irma.
Erzählung aus Ungarn
von Wilhelm Braunau.
(Fortsetzung.)
Die junge Mutter hat die Bewegung ihres Mannes nicht gesehen, als sie aber am andern Morgen sich über ihr schlummerndes Kind beugt, da erblaßt auch sie, ein Zittern durchrieselt ihren Körper, sie muß sich an dem Bettchen halten, um nicht umzusinken! — Die Züge des Kindes kommen ihr ganz verändert vor und als der Knabe die Augen ausschlägt, da sind es nicht die dunklen Augen des Vaters, es ist ein tiefgraues Auge, das aus dem Kissen zu ihr emporblickt. Hat sie sich bisher getäuscht oder ist der Schein des Lichtes schuld? Sie nimmt das Kind empor und läßt das Tageslicht hell auf sein Gesichtchen fallen, die Augen blieben grau. Ein entsetzter Blick fällt hinüber aus die Wärterin; die sitzt stumpf und müde, wie noch betäubt von den Ereignissen der Nacht und erwidert schläfrig den Blick der Herrin. Unter einem ersonnenen Vorwand führte sie den Gemahl an das Bettchen des Kindes. Sie schäkert mit dem Kleinen, während ihr Las Herz zerspringen will und ihr Auge beobachtet in fieberhafter Spannung das Antlitz des Gemahls. Der Gras beugt sich über den Knaben, lächelnd, ruhig; spielend greift das Kind nach des Vaters Finger, er läßt ihm denselben, er redet es an, nennt es bei seinem Namen, nicht ein Zug in seinem Antlitz zeigt eine Veränderung, ein Staunen. — Soll der edle Mann, wenn
das Mutterauge keine Veränderung an dem Kinde wahrgenommen hat, den Zweifel des eigenen Herzens in das Herz des theuren Weibes senken und ihr Leben auf immer vergiften? Der schöne Mann erhebt sich aus seiner geneigten Stellung, rasch sticht das angstvolle Mutterauge von seinem ruhigen Antlitz und wendet sich lächelnd nach dem Kinde, der Graf wirft einen raschen Blick nach dem Gesicht seines Weibes — die Mutter lächelt schon wieder — er ist beruhigt, er muß sich getäuscht haben, sie kost mit dem Kinde und die Mutter schweigt, weil der Gatte eine heitere Stirn zeigt.
Das Kind wächst heran.-Ist des Vaters ritterlicher Muth in
dem Knaben zu trotziger Härte, der Mutter weiches Gemüth zur Lust an Schmerz und Leiden unschuldiger Geschöpfe geworden? Bang, kummervoll ruht das Auge des Vaters aus der derben Gestalt des Knaben, sein dunkles Haar erbleicht, mühsam verbirgt er vor der edlen Gattin die innere Gebrochenheit seines Wesens — er legt sich nieder und steigt nicht wieder auf, kein Arzt kann sagen, an welcher Krankheit er gestorben.
Hatte das imponirende Wesen des Vaters auf den Knaben keinen Eindruck gemacht, so hatte er vor der sanften, weichen Mutter erst recht keinen Respekt und die stille Dulderin, war noch glücklich zu schätzen, daß sie nicht alles erfuhr, was Gyula vollsührte, die Falten ihres Antlitzes hätten sich noch dichter zusammengedrängt, noch tiefer eingegraben. So saß sie sinnend da, eine Thräne blinkte im Auge der unglücklichen Mutter — da fuhr sie erschrocken zusammen.
Unangemeldet, die Thür mit dem Fuße aufstoßend, trat ihr Sohn herein; ohne ein Wort oder eine Geberde der Begrüßung wandte er sich an die Mutter:
„Ist die alte Hexe, die Zigeunerin, schon wieder bei Dir gewesen?"