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Nro. 13.

57. Jahrgang.

Amts- unä Intekkigenzökalt für äen

Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag.; Die Einriickungsgcbühr betragt 9 L für die vier- spaltigc Zeile oder deren Raum.

Dienstag, den 3t. Januar 1882 .

Abonncmentsprcis halbjährlich 1 -A 80 L, durch die Post bezogen im Bezirk 2 30 L, sonst in ganz

Württemberg 2 70 L.

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Calwer Wochenblatt"

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Politische Nachrichten

Deutsches Reich.

Berlin, 27. Jan. Reichstag. Beim Etat des Reichskanzlers bringt v. Czarlinski die alten Klagen über die Vergewaltigung seiner Nation vor. Staatssecr. v. Bötticher entgegnet, daß es im deutschen Reichstage keine Vertreter der polnischen Nation gebe. Kapser (Soz.D.) beschwert sich, daß er dein Freizügigkeitsgesetz entgegen aus verschiedenen Be­zirken Sachsens ausgewiesen sei. Bundesbevollm. v. d. Planitz führt aus, daß die Ausweisung auf Grund des sächsischen Heimatgesetzes erfolgt sei, das durch das Freizügigkeitsgesetz nicht aufgehoben sei. Liebknecht (Soz.D.) erkennt die Ausweisung als gesetzlich an, nur meint er, daß ein solches Gesetz, das dem Reichsgesetz schnurstracks zuwiderlaufe, aufgehoben werden müsse. Staatssekr. v. Bötticher bemerkt, daß die Abhilfe nicht vom Reichstage, sondern von der sächsischen Regierung ausgehen müßte. Beim Etat des Reichsamts des Innern fragt L. Löwe (Forlschr.), welche Stellung die Reichsreg. zu der geplanten internst. Weltausstellung einnehme. Staatssekretär v.'Böttich er: Ter Wunsch, die nächste internst. Welt­ausstellung in Berlin zu veranstalten, sei von verschiedenen Seiten an den Reichskanzler herangetreten, andererseits seien aber auch sehr gewichtige Stimmen laut geworden, welche nicht dafür seien, schon wieder an eine neue internat. Weltausstellung zu denken. Die Reichsreg. sei, namentlich in Rück­sicht darauf, daß in den letzten Jahren und Jahrzehnten auf diesem Oiebiete eine Ueberproduktion stattgesunden habe, zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Vortheile internationaler Ausstellungen nicht im Verhältnisse stehen zu den Aufwendungen des betr. Landes, daß immer nur gewisse engbegrenzte Klassen davon Vortheil ziehen. Der Wunsch, im Jahr 1885 eine Weltaus­stellung in Berlin zu veranstalten, sei auch deßhalb nicht erfüllbar, weil seit einigen Jahren in Italien sehr energische Vorbereitungen für eine Ausstellung um dieselbe Zeit getroffen worden seien und man nicht für an­gemessen halten könne, diesen Vorarbeiten durch ein Konkurrenzunternehmen entgegenzutreten. Die Reichsreg. schenke also der Frage Sorgfalt und Auf­merksamkeit, hoffe aber auf die Zustimmung des Hauses, daß eine Ueber- stürzung nicht am Platze wäre. Vor der Berathung des Militäretats werden die Anträge erledigt, welche eine Aenderung der Matrikularbeiträge zu bedingen geeignet sind. Abweichend von den Beschlüssen der zweiten

Lesung werden für Postdienstgebäude in Erfurt und Marburg die ersten Raten von 125,000, resp. 80,000 Mt. bewilligt. Betreffs der Neu-Brei- sacher Forderung beantragt die Budgetkomm., beide Anträge abzulehnen, v. Ben da zieht seinen Antrag (die Unteroffiziervorschule zu bewilligen) zurück. Der Antrag v. Massow's (Uuteroff.-Vorschule und Militär. Knabeninstitut zu genehmigen) wird gegen die beiden konserv. Fraktionen ab­gelehnt. Lasker hatte hervorgehoben, daß der Beschluß der Budgetkomm, kein Präjudiz schaffen solle, die für Annahme oder Ablehnung der Forderung wäre. Die Regierung möge in der nächsten Session mit einem motivirten Kostenanschläge kommen, man werde dann eine Verständigung finden.

Frankreich.

Gambetta hat also nach der Niederlage in der Listenwahlfrage seine Entlassung gegeben. Zwischen der Kommission und der Regierung war be­kanntlich die Differenz die: die Regierung wollte beschränkte Revision mit der Listenwahl, die Kommission unbeschränkte Revision und k e i n e Listenwahl. EineAbnützung," welcher die französischen Staatsmänner vor anderen unterliegen, hat Gambetta bei dieser seiner ersten Ministerpräsidentschaft nicht erlitten. Er geht ungeschwächt in seinem politischen Ansehen von dannen, weil er sich zu keinen Konzessionen verstanden hat. Das war aber eben auch der Grund der Kurzlebigkeit seiner Regierung. Gerade in den Konzessionen, ohne die eine parlamentarische Regierung unmöglich ist, besteht die Abnützung. Gambetta kann mit Sicherheit daraus rechnen, daß seinen Nachfolgern ein langes Leben auch nicht beschiedeu sein werde; vermuthlich wird er das Seine auch dazu beitragen, dieses Leben abzukürzen. Einst wird kommen der Tag, so calculirt Gambetta.wo man ihn, wieder brauchen wird und wo er dann als Retter in der Noth seine Bedingungen, auch härtere als die Listenwahl, auflegen kann. Die erste kurze Regierung Gambetta's wird nicht die letzte gewesen sein. Der Nachfolger Gambetta's tritt eine Erbschaft an, welche nicht nach allen Seiten befriedigt, weder im Innern noch nach außen.

Pari!

Jan.

Gambetta und sämmtliche Minister waren gestern

Abend um 9 Uhr bei Grövy zur Tafel. Gambetta, welcher eine frohe Ge­lassenheit zur Schau trug, blieb bis gegen 11 Uhr. Er erklärte, wie auch heute seine Blätter thun, daß er nicht über die Listenwahl, sondern über die Frage der Revision der Verfassung gestürzt sei. TieRöp. fran§." wirft der Kammer vor, daß sie die Revision, für welche sie gewählt worden, unmöglich gemacht habe, da der Senat jetzt ablehnen werde. Sie will wünschen, daß die Kammer dein Lande ein besseres Ministerium geben möge, als das, dem sie ihr Vertrauen entzogen habe. Tie.Union Republicaine" sagt:Wir haben einem Triumphe der Lüge über die Wahrheit beigewohnt, der uns die Scham in die Wangen treibt."Siäcle", das Organ Brissons, zollt Gambettas rednerischein Talente volle Bewunderung, meint aber, das Ministerium sei dem Anschein nach über die Form der Verfassungsrevision, in Wahrheit aber über die der Listenwahl gefallen. Die Freunde der ge­stürzten Regierung, sagtSiöcle" weiter, behaupten, daß Gambetta gefallen fei, indem er die Grundsätze der Stabilität und der Mäßigung vertheidigte.

^Feuilleton. Der alte Komödiant.

Novelle von August Schrater.

(Fortsetzung.)

Unterbrich mich nicht, Eugen; Du wirst bald begreifen, warum ich diese Rekapitulation aufstelle. Es gelang mir, mich zur Primadonna eines mitt­leren Hoftheaters, das sich gerade um eine solche in Verlegenheit befand, emporzuschwingen. Da lerntest Du mich kennen und würdigtest mich Deiner Liebe. Anfangs verehrtest Du meine Kunst, wie Du sagst, später meine Person, wie sie Dir auf der Bühne und im freundschaftlichen Umgänge er­schien. Ich war wie geblendet von Deiner Annäherung, von Deinen Ver­sicherungen, und wenn ich Dir aus Eitelkeit Gehör gab, so ward ich grau­sam dafür bestraft, indem ineine erste Herzensneigung sich Dir zuwandte. Ohne zu bedenken, liebte ich Dich mit der schrankenlosen Innigkeit, die der ersten Liebe eigen ist. Das Geheimnißvolle, in das wir unfern Umgang hül­len mußten, verlieh «reiner Neigung einen unwiderstehlichen Reiz. Aber ich dachte nicht nach, ich gab mich blind dem Glücke hin, das ich in der Liebe zu Dir empfand, und das war ein großer Fehler, der kaum mit meiner Ju­gend zu entschuldigen ist. So lange unsere Liebe Geheimniß blieb, kam ich nicht zur Erkenntniß meiner Lage; hier aber, in der Einsamkeit, begriff ich, daß eine arme Sängerin nie die Frau eines Prinzen werden kann, der be­

rufen ist, eine hohe Stellung im Leben einzunehmen. Eugen, gib mir die Freiheit, laß mich ziehen und versöhne Dich mit Deiner Familie, die gewiß

gern die kleine Thorheit vergißt, deren Du Dich schuldig gemacht.

Adelheid, und Du, und Du?

Der Genius der Kunst wird mich in seinen Schutz nehmen, daß mein

Schmerz nach und nach milder werde. Ich bringe ein großes Opfer; aber

ich bringe es, weil ich Dich wahrhaft liebe!

Du liebst mich nicht, rief der junge Mann schmerzlich; sonst könntest Du nicht an Trennung denken. Soll ich einem Vorurtheile nachgeben, das schon so viele unglückliche Ehen geschlossen hat? Ich weiß, man brütet be­reits über einem Heirathsprojekte, hat aus dem genealogischen Kalender eine Frau für mich ausgesucht; aber ich selbst will wählen . . . und ich habe Dich gewählt, die ich einzig liebe auf dieser Welt. Dein Opfer kann ich nicht annehmen, es macht mich unglücklich. Willst Du mich aber verlassen ...

Ich muß! ich muß! flüsterte schmerzlich die Sängerin.

Hat man Dich bestochen? fuhr der Prinz auf.

Eugen!

Oder bist Du eingeschüchtert! Hast Du den Muth nicht, Widerwärtig­keiten die Stirn zu bieten, die ich zu beseitigen gedenke? Adelheid, ich kann Alles, nur nicht meiner Liebe zu Dir entsagen. Armes Kind, weine nicht, sei muthig und gedenke der Versicherungen, die Lu mir so oft ertheilt hast. Durch Standhaftigkeit gelangen wir zum Ziele, und wenn das ganze Land sich bemühte, uns zu trennen. Bin ich auch noch jung, so bin ich doch kein Knabe mehr und weiß, was ich beginne . . .