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6753 St. gegen 6434 für Höpker gewühlt. In einem Kreise, wo an 10 lX-0 Köpfe von der Tabakmdustrie leben, wo bei Einführung des Mo­nopols die Existenz ganzer Orte, Bünde, Vlotho u. s. w., auf dem Spiele stehen , wählt man »inen der eifrigsten Anhänger de« Monopol«. Man sollte e« für unmöglich halten, aber es ist dütere Wahrheit. In Min­den-Lübbecke steht Hofprediger Stöcker, der auch für da« Monopol ist. gegenüber dem Reg.R. a. D.», einem entschiedenen Gegner de» Monopols, auf der engeren Wahl -

Au« Oelheim. 29. Okt. wird der Wes. Ztg. geschrieben: Heute wurden in dem Bohrloche de« Hin. Mohr die ersten ölführenden Schich­ten angebohrt. E« ist dieser Aufschluß für die Petroleumbohrungen in Oelheim nicht ohne Wichtigkeit, da dteß der erste Fund ist. welcher in < größerer Entfernung von den erfolgreichen Bohrungen der Oelheimer Petroleum-Industrie-Gesellschaft gemacht ist. Die rheinisch - westfälische Petroleumbohr - Gesellschaft und die in Bildung begriffene hannoversche Petroleumbohrkompagnie, die beide in unmittelbarster Nähe eine Gerecht­same besitzen, welche ausreicht, um etwa 30 Bohrlöcher darauf niederzu- bringen. haben daher auch Aussicht, mit Erfolg zu arbeiten.

Chemnitz.Sophie Solutzew-Lassalle. Eine Liebes­episode aus dem Leben Ferdinand Laffailes. Eine kritische Studie von A. Kulschbach," das ist der Titel einer im Verlage von Ernst Schmeitzner hier im Herbste vorigen Jahres erschienenen 6 Bogen starken Broschüre, welche me Lassalle - Literatur um ein mehr als pikantes Kapitel bereicherte und bestimmt war. die einige Monate vor den Memoiren der Frau von Raco- witza (Helene von Dünniges) in deutscher, russischer und französischer Sprache unter dem TitelEme Liebesepisode aus dem Leben Ferdinand Haffalle's von einer russischen Dame (Sophie Adrianowna Orenit, geb. Solutzew) veröffentlichten Schrift zu ergänzen und zu rectifiziren. Das Resultat der gedachten kritischen Studie, in welcher Die genannte Russin, sowie deren Geschwister und Eitern auf Grund von, dem Verfasser aus Rußland gesandten Materials, in der stärksten Weise bloßgestellt und ihnen sb skandalöse Dinge aus ihrem Privatleben nachgesagt werden, daß cS un­möglich ist, sie hier nur namhaft zu machen, besteht darin, daß erklärt wird: 1) Sophie Solutzew hat die von ihr geschilderte Liebesepisode mit Laffulle dreist erfunden, die cikirten Briefe Lassalle's sind gefälscht und Alles auf Veranlassung der Gräfin Hatzfeld in die Welt geschickt, 2) die Gräfin wollte die Schrift der Solutzew als Reagenz gegen die Memoiren der Rocowitza gebrauchen, von deren Publikation sie Kew-rniß erhielt und worin ihre Handlungsweise gegenüber Lassalle als perfid gebrandmarkt wird, während das Buch der Solutzew sie als Ideal einer edlen Frau hinstellt. Die Folge jenerkritischen Studie" war. wie dasDeutsche Tagebl." berichtet, daß Frau Solutzew in Simseropol durch einen Bautze- ner Advokaten den Verfass r der Schrift, den Redakteur der hiesigen libe­ralenChemnitzer Zeitung" wegen verleumderischer Beleidig­ung verklagen ließ und verseibe auch letzthin von dem Gerichte zu drei Monaten Gefängniß veiurlheilt worden ist. Derselbe hat Revision dieses Urtheils beantragt. (Frks. Ztg)

Auf der Hosjagd in Jasnitz am 28. und 29 Oktober erlegte der Kaiser 1 Hirsch, 3 Stück Wild und 16 Stück Schwarzwild.

Aus einer Uebersicht der Etatsstärke des deutschen Heeres für das !

Etatrjahr 1882/83,, welche dem Bundesrath zugegangen ist, erhellt, daß da« Heer zählt: an Otfizieren 18,134; davon kommen auf Preußen 14.008, auf Sachsen 1137, auf Württemberg 773. auf Bayern 2216; an Unter­offizieren 5l,58l, davon auf Preußen 39,591, auf Lachsen 3283, Würt­temberg 2341, auf Bayern 6366; an Mannschaften, einschließlich der Unteroffiziere, überhaupt 427,274, davon auf Preußen 330.629, auf Sachse« 27,606, auf Württemberg 18,615, auf Bayern 50,224. Aus den Erläuterungen des Etat« der Reichsschuld geht hervor. daß die ge­plante Einziehung der jetzigen Emissionen und der neuen Ausfertigung von Reichtkaffenscheinen mit neuen Zeichnungen unter Anwendung des Wilcox'- schen PflanzenfeserpapierS umsomehr nothwendig geworden, als festgestellt ist, daß die jetzt im Umlauf befindlichen Reichskaffenscheine vielfach nach­gemacht worden sind. Die Ausgabe der neuen Reichskaffenscheine wird voraussichtlich im April oder Mai 1883 erfolgen. Die gesammten Her­stellungskosten betragen etwa 465.800 »kt.

Au« Melbourne sind im Neuter'schen Bureau folgende Tel. vom

28. und 29. Okt erngegangen: Der auf der Reise von Melbourne nach Sydney begriffene Dampfer Belclutha ist während eines Sturmes geschei­tert. Die an Bord befindlichen 22 Personen sind umgekommen. Der Omba, von Batavia nach Melbourne unterwegs, ging während eines Styrmes auf der Höhe von Newcastle zu Grunde. Man glaubc. daß Niemand gerettet worden ist

Wien. 1. Nov. Heute find aus den österr. Alpenländern und au« Mähren ungefähr 150 Bauern zur Feier des 100jährigen GevenktageS der Aufhebung der Leibeigenschaft in Böhmen und Mähren in Wien eingetroffen. Die Bauern, die meisten in Landestracht, sind im Laufe de» Vormittags, nach einem Rundgange durch die innere Stadt, vor dem Denkmal Kaiser Josefs erschienen, haben dort entblößten Hauptes Ausstel­lung genommen und auf den Sockel des Denkmals 2 Kränze, der eine von Lorbeeren, der andere von Immergrün, niedergelegt. Sodann begaben sie sich in die Kapuzmerkirche, wo rhnen der Zutritt in die Kaisergrust gestattet wurde. Auf dem Sarge, welcher die irdischen Ueberreste Kaiser Josefs birgt, wurden 3 Kränze medergelegt. Einer derfetben trägt aus rveißrolhen Schlei­fen die Inschrift:Ihrem größten Wohllhäter die dankbaren Bauern Ober- östreichs," der zweite Kranz auf schwarziolh-goldenen Schleifen die Wid­mung: Aus Dankbarkeit! Der land- und forstwirthschaftliche Verein in Reichenau, Niederöstreich." Um 12 Uhr versammelten sich die Bauern- depurationen rm Hotel Zillinger aus der Wieden zu einem Festmahle. Im großen Saale des Hotels war auf einem Pooium jener historische Pflug ausgestellt, den Kaiser Joseph eigenhändig bei Raußnitz in Mähren geführt. Der Pflug war vom Fcanzenk-Museum in Brünn zu dieser Feier überlaffen. Auch an anderen Orlen wurden von den Lauern Kaiser-Joseph-Feiern ver» anstallet. __

StanveSamt Calw.

Bom 28. Okcober bis 4. November 1881.

Geborene.

29. Oktober. Emil Gustav, Sohn des Z.kob Schäfer, Glasers und Schreiners hier.

2. Novbr. Christine, Tochter des Christian Heinrich Zahn, Schuhmachermcisters hier. '

Getraute.

30. Okt. Karl Wilhelm Widmann, Forstwächler von hier, und Sophie Marie Dingler

von hier, in Blaubenren wohnhaft.

Amtliche Dekanntmachungen.

Calw.

Haus-Verkauf.

Aus der Verlafsenschastsmasse der Emerich Maltern, Tuchmachers Witlwe, kommt am

Montag, den 14. Nov. 1881, Vormittags 11 Uhr, aus dem Ralhhaus zum zweitenmal zur Versteigerung:

die Hälfke an Haus Nc. 284. 1 a 60 qm einem zweistöckigen Wohn­haus mit gew. Keller. Holzhütte und Hofraum an der Altburger Straße,

Brandvers-Anschlag 1 57 Rathsschreiberei.

H a ff n e r.

Calw.

Haus-Verkauf.

Aus der Verlaffen- schastsmaffe des Christian Bozenhardt, Roth- gerberS hier, kommt am Montag, den 7. November 1881, Vormittags 1l Uhr. azff dem Ralhhaus zum Verkauf.:

Hr.-Nr. 108. 97 qm ein zwei- stock'gtes Wohsthpü« mit Scheu- reptennr und Stall im Kronen- tzäßle.

'Brandvers-Anschlag 3,440

Htz.-Nr. 115 3 » 35 qm ein

^weistockigte« Wohnhaus sammt

Keller mit Uebergsbäude und Hofraum in der Lederstraße. Brandvers-Anschlag 8.580 Rathsschreiberei.

H a f f n e r.

Emberg.

Schkitcr-Holz- Verkauf.

Am nächsten Montag. 7. Novbr., Mit­tag« 1 Uhr, werden auf dem Rathhauss ca. 95 Rm. dürres Scheiter- und im öffentlichen Aufstreich

A. A. des Gemeinderath«: Schuliheißenamt.

_ I. F. Rentsckler

Wildbsrg,

Gerichtsbezirks Nagold.

Fahrmß-Auktiou.

Aus der Verlaffenschastsmaffe de» iverst. KameralverwallerS Co 1b hier kommt nachstehende Fahrniß am Dienstag, den 8. Nov. d. I., von Vormittags 8 Uhr an im Kameralamttgedäude gegen haare Bezahlung zum Verkauf, und zwar:

2 filb. Cyltnderuhren, Bücher, wo­runter viele MufikalieNj Maune- kleider, Leibweißzeag. Schrein- w-rk. worunter 1 Harmonium,

forchenes, Scheidholz verkauft.

und

Faß- und Bandgeschirr allerlei Hausrath.

Hiezu werden Kaussliebhaber ein- geladen.

Den 1. November 185t.

Waisengencht

_ Vorstand Mutschler.

Obeikollwangen, GenchiSbczirkS Calw.

Wirthschasts- und Güter-Verkauf.

Nachdem in der Zwangsoollstreck- ungssache in vas unbewegliche Ver­mögen des Jobann Georg Schaible, Bauern und Adlerwirths in Oberkoll- wanqen auf die vorhandene Liegen­schaft, nämlich:

1) PN 19.

3 » 55 qm Ein zwei­stock. Wohnhaus mitStallungund gewölbtem Keller. Backofen, Scheuer und Anbau unter Einem Ziegeldach die Wirtbschast z. Adler mit dinglicher Wiclh- schaftS-Gerechtigkeit mit

4 » 96 qm Hofraum vor dem Haus, mitten im Dorf, an der Straße;

Gderäthl. Anschlag 3500

2) PN. 19 44.

96 qm Ein von Holzi und Sinn

erbauter Schopf mit Wagen-- Hütte 'ünd Schweinställen'Mit Ziegeldach beim Hau«;

Anschlag 500

3) PN. 19 S.

62 qm Eine vor Holz erbaute Wasch-

hütle mir Stallung und Ziegel­dach, mitten im Dorf;

21 qm Hofraum dabei;

Anschlag 250

4) PN ^

1.

54 a 7 qm Gras- und Baum- garten,

1 77 Gemüsegarten,

14 B ienenstand.

5o s 98 qm mitten im Dorf;

Anschlag 2050

5) PN. 111 a.

3 da 35 a 81 qm gebautes Wech- felscld und Laubholzgebüsch, der Greulesacker;

Anschlag 2550

6) PN. 112

1 .

2 da 26 s 10 qm gebautesMech- selfeld in Zwerchäckern;

Anschlag 2400 -M

7) PN. 170

1 da 5t s 25 qm Nadelwald, Wiese und Laubholzgebüsch im Koll- wangerthal;

Anschlag 1150

im ersten Aufstreich im Gesammtkauf angekauft zu 8500 -4L, innerhalb der zweiwöchigen Frist nach jenem ein Nachgebot von 1200 «4L erfolgt ist, so ist durch Beschluß deriVollstreck- ungsbehörde vom Heutigen ein zwei­ter Ver kauf« re rm in sür diese Liegenschaft oyf

Montag, »en 28. Nov I88L, Dvk«kitt«d L0 Uhr