193 —

ein weiteres Umsichgreifen nicht mehr zu besorgen war. Etwa 900 Morgen reine Kiesernbestände. darunter 300 Morgen 3—10jährige Schonung. 400 Morgen 20 —35jähriges Stangenholz, und 200 Morgen schlagbare« Holz sind in 19 Jagen (Abtheilungen von 100—110 Morgen) ein Raub der Flammen geworden.

Pest, 21. April. Aus Merschetz wird telegraphisch gemeldet: Gestern wurden 52 Falschmünzer verhaftet. Es wurden 3 Bankpressen, mehrere fertige Zehngulden-Noten und zahlreiche mit Wasserdruck versehene Noten- Biankelte unter dem Altäre der Friedhofskapelle gefunden.

St. Petersburg, 18. April. Man will wissen, daß die gräulichen Zwischenfälle bei der Hinrichtung des 15. April durch die russische Habgier entstanden waren. Der Henker Fiolow habe einige Extrakopeken verdienen wollen und deßhalb alte Stricke gekauft! Daß sie Niemand prüfte, ist allerdings bezeichnend.

New - Uork, 10. April. Die Familie eines reichen Juweliers Louis Strasburger empfing in den letzten Wochen mehrere Briefe, in welchen ihr die Entführung der eilsjährigen Tochter Rosa angedroht wurde, falls die Familie nicht 60,000 Dollars zahle. Tie Verschwörer hatten vorge­schlagen. daß das Kindsmädchen in einer Straße erscheinen und das in einem Umschläge befindliche Geld beim Abfeuern einer Pistole fallen lassen solle. Der Versuch wurde mehrmals angestellt, allein es fiel kein Schuß. Endlich kam am Donnerstag wieder ein Brief, welcher die sofortige Aus­führung des Verlangten anordnete. Die Gouvernante wandelte, wie vor- geschrisden, entlang der 01. Straße gegen die 5 Avenue hin; ein Detek­

tive kam auf einem Umwege nach der Madison Avenue, in der Nähe der 61. Straße. Es fiel ein Schuß, die Gouvernante ließ ha» Geld fallen und ein Mann hob es auf. Im selben Augenblick stürzte sich der Geheim­polizist auf den Mann und es folgte ein Handgemenge, wobei des Ge­heimpolizisten Pistole, wie letzterer versichert, zufällig tosging. Die Kugel drang in dar Auge des Mannes, der dasselbe aufgehoben hatte, und tödtete denselben sofort. Der Mitschuldige, welcher das Zeichen mit dem Pistolen­schuß gegeben hatte, wurde ebenso.wie noch mehrere andere Personen später verhaftet. Es sind lauter Deutsche, welche im Oktober auf demselben Dampfer mit Slrasburger's Familie aus Europa nach Amerika gekommen waren. D-mals schon war der Plan auSgesonnen worden; die Schuldigen haben ein volles Geständniß abgelegt.

Aus New york wird gemeldet: Vor Kurzem starb hier Iowa Harriet Duell in Folge eines freiwilligen 47tägigen Fastens, das sie am 23. Febr. begonnen hatte. Harriet Duell zählte 52 Jahre, war hoffnungslos krank und entschlossen, ihrem Leben durch Aushängern ein Ende zu machen. Während der ersten 33 Tage nahm sie sogar nicht einmal Wasser zu sich; später trank ste täglich etwas Wasser, allein nichts Anderes kam über ihre Lippen. Ihr Puls war am letzten Morgen nicht wahrnehmbar; 35 Athemzüge kamen auf die Minute. Bis zuletzt war sie im vollen Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten. Die Todtenschau ergab, daß äußerst wenig Blut in ihrem Körper vorhanden war. Der Magen war gänzlich leer. Die Leiche wog 47 Pfund. Von ihren Freunden wurde sie nie als irr­sinnig, sondern nur eben durch Leiden zur Verzweiflung getrieben betrachtet.

Amtliche Dekanntmachungen.

Konkursverfahren.

Das Konkursverfahren über das Vermögen des Wilhelm Naschold, RothgerberS in Calw, wird nach er­folgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben.

Calw, den 22 April 1881.

Königliches Amtsgericht.

gez. Oberamksrichter Schuon.

Veröffentlicht

Gericht? schreibet: Wandel .

Konkursverfahren.

Das Konkursverfahre« über das Vertrügen des Wilhelm Bozen­hardt, Bierbrauers in Calw, wird Nach erfolgter Abhaltung des Schluß­termins hierdurch ausgehoben.

Calw, den 22. April 1881.

Königliches Amtsgericht Oberamtsrichter gez. Schuon.

Veröffentlicht

Gerichtsschreiver Wandel.

Das Konkursverfahren über das Vermögen der Wilhelmine, geh. Schiele, Ehefrau des Bierbrauers Wilhelm Vvzenhardt in Calw, wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Calw, den 22. April 183t. Königliches Amtsgericht. Oberamtsrichter gez. Schuon. Veröffentlicht

Gerichtsschreiber Wandel.

Konkursverfahren.

Das Konkursverfahren über d Vermögen d-s August Gerla Kunstmüllers in Calw, wird nach i folgker Ab -altung des Schlußtermi hierdurch aufgehoben.

Calw, den 22. April 1881.

Königliches Amtsgericht.

Oberamtsri^er

gez Schuon. Veröffentlicht

Gerichtsschreiber W anbei.

Kurückgenommen

wird der in der Konkurssache des August GerIach . Kunstmüllers von Calw, gegen den entwichenen Gemein- fchuldner am 17. Juli v. I. erlassene «rorführungsbefehl.

Calw, 23. April 1881.

K. Amtsgericht. Oberamtsrichter Schuon

«) » L vv.

koall^etzulli.

Kcssentliche münckkicste Prüfungen

von Dienstag bis Freitag, den 26. bis 29. April.

Dienstag 8—10: Kl. I.: Deutsch, Latein, Rechnen.

10— 12: Kl. lk.: Religion, Latein, Rechnen.

2—4: Kl. HI.: Latein, Rechnen, Geschichte.

Mittwoch 8—11: Kl. IV.: Religion, Latein. Französisch.

11— 12 und2— 4 >/ 2 ' Kl. V.: Arithmetik, Latein, Fran­

zösisch, Griechisch.

Donnerstag 8-11: Kl. VI.: Latein, Griechisch, Französisch, Naturgeschichte.

11—12 und 2—4: Kl. Vll: Latein, Deutsch, (Lite­raturgeschichte), Englisch.

Freitag Physik.

Diese Prüfungen alle sind im Schulzimmer des Herrn Obsrreal- lehrer Plocher.

Freitag Vormittag 8 V 2 —9>/z Schlußseier für sämmtliche Klassen im Georgenäum: Gesänge, Deklamationen, Abschiedsworte eines Schülers, Ansprache des Rektors. Preisvertheilung.

Behörden, Eltern und Schulfreunde sind zu diesen Prüfungen und zur S chlußfeier freundlich eingeladen.

Königliches Rektorat.

Dr. Ml ü l l e r.

Revier Hnsau

Stamm- und Brenn­holz-Verkauf

- Samstag.

Iden 30. ds. Mts,, Vormit­tags 9 Uhr. in »Anker in Ernst- , mühl aus 'Brandhalde und

Kohlsiich:

Fm. 28 tannencs und 5 buchenes Sägholz, Nm.: 8 eichene, 463 buchene, 195 tannene Scheiter. Prügel und Anbruch. 1150 gebundene buchene und 70 dtv, Nadelholzwellen, sowie 6 Flä- Reisig.

Revier Hirsau

Pflanzenverkauf.

20,030 verschütte Fichten und 100,600 2jährige Saalfichten zum Verschalen, sind beim Revieramt ver- käufliL._

Hoistett,

Brennholz-Verkauf.

> Am Mitt- kw o ch, den 27. 'dt. Mts., Nach. , mittags 1 Uhr, Wi verkauft die -hiesige Ge­meinde aus

Gemeindewald langen Tann

und klein Berg^e

97 Raummeter Nadelholz-Scheiter und Prügel

im Gasthaus zur Krone dahier.

Den 22. April 1881.

Anwaltamt.

Wurster.

Teinach.

Nächsten

Donnerstag, den 28. ds. Mts , Vormittags 1t Uhr, wird auf dem Rathhaus hier die Pflasterarbeit von ungefähr 80 HI Meter Kandel sowie 40 lH Meter sonstiger Pflasterarbeil im öffentlichen Abstreich in Akkord gegeben.

Den 23. April 1881. Gemeinderath.

Privat-Anzeigen.

Gechingen

Verbesserte Theerseife

aus der k bayer. Hof-Parfü- merie-Fabrik von

C D Wunderlich,

(Fr. Leuchs) Nürnberg.

Ohne den lästigen Theergeruch und mit verstärkter Wirkung gegen Hautkrankheiten, Flechten, Skropheln, Geschwüre. Drüsen rc. Zu haben in Calw bei

Hrn. I. F Oester len.

Gutes

Nebeneinkommen.

Die Agentur einer in Württem­berg bestens eingeführten Feuer- und Lebens-Versicherungs-Gesellschaft wird für Calw und Umgebung vacant. Solide und zuverlässige Bewerber, welche gegen hohe Provision sich selbstthätig um weitere Ausdehn­ung des bestehenden Geschäfts be­mühen, wobei sie durch die General­agentur bestens unterstützt werden, wollen ihre Adresse zur Weiterbe­förderung gelangen lassen unter Chiffre IL -SLS an «,»üo>k AI«88V in Stuttgart.

Zwei freundliche

Logls

hat zu vermiethen; wer? ist zu er­fragen im Comptoir ds. Blattes.

Ein freundliches

mit 3 bis 4 Zimmern ist sogleich oder bis Jakobi zu vermiethen.

Zu erfragen im Comptoir ds. Blattes._-

Würzbach.

Ungefähr 180 Ctr. gut einge- brachtes

zu 4 >/ 2 v/g gegen unterpfändliche Si­cherheit sogleich auszuleihen bei der Gemeindepflege.

Ein freundliches heizbares

Oehmd

sammt 10 C:r.

Haber

setzen dem Verkauf aus

I. u. D. Holzäpfel.

ist bis ,Jakobi zu vermiethen. Zu erfragen bei

Hrn. Hafner Weiß.

Bestes Mittel gegen alles Ungeziefer.^

Aechtes persisches L

!Infektenpulverff

«allein ächt in Calw bei L

K S. Leukhardt.