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'halb der Hehlerei angeklagt vor Gericht, doch will er nichts von Diebstählen gewußt haben. Der Dieb selbst erzählte mit vielen Thränen und lautem Wehklagen, daß er durch den Tod seines Meisters, dessen Wittwe er nicht verlassen wollte, in große Noch gekommen sei, so daß die Arbeiter oft nichts zu essen gehabt hätten. Dadurch sei er auf die Diebstähle gekommen. Daß diese Entschuldigung erlogen ist, wurde nachgewiesen; übrigens begann Schwenk mit den Diebstählen schon ehe der Meister starb, dessen Wittwe sich dagegen über Arbeitsscheu der Arbeiter beklagte. Schwenk wurde zu 1 I. 2 Monate Gefüngniß und 5 Jahren Ehrverlust, Müller zu 3 Wochen Ge- .fängniß verurtheilt.

Ludwigsburg, 14. Febr. Der hies. Verein der Vogel- freunde, der zur Zeit 165 Mitglieder und 1 Ehrenmitglied zählt, hielt in voriger Woche in der Restauration Waibel seine 4. Generalversammlung. Es kam dabei besonders die Frage der Bevölkerung des hies. Feuerse e's zur Berathung. Der Gemeinderath hat dem Unternehmen seine Zustimmung gegeben und sich bereit erklärt, zu den Fütterungskosten der betr. Schwimm­vögel , mit denen der Feuersee belebt werden soll, einen jährlichen Beitrag zu gewähren. Der Verschönerungsverein wird die nothwendig werdenden Geflügelhäuschen beschaffen, weßhalb die Versammlung beschloß, alsbald zur Ausführung des Unternehmens zu schreiten. Von mehreren Mitgliedern wurde im letzten Jahre pünktliche Rechnung über die Eiererträge bei den Hühnern geführt und es haben die Notizen ergeben, daß das Ei auf 4 41/2 H den Züchter zu stehen kam. Wenn andere Mitglieder, deren Geflügelhof weniger günstig ist, mitunter auch eine etwas höhere Durch­schnittszahl herausgebracht haben, so steht dieselbe immer noch unter dem Marktpreise des Eies. Der Verein suchte im letzten Winter seiner Aufgabe durch Futterstreuen und Prämiirung Derjenigen, welche Vogelfänger zur An­zeige bringen, vielfach gerecht zu werden. Das Bankvermögen desselben be­trägt 205 das Jnventarvermögen 1500 Als Vorstand wurde Re­dakteur Ungeheuer wieder gewählt. Ihm zur Seite stehen 5 Ausschuß­mitglieder.

Marbach, 13. Febr. Durch eine gestern in Mundelsheim vorge­nommene Sektion ist eine interessante Streitfrage zur Beantwortung ge- gekommen. Während des letzten Hochwassers hat .sich nämlich in dem Dorfe Murr ein Mädchen, wie man annimmt, in die Murr gestürzt und einige Zeit vorher ist in Poppenweiler, O.A. Ludwigsburg, eine Frau, Mutter von 5 Kindern, spurlos verschwunden. Nun ist vor 4 Wochen in Mundelsheim die Leiche eines Frauenzimmers im Neckar aufgesischt und von den Brüdern des ertrunkenen Mädchens in Murr als ihre Schwester anerkannt worden. Das Mädchen hinterläßt ein nicht unbeträchtliches Vermögen. Nun hat aber auch der verlassene Ehemann in Poppenweiler inzwischen von dem Fund in Mundelsheim Kenntniß erhalten und Erkundigungen über die Kleidung u. s. w. der ertrunkenen Person eingezogen, und auf Grund derselben be­hauptet er jetzt, daß es seine Frau sei. Die Bestätigung hiefür hat er nun­

mehr durch die Sektion erhalten, denn die von ihm für seine Frau gelten!» gemachte starke Verkrümmung der Wirbelsäule ist an dem wieder ausge­grabenen Leichnam wirklich vorgefunden worden.

In Wachbach, O.A. Mergentheim, brach am 13. Febr. Morgens 5>/e Uhr Feuer aus, in Folge dessen ein Wohnhaus zum größten Theil, die Scheuer aber ganz abbrannte. Brandstiftung ist zweifellos. In Sig­marswangen O.A. Sulz, brach am gleichen Tag Nachmittags 2'/« Uhr Feuer aus, in Folge dessen 2 Wohnhäuser und 2 Scheuem vollständig niederbrannten. Brandstiftung wird vermuthet. Schaden beträchtlich.'

Venedig, 14. Febr. Richard Wagner ist gestorben, sein To!» erfolgte gestem Nachmittags 4 Uhr in Folge eines Herzschlages, wel­chem starke Asthmabeschwerden vorangegangen waren. Wagner hatte in der letzten Zeit an ähnlichen Beschwerden gelitten, ohne daß Seitens der Aerzte hierin ein Grund für ernstliche Befürchtungen erblickt wurde. Gestern früh war Wagner noch völlig wohl. Gegen Mittag stellten sich Athembeschwerden. ein, welche gegen 2 Uhr beängstigend wurden. Es heißt, die Leiche werde nach Bayreuth gebracht. __

An Herrn Adlerwirth Dingler!

Für ihre Behauptungen in Nr. 17 ds. Blattes, haben Sie weder in Ihrer neuesten öffentlichen Erklärung, noch in dem an eines der Comite- Mitglieder gerichteten Briefe einen Beweis geliefert, es fällt deßhalb der Vorwurfabsichtlicher Verbreitung böswilliger Ge­rüchte und infamer Verdächtigungen" in seinem vollen Um­fange auf Sie zurück. Wir verzichten darauf, aus die ebenfalls ganz un- erwiesenen Behauptungen in Ihrer neuesten Erklärung näher einzugehen und wollen nur das bemerken, daß das Wahlkomitö als Vertreter der Gesammt- heit der Staelin'schen Wähler nicht nur volle Berechtigung, sondern, auch die Pflicht hat, Ihre unbegründeten Vorwürfe gebührend zurückzu­weisen, selbst wenn diese auch nur einem Theil der Parteigenossen gelten sollen. Es ist uns bedauerlich, daß Ihre so unvermuthet erschienene brüske Erklärung uns genöthigt hat, wieder an die Oeffentlichkeit zu treten, nach­dem die stets unvermeidlichen Folgen der Wahlkämpfe schon allmählig sich auszugleichen begonnen hatten.

_ Das Stälin'sche Wahlkomitö.

Kgl. StandesarntCalw.

Vom 9. bis 16. Februar 1883.

Geborene.

3. Febr. Friedricke Maria, Tochter des Martin Seeger, Schlossermeisters.

10. , Sophie Louise, Tochter des Johannes Köhler, Strickers.

13. Martha, Tochter des Christian Heinrich Zahn, Schuhmachers.

Gestorbene.

8. Febr. Christiane Hermann, Tochter des Johann Evangelist Hermann, Schneider­meisters, 23 Jahre alt.

11. , Catharine geb. Kling, Wittwe des Johann Linkenheil, Spinners in Calw,

53 Jahre alt.

^mtkicke Bekanntmachungen.

Revier Liebenzell.

N a Z e l r e i s- Verkauf.

Am Mon- . tag, den 19. Mds. Mts., Vor- A/mittags 9 Uhr, ^werden aus den Staatswald- mngen Vorderer und Mittlerer Sim- mozheimerwald bei Unterhaugstett 600 Rm. ungebundenes Nadelreisig, worunter ca. st00 Rm. forchenes und 500 Rin. tannenes, (letzteres zu Streu geeignet) verkauft.

Zusammenkunft am Vordem Sim- rnozheimerwald beim steinernen Brückte.

K. Revieramt.

Wildberg.

Holz - Verkauf.

Am Dienstag, den 20. Febr., Vorm. 9 Uhr, verkauft die Stadt- gemeinde in dem Stadtwald Land- Halden bei der oberen Papiermühle auf der neuen Weganlage:

28 Stück Eichen von 5 bis 12 m lang, 18 bis 36 cm Durchm., 1 Linde, 6 m lang, 32 cm Durchm., 1 Buchte, 4 m lang, 23 cm Durchm.

Nach diesem kommen zum Verkauf rrm Kengelberg oberhalb der Sägmühle:

8 Stück rothtannene Sägklötze mit 3,56 Festm.,

Wozu Liebhaber eingeladen sind.

Waldmeister Haar er.

Revier Calmbach.

Stangenverkauf.

Freitag, den 23. Febr., Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhaus in Calmbach:

800 Stück

tannene und fichtene Derbstangen, 5790 Stück dto. Hopfenstangen und 3290 Stück Baumpfähle und Floßmieden, sowie 172 St. Harken und Ruthen aus den Abtheilungen Gemeingrund des Distrikt Heimenhardt, Rothwafser des Distrikt Kälbling, sowie der Ei­berg-Ebene und Spitzhütte.

Calw.

Aufforderung zur Zahlung der Küler- Kachlzinse etc.

Diejenigen, welche mit den an Martini v. I. verfallenen Güterpacht­zinsen noch im Rückstände sind, wer­den aufgefordert, solche alsbald zu be­reinigen, ebenso die am 31. Dezbr. verfallenen Güterzieler sammt Zinse.

Stadtpflege.

Hirsau.

Holf-Verkauf.

Die Gemeinde bringt am Mon- den 19 Febr., von Morgens 9 Uhr an im Gasthof Waldhorn hier im Aufstreich zum Verkauf:

81 Stück Langholz mit 77,55 Fstm. 58 Stück Baustangen mit 10,59 Festm., 252 Stck. Derb- und Hopfenstangen von 7 bis über 13 m lang, 50 Rm. tannenes Nugelholz,

wozu Liebhaber eingeladen werden.

A. A. des Gemeinderaths: Waldmeister Lörcher.

Teinach.

Stemveifnhr-

Accord.

Die Beifuhr von ca. 200 Roß­lasten Muschelkalksteine auf die Straße in Teinach, wird am Montag, den 19. Februar d. I., Nachmittags 1 Uhr, auf hiesigem Rathhaus in Akkord ge­geben.

Den 15. Februar 1883.

Im Auftrag des Gemeinderaths:

Vorstand Holzäpfel.

Dachtel.

Am Montag, den 19. Febr., s werden im hie- en Gemeinde- jwald Edelburg '50 Stck. forch. und tann. schö­nes Sägholz in der Stärke von 14 Festm. und 100 Stck. ganz schönes tann. Bauholz von 1220 m lang im öffentl. Aufstreich verkauft.

Zusammenkunft Morgens 9 Uhr im Ort.

Liebhaber sind freundl. eingeladen.

Den 10. Febr. 1883.

Gemeinderath.

Vorst. Eisenhardt.

Calmbach.1

Oberamts Neuenbürg.

Bei der Gemeindepflege liegen, bis zu

18,000 kOlorli

zum Ausleihen in größeren oder klei­neren Posten gegen fünf Proc. Zins und doppelte Pfandsicherheit bereit. Den 11. Februar 1883.

Schultheißenamt.

H ä b e r l e n.

Martinsmoos.

Lang- N Akohkokz- VerAarff.

Am Dienstag, den 20. Febr., Vorm. 10 Uhr, werden auf hie­sigem Rathhaus ca. 500 Festm. Forchen u. Tan- den hiesigen Gemeindewald- wozu Liebhaber ein-

nen aus ungen verkauft, ladet

Gemeinderath.

Monakam.

Äööitte.

Der Unterzeichnete nimmt die be­leidigenden ehrenkränkenden Ausdrücke, welche er am 16. Jan. d. I. gegen Joh. Georg Küste rer dahier, in unserem Wohnhaus gebraucht hat, zu­rück, und erklärt, derartige Worte niemehr zu gebrauchen.

Jak. Friedr. Pfrommer. vit. Schultheißenamt.

R e n t s ch l e r.