HM ist, wird um den ganzen Stock Buchenasche gestreut (bei trockenem Wetter vorher eine ganze Kanne voll Wasser), dann wird die Erde hoch an den Ranken hinauf aufgehäufelt. Schreiberin dieser Zeilen beobachtet dieses Verfahren seit Jahren und hat immer blühende Bohnen, bis es Nachtfröste giebt.
— Erdbeerpflanzen vor Engerlingsfraß zu schützen, wende ich seit Jahren folgendes Verfahren an: Zeitig im Frühjahr nach der gehörigen Bodenbearbeitung der Erdbeerpflanzen, säe ich zwischen den Reihen ganz dünn Salat, nach dem Aufgehen verzieht man denselben nöthigenfalls soviel, daß derselbe nur in einiger Entfernung von den Erdbeeren stehen bleibt; die Engerlinge suchen denselben mit Vorliebe auf, dessen Wurzel sie bis zum Herz abnagen, worauf die Blätter schnell welk darnieder liegen. Wenn man achtsam ist, so kann man nun die Engerlinge sehr leicht wegfangen, indem man die welken Pflanzen mit einem Ballen Erde, mittelst eines Pflanzenstechers oder kleinen Spatens aushebt, so wird man den Uebelthäter unfehlbar darunter finden, falls man nicht zu spät Nachsicht und der Engerling schon auf einer Wanderung zu einer anderen Pflanze ist; auf diese Weise kann man die Engerlinge bald von den Erdbeerbeeten vertilgen. Ohne dieses Verfahren, sie an den Erdbeerpflanzen selbst zu fangen, würde selten gelingen, da diese Pflanzen zu langsam abwelken, so daß die Engerlinge schon gewöhnlich weiter gekrochen sind, ehe man den Schaden bemerkt.
Handel und Verkehr.
Göppingen, 19. Februar. Viehmarkt. Zufuhr: 288 Ochsen, 108 Kühe, 185 Stück Schmalvieh. Die Preise bewegten sich bei Ochsen von 33—40 Karolin das Paar, bei Kühen von 120—360 und bei Schmalvieh von 310—360 Fettvieh war gesucht, im Uebrigen gieng der Handel aber flau. — Landw. Raiffeise nffche Darlehenskassen sind in unserem Bezirke neuerdings in Boll und Eislingen errichtet worden so daß jetzt -5 im Bezirke existiren.
Calw.
Aan^lvirMckaMckee Oezirksoerein.
Aufforderung zum künstlichen Futterbau.
Wenn der landwirthschaftliche Verein auch Heuer wieder an seine Mit- g lieder die Aufforderung ergehen läßt, in richtiger Erkenntniß der hohen Bedeutung des künstlichen Futterbaus ihren Samenbedarf beim Vereine an- zumelden, so hat er hiezu in diesem Jahre neben den allgemeinen, schon oft genug hervorgehobenen Gründen, welche unter den gegenwärtigen Erwerbsund Verkehrsverhältnissen die immer weitere Ausdehnung des künstlichen Futterbaus geradezu als einen Akt der Selbsterhaltung für den Landwirth erscheinen lassen, noch einen ganz besonderen Grund. Die Ernte des rothen
Kleesamens ist nemlich im vorigen Jahre in Deutschland so unbefriedigen!» ausgefallen, daß der heurige Bedarf mit gutem deutschem Samen entfernt nicht gedeckt werden kann. Man ist deßwegen vielfach auf fremden Same» angewiesen und wird insbesondere eine große Menge amerikanischen Kleesamens eingeführt, über dessen Dauerhaftigkeit aber noch keine genügenden Erfahrungen vorliegen und der deßhalb von den Sachverständigen noch mit großem Mißtrauen betrachtet wird. Um nun selbst für den ungünstigen Fall, d. h. wenn die viel gehörte Befürchtung sich bewahrheiten sollte, daß derselbe unfern Winter nicht aushält, sich gleichwohl eine gute Futterernte für das nächste Jahr zu sichern, empfiehlt es sich aufs Allerdringendste, den rothen Kleesamen nicht unvermischt auszusäen, sondern unter allen Umständen die vom Vereine gebotene Grassamen-Mischung dazu zu verwenden. Mag dann der Klee im nächsten Jahre entweder ganz verschwunden sein oder in Folge seiner in diesem Jahre mit großer Wahrscheinlichkeit vorauszusetzenden geringeren Keimfähigkeit einen unbefriedigende» Stand zeigen, so wird um so üppiger und lohnender wenigstens der Stand der Gräser sein, die durch eine reiche Ernte an vortrefflichem Futter de» ganzen oder theilweisen Ausfall des Klees verschmerzen lassen, vorausgesetzt, daß das Feld vollkommen rein und kräftig gewesen und damit die unerläßlichste Bedingung des künstlichen Futterbaus erfüllt worden ist.
Diejenigen Vereins Mitglieder nun, welche diesem Rathe folgen wollen, werden hiemit aufgefordert, ihren Bedarf an Grassamen entweder in Pfunden, deren Zahl mit 5 theilbar sein muß, oder unter Angabe der Größe des Feldes spätestens
bis 10. März
bei dem Vereinssekretär Horlacher anzumelden. Der Vereinsbeitrag, mittelst dessen der Samen zu ermäßigtem Preise an die Mitglieder abgegeben werden kann, beträgt auch in diesem Jahre wieder 2V«
Nichtmitglieder können an dieser Vereinshilfe nur Theil nehmen, wenn sie sich zum Eintritt in den Verein anmelden und auf wenigstens L Jahre verpflichten.
Sollten Mitglieder Samen auf ihren Namen beziehen, um ihn an Nicht Mitglieder abzutreten, so müßte diese unredliche Handlungsweise gebührend geahndet werden.
Sammler von Bestellungen wollen die Namenliste der Besteller mit einsenden. Die Herren Ortsvorsteher aus der Waldseite des Bezirks aber werden freundlichst ersucht, Vorstehendes gehörig bekannt zu machen.
Calw, 19. Februar 1883.
Der Vereinsvorstand.
F l a x l a n d.
E. Horlacher, Secr.
Nmtkicke Nekanntmackmngen.
Revier Liebenzell.
Kei^ig-Ver^cm^
am Samstag, den 24. d. M.. !> Nachmittags 2 Uhr, aus den Staatswaldungen Steinberg, Kohlbach, Schloßberg und Oberes Gefäll:
11 Flächenloose gemischtes Nadel- und Laubholzreisig, geschätzt zu 1500 Wellen.
Zusammenkunft auf dem sogen. Reuen Weg nach Beinberg beim Obern Bad.
K. Revieramt.
Calw.
Von der Carl Ziegler'schen
Waarellauction
Werden dieser Tage die Rechnungen Ausgetragen. Der Einzug der Gelder findet
Montag, den 26. Februar 1883, Vormittags 8—12 Uhr, auf meiner Kanzlei statt und werden bie Käufer ersucht, an diesem Tage unter Vorlegung der Auctionszettel Zahlung zu leisten.
Concursverwalter. Notar Haffner.
Simmozheim.
Stamm-, Brennholz- L Stangen- Berkanf.
Die Gemeinde verkauft am
Montag, den 26. Februar d. I.,
von Vormittags 9 Uhr an,
aus ihrem Wald „Hönig":
194 Forchenstämme mit 90,57 Festmeter, 1 Weißtanne mit 1,43 Festmeter, 14 eichene Raitel mit 3,07 Festm.
77 Rm. forchenes, 5 Rm. eichenes und 1 Rm. buchenes Scheiterund Prügelholz,
390 Stück eichene, 80 Stück buchene und 2230 Stück forchene Wellen, Reisach;
aus ihrem Wald „Eulert":
215 Gerüststangen von 9—11 m Lge., 145 Hopfenstangen „ 7—9 m „ 285 Hopfenstangen „ 5—7 m „ 305 Zaunstecken,
61 Rm. tannenes Scheiter- und Prügelholz.
Beginn des Verkaufs im „Hönig", Zusammenkunft im Ort Morgens 8 Uhr. Liebhaber werden eingeladen. Am 17. Febr. 1883.
Gemeinderath. Vorstand Siegel.
Würzbach.
Hlch-Verkauf.
Die Gemeinde k verkauft Mon- !tag, den 26. iFebruar d. I., (Vormittags 10 -Uhr, auf hie- ' sigem Rathhaus im öffentlichen Aufstreich 730 Stück Lang- und Sägholz mit ca. 500 Festm., sowie 216 Rm. Nadelholz-Scheiter und 99 Rm. Prügel,
wozu Liebhaber eingeladen werden. Den 20. Febr. 1883.
A. A.:
Waldmeister Luz.
Liebenzell.
Holz - Verkauf.
Am Samstag, den 24. Febr., Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhaus:
122 Stück Lang- und Klotzholz mit 80 Festmeter,
68 Stück Baustangen m.10 Festm. 36 Rm. tann. Scheiter und Prügelholz,
aus dem Steinachwald.
Den 20. Februar 1883.
Gemeinderath.
Altburg.
Langholz-
Verkauf.
Nächsten Freitag, den 23. d. M^ Nachmittags 2 Uhr, kommen aus dem Gemeindewald 351 Stück Langholz mit 120 Festmeter
wiederholt zum Verkauf.
Käufer sind eingeladen.
Schultheißenamt.
Roller.
I. Z w a n g s - Verkauf.
Das K. Amtsgericht Calw hat durch die Verfügungen vom 25. Ja» und 6. Febr. 1883 gegen den
Fuhrmann Rudolf Bätzner von Hirsau, die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen desselben angeordnet und der Gemeinderath Hirsau als Vollstreckungsbehörde zum Zwangsverkauf bestimmt.
Gebäude.
Geb. Nr. 38'/z 1 a 8 gm ein zweistöckiges Wohnhaus, der untere Stock von Stein, der obere von Fachwerk, mit gewölbtem Keller, neben dem eigenen Hofraum und Otto Stroh. Steuercapital 3400 -4L, B.-V.-A. I V. Classe 2920 ^
79 gm ein doppelter Schweinstall von Holz erbaut, im eigenen Hofraum stehend,
den 3ten Theil an 2 a 74 gm Hofraum, in ungetheilter Gemeinschaft mit I. G. Stoll Wittwe und Hasenmeier und Zahn.
57 gm Hofraum.
Gemeinderäthlicher Anschlag zusammen 2200
Dieses Anwesen kommt am
8 umstag, äen 24. März. Nackmittags 3 NKr»
auf dem Rathhaus in Hirsau im ersten Aufstreich zum Verkauf.
Als Verwalter ist Gemeinderath Ferber und als Verkaufskommissio» Schultheiß und Rathsschreiber Grein er und der Unterzeichnete bestellt.
—den 5./10. Februar 1883.
Der Hilfsbeamte der Vollstreckungsbehörde.
Verwaltungs-Aktuar
L l o x I v r.