435

GMu'dr, dessen Wirkung durch den überaus günstig gewählten Bauplatz mit prächtigem Ausblick auf Stadt und Neckarthal erheblich verstärkt wird. Mch die Arbeiten am Exerzierplatz und den Schießplätzen schreiten rüstig Weiler. Beide liegen im städtischen Walde, der erster« auf der Höhe zwi­schen Jägerhaus und Weinsberg erfordert eine ziemliche PlanirungS- und Drainageardeit. bei den Schießplätzen in der sog. Tresflensklinge sind außer Erstellung des Wacht- und PulverhauseS ebenfalls größere Erdarbeiten Mig geworden.

Heilbronn. 7. Sept. Der in Wien anhängige O t t'sche Erb- schastrprozeß dürste nun eine raschere Erledigung finden, da sich aus Grund der Kopulationsbuch« der Deulschordentkommenve hier herausgestellt hat, daß und wann die Trauung des Joh Ott mit Barbara Neireitin (Neu­reicher) erfolgt ist.

Aalen. 9. Sept. Der hier stationirte Briefträger Schmid war gestern Abend aus dem hiesigen Bahnhof mit dem Verladen von Postgegen­ständen beschäftigt und hatte dabei den einen Schienenstrang zu über­schreiten Zu gleicher Zeit kam eine Rangirmaschine auf diesem Geleise daher, welche Schmid nicht bemerkte; er wurde von derselben zu Boden geworfen und an einem Fuße bedeutend verletzt.

Pforzheim, 13. Sept. Dem kurzen Berichte über die Anwesen­heit S. König!. Hoheit des Großherzogs in unserer Stadt von gestern .lassen wir heute weitere Einzelheiten folgen. Nach der Rückkehr vom Manöver, welche etwa um 1 Uhr erfolgte, besuchte S. K. Hoheit der Groß­herzog die Schloßkirche. begab sich von da nach seinem Hauptquartier, dem Hotel Autenrieth. Von dort begab sich S. König!. Hoheit zu Fuß nach dem Rathhau« und von da nach dem Kunstgewerbeschulgebäude, wo in der Zeit von 3 bis 5 Uhr über 100 Vorstellungen fämmtlicher Staats­beamten . Geistlichen und Bürgermeister des Amtsbezirks erfolgten. Vor dem Diner geruhte S. König! Hoheit noch einer Hydcantenprobe der Freiw. Feuerwehr auf dem Marktplatze ayzuwohnen, wobei Höchstderselbe

isim Erstaunen über die colosialest Wasserkräfte unserer Leitung kundgob

Einer Miltheilung Grsßh» Keneraidirektjon züfvlge tritt ffis die Fest­woche, vom 18. bis 25. Sept, bei Benützung der gewöhnuchen Personen­züge. eine Fahrpreisermäßigung in der Weise ein, daß sästissWche , stach Karlsruhe gelösten einfachen Fahrbillete auch zur Rückfahrt bi» einschließ­lich 26. Sept. berechtigen. Die gleiche Vergünstigung tritt selbstverständlich auch für die gestern erwähnten Etra-Üge vM ig, 22 und 25. Sept. ein.

Mannheim, 8 . Sept. In den letzten Tagen stieg der Rhein in bedenklichster Weise; die Stephanienpromenade und der Neckarauer Wald stehen wieder völlig un'er Wasser Es fehlt Noch etwa ein Viertel Meter, dann Hot der Rhein den höchsten Stand der letzten schlimmen Hochwasser- -jahre erreicht. Die Dampfbootmagazine läng« des Ufers wurden gestern in aller Erle geräumt und allevivkrts die Lagerungen mciglWst in Sicher­heit gebracht. Die Dämme werden Tag und Nacht streng bewacht. Da das Wasser jedoch heuie wieder zu fallen beginnt, so dürste die Gefahr vorüber sein.

Bern, 12 Sept. Elmd 0 rf im Senstthal, Kanton GlaruS, Wurde gestern Nacht durch Bergsturz verschüttet. Ueber 100 Tobte.

Zürich, 12 . Sept. Ein Bergsturz in E l m d 0 r f p Kanton Glarus, hat gestern Abend 30 Häuser mrt Insassen und herbeigeeilte Hilfsmann- fchasl. etwa 200 Menschen, begraben.

Klarus, 12. Sept Ern gräßliches Unglück hat gestern Abend die Gemeinde Elm darf betroffen. Die Häuser von Elmdorf, auch Unler- Ihal genannt, liegen unweit Elm an einem Nebenbach des Sernfl- oder Kleinlhals, welcher sich bei Schwanden (2 Stunden oberhalb Glarus) vom Linth- oder Großthal gegen Südosten adzwergt (Man geht von Elm über den Segnespaß nach Flrms hinüber, oder über den Panixer-Paß nach Jlanz (Weg SuwarowS vom 5.-10 Okl. l7»9;) auch der Raminpaß nach Weib­tannen. der Sardona-Paß oder der SchSibe-Päß nach Vätlir, der Rrchet- lipaß nach Linththal wird von Elmdorf aus begangen ) Es ist eine milde Gebngswelt. Nachdem schon vor mehr als zwanzig Jahren viel von der Unsicherheit des Kalk- und Schiefergebirges am Tschingel (GebirgSstock ge­gen Süden) gesprochen und Ende letzter Woche eine Erdbewegung bemerkt worden war, stürzte um Sonntag Abend um >/z 6 Uhr in Folge der heftigen Regengüsse eine kolossale Erd- und Felsmasse ins Unterthal und begrub nicht nur die dortigen Häuser (etwa 30 an der Zahl) mit ihren Insassen, sondern auch die ersten zu Hilse eilenden Elmer. Es sind 200 Menschen begraben! Der Sernfl hat sein Bett verlassen Elm ist theilweise im Was­ser. Mari, Engi, Schwanden rc. sandten Mannschaft und Proviant. Man hegt starke Befürchtung,n für die weiter unten im Thal liegenden G,Höfte; der Lauf des Sernstbachs ist gestaut, und der Bach angeschwollen wie etn See.

Paris, 7. Sept. Man spricht in Paris noch immer von nichts anderem als von dem Eisenbahnunglück in Charenton Die Polizeilich-gerichtliche» Untersuchungen haben ganz haarsträubende Dinge zu Tage gefördert In 3 Stücken besonders hat sich die Schuld der Lyoner Eiserchahngesellschast herausgestellt. Es ist zunächst f-stgestellt worden, baß Mer dem Personal der Gesellschaft vom Bahnhofschef bis zum Weichen­steller eine unglaubliche Nachlässigkeit herrscht. Per Weichensteller, der in

Charenton dem Gxprehzug .das Mgnal zum Einhalten gebest sollte, war .rin 1-7jähriger Bursch^ Verneinen Dienst noch gar nicht kannte. Erspar- 'Wgründe ohne Zweifeln Mit Lein besten Willen hätte er übrigens dies­mal das Signal nicht geben können, denn die Signalscheibe fungirte gar nicht. Das ganze Material befindet sich in erbärmlichem Zustande; die elektrischen Glocken läuten, nicht und die Signalscheiben drehen sich nicht oder nur unvollkommen. Die Untersuchung hat auch die absolute Unregel­mäßigkeit im Verkehr der Züge sestgeftM. Nicht Ein Zug kömmt pünktlich an. alle erleiden eine Verspätung von 3 bis 25 Minuten. Es genügt dar, sollte man glapben, um der Gesellschaft den Prozeß zu machen. Die Journale ziehen auch mit gewaltigem Lärm gegen sie zu Felde. Aber dasselbe geschah bei dem Eisenbahnunfalle von Levallois-Clichy vor 2 Jahren. Nach 8 Tagen war die Geschichte in Vergessenheit gerathen und ist Alles beim Alten geblieben

London. 12. Sept. Einer Meldung des Reuter'schen Bureaus aus Tabriz zufolge wurden zwischen 28. August und gestern durch mehr al» 40 Erdstöße von Khoi mehrere Häuser zerstört. Kein Menschenleben wurde eingebüßt, da die meisten Einwohner außerhalb der Stadt kampiren.

New-Avrk, 9. Sept. Elp Bürgerausschuß zu Port Huron (Mi­chigan) nstt in Folge der Wäldbrände zur Hilfe der Nothlridenden auf. Er sagt: eS steht bereilS fest, daß 200 Menschen umgekommen find; wahrscheinlich ist die dreifache Zahl verbrannt. Tausende sind brod- und obdachlos. In 20 Ortschaften ist weder ein Haus, noch eine Scheune,.noch sind Vorrälhe irgendwelcher Art übtig geblieben. Hornvieh. Schafe, Schweine sind auf den Feldern verbrannt. Ein fürchterlicher Wassermangel herrscht in Folge der Dürre.

Im Norden von Michigan, wo seit 6 Wochen kein Regen gefallen, haben die Woldbrände ungeheuren Schaden angerichtet. Eine Anzahl von Dörfern ist zerstört; die Bewohner derselben mußten fliehen und Hab und Gut, sowie k ranke und schwache Personen zurücklaffen. _

Brandfälle.

Von der bayerischen Grenze, 5 Sept. Wenige Tage jnach dem größeren durch Blitzschlag verursachten Brandunglück in Lauingen sind in Gundelfingen Mehrer? OekonoMieaebäude mit großen Vyrräthen an Fut­ter Und Getreide ein Raub der Flammen geworden. Als Ursache wird Brandstiftung verwuthet. Bei. den Löscharbeitett sind vier Feuerwehrleute von einer fallenden Mauer erheblich beschädigt rvtrden

In O b e r d e t l i ng e n, OA. Bitmach, brach am 7. Sept. Nachts 9 Uhr Feuer aus, wodurch das. dortige Armenhaus zum größten Theil abdrarnte. Man vermuthet Feuerverwahrlosung JnMissenhar d t, Gem. Tannau, OA. Tettnang, brach am 8. Sept. Nachts 10 UhisKeuer aus, in Folge dessen 1 Scheuer mit vielen Vorräthen vollständig adbraunte, das Wohnhaus zwar gerettet, aber durch Löschen beschädigt wurde. Es wird Brandst iftung oe rmutbet.

Handel und Verkehr.

Ulm, 10. Sept. .Miltelprnse pr. Zollztr.: Kernen 12 -4L 30 L, Weizen 12 -4L 33 Roggen 10 -.4L 94 Gerste 9 -16 43 Haber t -4L 3, ^.

Rotlweil, 10. Sept. Weizen 12 -4L 75 Dinkel 3 -.4L 45 Haber 7 -4L 34

Ravensvurg, 10.Lept. Korn 12 -4L 40 Weizen 12 -4L 19 Roggen 9 -4L 92 Gerste 9 -4L. 43 Haber 7 -4L 10

Obstpreise.

Heilbronn. 10 Sept. 3 -4L 70 ^ bis 4 -4L pr. Ztr., gebrochenes Obst 2 -4L 20 das Simri.

Blaudeuren, 12. Sept. Mostäpfel 4 -.4L 20 L pr. Ztr.

Kirchdeim u. T, 12. Sept 7 ^ 50 bis 8 -4L pr. Sack

Bremen, den 10. September 1881.

DieElbe," der neue Postdampfer des Norddeutschen Lloyd, hat auf der so eben vollendeten dritten Reise nach New-Aork noch mehr als auf den vorhergehenden gezeigt, daß er den rasch erworbenen Ruf des schnellsten Dampfers aus dem Ocean mit vollem, Rechte verdient unv auch behaupten wird. DieE.be" ging um 31. August, 4 Uhr Nachmittags, von der Außentonue der Weser und am 1. Sept.. 7 Uhr Nachmittags, von Southampwn ob, und da sie bereits gestern Nachmittag 5 Uhr ,n New- Aork ttngetroffen ist, so ergibt sich daraus eine Reisedauer von nur 8 Tagen 23 Stunden von der Weser, oder 7 Tage 22 Stunden von Eng­land, eine Leistung, die bei Berücksichtigung des Längenunterschieds zwischen Souchamplon und Qucenstown wohl die schnellste Reise über den Ocean sein durfte.

Bremen, den 10. September 1881.

(Per transatlantischen Telegraph.)

Der Postdampser Elbe. Capl. C Leist, vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welcher am 3t. August von BiemtN und am 1 . Sept. von Southampton abgegangen war. ist gestern 5 Uhr Nachmit­tags wohldehulien in New-Aork angekowMtN.

Amtliche Dekanntmachungen.

Forsiamt Neuenbürg.

Die waldbesißenden Körperschaften

Mit Staatsbeförsterung werbest aufgefordert, die auf 1 . Juli d I. ver­fallenen. noch rückständigen Anzeigen über Aenderungen im Waldbesitzstand, gemäß Erlaß der K. Forstdirekiion vom 3. November'1876

binnen 8 Tagen

einzusenden. Erstattung von Fehlanzeigen' wird nicht erfordert.

Neuenbürg, den 13. Sept. 1881. K. Forstamt.

Aff- Ho ff mann, AB.

Revier Hofsteit.

Stammholzverkaus

am Freitag, den 23. Sept., I« Vormittags 12 s/ Uhr auf dem ßW/ Rathhaus in , Wildbad aus Schindelhardt, Hinterer Sommerberg und Zumtobel:

53 Eichen mit 46 Fm.-, 2449 St. Nadelholz-Lang- und Sägholz mit 1842 Fm.

Reyier Starymhcim.

WegbauAkkord.

Am M^optag^den 19. Sept.,

<> - Vormittags W-Uhr/ wird im Rühle m Slammheim die Herstellung eines IO 80 m langen und 3.5 m breiten Erdwegs im Staats-