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Obige.

Nro. 36.

87. Jahrgang.

Amts- unä Intekkigenzblatt sür äen Bezirk.

Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.

Die Einrückungsgebühr beträgt 9 H für die vier- spaltige Zeile oder deren Raum

-amstag, den 25. März S882.

ÄbonnementSpreiS halbjährlich 1 80 L, durch

die Post bezogen im Bezirk 2 -S 30 L, sonst in ganz Württemberg 2 70 L.

Wcflelkungen auf das

Calwer Wochenblatt"

werden für das nächste Quartal von sämmtliche» Postämtern, Post­expeditionen und Postboten angenommen nnd ladet hie;n frennd- lichst ein

Aie ^elIo!itioll imcl E.r^'tliiion l!k8 .Enliver R!oll>k»^liÜ8.

Ämtkiekie Kekumntmneüungen.

Calw. Sielleu-Erledignng.

Die Geometer des Bezirks werden hiemit benachrichtigt, daß die Ober­amtsgeometerstelle in Besigheim im Amtsblatt des K. Steuer-Collegiums vom 22. d. M. mit 8tägigem Terinin zur Bewerbung ausgeschrieben ist.

Den 24. März 1882. K. Oberamt.

F l a x l a n d.

Politische Nachrichten

Deutsches Reich.

Berlin, 22. März. Der K aiser empfing alle Glückwünschenden an seinem heutigen Geburtstag stehend; vom neulichen Unfall ist keine Spur zurückgeblieben. Unter den Linden hatten sich trotz der ungünstigen Witter­ung große Menschenmassen angesammelt, welche den Kaiser, sobald er sich zeigte, mit stürmischen Hochrufen begrüßte.

Berlin, 22. März. Zu den ersten Gratulationen, die der Kaiser erhielt, gehörte ein überaus herzliches Handschreiben desZaren. Ferner trafen Glückwünsche von sämmtlichen deutschen Fürsten und vom Kai­ser von Oesterreich ein. Unter den telegraphischen Glückwünschen befanden sich solche von den Deutschen in New-Aork, San Francisco, St. Louis und von der Westküste Afrikas.

Berlin, 22. März. Bei dem gestrigen Empfang der^ eine Huldig­ungsadresse überreichenden Deputation des konservativen Centralkomitcks (Graf Behr, Hosprediger Stöcker, Prof. Wagner und Hoflieferant Hertzog) antwortete der Kaiser nach deinDeutschen Tagblatt" etwa Folgendes: Jeder Lebensabschnitt erinnere Ihn, daß der Allmächtige es sei, der sich zu gewissen Zeiten seine Werkzeuge schaffe; so habe Gott auch Ihn zur Durch­führung bestimmter Aufgaben berufen. Im Civil- wie iin Militärwesen habe es Ihm nie an den rechten Persönlichkeiten gefehlt. Die Zeiten seien ernst: wenn im vergangenen Jahre ein autokratischer Fürst und ein aus dem Volkswillen hervorgegangenes Staatsoberhaupt Mordversuchen erlegen seien, wer sei dann noch' sicher? Er habe freudig vernommen, daß die Bot­schaft vom 17. November und der Erlaß vom 4. Januar vielfach im Lande

mit Zustimmung ausgenommen worden seien. Er habe es für nöthig ge­halten, wieder einmal daran zu erinnern, was die Krone in Preußen sei. Das wichtigste bleibe freilich ein lebendiger, religiöser Sinn, und Er habe oft dazu gemahnt. Der Kaiser ging dann auf die Erlebnisse des Königs­hauses ein und gedachte tiefbewegt der Errettung der Kaiserin aus schwerer Krankheit. Im Vorzimmer des Kaisers traf die Deputation den Fürsten Bismarck an.

Der Kln. Z. wird berichtet: In der Umgebung des Reichskanzlers wird versichert, daß derselbe bezüglich der Ablehnung des Tabaksmonopols durch den gegenwärtigen Reichstag sich keinen Täuschungen hingebe, dagegen entschlossen sei, sich durch solchen Entscheid in der Fe st Haltung seines Planes nicht irre machen zu lassen.Von einer Auflösung des Reichs­tags auf Grund einer etwaigen Ablehnung des Tabakmonopols ist nicht die Rede; der Kanzler will vielmehr alles von der Zeit abhängig machen und die Einbringung der Vorlage dauernd wiederholen. Die Erwartung, daß schließlich die Tabakfabrikanten selber die Einführung des Monopols wünschen werden, bildet einen Hauptfaktor in seinen Berechnungen."

Oesterreich-Ungarn.

lieber eine Ar beiter-Versa in nilung inWien ain Montag berichtet dieFranks. Presse": Die Versammlung hatte einen anti­semitischen Charakter. Mehrere Arbeiter schimpften über dieJudenpresse" und die Juden, die an allein Uebel schuld seien. Der Abgeordnete v. Schö­nerer nannte die Verfassungspartei eine Gesellschaft erbärmlicher Heuchler. Die den Fürsten Bismarck angreifen, vergessen, daß er den Arbeitern das Wahlrecht gegeben. Es sei undankbar, daß die Arbeiter ihm so lohnen. Er würde den Bismarck'schen Gemaltmaßregeln, wenn sie, was sie den Kapitalisten nehmen, den Arbeitern geben würden, gerne zustimmen. Schö­nerer greift dann die Regierung und den Richterstand wegen der Konfis­kation einer seiner Reden an. Er bedauert die nichtnationale Gesinnung der Arbeiter. Die Arbeiter umringten und küßten ihn dann und frater- nisirten mit ihm, stets rufend:nieder mit den Juden, die uns aussaugen!" Schriftsteller Holubek überfluthet die Juden mit Schimpfworten. Die Ver­sammlung erhebt den Ruf:Journalisten hinaus! Pereat Judenpreffe!" Holubek ruft: Unser Vaterunser laute: Befreie uns von dem Uebel und von den Juden! Einer rief mißbilligend dazwischen: Unerhört! Wir leben doch nicht in Rußland! Darauf stürzte die Menge auf ihn los, würgte ihn und warf ihn hinaus. Der Polizeikommissär löste sodann die Versammlung auf; der Tumult wurde aber allgemein, Arbeiter rissen Leuten die Kleider vom Leibe und schlugen mit Gläsern auf einander los. Mit Mühe wurde die Ordnung hergestellt.

E ngla u d.

London, 20. März. Die Aufmerksamkeit der Regierung ist auf ein im Entstehen begriffenes Uebel gelenkt worden, welches die Zustände in Irland wieder zu verwickeln droht. Es wird nemlich unter den land- wirthschaftlichen Tagelöhnern, welche sich an den Vortheilen, die den Pächtern

Feuiile 1 on. Der alte Komödiant.

Novelle von August Schräder.

(Fortsetzung.)

Nein! nein! Es ist nicht möglich! Sie begreifen wohl, daß mich die Eltern der Dame interessiren, die dem Hofe meines Fürsten nahe steht. Nehmen Sie Ihren Paß zurück ich fühle mich nicht berufen, Sie zur Rechenschaft zu ziehen. Es ist wahr, ich bin kein Polizei-Offiziant, inan muß sich einen andern Beamten wählen. Ernst, donnerte er den Sohn an, Du hast seit inehreren Tagen Deinen Posten verlassen ich kann es nicht mehr verantworten. Kehre zu Deiner Pflicht zurück, ehe ich Maßregeln ergreife, die Dich verderben könnten. Warum nehmen Sie Ihre Papiere nicht? fragte er rauh den Schauspieler, der jetzt die Hand darnach ausstreckte. Und Sie, Förster Stein, der Sie die Hand geboten zu einem unerlaubten Beginnen, wie können Sie sich verantworten? Schweigen Sie! donnerte er Andreas an, der sprechen wollte. Ich will mit der Angelegenheit nichts mehr zu schaffen haben. Jeder trage seine Haut zu Markte daß mir Niemand folgt!

Trotz des Bemühens, fest zu scheinen, verließ er doch schwankend das Zimmer.

Was ist das? fragte Knöbel.

Die Zurückbleibenden sahen sich erstaunt an. Draußen kommandirte die Stimme des Kapitäns; dann hörte man die Hufschläge der Pferde, die

sich rasch von dem Hause enfernten. Es blieb lange still in dem Zimmer. Endlich sagte Ernst:

So habe ich meinen Vater nie gesehen. Was mag ihn so tief ergriffen haben?

Mein Name, antwortete Knöbel, den er in dem Passe gelesen. In dem Augenblicke, als er ihn erblickte, trat die Veränderung ein. Doch, genug für heute wir werden wohl bald Aufklärung erhalten. Erlauben Sie mir, daß ich mein Bett aufsuche.

Man trennte sich. Ernst bezog das Zimmer, das sein Vater in der letzten Zeit bewohnt hatte. Agnes zog sich in ihr Kämmerchen zurück. Als Andreas eintrat, nachdem er die letzte Runde gemacht und die beiden großen Hunde in den Hof gelaffen hatte, sagte er zu seiner Gattin:

Das Benehmen des Kapitäns, kommt mir verdächtig vor. Die Namen Bornstädt und Johanna haben ihn erschreckt.

Und was schließest Du daraus? fragte Dorothea.

Der Jagdjunker ist Zeit seines Lebens ein roher, wilder Mensch ge­wesen er hat, ich wage es zu behaupten, einen verhängnißvollen Einfluß aus das Schicksal Deiner Schwester ausgesührt.

Aber wie, wo?

Das mag Gott wissen. Ich lasse es mir nicht nehmen; das Gewissen regt sich in dem alten Sünder. Irre ich, desto besser; ich bleibe aber so lange bei dieser Ansicht, bis ich Gewißheit vom Gegentheil habe.

Eine Mertelstunde später war alles still in dem Forsthause. Am näch­sten Morgen früh kam ein Wagen von Röderau, der Agnes zu der harren­den Freundin brachte. Ernst besuchte noch einmal seine Försterei, um einem