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Nra. 134
Dienstag, den 15. November I88Z
36. Jahrgang
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Amtliche Dekanntmachungen.
Politische Nachrichten
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den, Magenschwäche, «Verschleimung, Kolik , Schwindel, Kopf- Husten, Eatarrb, sivcrschleimung ,c., malisu us, Steifigkeit 'ährte, tausendfach er, e in keiner Familie man sich mit ge- st bereiten kann, eine Freimarke zur kostenfrei mit n- Br a u ns chweig.
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Conditor.
Schwanen.
ämiirt Paris 1867 goldene Medaille.
Rotlwcil 1861 ronzene Medaille.
;um Spinnen und ; beider Frachten ere Spinnerei, in m Agenten: iter-eiLenbach.
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Gechingen.
Hengstelt.
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Calw. Staatsbeiträge für die Arbeitsschulen.
Vermöge Erlasses des evangelischen ConsistoriumS vom 14. vor. Mts. Nr. 13,i0-> find für die Arbeitsschulen nachstehenden Gemeinden die beigesetzten Staatsbeitläae auf das Etaisjahr 1881/82 verwilligt und zur Ausbezahlung an die betr. Gemeindepfleger angewiesen worden. was mit dem Arstügen zur Kenntmß der betheiligten Octsbedörden gebracht wird, daß in den Rechnungsbüchein auf das gegenwärtige Aueschreiben, welches dis Stelle eines Beleges vertritt. Bezug zu nehmen ist.
Agenboch
30
Neuhengstett
15
. Altbulach
10
Oberkollbach
20 „
^ Bltburg
20
„
Oberreichenbach
20 „
Dennjächt
15
Sommenhardl
12 .
Holzbronn
12
Teinach
40 „
Möitlingen
15
Unterbaugstett
24 .
Monakam
25
Unlerreichenbach
20 „
NHibulach
15
Zavelstein
40 .
O" Den 10. November 188i.
K gemeinsch. Oberamt.
ss, Flaxland. Berg.
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Calw. An die Schulthetßenämter.
Diejenigen Schultheißenämler, bei welchen der Termin für die Erledigung der Oberfeusrschau- und Kaminfegerdefekte ab- geiauwn ist, und dis Vollzugsanzeige noch aussteht, werden um deren unverzügliche Einsendung erinnert.
Den 11. Nov. 1881. K Oberamt.
F l a x l a n d.
Bekanntmachung der Centralstelle für die 2kandwirth- schaft, betr. die Beschaffung von Forelleneiern und von Aalbrut für inländische Fischzüchter.
Die Centralstelle ist bereit, auch in diesem Jahr wieder a n g e b r ü- tete Forelleneier (Bachforelle, Lachslorelle mit Ausschluß der Seeforelle) . sowie Aalbrut von größeren Brutanstalten zu beziehen und an inländische F'schzüchler gegen Ersatz der Selbstkosten, unter Umständen auch zu ermäßigtem Preise oder unentgeldlich, abzugeben. Gesuche mit Angabe der gewünschten Quantität sind unverweilt und längstens bis 1. Dezember d. I. an „das Sekretariat der Centralstelle sür die Landwirt hschaft in Stuttgart" zu richten. In den Gesuchen um Forelleneier ist auch noch anzugeben, wflche Brutapparate der Gesuchsteller besitzt. Sollte es der Centralstelle nicht gelingen, die ganze bestimmte Gesammtquanlität beschaffen zu können, so behält sie sich vor, eine verhältnißmäßige Ermäßigung der Einzelbestellungen eintreten zu lasten.
Stuttgart, den 4. November 1881.
Werner.
Deutsches Reich
Berlin, 10. Nov. Die „Nordd. Allg. Ztg." sagt: Bei Einführung des Tobaksmonopols soll der Tabak, namentlich geringere Sorten, nicht tbeurer verkauft werden, als er gegenwärtig im Einzelverkaufe den Konsumenten geliefert wird. Der gegenwärtig unverhältnißmäßig große Gewinnst von Händlern. Agenten und Deiaillisten soll Staatseinnahme werden. Nach zuverläistgen Berechnungen wird ein Nettoertrag van über 150 Millionen aus dem Monopol erzielt werden.
Berlin, 10. Nov Dem Reichstag wird wit dem Kosteuvoran- schlaa sür den Z o l l a n s ch l u ß Hamburgs auch der daraus bezügliche Vertrag mit einer denselben eingehend molivirenden Denkschrift vorgelegt. Letztere versucht den Nachweis, daß die früher bestandenen politischen Bedenken gegen den Zollanschluß beseitigt seien. Man glaubt nicht an eine Ablehnung der geforderten Bewilligung von -10 Millionen vkL — Der p r e u ß i s ch e S t a a t s h a u r h a lt schließt ohne Defizit ab. Die Angabe, daß das Extraordinarium durch eine Anleihe gedeckt werden soll, ist unbegründet. Dagegen wird eine Vorlage eingebracht werden, welche zu Zwecken der LrndesmeUoration, der Forstkultar und der Verbesserung von Wasserstraßen Bewilligungen aus bereiten Mitteln fordert.
Berlin. 13. Nov. 3 Uhr 13. Min. Nachm. Wie verlautet, hat Bismarck von Varzin aus ein motivirtes Entlaffungsgesuch beim Kaiser eingereicht; es heißt, Laß Bismarck heute dem Kaiser Vortiag halten wird. — Die „National-Zeituvg" vermißt sowohl auf Seiten der Negierung als des Centrums jeden ernstlichen Anhaltspunkt für die Annahme, daß man sich über die vornehmlich in Betracht kommenden Fragen werde einigen können, sollte es aber doch geschehen, so wird diejenige Situation auch eintreten. auf welche die Liberalen sich beim Beginn der Wahlbewegung eingerichtet haben : auf Bekämpfung der klerikal-konservativen Politik. — Die „Nordd. Allg. Ztg " hebt hervor, daß der Reichskanzler eben im Begriffe stehe, die durch den Ausfall der Wahlen geschaffene Logik durch Thatsachen zu erhärten. — Sämmtliche liberale Blätter heben hervor, daß die sür Hasenclever mehr abgegebenen 7000 Stimmen von Antssorsschriktlern und Konservativen her- rühren. — Das „Deutsche Tageblatt" gibt zu, daß Verhandlungen zwischen Stöcker und sozialdemokratischen Führern stattgefunoen haben, die Initiative dazu aber nicht von antisortschritllicher Seite ergriffen wurde. — Nach dem „Deutschen Tageblatt" steht der RückirUt des russischen Ministers GierS außer Frage; die Meldung der Ernennung Jgnaijew's zum Minister des Aeußern enibehre jeder Begründung. — Dem Landtag wird ein Gesetz betreffend Uebernahme von Landgütern in Westfalen bei Schlichtungen in Erbtheilungen vorgelegt werden.
Frankreich
Paris. 12. Nov., 7 Uhr 55 Mm. Abends. Folgende Kombination wird in Gambetta'schenKreisen als zuverlässig mitgetheilt: Gam- betta, Premier ohne Portefeuille, Freycinet Aeußercs, Waldeck-Nouffcan Inneres, Cazot Justiz, Paul Bert Unterricht, Rouvier Handel, Allain-Targö Arbeiten, Cocheiy Post und Telegraphie, Lewall oder Campenon Krieg und wahrscheinlich P-yron für die Marine. Mit Say habe sich Gambelta, der sür Erwerb der Eisenbahnen durch den Staat ist. nicht einigen können und
Feuilleton.
Die schöne Kathi.
Novelle von August Schräder.
(Forssyung.)
„Aber Kathi, Kathi?"
„Nun, Kathi hatte das Fenster geöffnet, und unterhielt sich sehr vertraulich mit dem hübschen Korporal."
„Der Mensch muß morgen früh aus dem Hause!" murmelte der Com- mandant. „Ich bringe ihn in das goldne Roß, das im entgegengesetzten Stadtviertel liegt, und wenn ich täglich einen Gulden bezahlen soll. So etwas darf ich in meinem Hause nicht dulden. Was hörlest Du?"
„Der Korporal klagte über Hunger."
„Element!"
„Kathi bedauerte ihn, und sprach von Ihrem Geize."
,,Niklas, das ist nicht möglich! Entweder hast Du falsch gehört, oder-"
„Nein, Herr Czabo, ich habe ganz recht gehört!" versicherte der Ge- hülfe, als er sah, daß das Gesicht seines Herrn bald bleich, bald roth ward. „Und ich habe mich, wie Sie, über diese Niederträchtigkeit geärgert. O, Sie kennen dis Soldaten nicht — mit den Köchinnen sind sie geschwind auf vertrautem Fuße. Unser Korporal mochte wohl merken, daß die Köchin ihm nichts abschlagen konnte, er sprach von Durst, und daß seine Kameraden in
dem Wirtbshause säßen. — Werben Sie nicht gehen? fragte Kathi. Ich habe kein Geld! antwortete der Korporal. Nehmen Sie! sagte Kathi. — Dos ist ja eine ganze Börse! rief der Korporal. — Gehen Sie in das Wirthshaus, und trinken Sie auf meine Gesundheit. — Das soll geschehen l — Nun hörte ich etwas, wie einen Kuß — dann ward das Fenster geschloffen. Ich schlich in meine Apotheke zurück. Die Geschichte ist vor kaum einer Viertelstunde passirt."
Herr Czabo hatte die Arme verschränkt, und starrte einige Augenblicke düster vor sich hin. Dann sab er Ncklas an, der einige Recepte bei Seite legte.
„Mensch, ich glaube. Du belügst mich! Du willst Kathi bei mir verleumden !"
„Ich schwöre Ihnen zu, Herr Czabo, daß der Korporal an dem Küchenfenster gewesen ist "
„Gehe zu Bett!"
Ja, Herr Czabo."
„Und sagst keiner Seele, was Du gehört hast."
„Nein. Herr Czabo I"
Der Apotheker verließ die Schreibstube. Niklas rieb sich vergnügt die Hände, löschte die Lichter aus, und ging in seine Kammer, die sich neben der Schreibstube befand.
Herr Czabo Mußte an der Kückenthür vorüber, um in sein Zimmer zu gelangen, Eine wunderbare Gewalt hemmte seine Schritte, und zog seine Blick; nach dem Raume, den die schöne Kathi beherrschte. Er war nicht umsonst so früh nach Hause gekommen, die Kathi hatte ihn beim Weggehen