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Das ch«k««r >,<«««. tl»ti erscheint am pirnstag,Donnerstag u. Jamstag. Abon- nementSpreiS halb­jährlich 1 -4! 80 <Z durch die Post bezo­gen im Bezirk 2 SO ^ , sonst in ganz Württemberg 2 70

unä Intekkigenzökatt Eüe äen Oezir^.

Für Lat» abounirt man bei der Skedak» tion, auSwärt« bei den Bote« oder der «Lchstgelegenen Poststelle.

Die Einrückung-» gebühr beträgt 9 ^ für die vierspaltige Zeile oder deren Raum.

Aro. 103.

Samstag, den 3. September L88I

56. Jahrgang.

Auf äasTakwer Mock»enbka1t"

werden für den Monat September wieder von sämmtlichen K. Post­ämtern , Postexpedilionen und Postboten Bestellungen angenommen. Für hier kann täglich bei uns selbst abynnirt werden, und laden wir zu zahl­reichen Bestellungen freundlichst ein

Die Redaktion und Expedition desCalwer Wochenblatts".

Amtliche Aekanntmachungen.

Calw. An die gemeinschaftlichen Aemter.

Diejenigen gemeinschaftlichen Armier, welche mit Rückgabe der am 13 Juli d. I. hinouSgegebenen Aufforderung zur Subscription auf die Württembergische Landesbeschreibung" noch im Rück­stand sind, werden an derm unverzügliche Einsendung hiemit erinnert.

Den 1. September 1881. K. Oberamt

Flaxland

Politische Nachrichten.

Deutsche- Reich

-- Berlin, 29. Aug. DerReicksanzeiger veröffentlicht ein Schreiben Ihrer Majestät der Kaiserin an den Reichskanzler aus Koblenz, 27. Aug. Da ich nach langer, schmerzlicher Krankbeit nunmehr durch Gottes Gnade in Rekonvaleszenz trete. sehne ich mich von ganzem Herzen darnach, hier­durch meinen rief empfundenen Dank auszusprechen, den ich allseitig für die so große, mich wahrhaft ergieisende Theilnahme schulde. Von nah und fern, von Vereinen und Privatpersonen, aus allen Stufen der Bevölkerung und aus allen Klassen der Gesellschaft, aus dem weiten Kreisen aller Bekennt­nisse, Stände und selbst aus fremden Ländern sind mir Zeichen jener Theil­nahme zugegarigen, die ihren Lohn trägt in d.m Bewußtsein, wir wohlgethan zu haben, die ich aber nie vergessen darf, wenn es mir gelingt, nach der Wiederkehr meiner noch fehlenden Kräfte meinen. Beruf an der Seite des Kaisers pflichtgetreu weiterzutühren. Damit dieser Dank warm und herzlich, wie ich ihn empfinde, Alle erreiche, die mnner so mitfühlend gedacht haben, ersuche ich Sie, Vorstehendes in entsprechender Weise bekannt zu machen.

Berlin, 30. Aug. Heute Vormittag um 10 Uhr fand die große Herbstvarade des Gardekorps vor dem Kaiser statt. Die Prinzen und / Prinzessinnen, welche aus Potsdam hieher gefahren waren, begaben sich ^ vom Potsdamer Bahnhof direkt nach dem Tempelhoser Felde, wo sie den Kaiser begrüßten. Ems ungeheure Menge bildete vom Höllischen Thor bis zum Paradeplatz Spalier und begrüßte den vorbcifahrenoen Kaiser mit stürmischen Hurrahs. Die Parade war vom besten Wetter begünstigt und verlief aufs glänzendste.

England

London, 27. Ang. Die große Freiwilligen-Heerschau in Edinburgh ging vorgestern unter triefendem Regen von statten. Etwa -10,000 Frei­willige aller Waffengattungen, aus allen Theilen Schottlands, marschinen bis zu den Knöcheln im Koihe an der Königin vorbei, welche in einem

offenen Wagen saß und in deren Suite sich die Herzoge von Cambridge, Connaught und Edinburgh, sowie die Generale Sir Freoerick Roberts und Sir Garnet Wolleley befanden. Dem interessanten Schauspiele wohnte eine ungeheure Volksmenge bei. Man schätzte dieselbe auf 400,009 Köpfe.

London, 1. Sept. Aus Capetown, 3l Aug., wird gemeldet: Der PostdampferTeuton" von derUnion Steamship Company", welcher, am Montag von England angekommen, nach der Algoabay (Südostküste von Afrika) weiterging, ist bei Quoincap gesch eitert. Von 200 Per­sonen (Paffagiere und Mannschaft) wurden nur 27 in Kähnen ge­rettet. Tue englische KorvetteDido" ist sofort an Ort und Stelle ab- geg anasn. _

Tages Neuigkeiten.

Stuttgart, 30. Aug. Gestern Abend 5 Uhr wollte der 43 Jahre alte Jakob Adam einem Fuhrmann, dessen Pferde auf dem Leonharde- platz scheu geworden und durchgegangen waren, zu Hilfe eilen, kam aber so unglücklich unter den Wagen, daß ihm der rechte Fuß abgefahren, er auch am rechten Arm und dem Kopf schwer verletzt wurde. Bei der gegenwärtig am Hause Nr. 13 der Lindenstraße staltfindenden Reinigung der Dohle, fand gestern Nachmittag 2 Uhr und gestern Abend eine Gas- Explosion statt, wodurch 3 Arbeiter im Gesicht verbrannt wurden. Ob die Gasbikung schadhaft ist. oder die Explosion in der Entwicklung von Stick­gasen ihren Grund hat. ist noch festzustellen.

Stuttgart, 3l. Aug. Heute Vormittag reiste Se. Exzell, der kommandirende General v. Schachlmeyer nach Bebenhausen, um auf allerhöchste Einladung an der Hofjagd Theil zu nehmen.

Stuttgart. 1. Sept. Heule Vormittag nach 10 Uhr wurde die ganze Stadt durch Signalisirung eines Thealerbrandes in ungewöhnliche Aufregung versetzt. Eine ungeheure Menschenmenge sammelte sich um das Thsatergebäude, um sich dort alsbalo zu überzeugen. daß das Ganze ein blinver Lärm gewesen war. Wie wir vernehmen, soll eine mißverständlich aufgefaßke Probe, die heute, wie gewöhnlich am ersten Tag des Monats, mit dem Signalapparat vorgenommen, wurde, die VAcimmsung zu der glücklicherweise unmotivirten Aufregung gewesen sein. ""

Stuttgart. 1. Sept. Am 30 August Nachmittags wurde bei Wirth Schairer in der Calwerstraße in dessen Privatwohnung ein frecher Diebstahlsversuch, mittelst Erbrechens einer Komode gemacht; der Thäler wurde aber durch die Tochter Schairers in der Ausführung seines Dieb­stahls gestört, worauf derselbe die Flucht ergriff. Frl. Schairer verfolgte denselben jedoch rasch und veranlaßt« durch Hilferufe mehrere Herren zur weiteren Verfolgung des Diebes, welch' Letztere denselben mit Hilfe des Schutzmanns Moll dingfest machten. Der Thäter ist ein junger Mann und Schüler einer hiesigen Lehranstalt.

Bothnang, 1. Scptbr. Welche Vorsicht beim Ausbrennen der Fässer gebraucht werden muß, zeigt folgender Vorfall. Ein hiesiger Bürger hatte zum Ausbrennen eines solchen Weingeist verwendet; sei es nun. daß das Spundloch zu war. oder zu viel Weingeist angewendel wurde, das Faß explodirte und schlug ihm den Fuß unter dem Knie vollständig ab.

Fe u i l L e t o n.

Die Doppelgängerin.

V o n A. S.

(Fortsetzung.)

t.

Der Fre und.

Dermont," rief der Graf,mir scheint, Mathilde ist vergessen I Sie sprechen in Ihrer Begeisterung nur von dem Engel was thaten Sie?"

Ich überreichte da« Buch, indem ich eine Entschuldigung stammelte."

Und die Dame?"

Sie »ahm e». und dankte durch eine graziöse Verbeugung. Die rei- Mde Leserin des Telemaqu« wollte sich nun entfernen. Der Gedanke, daß uh sie vielleicht nie Wiedersehen würde, gab wir den Muth. eine Unterre­dung anzuknüpsen» und sie ging mit einer Leichtigkeit und Gewandtheit da­rauf ein. daß ich bald meine Fassung wiedererlangt hatte und ruhig die bezaubernde Schönheit bewundern konnte. So begleitete ich sie aus der Eremitage in den Park. Au« ihrem Wesen sowohl wie au« ihrer Unter­haltung ging hervor, daß sie der höhern Sphäre angehörte, und dabei sprach Nkmit einer Naivität, die ihrer Schönheit einen wunderbaren Nimbu« verlieh."

,O, sie muß wohl ihre Naivität bewahrt haben, da sie den Telemaque lesen konnte!" ries der Graf mit einem Anfluge von Ironie.Ueber da« kindliche Gemüth!"

Spotten Sie nicht, Graf!" sagte Dermont ernst.Unsere Salon- l>amen, die von modernen Romanen sprechen, die sie lesen, von Corneille,

i Rayine, Goethe und Schiller, die sie nicht lesen, diese Damen, behaupte ich, kokettiren nur mit der Bildung, während hier wirlich ein Schatz von Kennt- Nissen vorhanden ist."

!Also eine gelehrte Dame!"

Auch das nicht. Sagen Sie, eine denkende, eine fühlende Dame."

Und zu allen diesen Ansichten find Sie durch die kurze Unterredung gekommen?"

Hören Sie weiter, und bilden Sie sich nicht vorschnell ein Urtheil, vielleicht schildert meine Begeisterung falsch oder mit zu grellen Farben. Ich begleitete Sie also durch den einsamen Theil des Parks, dessen Schlan- genwege ihr bekannt sein mußten, denn sie führte mich zu der Fontaine. Hier trat un« eine elegant gekleidete, bejahrte Frau entgegen, die auf meine Begleiterin gewartet hatte. Die beiden Damen grüßten sehr artig, dann verließen sie mich. Ich glaubte zu bemerken, daß die jüngere tief erröthete. al« ich bei dem Abschied«gruße einen bedeutungsvollen Blick auf sie warf. Es würde verletzend gewesen sein, wenn ich meine Begleitung hätte fort­setzen wollen. Ich blieb bei der Fontaine, und sah den Damen nach, bi« sie in der nächsten Krümmung de« Weg« verschwanden. Graf, erlassen Sie mir die Beschreibung de« Eindruck«, den da« göttliche Geschöpf auf mich autgeübt hatte. Welch' ein Contrast lag zwischen ihr und Mathilde; Mir war, al« ob ich jetzt erst eine wahrhaft schöne Frau gesehen hätte. Träu­mend ging ich zur Hauptallee zurück. Da fuhr ein eleganter offener Wa­gen an mir vorüber die beiden Damen saßen darin. Unwillkürlich blieb ich stehen und zog ehrerbietig den Hut. Mein Engel au« der Eremitage nickte so freundlich mit dem Kopfe, al« ob er mir nicht genug für den kleinen Dienst danken konnte, de« ich ihm geleistet hatte. D,e« Alle« hielt ich für ein günstige» Zeichen, und ich beschloß, der Schöne« nachzuforschen. Am