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Samstag, den 2l. Januar 1882 .
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Politische Nachrichten
Deutsches Reich.
Berlin, 17. Jan. Der Reichstag erklärte nach den Commissions- anträgen die Wahlen von Schwarzenberg, Frieß, Maltzhahn-Gültz, Dohrn, Kleist-Retzow, Löwe, Virchow für giltig nnd beschloß, die Wahl Elansewitz' (Jorgau) zu beanstanden. Bei Berathung der Berliner Wahlen (Löwe und Virchow) konnnt es Angesichts des Protestes des konservativen Centralkomites zll einer Auseinandersetzung zwischen Richter und Löwe einerseits und Stöcker andererseits. Richter bezeichnet den Protest als eine große Frivolität einer frechen antisemitischen Gesellschaft. Staatsminister v. Bötiicher weist den Vorwurf Richters.zurück, daß die Polizei in der Wahlbewegnng für die Eonservativen Partei genommen habe; die Polizei würde, was sie in Berlin durch die Revision der Wählerliste für die Eonservativen geleistet, auch für jede andere Partei gethan haben. Löwe erhielt, weil er Stöcker der Unwahrheit beschuldigte, einen Ordnungsruf. Bei Prüfung der Wahl Clausewitz' kommt Schott auf den Kgl. Erlaß vom 4. Jan. zu sprechen. Hänel erklärt, daß seine Partei bei erster paffender Gelegenheit den Erlaß zur Sprache bringen werde. Der Reichstag genehmigte sodann in zweiter Lesung H 1 der Vorlage über die B e r u f s st a t i st i k nach dem Kommissionsantrag, wonach eine Viehzählung nicht slattfinden soll. Staatssekretär v. Bötticher hatte im Verlaufe der Debatte erklärt, es bestehe die Absicht, die sozial-politischen Vorlagen so zu fördern, daß sie im Frühjahr eingebracht werden können; für die Unfallversicherung brauche man die Berufsstatistik nicht nothwcndig, wohl aber für die Alters- und Jnvalidenver- sorgung; auch ohne diese Entwürfe werde es aber dem Reichstag nicht an Arbeit fehlen. Ferner erklärte Staatssekretär Bötticher, daß der Bundesrath dem Gesetzentwurf voraussichtlich auch ohne eine Bestimmung betreffs der Viehzählung zustimmen werde. Morgen findet die dritte Berathung des Antrags Windthorst statt.
Berlin, 18. Jan. Im Abgeordnetenhause legte Finanzminister Bitter den Etat pro 1882 83 vor. Der Finanzminister erklärt, daß der Etat einen wesentlichen Fortschritt der Finanzlage darstellt. Bei einem Etat
von 940 Millionen ist nur ein Defizit von 5 Millionen vorhanden. Das Extraordinarinm beträgt 34 Millionen, die meist zu Kulturzwecken verwendet werden. Domänen und Forsten ergeben ein Plus von 500,000 der Etat des Finanzministeriums ein Minus von 3 Millionen. Die indirekten Steuern ergaben ein Plus von 2 Millionen, bei der Eisenbahnverwaltung beträgt das Plus 10,2 Millionen, der Ueberschuß von 12'/? Millionen ist ein glänzendes Resultat der Eisenbahnpotitik der Regierung. Bei der allgemeinen Finanzverwaltung beträgt das Plus der Ausgaben 14,800,000 die Einnahmen plus 9 Millionen, darunter 43 Millionen an Einnahmen aus Zöllen und Tabaksteuer. Diesen gegenüber stehen 58 Millionen Matri- kularumlagen, 19 Millionen mehr. Der Etat des auswärtigen Amts fordert 90,000 für den Gesandten beim Vatikan. Im Extraordinarinm sind Summen ausgeworsen für den Bau von Eisenbahnen, Wasserstraßen re. Der Steuererlaß wird 7 Millionen betragen. Der Erlaß einer weiteren Monatsrate der Klassen- und der fünf untersten Stufen der Einkommensteuer ist in Aussicht genommen. Bitter übergibt den Etat unter dem Beifall der Rechten.
Frankreich.
— Wie verlautet, that am Sonntag ein angesehener Republikaner Schritte bei Grevy, um diesen zu bestimmen, „endlich aus seiner Passivität herauszutreten und die Initiative zu ergreifen, nur Frankreich von einem Manne zn befreien, der das persönliche System wiederherstellen wolle, welches Frankreich schon so viel Unglück bereitet habe." Zugleich unterlegte diese Persönlichkeit Grevy die Liste der Minister, welche das neue Kabinet bilden sollen und ertheilte ihm die Versicherung, daß es in beiden Kammern die Mehrheit haben werde. Grövy lehnte ab und erklärte, daß er seinem Grundsätze treu bleiben und nicht selbstständig handeln werde.
R a s; l a n d.
R i g a, 18. Jan. Am Samstag überfielen Russen Griwe, die Vorstadt von Dünaburg, welche hauptsächlich von Deutschen und Letten bewohnt ist, und plünderten und demolirten die Wohnungen. In Folge der in Livland, Esthland und Kurland stattgehabten Volkszählung war unter den niederen Klassen der russischen Bevölkerung das Gerücht verbreitet, der Zar habe an den deutschen Kaiser drei Provinzen im Kartenspiel verloren. Tie Russen hätten daher zu nehmen, was noch zn retten sei. Russisches Militär schritt ein, vermochte die Unruhen jedoch nicht zu unterdrücken, die fort- danern und sich nach Kurland ansdehnen. Tie Gouverneure der Provinzen sind in Aufregung, da die Unruhen diesmal direkt gegen die Deutschen und Letten gerichtet sind, und wandten sich um Hilfe und Rath an Graf Jgnatiew.
Tages Neuigkeiten.
Calw. Laut Mittheilung in Nro. 3 ds. Bl. beabsichtigt der hiesige Kirchengesangverein seinen Mitgliedern durch Abhaltung von Frei-Concerten ein besonderes Opfer zu bringen und hatten wir schon am Mittwoch Abend das Vergnügen einem solchen anwohnen zu können. Die durchgängig sehr
Feuilleton. Der alte Komödiant.
Novelle von August Schräder.
(Fortsetzung.)
Er löschte das Licht aus und legte sich in das Bett. Ein langgedehntes „Ah!" deutete die Wonne an, die ihm das Eiderdunenlager bereitete. Von Waldemar Knöbel war nun Nichts weiter mehr sichtbar, als die Spitze der baumwollenen "Nachtmütze.
Dieses wundervolle Lager dachte er, verdanke ich dem Herrn Gens- darmen, der seine Psiicht nicht vernachlässigen wollte. Wäre er mitleidig,gewesen, der alte Komödiant läge jetzt zwischen Fuhrknechten aus harten: Stroh wie schon so manche Nacht. Man sieht, der Herr führt die Seinen wunderbar. Habe Dank, Lenker der Schicksale, und wenn Du es für gut findest, führe mich in ein einträgliches Engagement, daß sich wenigstens für den Winter geborgen bin!
Er faltete die Hände und schloß die Augen. Der mohnbekränzte Gott des Schlummers nahm ihn sanft in sein stilles Reich auf. Vielleicht eine halbe Stunde mochte er in diesem Reiche geweilt haben, als ihn ein seltsames Geräusch störte. Das Alter hat nur einen leisen Schlaf. Woldemar öffnete die Augen und starrte an die Decke.
Alles war still.
Mr hat geträumt oder ich habe mich getauscht! dachte der Alte.
Er sah zur Seite durch das Zimmer.
Das Licht des Vollmondes schuf fast Tageshelle. Es ließen sich- die schwarzen Umrisse der Bäume vor den Fenstern unterscheiden. Die Goldleisten an den Wänden flimmerten, die "Nippsachen auf dein Kaminsimse glänzten. Es war traulich und heimisch in dem eleganten Gemache.
Kann: hatte Knöbel die Augen wieder geschloffen, als dasselbe Geräusch sich vernehmen ließ, das seinen Schlaf unterbrochen hatte.
Diesmal war es keine Täuschung. Deutlich ließ sich ein Knarren erkennen, das eine schwer zu öffnende Thür verursacht.
Ter Reisende sah ängstlich nach der Thür, durch die er eingetreten. Sie war nnd blieb verschlossen. Aber das Geräusch hatte stattgefunden, es ließ sich nicht hinwegteugnen. Der Alte schob die Mütze so weit zurück, daß die Ohren frei wurden. Halb ausrechtsitzend, in die Kiffen vergraben, lauschte er. Nichts regte sich. Minuten verflossen. Der Komödiant dachte an das Versprechen, das er seinen freundlichen Wirthsleuten gegeben. Er sollte weder hören noch sehen. Daraus war der Schluß zu ziehen, daß sich möglicherweise Etwas ereignen könne. Und da trat das Ereigniß schon ein.
Aus den: Teppich des Fußbodens zeigte sich ein Schatten. Dann ließ sich das Rauschen eines Frauenkleides vernehmen. Gleich darauf erschien eine Frau oder vielmehr ein junges Mädchen, das an das Fenster trat, einen Blick auf die Glasscheiben warf und dann verschwand. Woldemar Knöbel fragte sich : Wie ist die Person in das Zimmer gekommen? Was veranlaßt sie, durch das Fenster zu sehen?
Furcht empfand er nicht, denn das Mädchen schien ihm nicht gefährlich. Er hielt es für die Sängerin. (Fortsetzung folgt.)