Wein, Gras, alles steht sehr schön; nur die Aepfel sind durch den Aepfel- stecher bedenklich dczimirt worden.
Zur Wetterprognose.
Nachdem seit dem 1. Juni ein regelmäßiger Telegraphendienst für die Verbreitung der von der Stuttgarter meteorologischen Centralstation aufgestellte» Wetter-Vermuthungen in der Art organisirt ist, daß das Abends 5 Mr eingehende Telegramm sofort dem K. Oberamt zugestellt und von diesem am Ratbhause ausgehängt wird, hat sich im Publikum ein ziemlich lebhaftes Interesse für diese Einrichtung entwickelt. Leider ist es in unserem Bezirke nicht möglich, die Telegramme auf das Land zu befördern, für welches dieselben ihrer Natur nach vorzugsweise bestimmt sind und auch ein Abonnement aus direkte Zusendung von Stuttgart aus, das überhaupt nur kür die an der Telegraphenlinie liegenden Orte möglich ist, wäre nur etwa für Allhengstett denkbar, das von den wenigen an der Linie liegenden Bezirksorten den bedeutendsten Landbau treibt Immerhin aber dürfte es von Interesse sein, zu erfahren, wie in diesem ersten Probemonat die Stuttgarter Vorhersagungen eingetroffen sind und ist in dieser Beziehung mit Befriedigung zu konstatiren, daß in diesem ersten Monate die Centralstation entschiedenes Glück gehabt hat, indem an 25 Tagen die Muthmaßungen ganz, an 4 zum größeren Theile und nur an einem Tage zum kleineren Theile eingetroffen sind. Ein vollständiger Fehler ist von keinem einzigen Tage zu verzeichnen gewesen. Ob dieser glückliche Anfang das Interesse an diesen Wetter-Telegrammen steigern, und ob nicht hierin namentlich für die näher liegenden Landorte eine Veranlassung liegen wird, sich etwa durch eigene Boten, wozu schon Buben vom lOten Jahr an befähigt wären, in den möglichst raschen Besitz dieser Telegramme zu setzen, darüber müssen wir uns vorerst jeder Vermuthung enthalten. Dagegen müssen wir es auf das Entschiedenste betonen, daß die Verbreitung dieser Telegramme, für welche die landwjxthschaftliche Centralstelle ein Opfer von 2000 -Mi bringt, gerade auf dem Lande von höchstem Werth wäre und daß sich die gewiß nur unbedeutenden Kosten des Abholens auf dem Calwer Bahnhofe sicherlich lohnen würden, wenn auch nur in einem einzigen Falle, etwa während der Fruchterndte die Landwirths durch die Ankündigung drohenden Unwetters zu erhöhter und beschleunigter Thätigkeit angeregt und dadurch vor Schaden bewahrt würden. In Nordamerika sind z B. im vorigen Herbste durch die Ankündigung drohenden Frostes und durch das in Folge hiervon beschleunigte Umhauen der Zuckerrohrpflanzungen kolossale Werthe gerettet worden und man legt dort den Wettertelegrammen, wenn sie auch wochen- oder monatelang von keinem besonderen Einfluß sind, sehr hohen Werth
bei. Lernen wir also auch in dieser Beziehung von den in vielen Dingen.' praktischeren Amerikanern; die Sache ist zum mindesten eines Versuches werth.
Stadtgarten-Beobachter.
Vor 4 Jahren hat mir der verstorbene Daoud auf den hinterlassenen Wunsch seines ihm leider viel zu früh im Tode vorangegangenen Herrn, des Hrn. Dr. Emil Schüz, ein Kistchen voll Digitalis- (Fingerhut-) Samen überbracht, mit der ausdrücklichen Bestimmung der Verwendung im Stadtgarten und dessen nächster Umgebung. Diesen Samen habe ich sofort größten- theils in dem angrenzenden Theile des Schärwäldle ausgestreut und schon im folgenden Jahre die Freuds erlebt, daß einzelne Pflanzen dort zur Blüthe kamen. Heuer aber hat sich eine große Zahl dieser wundervollen Zierde unserer Wälder zur Blüthe entwickelt und Freunde der Natur haben es gewiß mit Freude begrüßt, daß diese unvergleichlich schöne Blume ihre» Standort so nahe an einem der beliebtesten Spaziergänge genommen oder vielmehr bekommen hat. Bereits ist aber auch die unverständige Hand vielfach geschäftig, die Dauer dieser Freude möglichst abzukürzen und erst heute Abend sah ich wieder ein volles halbes Duzena Buben, deren jeder eine Pflanze, theilweise sogar mit der Wurzel ausgerissen, wie eine Trophäe in der Hand trug, durch die Straßen ziehen. In wenigen Stunden kann man vielleicht diese Pflanzen in irgend einem Winkel liegend entdecken und statt daß irgend ein Nutzen damit gestiftet oder sonst ein vernünftiger Zweck erreicht würde, ist nur ein unberechtigter Raub verübt und die Freuds so vieler Spaziergänger getrübt worden. Der Zweck dieser Zeilen ist deßhalb, insbesondere die liebe Jugend darauf aufmerksam zu machen, daß gerade an dieser Stelle der Fingerhut, weil er zur Verschönerung der Umgebung des Stadtgartens beitragen soll, der allgemeinen Schonung, die zugleich ein Akt der Pietät ist, empfohlen sein will und daß es Stellen genug in unfern Wäldern gibt, wo es auf ein paar Hände voll abgebrochener oder ausgelassener Pflanzen nicht ankommt. H.
^eorKvuäuliir.
Neues in der Bibliothek:
1) Auf hoher See oder die Majestät des Gesetzes. Heitere und ernste Seegeschichten rc.
2) Der verlorene Sohn von E. Höfer.
(Hallig oder die Schiffbrüchigen von Biemnatzki.
3) <Die Vierhundert von Pforzheim von Tromlitz.
(Der Geizhals von Wegener.
Amtliche Dekanntmachungen.
Bahnhof Calw.
Gefundene Gegenstände
Die in der Zeit vom 1. Okt. 1880 bis 31. März 1881 auf den Bahnstrecken Wild- bad-Psorzheim, Pforzheim-Hochdorf und Calw - Zuffenhausen zurückgelassenen und nicht abgeholten Gegenstände werden am
Samstag, den 16. d. M., von Vormittags 8 Uhr an, im Wartsaal Hl. Classe hier gegen baare Bezahlung verkauft und Liebhaber hiezu eingeladen.
Den 12. Juli 188l.
K Betriebs-Inspektion. Postmeister Lie b. AV.
Revier Hirsau.
Stammholzverkauf
Samstag, den 16. Juli, Vormittags 9 Uhr, auf dem Rathhaus in Calw aus Ot- tenbronnerberg Abth. Schleichdorn, Altburgerberg, Abth Holzwasen, Lützenhardt, Abth. Hofseld und Forchen, Weckenhardt, Abth. Muckmiß, obere Blindbachhalde und Blindbergebene :
1691 Stück Langholz und 38 Bau- stangen mit zusammen 1562 Fm., 403 Stück Sägholz mit 291 Fm. und 1 Buche mit 0,5 Fm.
Wiesen-Berkaus.
Die Unterzeichnete Stelle bringt die Wiesenparzelle Nro. 450 zwischen
der Bahnhoszufahrtsstraße und der Nagold liegend, nächsten
Samstag, den 16. Juli, Vormittags 8 Uhr, auf dem hiesigen Rathhaus zum Verkauf im öffentlichen Aufstreich, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Den 13 Juli 1881.
K. Betriebsbauamt.
Krauß.
Revier Stammheim.
Brennholz-Verkauf
Dienstag, den 19. Juli, Vormittags 9 Uhr, aus Buchhau, Schleifberg, Kenntheimerberg (im
Dickemerwald):
130 Rm. Nadelho'z-Scheiter, Prü. gel und Anbruch. 21 Rm. tan- nene Rinde und 1450 Stück stäbige tannene Wellen. Zusammenkunft oben am Sandweg.
Stammheim.
Lang- und Klotzholz-Verkauf
am Montag, den 18 Jnli d.J . Mittags l2Vz Ühr, auf dem RathhauS aus dem Gemeindewald Rille:
108 Stück Langholz mit 254,78 Fm.. 158 Stück Klotzholz (worunter 26 Stück Anbruch- und 8 Krtppen- klötze) mit 172.33 Fm.
Das Langholz wird loosweise, da» Klotzholz einzeln verkauft und kann solches Vormittag« besichtigt werden. Den 12. Juli 1831. Gemeinderath.
Bieselsberg.
Gläubiger-Ausruf.
In der Guts- und Wirthschafts- Verkaufssache des Adlerwirths Lö t- lerle dabier werden alle Gläubiger aufgefordert, ihre Rechtsansprüche , sowohl die Pfandgläubiger, sowie die außer Sicherheit stehenden Gläubiger, ihre Rechtsansprüche bei dem Octsvorsteher schriftlich oder mündlich
bis den 1. August 1881 vorzubringen.
Alle Diejenigen, welche auf die gegebene Frist ihre Rechtsansprüche nicht geltend gemacht haben. können später nicht mehr berücksichtigt werden
Den 9. Juli 188l.
Gemeinverath.
Nächste Woche backt
Lanaenbretzeln
F. Schaal.
dadev bei llaaAvr, Ovnäitor in clor Ladndok8tra88S.
Vereinigt vorrüZlMLtWZ LusMt mit
Tüchtige Steinhauer und Maurer
Privat-Anzeigen.
Altburg.
Liegenschafts-
Verkauf.
Auf Grund eines gemeinderäth- lichen Beschlusses verkauft der Unterzeichnete als Pfleger des Ernst Stotz am nächsten
Freitag, den 15. d. M., Mittags 1 Uhr,
auf-, hiesigem Rathhaur nachstehende ganze Liegenschaft, bestehend in:
40 ä 85 gm Haus, Scheuer, Holzhütte, Backhülte und Keller, sowie
8 a 77 gm Garten.
3 da 91 « 59 gm Acker sammt Blum, .
59 a 39 gm Wiesen und 1 da 22 s 83 gm Nadelwald. Verkauf auf 6 Jahreszieler.
Da» Anwesen kann im Gaüzen oder getheilt erworben werden. Käufer sind freundlich eingeladen. Pfleger:
Gemetnderath Kling.
finden sofort dauernde Beschäftigung bei
Strobel und Wenlsch in Liebenzell.
Id. Horn, MimdorK,
beseitigt auch brieflich mit einem leicht zu nehmenden Mittel, das auch versuchsweise angewendet werden kann,
^^Vandwurm.^'
geheilt.
A l z e n b e r g.
Reine
Milchschweine
hat zu verkaufen _ Rentschler, Maurer.
Rechnungen
in verschiedenen Formaten und Größen hält stets zu gefälliger Abnahme vor- räthig und empfiehlt die
A. Oelschläger'sche Buch- und Steindruckerei.