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Samstag, den 18. März 19U>

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(8<jlerI-LillIer>Iieuzt->I.)

scheu Presse in Frankreich befleißigt sich das große InformationsblattMatin' eines ruhigen und besonnenen Tones. Das Blatt erklärt, die Nervosität, die am Don­nerstag in den Wandelgänaen von Kammer und Senat herrschte, sei über die doktrinär geführten Kommentare nicht hinansgegangen. Mit Bezug auf diese bevorstehende Kammer­aussprache erklärt derMatin" dann weiter, Daladier sei entschlossen, der Situation zu begegnen in Nebereinstimmung mit seinem Außenminister. Das charakteristische Zeichen der Stärke sei kaltes Blut. Die Ausein­andersetzung im Parlament hätte einen mehr rückblickenden als praktischen Charakter und würde vorwiegend zwischen München und Anti-München geführt. Was den Wert der Kammeraussprache angehc, so müsse mau ihn unter den gegenwärtigen Umständen bezweifeln. Das Blatt schließt seine Betrach­tungen mit einem bedauerlichen Ton über die innerpolitische Zerrissenheit Frankreichs.

Aiiai oie a m e r t k a n 1 1 ch e n Blätter bringen lange Auszüge aus dem Erlaß des Führers über das Protektorat Böhmen und Mähren. Trotz der Tatsache, daß Amerika Taufpate der jetzt nicht mehr existierenden tschecho-slowakischen Republik war und die Blätter daher vie''^'' ihre gewohnte Sprache führen, wenden sich doch verschiedene Zei­tungen in Betrachtungen den Ereignissen zu, die die geschichtliche Entwicklung würdigen. So stellt der ,.Christian ScienceMo- nitor" fest, die Auslösung der Tfchecho-Slo- wakei entspringe ans geschichtlichen Vorgän­gen. die heute viele Länder bedauerten, nämlich dem ungerechten Versailler Diktat.

In dem Leitartikel der größten Neuhorker Zeitung,Newyork Daily News', heißt es: Unter den Kommunisten und ihren Weg­genossen in Amerika herrscht zwar großes Geschrei über das Schicksal der Tschecho-Slo- wakei. aber es besteht kein Grund, wes­halb sich die Amerikaner darüber auf- regen sollten." Die Tschecho-Slowakei sei ein künstliches Gebilde gewesen, das aus egoistischen Motiven geschaffen wurde, um Deutschland fortdauernd bedrängen zu kön­nen. Wenn der Führer jetzt diese künstlichen Grenzen abbreche, so stelle er damit eine viel logischer Einteilung Mitteleuropas her. Für Amerika sei das nur ein interessantes Schau­spiel. aber kein Anlaß, sich einzu. in ischen.

Großadmiral Tirpitz

(Schluß)

schaffene Flotte, deren Kampfwert er ani besten rinzuschätzen vermochte, voll zum Einsatz zu bringen. Dieses Vorhaben scheiterte aber an dem Widerstand andersdenkender politischer Kreise, die das Ziel, welches der Großadmiral militärisch durchzusetzen trachtete, auch auf an­derem Wege erreichen zu können glaubten. Als im Jahre 1916 die Entscheidung gegen ihn fiel und auch die Hinausschiebung des U-Boot- Krieges aus rein außenpolitischen Gründen beschlossen wurde, glaubte er auf die weitere Gestaltung der Dinge keinen maßgeblichen Einfluß mehr haben zu können. Am 16. März 1916 reichte er daher seinen Abschied ein und trat aus dem aktiven Dienst aus. Wie richtig der Großadmiral die Lage einschätzte, haben die folgenden Jahre zur Genüge bewiesen.

Mehr als 20 Jahre sind seit jenen Tagen vergangen. Deutschland verfügt dank der Tat­kraft seines Führers wieder über eine neue und leistungsfähige Flotte, die sich der ihr auf­erlegten Pflicht als Wahrerin einer ruhm­vollen Ueberlieferuna der alten Kriegsmarine voll bewußt ist. Großadmiral von TiAntz aber steht heute wieder vor dem deutschen Volke als dergenialeSchöpferder deutschen Hoch­seeflotte des Zweiten Reiches. >

Autonomie rrnö Protektorat

DaS neugeschaffene Amt des Reich sprotek- tors findet sein erstes wesentliches Beispiel in der Geschichte Englands. Der Neichsregenl führte den Titel Lord Protector; so beispiels- weise der Herzog von Somerset unter Eduard VI. von 1547 bis 1549; zur Zeit der englischen Repu­blik regierte Oliver Cromwell als Lord Protector. Nach ihm war der markanteste Anspruch aus den Titel eines Protektors von Napoleon l. erho­ben worden, der von 1806 bis 1813 den Rhein­bund politisch vertrat. Auch die katholische Kirche kennt das Amt des Protektors, und zivar im Verkehr eines Ordens, einer Kongregation oder Bruderschaft beim Papst; es ist der Kardi- nalprotektor. der so die Verbindung zwischen dem Vatikan und den Gliederungen der Kirche aus- rechtcrhält.

Die Neuzeit faßt allerdings das Protektorat ganz wesentlich weiter als diese ursprünglichen Formen. Man hat sogar die Verwaltung von Kolonien darunter verstanden, die keinerlei anto- nome Rechte genießen. Das aber kann keineswegs der völkerrechtliche Sinn sein; es handelt sich da­bei lediglich um eine interne, also staatsrechtliche Abwandlung. Genau so entspricht es »ich! der weitergesaßten Begriffsbestimmung, wenn Frank- dasProtektorat" der Katholiken im Orient jür sich in Anspruch nimmt.

Es gibt indes augenblicklich eine Vielzahl der verschiedensten Protektorate in der Welt; teils solche, die in Wirklichkeit existieren, aber keiner- lei völkerrechtliche, sondern nur finanzielle, also wirtschaftliche Formen angenommen haben wie die Abhängigkeit der mittelamerikanischsn Repu­bliken Cuba,, Haiti. Nicaragua und die Domini­kanische Republik, für die NSA. die militärische Hoheit übernommen hat; teils solche, die offiziell vorhanden sein sollen, aber praktisch nicht vor­handen sind: wie di« französischen Kolonien An- nam, Kambodscha, Tunis und Marokko. Auch die indischen Fürstentümer stehen in einer Art von Protektoratsverhältnis zu England.

Andere Protektorate nähern sich schon eher der in Böhmen und Mähren neugebildeten Form. So in Andorras und Monacos Verhältnis zu Frank­reich, in San Marinos Beziehungen zu Italien, in Aegyptens staatsrechtlicher Fundierung in bezug auf England. Es sei auch an das ja vaniicke

Prokertorat über Korea erinnert,' da? von 1805 bis 1910 bestand oder an Frankreichs Protektorat über Madagaskar von 1885 bis 1396.

Das ganz wesentlich Neue und Entscheidende des Protektorats Böhmen und Mähren ist ivohl in der klaren Fassung der A u to n o m i e r e ch c e zu sehen, vor deren Fixierung sich fast alle übci- gen Protektoratsmächte bisher gescheut hatten. Diese Art der Selbstverwaltung ist grundsätzlich überaus ähnlich dem Verhältnis der früheren deutschen Bundesstaaten zum Reich.

Schließlich wäre das Memelland als ein Beispiel eines Protektorates zn nennen, oas seine Form durch die Botschastcrkonfcrcnz erhielt.

Nie große zeit

Dr. Goebbels: Mitteleuropa hat seinen Frieden

Berlin, 18. März. Neichsniinister Tr. Goebbels nimmt in einemDie große Zeit" überschriebcnen Artikel im VB. eine Ueberprüfung der großen geschichtlichen Woche, die nns mitzuerleben vergönnt gewesen ist, vor. Er spricht in diesem Artikel von der ehemcili- en Tschecho-Slowakei als einer Versa il­er Fehlkonstruktion, die keinen an­deren politischen Zweck hatte, als ein militä­risches Aufmarschgebiet gegen Deutschland zu bilden. Diese dem Prager Chauvinismus zu- gedachte militärische Mission war nun hin­fällig geworden. Als am Dienstag kurz nach Mitternacht der Staatspräsident Hacha zu seiner geschichtlichen Unterredung beim Füh - rer erschien, war der Weg, den die uralten deutschen Länder Böhmen und Mähren nun in Zukunft zu beschreiten hätten, eigentlich schon vorgezeichnet. Die Nacht vom vergange- nenDienstag zumMittwoch hat damitaucheine weitgehende Bestätigung der Richtigkeit der von Chamberlai n und Daladier in der tschechischen Frage betriebenen Politik ge­zeigt. Mitteleuropa hat seinen Friede» zurück- gewonnen, und zwar deshalb, weil nun eine Ordnung geschaffen wurde, in der der Stär- kere der beiden in diesem Lebensraum neben­einander wohnenden Partner für den Frieden besorgt ist und der schwächere sich in seinen Söbuk beoibt und nick» i»»n->kcbvi

Oec pü/icec in ckec Ocaxsc öucx. Oer knbrer bespricht in äeu historischen ksuinen äer slten Laiser- burx von krsz mit seinen 6ener»Ien äis Isxe; lind, erkennt men <Ien 6kek lies Oherlrommsullos äer IVebrmecbt, 6ener»Ioberst Leite!, neben äem kukrcr Oeneral von Slsslcovätz. (Presse Ilokkm., dl.)

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, sic falsche Polizisten

Berlin, 17. März. Der Paragraph 132 des Reichsstrafgesetzbuches bedroht denjenigen, der unbefugt sich mit Ausübung eines öffent­lichen Amtes befaßt oder eine Handlung vor­nimmt, die nur kraft eines öffentlichen Amtes vorgenommen werden darf, mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe. Von dieser Feststellung aus behandelt ^-Ober­führer Ministerialdirigent Dr. Best im «Deutschen Recht'* das Problem der

rumsaninatzung tm völkisch autoritären Staat. Die auffallend geringe Strafandro­hung des Paragraphen 132 lasse erkennen, daß zur Zeit der Entstehung dieser Straf­bestimmung dem Vergehen der Amtsan- maßung keine besonders große Bedeutung beigemefsen wurde. Man habe es mehr unter dem Gesichtspunkt der Schädigung des einzel. neu Betroffenen behandelt. Diese Auffassung habe durchaus der damals herrschenden Grundauffafsung vom Staat und von dem Verhältnis des Staatsbürgers zum Staate entsprochen.

Im nationalsozialistischen Staat werde bas Verbältnts des »inrelnen »um San»«»

Mek zum erstenmal ke.

Adolf Heuser deutscher Doppelmeister Adolf Heuser Ro.-Sieger! Adolf Heuser Deu«. scher und Europameister im Schwer- und Halb, schwergewicht! Das war das Ergebnis des Titel­kampfes im Schwergelvicht zwischen dem Heraus- fordere» Adolf Heuser und dem Titelverteidiger Lazek. Lazek war dem Feuerwerk der Heuser- schen Fäuste in keiner Minute des nur fünf Runden dauernden Kampfes gewachsen. Er war nicht hart genug, diesen ständig aus ihn nieder­prasselnden Schlägen zu widerstehen. Und so er­lebte er in der 5. Runde nach mehreren Nieder­schlägen in der 4. die Bitternis der ersten «».. Niederlage seiner bisher nur erfolgreichen Lauf, bahn.

Adolf Heuser ließ dem Wiener von Anfang an nicht die geringste Chance. Immer wieder stürzte er sich mit wütenden Angriffen auf den Titelver­teidiger, der diesen stürmischen Attacken kaum etwas entgcgenzusetzen hatte. Stürmische Begeiste- rung dankte dem neuen Europameister Heuser für seinen prachtvollen Kampf, mit dem er au die Form seiner allerbesten Jahre knüpfte.

grnnölegend anders gesehen. Im völkisch, autoritären Staat sei die Amtsanmaßung ein unbefugtes Eingreifen in Funk­tionen eines lebenden Organis- m u s, das stets Wirkungen auf die Gesamt­heit aller Funktionen dieses Organismus habe. Es könne für diese organische Volks- ordnnng nicht gleichgültig sein, ob an irgend einer Stelle die von höheren Gesichtspunkten ans geschaffenen funktionellen Zusammen­hänge mißbraucht und dadurch zunächst ein- mal zerrissen werden. Besonders deutlich werde diese Erkenntnis im Falle der Amts­anmaßung auf dem Gebiete der Polizei. Die Polizei habe im völkisch - autoritären Staat die Aufgabe, über den Bestand der Volksordnung zu wachen und sie mit jedem geeigneten Mittel gegen Störungen und Zer. störnng zu sichern. Je größer die Aufgabe ist, die der Polizei gestellt wird und je macht­voller und nachdrücklicher die Erfüllung die­ser Aufgabe dnrchgesetzt werden muß, um so gefährlicher müsse sich ans diesem Gebiet die Amtsanmaßung Unberufener auswirken. Daraus ergebe sich, daß die Amtsanmaßung im völkisch-autoritären Staat grundsätzlich als ein Angriff ans die Struktur und das Bestehen der Volksordnung bestraft wird und mit entsprechender Schärfe bekämpft werde» müsse. Der zur Zeit noch gültige 8 132 des Strafgesetzbuches sei hierfür nicht geeignet. Es erscheine deshalb dringend erforder­lich, daß in dem kommenden Strafgesetzbuch die Amtsanmaßung unter die Angriffe aus die Sicherheit des Volkes und Reiches gerech. net »nd mit entsprechend hohe» Strafen bedroht werde.

Was zur Zeit mit strafrechtlichen Mitteln noch nicht erreicht werden könne, das suche der Reichs sichrer F und Chef der deutschen Polizei dadurch zu errei­chen, daß auf seine Anordnung grundsätzlich jede Person, die sich zu Unrecht als Beamter oder Beauftragter der Polizei ausgegeben hat. unabhängig von einer etwa erfolgten Bestrafung ans präventiv-polizeilichen Grün­den in Schutzhaft genommen und bis auf weiteres in einem Konzentrations­lager nntergebracht wird._

SÄim-eike von fünf Meter

Schnee und Eis im bayerischen Oberland

Bad Reichenhall, 17. März. Im Berchtes­gadener Land dauern die Schneesälle seit Tagen nahezu imnnterbrochen an. Auf der Alpenstraße liegt der Schnee bereits über einen Meter hoch. Bei Inzell und Ruhpolding sind die Schnee mauern zu beiden Sei­ten der Straßen so hoch, daß die vorüber­fahrenden Kraftwagen überhaupt nicht mehr zu sehey sind. Da die motorisierten Schnee­pflüge Tag und Nacht unterwegs sein müs­sen, uni den Schnee auf die Seite zu räumen, werden die Straßen immer anger. Bei Manthäusl steigt das Hochwild bis ins Tal herab, weil es auf den Höhen kein Futter mehr findet. Auch in Füssen hielt daS Schnegestöber an. Auf den Landstraßen sind die Schneeverwehungen teilweise meterhoch. Von den Dächern und Fenstersimsen in der Stadt hängen armlange dicke Eiszapfen. Die Landschaft zeigt ein tief winterliches Bild. Das Schneefernerhaiis am Zugfpitz- blatt meldet eine Schneedecke von insgesamt S Meter. Es schneit leicht weiter.

Sute Daimsmlflugleiflung

Bei Nordweststurm 13 Stunden in der Luft

Ballenstedt, 17. März. Bei der Segelflug­schule Ballenstedt des NS.-Fliegerkorps wurde am 15. März 1939 eine hervorragende Dauer- fegelflugleistung durchgeführt. Der NSFK.- Ooertruppführer Löhr flog zusammen mit dem Leutnant der Luftwaffe Wendtin einem doppelsitzigen SegelflugzeugKranich" drei- zehn Stunden 43 Minuten auf dem Gelände der Segelflugschule Ballenstedt. Der Flug er­forderte bei dem herrschenden Nordweststurm und den Schwierigkeiten des Geländes eine be­sondere Ausbauer und Aufmerksamkeit der Flugzeugführer. Der Start erfolgte um 8.20 Uhr, die Landung um 22.03 Uhr. Nachtflug und Nachtlandung stellten bei den schwierigen Wetterverhältnissen höchste Anforderungen a« di« Flugzeugführer. Der Flug wurde inne»> halb eines Lehrgangs durchgeführt, in den» Angehörige der Luftwaffe durch daS NT^ Fliegerkorps im Segelflua ausg«bildet werde«.'