Gg. Schwarz, M. Sohn, Bauers in Gechingen,
Bernhardt Geh ring, Bauers „ „
riedrich Eisenhardt, Bauers „ „
udwig Geh ring, Metzgers „ „
Jakob Dingler, Bauers „ „
Jakob Mann, Bauers „ „
Michael Geh ring, Bauers „ „
Johann Georg Seeger, Bauers in Zwerenberg,
Michael Keppler, Schreiners „ „
ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen, was hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Den 20. Januar 1883. K. Oberamt.
_ Flaxland.
Calw.
An die Orlsvorsteher.
Nachdem in verschiedenen Orten des Bezirks die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist, werden nachfolgende Vorschriften wiederholt öffentlich bekannt gemacht:
1) Das Weggeben der Milch von seuchekranken Thieren im rohen, ungekochten Zustande behufs unmittelbarer Verwendung zum Genüsse für Menschen und Thiere ist verboten.
2) Häute von gefallenen oder getödteten kranken Thieren dürfen nur in vollkommen trockenem Zustande aus dem Seuchengehöft ausgeführt werden, sofern nicht die direkte Ablieferung derselben an die Gerberei erfolgt.
Rauhfutter und Stroh, welches nach dem Orte seiner Lagerung als Träger des Ansteckungsstoffes anzusehen ist, darf aus dem Seuchen- gehöste nicht entfernt werden.
Dünger, welcher während des Auftretens der Seuche im Seuchenstall gelegen hat, darf auf solchen Wegen und nach solchen Grundstücken, welche von seuchefreien Wiederkäuern und Schweinen aus anderen Gehöften betreten werden, nicht abgefahren werden. Kann auf diese Weise die Abfuhr des Düngers nicht bewirkt werden, so darf dieselbe nur unter Einhaltung der für einen solchen Fall anzuordnenden polizeilichen Vorkehrungen erfolgen.
3) Der Besitzer oder dessen Vertreter ist anzuhalten, das Betreten des Seuchengehöfts durch fremde Wiederkäuer oder Schweinen nicht zu gestatten.
Die Ortsvorsteher der betheiligten Gemeinden werden beauftragt, Vorstehendes zur Kenntniß der Gemeindeangehörigen zu bringen, die Polizeibediensteten entsprechend zu instruiren und die Einhaltung der Vorschriften genau zu überwachen.
Den 20. Jan. 1883. K. Oberamt.
Flaxland.
Politische Nachrichten.
Deutsches Reich.
Reichstag. Sitzung Donnerstag, 18. Jan. Der Reichstag hielt heute wiederum eine Plenarsitzung, in welcher zunächst das Präsidium mit der Uebermittelung der Glückwünsche des Reichstages an das kronprinzliche Paar zu deren silberner Hochzeitsfeier beauftragt wurde. Der Präsident inachte sodann Mittheilung von dem Eingänge zweier Geldsendungen aus Nord-Amerika im Betrage von 30,000 und 18,000 für die Rheinüberschwemmten, wofür der Reichstag den Gebern seinen Dank aussprach. Der Reichstag erledigte den Antrag Wülfel auf Annahme eines Gesetzentwurfs betreffend die Stimmzettel für öffentliche Wahlen durch einstimmige Annahme und begann sodann die erste Lesung des von dem Abg. v. Wedekl-Malchow beantragten Gesetzentwurfs auf Einführung einer prozentualen Börsensteuer. Die Abgg. Schlutow und Brüsing erklärten sich entschieden gegen den Antrag, während die Abg. Reichensperger (Olpe) und Fürst Hatzfeld denselben sympathisch begrüßten, aber die Form des Antrages als unannehmbar bezeichnet««. In gleicher Weiser sprach sich der Minister Scholz
aus. Die Berathung wird morgen Vormittag 11 Uhr fortgesetzt werden. Schluß 5 Vs Uhr.
Reichstag. Sitzung Freitag 19. Jan. Präsident v. Levetzow eröffnet die Sitzung um ll'/i Uhr. Am Tische des Bundesrathes: Staatsminister Scholz und andere Bundesbevollmächtigte. In die Tagesordnung eintretend erledigt das Haus zunächst dm Bericht der Wahlprüfungskommis« fion über die Wahl des Abg. v. Levetzow im 3. Frankfurter Wahlkreise, die beanstandet wird. Dann setzt das Haus die Berathung über den Antrag des Abg. v. Wedell - Malchow wegen Einführung einer prozentualen Börsensteuer fort. Der erste Redner, der konservative Abg. vr. Arnold, bestreitet, daß der vorliegende Antrag einer Abneigung gegen die Börse seinen Ursprung verdanke, er persönlich halte sogar die Spekulation innerhalb gewisser Grenzen für eine Nothwendigkeit. Man könne allenfalls die Fassung des Antrages bemängeln, aber man werde doch nicht leugnen können, daß der Antrag gerecht und billig ist. Er seinerseits halte es der Würde des Hauses nicht für angemessen, fortwährend von den Rechten und Freiheiten des Volkes zu sprechen, aber nichts für das Volk zu thun. — Abgeordneter Büchtemann: Er und seine Parteigenossen würden den Antrag nicht vom Parteistandpunkt aus, sondern mit voller Ruhe der Sachlichkeit behandeln. Der rechten Seite des Hauses bestreite er aber im Hinblick darauf, daß hochkonservative Männer sich so zahlreich an dem Gründungsschwindel betheiligt, das Recht, die Börse läutern zu wollen. Der Antrag Wedell habe ihn von Neuem von der Richtigkeit des Ausspruch's Savigny's gezeigt, daß nämlich unsere Zeit keinen Beruf zur Gesetzgebung habe. Ein legislatorischer Gedanke sei weder in dem Gesetzentwurf, noch in der Begründung desselben zum Ausdruck gekommen. Der Grundfehler des Antrages bestehe darin, daß er sich zu sehr an das Stempelsteuergesetz vom Jahre 1881 anlehne, und daß man die Frage, was unter „Zeitgeschäfte" zu verstehen sei, nach kaufmännischen Usanyen beantworten will. Ein schwerer Fehler liege auch darin, daß jedes Geschäft an sich besteuert werden solle, wie darin, daß die Geschäfte, auch die von Privaten, unter strenge Kontrole gestellt werden sollen. Der Grundbesitz habe kein Interesse an einer derartigen Börsensteuer, denn sie erschwere lediglich das Geschäft. Die Fortschrittspartei werde deßhalb gegen kommissarische Berathung stimmen, nicht aus Rücksichten aus die Börse, sondern weil sie wisse, daß die Fortentwickelung unseres gesammten geschäftlichen Lebens ohne die großen Börsen unmöglich sei. — Abg. vr. v. Skar- czynski erklärt sich Namens der Polen für Ueberweisung an die Kommission. Er betrachtet diesen Antrag als den ersten Versuch, um zu einer rationellen Börsensteuer zu gelangen. — Abgeordneter Sonnemann will sich ebenfalls einer kommissarischen Berathung nicht widersetzen, schon um deswillen nicht, weil das Gesetz vom Jahre 1881 in hohem Grade revisionsbedürftig sei. Den Antrag selbst bekämpfe er, weil derselbe nicht das Großkapital, sondern das kleine Geschäft treffen würde; das Großkapital würde künftig überhaupt nur Kassageschäfte abschließen und sich von allen Zeitgeschäften fern halten. Vorwiegend würde eine so hohe Steuer aber auch dem Inland gegenüber dem Ausland zurücksetzen und Schranken aufrichten, die den internationalen Verkehr zu erschweren geeignet erscheinen. Redner erkennt die Nothwendigkeit einer höheren Besteuerung des Kapitals an, und schlägt eine Kapitalrentensteuer, und progressive Einkommensteuer mit Selbsteinschätzung und eine Reform der Gewerbesteuer vor und glaubt, daß diese Steuern gemeinsam dazu ausreichen werden, den Communen einen erheblichen Theil der Lasten abzunehmen. — Abg. Kayser (Soziald.) erklärt, daß ihm der Antrag an sich sympathisch ist, daß er aber demselben widersprechen müsse, weil er dem jetzigen System überhaupt keine neuen Steuern bewillige. Redner illustrirt in drastischer Weise das Treiben an der Börse und macht dem heutigen Liberalismus den Vorwurf, daß er eine Interessenvertretung sei und aus diesem Grunde auch die Börse in Schutz nehmen müsse. — Abg. Frhr. v. Schorlemer-Alst: Aus der heutigen Diskussion sei ihm nur der Ausspruch Büchtemann's von Interesse gewesen, daß nämlich die heutige Zeit sich zur Gesetzgebung nicht eigne. Er werde Herrn Büchtemann später daran erinnern. Namens der überwiegenden Majorität des Centrums giebt Redner sodann die Erklärung ab, daß dieselbe eine höhere Besteuerung der Börsengeschäfte, insbesondere der Spiel- und Differenzgeschäfte nicht nur für wünschenswerth, sondern-für nothwendig halte, und in diesem Sinne für den Antrag auf Ueberweisung an die Kommission stimmen werde. — Abg. vr.
Mayer (Halle) indem er mit Ents Börse mühelos Rei auf das vorgeschl Lähmen. — Abg. I -er Entstehung d, Börse könne nicht mag, das beweise! >er aus den statistis bekämpft die Ausft . hinweist, welche in Frankreich habe di ! Kriegskontribution verzinsen. Die Di Zen die Beschlußfai -er Präsident noch R,e i ch s t a l Ledigte in seiner k ! Einführung einer z eine Kommission r rathung des Etats der Reg.-Kommifs daß von Seiten der wirken gegen den dem Wunsche Holst -Rath Boss e die statistik gewonnener "Geh. Rath vr. K i führungsbestimmun l griffen seien. Der .12 Uhr. Tages-Oi
Aus der gest -der wirksamen Un durch S. Ex. den ivir des Näheren n Schaden des Hage auf etwa 7 Millio sicherungs-Ges ellscha Zirksorgane helfend keitsvereins Samm! mit Ermächtigung > j kamen hierdurch 24 .zusammen und bei summe von 396,00< nach Bedarf verwe die Beschaffung vo Ministerium für 46 s für 230,000 fü > Beraflusses bei Spa Saatkartoffeln gesoi
Stuttgar (Ihrer Königl. Hohe Heutigen Tages ein die lokalen Erscheinr die Kräfte erholen Vopfinge vorigen Woche in s rvangen, durch das! überrascht. Ein eti ^ruch sonst gut geger
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Fe«ikketon.
(Nachdruck verboten.)
Irma.
Erzählung aus Ungarn von Wilhelm Braunau.
Haben wir Dich einmal, vön Imnz g; nun wart', alte Hexe, heut' sollst Du nicht so davonkommen, Du bist schuld, daß ich neulich auf dem Heimweg von dem szakloger Tanz mich in der Steppe verirrt habe und in den Sumpf gerathen bin. Denn wie ich sin Wirthshaus bin fortgegangen, da hast Du hinter der Thür gestanden und mir nachgeblickt mit Deinen geistigen Augen, Du possan^ ossroni."
„Und mir hast Du mein Spiel verhext, wie Du mit Deinem Teller an unserem Tisch eingesammelt hast; ich habe seit der Minute alles wieder verloren, was ich gewonnen hatte und meinen ganzen Wochenlohn dazu. Jetzt will ich Dir's aber heimzahlen."
„Ja und seit ihr neulich meine alte Mutter nicht gleich aus dein Weg gegangen ist, hat's die arme Frau so in das Bein gekriegt, daß sie gar nicht auftreten kann und meiner Schwägerin hat sie's auch angethan, daß der ihr Kind todt zur Welt kam, der Jozsi hat es gesehen, wie sie ist an dem Hause vorbeigegangen und hat ein großes Kreuz in die Luft gemacht, o, Du düo vesrnö!"
„Und wißt Ihr noch die großen Leibschmerzen, die wir neulich alle nach dem grünen Kraut bekamen, das hatte ihr Blick auf dem Felde ver
giftet, denn wo die Hexenaugen da Hinsehen, da gibt es nur Unheil und Krankheit. Kein Mensch ist mehr vor ihr sicher. Ja, alte söproäek, Du sollst jetzt büßen, daß Dir das Hexen vergeht."
Es war ein Haufe von Leuten beiderlei Geschlechts, welche in der Tracht der ländlichen Gutsarbeiter mit den Geräthen ihrer Thätigkeit in der Hand in furchtsam respektvoller Entfernung zwei Frauengestalten umstanden, deren ganzes Aeußere verrieth, daß sie offenbar nicht zu den Landleuten gehörten. Es waren Zigeunerinnen, ein junges, mit dürftigen Lumpen bedecktes Mädchen, deren herrliche vollentwickelte Gestalt durch die Aermlichkeit der Kleidung nur um so mehr hervortrat, während das jetzt schreckens- und angstbleiche Gesicht mit seinen dunklen Glutaugen von einem um den Kopf geschlungenen Tuche halb verhüllt war. Ihr galten jedoch jene wilden Ausrufe des sie umgebenden Haufens nicht, sondern ihrer Begleiterin, einem alten, durch Runzeln und Falten entstellten, in seiner Häßlichkeit abstoßenden Weibe, die mit starren, angsterfüllten Augen die Angreifer anstierte, welche, durch den beinahe magischen Blick des Weibes wie gebannt, derselben nicht unmittelbar zu Leibe zu gehen wagten, sondern aus respektvoller Entfernung ihre Schmähungen über sie ergoßen. In der Haltung der Leute drückte sich neben dem Haß gegen die Alte auch ungeheuchelte Furcht vor einem übernatürlichen Einfluß derselben auf ihre Mitmenschen aus; gleichwohl bekundeten ihre drohenden Worte und Geberden die offenbare Absicht, ihren Groll in Thätigkeiten ausbrechen zu taffen, denn näher und näher rückte die Schaar auf die Alte, welche, schmerzhaft berührt von den Stößen der wilderregten Menschen, einen lauten Schmerzens- und Hülferuf ausstieß, während zu gleicher Zeit das junge Mädchen sich vor die Alte hinstellte, um
sie mit ihrem eigen die Wuth ihrer Anc .sie darin auch ein s so mächtig, als sie i „Hast Du De So wollen wir am robuste Magd und i schützende Tuch vom fesselt über Gesicht i Dies schien dc -enn im Nu waren mit Händen und Fc hingebender Liebe l wurde, während die ihre Kraft an einem Theilnahme, aber of samkeit der Erzürnte spruch genommen, d von einem eleganten inittelbar neben dem „Was habt ^ junge Dame, eine: wurfsvoller Stimme Beiin ersten A ! auseinander und die