415

150,000 -M. Den Zuckerfabriken steht daher eine ergiebige Campagne in Aussicht Aus der Gaildorfer Gegend heißt es: Heu und Oehmd ist genügend vorhanden; nur wird zum Einbringen des Letzteren noch trockenes Wetter gewünscht. Auch in den Schwarzwaldthälern wird es nicht an Futter mangeln. um so weniger. als vielfach der künst­liche Futterbau Eingang gefunden hat. Den Armen bieten die überaus reichlichen Früchte des Waldes einen höchst willkommenen Verdienst: Hei­delbeeren. Preiselbeeren. Himbeeren rc. sind in Hülle und Fülle gewachsen. Nicht weniger günstig lauten die Berichte aus dem Allgäu: die Futter-Ernte wird als eine recht gute, die Getreide-Ernte als eine mittel­gute, die Qualität der Winterfrüchte insbesondere als eine vorzügliche be­zeichnet, Die Gerste ist sehr gut gerathen; ebenso Sommerroggen und Aartoffeln. Nur bezüglich der Quantität des Getreides und des Stroh- ertragS hört man klagen,

Riedl in gen, 29 Aug. Neu Korn 12 ^ 33 ^Z, Alt Korn 12 , Roggen 11 -/-L 2 4 Z, Gerste 9 -4L 43 , Haber 7^3^.

Ges.-ErlöS 38.241 ^ 69 L.

London. 29. Aug, Seit Samstag hat sich das Wetter fast allge­mein günstiger für die Erntearbeiten gestaltet. Im Norden Eng­lands haben Überschwemmungen großen Schaden angerichtet. Die nord­westlichen Distrikte Schottlands wurden am Freitag von einem heftigen Sturm heimgesucht, der von Schneefall und bitterer Kälte begleitet war.

(Abstemplung nach dem Gesetz vom 1 , Juli 1881) Es müssen ge­stempelt werden: sämmtliche ausländische Staatspapiere und Obligationen. Befreit sind: sämmtliche inländische Werlhpapiere der bezeichneten Art, so­wie in- und ausländische Loose. Die Stempelung ist in der Zeit bis Ende Dezember d. I. zu bewirken, da nach dem 1. Januar 1882 der Stempel- betrag ein wesentlich höherer ist. Beispielsweise beträgt der Stempel vor dem 1 . Januar 1882 auf sämmtliche ausländische Renten und Schuldver­schreibungen, ohne Rücksicht auf den Nominalwerth, nämlich: Pfd-Strl. 100 ein Stück Amerika«. Staats- 01 er Eisenbahn-Bond, öst-fl. 100 ein Stück Oest-rr Staatsrente, Lr, 000 ein Stück Russische StaalS- obligation, öst-fl, 200 eia Stück Oesterreich. Eisenbahn-Priorität Stück für Stück 10 Pfennig, und auf ausländische Aktien, ohne Rücksicht auf den Nominalwsrth. nämlich: fl 200 eine Amsterdamer Bank-Aktie, öst -fl, 600 eine Oesterr -Ungarische Bank-Aktie Stück für Stück üO Pfennig. Dagegen beträgt noch dem 1 . Januar 1882 der Stempel auf: Pid. Strl. 1000 Amerika», Staats, oder Eisenbahnbond 8 . 50,, öst,-fl. 100 Oesterr. Staatsrente -FL 40,, Lr, 500 Russiche Staats-Obligation 1 L 20,, öst,-fl. 200 Oesterr. Eisenbahn-Priorität 80,, fl. 200 Amsterdamer Bank- Aktie cO 1 70., öst -fl. 600 Oesterr-Ungar. Bank-Aktie 6 . Vom 1. Oktober 188t ab ist jeder Umsatz von ungestempelten ausländischen Werth­papieren in Deutichland verboten.

Literarisches.

Wie ein altbewährter treuer Freund wird dieI l i u st r ir t e W e l t" in den vielen Tausenden von Familien betrachtet, welche diese jetzt seit drei­ßig Jahren bestehende und zu großartiger Verbreitung gelangte Zeirschrist so liebgewonnen haben, daß sie sehnlich« auf den Tag warten, an dem wie« der ein neues Heft in ihre Hände gelangt. Dieses Familienblatt verdient aber auch seinen Ruf. Der eben beginnende neue, dreißigste Jahr­gang wird eröffnet mit zwei hochinteressanten Romanen:Das Gold des Orion" von Rofenthal-Donin, undT> e r I r r e n a r z t" nach dem Französischen des M 0 n t ä p i n. Der erste Roman scheint den Bernsteinsucher" des bekannten Verfassers an Spannung und fesselndem Sioff noch übertreffen zu wollen; der zweite führt uns in wunderbare Kreise französischen Lebens und beginnt überaus interessant. Neben diesen großen Romanen bringt jedes Heft eine hübsche kleinere Erzählung oder Novelle upd außerdem wie bisher die gleiche Abwechslung und Reichhaltigkeit an belehrenden und knappgefaßten Artikeln über allen neuen Erscheinungen auf den verschiedendsten Gebieten der NaturWissenschaft und des Lebens, ebenso auch wieder die humoristische Abtheilung und jene so beliebt gewor­denen Denk- und physikalischen Spiele für chie Jugend. Dem steht eben- bjirlig zur Seite ein sorgfältig gewählter, origineller und künstlerisch schön ausgeführter Bilderschmuck, so daß es uns ein Räthsel bleibt, wie die Ver­lagsbuchhandlung all' das für den geringen Preis von nur 30 Pfennig pro Heft geben kann. Die Lösung dieses Geheimnisses muß wohl in der ge­waltigen Auflage gefunden werden. Nach dem eben Gesagten werden es Unsere Leser begreiflich finden, wenn wir dies Familienjournal all Denen warm empfehlen, die es noch nicht kennen die große Zahl seiner bishe­rigen Leser auf diesen beginnenden Jahrgang aufmerksam zu machen, ist wohl nicht erst nölhig

Calw.

Landwirthschastticher Pezirksverein.

Am 1. Nov d. I. wird in H e rre n b e r g *°vine H auS h al t- ir n g s s ch u l e eröffnet, welche sich die Aufgabe gestellt hat, erwachse­nen Mädchen aus bäuerlichen und bürgerlichen Fami­lien Gelegenheit zur Erwerbung derjenigen Kenntnisse und Fertigkeiten zu geben. welche zur guten Führung einer einfachen Haus­haltung erforderlich sind, sie an Reinlichkeit, Pünktlichkeit und Ordnung zu gewöhnen, Geist und Gemüth zu bilden, auch dieselben in den Anfangsgründen der Gesundheits- und Kranken­pflege zu unterweisen Zu diesem Zwecke erhalten die Mädchen, welche in der Regel in dem Jahre ihres Eintritts das 17te Lebensjahr erreichen sollen, folgenden Unterricht:

1) in der H a u s h a l tu n g s ku n d ej, als Kochen, Backen, Waschen, Bügeln, Putzen, Hausgärtnerei und Geflügelzucht;

2) in Industrie-Arbeiten, als Stricken. Flicken, Stopfen, Weiß­nähen mit der Hand und der Maschine, wobei Gelegenheit gegeben ist. einen Theil der Aussteuer in der Anstalt anzufertigen;

3) in den F 0 r t b i l d u n g S f ä ch e r n, nemlich im Rechnen, Schön- und Rechtschreiben, Aussatz mit Rücksicht auf Geschäfts-Aufsätze, Brüfschreibm und Hausbuchführung.

Das Kostgeld beträgt 80 L pro Tag, das Lehrgeld für einen Kurs 25A. Im Laufe eines Jahres werden 2 Kurse von je 5 Monaten ab­gehalten, welche je am 1. Mai und 1. November beginnen und kann ein Mädchen 2 Kurse durchwachen.

Der landw Verein erachtet es für höchst wünschsnrwerth. daß diese gemeinnützige Anstalt auch aus dem hiesigen Bezirke besucht werde und hat deßhalb der Ausschuß beschlossen, für die Besucherinnen, die am 1. November eintreten. das Lehrgeld aus der Vereinskasse zu bezahlen.

Anmeldungen sind spätestens bis 30. September bei einem der Unterzeichneten zu machen, die auch zu weiterer Auskunft erbötig sind. Calw, 25. Aug. 188t. Der Vereinsvorstand

F l a x t a n d.

_ _ _ E. Horlach er. Secr.

C a t w.

Landwirthschastticher Dezirksverein.

Die K Centralstelle für die Landwirthschaft gibt auch dieses Jahr wieder eine Anzahl von Abzeichen, welche zum Eintritt in den innern Kreis beim landw. Feste in Cannstatt berechtigen, an die landw. Vereine ab. Diese Abzeichen dürfen jedoch nach strenger Weisung nur an Ver­einsmitglieder, und unier keinen Umständen von diesen an andere Personen, auch nicht an ihre Kinder verabfolgt werden.

Diejenigen Mitglieder, welche ein solches Abzeichen zu bekommen wünschen, wollen sich spätestens

bis 13. September

melden bei dem

Calw. 31. August 1381. V-reinssecretär

___E. Horlacher.

K. Standesamt <^aln>.

Vom 26. August bis 1. September 1ir81.

Geborene

19. August. Klara Lina, Tochier des Karl Raufer, Kronenwirihs hier.

24. , Anna, Tochier des Karl Friedrich Kopf, Bierbrauers hier.

28. , Emil Friedrich Adolf, Sohn des Friedrich Oestcrlen, Kaufmanns hier.

28. Anna Louise, Tochter des Jobann Michael Göckeler, Steinbrechers hier.

Gestorbene.

27. Rudolf Hermann Kohl, Realgymnasiast aus Stuttgart, 15 Zahee alt.

28. . Christian Bozcnhardt, Rothgerber hier, 55 Jahre alt.

3 0. Gottlob Grüner, Sailcrmcister hier , 64 Jahre alt.

Bremen, den 29. August 1861 .

(Per tronsatlanlischen Telegraph.)

Der Postdampfer Salier, Capt. C. Wiegand, vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welcher am 17. August von Bremen abgegangen war. ist heule 9 Uhr Morgens wohlbehalten in Newyork angekommen, Bremen, den 31. August 1881.

Der Postdampfer Oder. Capt. C Undülsch, vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welcher am 20. Aug. von Newyork abgegangen war, ist gestern 7 Uhr Abends wohlbehalten in Southampton angekommen und hat nach Landung der für dort bestimmlen Paffagiere, Post und Lad­ung 8 Uhr Abends die Reise nach hier fortgesetzt. Derselbe überbringt 155 Passagiere und volle Ladung

Asylliche Dekanntmachungen.

Calw.

Bierbrauerei-

Verkauf.

Bierbrauer G. Hardegg bringt wegen Uebernahme eines anderen Ge­schäfts am

Montag, den 5. Sept. d. I., Vormittags 11 Uhr, sein hiesiges Anwesen zum Verkauf. Dasselbe ist an einer frequenten Straße m der Nähe de« Bahnhofs gelegen, besteht aus Wohn- und Wirthschasls- Ubäude, freistehender Bierbrauerei,

Gartenwirthschaft mit Kegelbahn. Ge­müsegarten und i r/z Morgen Wiesen beim Haus. Die Brauerei enthält ein Sudwerk von 6 Eimer, sowie die sonstigen Einrichtungen, Lagerbierkel­ler u. s. w. Alles ist in gutem Zu­stand und bis jetzt in günstigem Be­trüb.

Rathsschreiberei.

ich^ >»,i « ! >

B aumgut- Berkauf.

Das der Bäcker Pf ramme rs Wsttwe gehörige Baumgut im Stecksn- äckerle kommt am'

Montag, den 5 September, Vormittags 11 Uhr, zum letzten Mal zur Versteigerung.

Angekauft zu 471.0 -,1b Rathsschreiberei.

H a f f n e r.

Zavelstein.

Steinbeisuhr- Akkord.

Nächsten

Montag, den 5. Septbr., Nachmittags 2 Uhij, . wird auf dem Rathhaust hier die Bei­fuhr von ca. 160 Rohkost Kalksteinen auf die Teinach-Röthenbacher Staige im öffentlichen Abstreiche verakkordirl,

wozu Liebhaber eingeladen werden. Den 30. August 1881. Schuliheißenamt. ÄLiedenmayer.

Oberkollwangen.

Kalkstembeifuhr-

AKÄtd.

Am Montag, den 5. Sept. d. I., Vormittags 10 Uhr, werden auf dem Rathhause dahier ca. 300 Roßlast Kalksteine zur Bei­fuhr auf die hiesigen Vicinalstraßen im Abstreich verakkordirl.

Den 27. August 1881. Gemeinderalh.