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gehend besichtigt und die leicht faßliche Erklärung entgegennahm, welche der Verfertiger selber oder dessen Sohn abgibt, muß offen bezeugen, daß c« .sich hier nicht um einen Schwindel, sondern um ein Kunstwerk im wahren Sinne des Wortes handelt, welches Jedermann. überhaupt bei dem bescheidenen Eintrittspreis zur Besichtigung empfohlen werden kann.
— Stuttgart, 2 Febr. Das Befinden des Hern. Oberbauraths Abel ist ein durchaus befriedigendes Gestern war derselbe zum ersten Male außer Bett. Seine gerichtliche Vernehmung über den Vorfall wird jedoch auf ärztlichen Wunsch vorerst noch ausgefttzt.
— Stuttgart, 2. Febr. In verflossener Woche hat ein angebliches Geschwister-Paar, nämlich ein Herr und eine Dame, in einem hiesigen Hotel lvgirt und flott gelebt; als der Wirth am letzten Sonntag seinen Gästen die Rechnung vorleg e, stell-e et sich heraus, daß dieselben kein Geld hatten; sie verließen da» Hotel angeb.ich um ihre Werthpapiere aut einer Bank wechseln zu lassen; sie wurden jedoch, da der Wirth beim Stadtpolizei- amt Anzeige gemacht, alsbald verfolgt und in der Nähe des Bahnhofes tingeholl und frstgenommen. Er stellte sich heraus, daß der betr. Herr von der K Staatsanwaltschaft München wegen Urkundenfälschung, Betrugs und Unterschlagung steckbrieflich verfolgt ist.
— C>ann statt, 1. Febr. Eine recht erfreuliche Mittheilung hat hier allgemeine Genugtuung hervorgerufen. Wie nämlich die „Cannü. Zig.' mittheilt, ist der letzte Rest res Tefuil«, sowie auch die zur Deckung des letzteren seitens einer Anzahl Mitglieder geleisteten Vorschüsse vollständig bezahlt. Wer sich erinnert, wie groß die Bestürzung Ende Februar 1877, also vor gerade vier Jahren war, als man erfuhr, baß der Komm-rzien- raih Krauß nach Schädigung der von ihm gegründeten und geleiteten Spar- und Vorschußbank um mehrere ! 00,000 Mk durchgehrannt sei, der allein kann sich einen Begriff machen von den Gefühlen, welche sich heute der Mitglieder, ja der ganzen Stadt bemächtigen bei der Nachricht, daß Alles, auch die letzte äußere Spur ve-schwunden uns vertilgt ist. Freilich waren die Fehler des VerwaltungsrathS immense und war die Nachlässigkeit des bezahlten Kontrol-ur« unbegreifl ch. aller» mit den ca. 40.000 Mt., welche der V>.rwaltungSrath extra bezahlt hat. dürsten seine Fehler hinreichend gesühnt sein. In nächster Z it wird die Löschung der Bank im Handelsregister vollzogen werden.
-- G üglin gen, l. Febr. In Klcebronn machte brüte Nachmittag ein junges Mädchen durch Erhängen ihrem Leb n ein Ende. Ais Motiv zu dieser unglückseligen Thar wird an-,« jeden, daß es sich weigerte, nach Amerika zu gehen, wohin seine Angehörigen airszurvandecn beschlossen Härten.
— Berlin, HO. Jan. Eine Aufsehen erregende Verhaftung ist am Mittwoch in Charlottenburg erfolgt. Nachdem vor einiger Zeit ein Ritter- .gutrbesitzec o. H , der Schwager eines hochgestellten Militärs, als geisteskrank einer Heilanstalt übergeben «ord-m, stellte sich heraus, daß an dem Vermögen desselben 180,WO ctl, in Pfandbriefen fehlten, und es entstand der Verdacht, daß die Wirthschasterin des Kranken, ein Frl. v B. sich dieftlb u angeeignit. Dieser Veracht erhielt durch gewisse äußere Umstände ansch inend seine Bestätigung, so daß die Verhaftung des Vaters drs Frl. v. B. erfolgte, während aus letztere selbst gefahndet wird. Im Besitze des Hrn. v. B. der für unbemittelt galt, wurden große Geldsummen sowie eine Anweisung auf ein Guthaben bei der Reichsbank im Betrage von 50.000 v/L gefunden. Auch ein Sohn der Hrn. v. B. dem der Verhaftete
« kürzlich behusS Ankaufs eures Fabriketablissements 23,000 Mk übergeben, scheint in die Angelegenheit verwickelt zu sein.
Aus St. Gallen wird folgender Akt teuflischer Rohheit gemeldet. Zwei Angestellte eines dortigen Geschäfts machten sich verschiedener Unterschlagungen schuldig. Da dar Geschehene sich nicht mehr verbergen ließ, überfielen sie einen armen Lehrling, hängten ihn mit einem Stricke an einem Garderobehalter auf und steckten ihm dann eine iO(-Franken-Banknote in die Tasche, um auf diese W^ise allen V-rdacht auf den Lehrling wälzen zu können. Glücklicher Weise entdeckte der Portier den sterbenden jungen Mann und schleunige Hille konitte denselben wieder dem Leben zu- rückgeben. Tie Thäler sind in Haft.
Vor einigen Wochen fand man bei Esfingen im Kanton Bassiland «in Goldstück auf einem MaulwurfShaujen,, welches der nicht nach Gold lüsterne Jnsekrenjäger jedenfalls zu Tage gefördert hatte. Ein weiteres Nachsuchm brachte dann noch mehrere andere Goldstücke zu Tage, darunter
Napoleon» von 1857. Seither wühlt dort Alt und Jung Tag und Nacht in der Erde nach Goldstücken. Die aufgefundene Summe soll bereits ein Paar Tausend Franken betragen.
Der Mont Cenis-Tunnel soll sich auf der französischen Seite bei Bardanneche senken, so daß die Eisenbahngesellschaft der PariS-Lyon- Mittelmeerbahn einen neuen Eingang in denselben bohren läßt, der etwa einen Kilometer von der jetzigen Ocffaung beginnend in den alten Bau !
münden soll. 900 Meter des neuen Wege» sind bereits gebohrt.
New-Aork, 2. Febr. Bei heftigen Sckinecstürmen und starker Kälte ist die Schifffahrt im hi-sigen Hafen durch Eis gehindert. In Kalifornien dauern die Regengüsse son; wenn die Wasser sich nicht rasch verlaufen, wird die Ernte schwer geschädigt.
Handel und Verkehr
— Langenburg. 30. Jan. In neuester Zeit zeigt sich allgemein die Neigung zu einem Rückgang der Fleischpreise. Da es Heuer auch den ärmeren Leuten nicht an Futter un) Stroh fehlt, so hat man sich. wie es im Fränkischen srüher im Brauch war, wieder mehr auf die Mästung älter-r Kühe geworfen und das P ond kräftiges, gesundes, ftttes Flersch davon wird durchweg für 30 ^ ausg-hauen, wa« dem Absatz der eigentlichen gemästeten Flersch-s großen Eintrag thm, mittleren und ärmeren Leu ten ob er 'ehr ,u Statt en kam. _
Nutzen des Honigs.
Wir entnehmen der von Prof. Reclam herausgegebenen Zeitschrift für öffentliche und private Hygiene »Gesundheit" folgende sehr lesensw.-rthe Empfehlung der Bienenzucht: Man glaube ja nicht, daß die Bienenzucht nur Empfehlung verdiene wegen des Wohlgeschmacks des Honigs, obgleich dieser längst schon sprichwörtlich geworden ist, und jeder Zuckerbäcker und j de Hausfrau es aus Erfahrung weiß, daß als Mittet der Versüssung eines leinen Gebäcks«, eingemachter Früchte, e nes fernen LiqueruS der Honig von nichts überboten, von Nichts ersetzt werben kann. ÄuH der Geldgewinn, welcher durch den Verkauf des WachftS erzielt wild, ist nicht der Grund unserer Empfehlung, obwohl immerhin eme Mehreinnahme für einen Land- wirth auch von rein hygienischen Standtpunkte aus wohl' zu beachten wäre.
Wenn wir der Homgerz-ugung das Wort reden, jo ist es, «eil dadurch ein Lebensmittel gewonnen wird, wie wir kaum ein zweites haben, was j Leichtverdaulichkert, Nährkrast und Wohlgeschmack anbelangt. Wie das s Wasser unmittelbar in die Blutgefässe übergeht und keinen Rückstand hinterläßt, wie reines Oe! in bestimmter Menge vom Darme in Emulsion um- > gewandelt vollstänojg in das Blut ausgenommen und im Körper ausgespeichert wird, — so gehr der Lonig, ohne auch nur die geringste Spur eine» Rückstandes zu dirteriossen, unmüteibar u>. das Blut über, dient in demselben bei seiner chemischen Umgestaltung zur Erwärmung des Körpers und zur Entwicklung lebendiger Kraft und ist somit, wenn er nicht das Leben sür sich allein zu erhalten vermag, einer der ausgezeichnetsten Nährstoffe, die wir kennen. Und der Beweis sür diese Behauptung? Der Beweis liegt darin, daß die Nachkommenschaft der Bienenkönigin, welche ausschließlich mit dem Honig gefüttert wird, im Anfänge und so lange diese Fütterung besteht, zwar einen Mund und einen Darm besitzt, aber keinen Aster. Die Natur ist in ihren Gebilden niemals verschwenderisch; und wie die Thier«, wilche ihr Leben in der Finsterniß verbringen, schließlich der Augen entbehren und diese nur in kleinen Resten übrig haben, so cnrbehrt die Biene in ihrer ersten Lebensform des Afters, weil — — sie ihn nicht nöthig hat, denn das gesamwte Mhrmaterial, welche« sie erhält, gehr vollständig in die Gewebe über, wird vollständig verdaut, und Rückstände gibt es nicht. War wir üli Honig unserem Körper zusügen, das ist unser, und darüber schaltet der Stoffwechsel frei und unbeschränkt. Wenn der Tourist in Tycol und der Schweiz sich durch das mit Honig versehene Frühstück in höherem Grade gekraftigt fühlt, als daheim, so ist dies also keine Einbildung, denn er hat mit jedem Löffel Honig, mit dem er sein Bros bestreicht, mehr kräftigende« Nährmmerial in sein Inneres eingeführt, als daheim mit der besten RiUergulSbutter. Neben den Musteranstallen zur Beschaffung guter Milch, der sogenannten „Kindermilch" sollte man sich daher auch mühen, nach Kräften sür Beschaffung reichlicher Honigerzeugung Sorge zu tragen und dieses wichtige Nährmaterial dem Städter wie dem Landbewohner zuzusühren.
Pferden vor. Julius befand sich in seinem Zimmer, um die zur Reise nöthigen Papiere und Gelder kinzuslecken. Da ließ ein Domestik einen Greis eintrelen, der eine schwere Reiseiasche trug. Es war Georg, der alte Diener der Wttlwe Simoni
»Was wollen Sie?'
„Herr,' sagte der athemlose Georg, »mich sendet Mamsell Helene —"
»Zu welchem Zwecke?'
„Um Herrn Franz Osbeck zu begleiten."
»Unmöglich! Meine Vorkehrungen sind so getroffen, daß es keiner Person mehr bedarf —"
„Lesen Sie! Lesen Sie!' ries Georg mit Thränen in den Augen, und indem seine zitternde Hand ein Papier überreichte.
Der Advokat las die Zeilen, die von der ihm wohlbekannten Hand Helenen's geschrieben waren
„Sie sind ein Freund seines verstorbenen Vaters?" sagte er dann überrascht.
»Der einzige, wahre Freund des seligen Orbeck. und ich werde meine alten Tage ruhig beschließen, wenn es mir vergönnt ist, seinem unglückliche Sohne ein treuer Diener zu sein. Mamsell Helene h«l mir seinen traurigen Zustand geschildert, und glauben Sie mir, Herr Advokat, eS gibt keinen Menschen in der Welt, dessen Nähe heilsamer auf den Kranken wirkt, als die meinige. Ach, ich kann dem Himmel nicht genug dafür danken, daß er diese Nacht zwischen mir und Mamsell Helene eine Ver
ständigung herbeiführte. Da litt es mich nicht länger unter den herzlosen Menschen, dir der leidigen Gelder wegen ein so schändliches Verbrechen begehen. Ich schrieb der Wiilwe einen Brief, schnürte mein Bündel, und bin nun hier. Doch lieber Herr, erlassen Sie mir jetzt jede weitere Erklärung, unterwegs «erde ich Ihnen Alles erzählen Und dann,' fügte er leiser hinzu, „bin ich auch im Stande. Ihnen Aufklärungen über den verstorbenen Buchhalter zu geben, die dem armen Franz wohl noch einmal nützen können."
Julius trug kein Bedenken, die Dienste des Greise« anzunehmen, zumal da er sich erinnerte, von Franz gehört zu haben, daß er es war, der f ihm in der Ballnacht eme Unterredung mit der Witlwe vermittelte; er hielt e» selbst für einen glücklichen Zufall, dem Geisteskranken euren befreundeten Diener beigeben zu können. Und außerdem ging ihm ja di« Empfehlung der vorsichtigen Helene voran, die dringend bat, den alten Georg nicht abzuweisen. Während die Kofftr auf den Wagen gebracht wurden, führte Julius seinem Freunde den neuen Diener zu. Franz erkannte ihn nicht, obgleich man ihm den Namen Georg nannte. Willenlos und ruhig wie ein Kind ließ er sich zu dem Wagen führen, der, nachdem '
der Advokat und Georg ihre Plätze eingenommen, im raschen Trabe die Residenz verließ. t
(Fortsetzung folgt.)
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