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Beide Fuhrwerke gingen in Trümmer und Prof. Reuleaux wurde in weitem Bogen in die Straße geschleudert. Er zerbrach sich 2 Rippen und fiel sich da» Schlüsselbein aus. Trotz dieser argen Verletzungen scheint der Zustand des Verunglückten kein Besorgnis erregender zu sein In einem Brief an seine Familie gibt R. der Hoffnung Ausdruck, in etwa 3 Wochen wiederhergestellt zu sein.
Brandfälle.
— Backnang. 23 Jan. In dem eine starke Stunde von hier entfernten Orte Mittelbrüden brach gestern Abend 4 Uhr Feuer aus, wodurch «ine größere Scheune gänzlich niederbrannte »
Handel und Verkehr
— Rottweil, 22. Jan. Keinen — Mk,, Weizen — Mk., Roggen — Mb. Gerste — Mk. Dinkel 7 Mk. 63 Pf.. Haber 6 Mk. 4 Pf.
— Ulm, 21. Jan. Gestern sind vom hies. Schöffengericht 2 Bauern, welche auf hiesige Schianne Haber zu Verkauf gebracht hatten, zu 10 und 12 Togen Gesängniß und Tragung der Kosten verurtheilt worden, weil dis Frucht ihrer zum Verkauf gestellten Säcke nicht in gleicher Qualität wie diejenige des Mustersackes war.
— Ulm, 22. Jan. Mittelpreife pr. Zollztr. Kernen 10 Mk. 51 Pf., Weizen 11 Mk. 2 Pf., Roggen 10 Mk. 32 Pf.. Gerste 8 Mk. 35 Pf.. Haber 6 Mk. 42 Pf.
— Münsingen, 21. Jan. Fruchtpreise. Dinkel Mk. 7. 20, Mk 7. 25, Mk. 7 20; Hader Mk. 6. SO. Mk. 6. —. Mk. 5. 60; Gerste Mk. 7. 75; Roggen Mk. 8. 30. Mk. 8. 25. Mk. 8. 20
— Metz, 23. Jan. Die lothringische» Gerichte haben dieser Tage wieder einen Weinhändler, der Noturwein mit Kunstwein gemischt hatte, ohne hievon den Käufer in Kenntniß zu setzen, zu einer Geldstrafe von 500 und einer primären Gefängnißstrafe von 4 Wochen verurtheilt. Eine Reche von ähnlichen Fällen ist in den letzten Wochen vorgekommen, und sie werden hoffentlich dazu beitragen, daß der in Folge der großartigsten Fälschungen in Mißkredit gerathene Weuchandel in Lothringen nach und nach wieder in bessere Bahnen emlenken wird.
— Stuttgart. 8. Jan. (Bericht des allgemeinen deutschen Versicherungs-Vereins Stuttgart), Unfall-, Invalidität--, Kranken-, Versorgungs-, Sterbekasss. Im Monat Dezember 1830 wurden 112 Schadenfälle angemeldet, LZ äußerliche Verletzungen, 20 innerliche Erkrankungen. Von den Unfällen hatten 2 den sofortigen Tod und 14 gänzliche oder theitweise Jnvatiditäl der Verletzten zur Folge. Vom 1. Jan. bis 31. Dez. r830 wurden im Ganzen 1434 Schadenfälle, 1090 äußere Verletzungen, 344 innere Erkrankungen arigemeldet. Von den elfteren hatten 19 den sofortigen Tod, 135 gänzliche oder rheilweise Invalidität zur Folge. — Alle vor dem 1. Nov. 1880 gemeldeten Schäden inci. der Todes- und Jnvaliditätssälle sind bis auf 16 noch nicht genesener Personen regulirt. Von den Mitgliedern der Sterbekasse starben im vorigen Monat 19, während des verflossenen Jahres 157. — Neu ausgenommen in den Verein wurden im Dezember 1815 Personen, im verflossenen Jahre 1880 aber insgesamml 24,-91 Versicherte.
Vom Theater.
Calw, 26. Jan. „Sodom und Gomorrha" heißt das Lustspiel. welches sich Frl. Kottaun zu ihrem Benefiz gewählt hat. Es war hier schon einmal aus das Nepsrtoir gesetzt, konnte aber wegen Unpäßlichkeit der Frau Direktor Sternwaldt damals nicht gegeben werden. Um so mehr weiden sich die Theaterfreunde jetzt freuen, dieser vorzügliche Lustspiel, welches mit „Krieg im Frieden" den, gleichen Verfasser hat, doch noch in dieser Saison kennen zu lernen. Frl. Kottaun war hier in ihren naiv munteren Rollen ein sehr gern gesehenes Mitglied und dürfen I wir hoffen. auch in Sodom und Gomorrha gewiß wieder so ein liebens- I würdiges Backftschchen zu finden, wie sie uns von Frl. Kottaun in! Dr. Klaus rc. so prächtig präsentirt wurden. — Da die Saison nun > rasch ihrem Ende naht, und nur ganz wenige Vorstellungen noch stattfinden !
werden, so dürfte es sich überhaupt noch lohnen, da« Theater recht fleißig zu besuchen, denn wer weiß, wie lange wir wieder ein gutes Theater entbehren müssen Frl. Kottaun aber wünschen wir zu ihrem Benefiz, wie sie e« als fleißige«, sehr beliebtes Mitglied mit vollem Recht verdient, ein ausverkaufte« Haus
Aus dem Gewerbeverein.
Calw, 25. Jan. In der gestrigen General-Versammlung de« Ge- werbeoeceins. die bedauerlicherweise nur mäßig besucht war. erstattete der Vorstand Hr. Ramsperger zunächst Bericht über die Vorbereitungen zur Wahl oec Handels- und Gswerbekammer. Wir erfahren daraus, daß an Sonntag, den 16. Januar in Calw eine Versammlung von Dele- girten der zu dem Handelskammerbezirk gehörenden Gewerbevereine den Wahlvorschlag beriech, der den Wahlberechtigten zugestellt worden ist und ohne Zweifel auch das Resultat der Wahl sein wird. Dis Verhandlungen darüber mögen ziemlich lebhaft gewesen sein, da Neuenbürg und Freudenstadl sich um den Vorrang stritten, 2 Mitglieder in die Kammer senden zu dürfen und Neuenbürg ausserdem anstatt de» sonst empfohlenen Hrn. Komme re tl dessen Aflociö, Herrn Ler ch. auf den Vorschlag gesetzt wissen wollte, jedoch überstimmt wurde. Gehl der Vorschlag durch, so stellt zur Kammer Freudenstadt 1, Nagold 1, Herrenberg 1, Neuenbürg 2 und Calw 4 Mitglieder.
Sodann theilt der Herr Vorstand mit, daß am nächsten Freilag Hr. Prof. G. Jäger von Stuttgart einen Vortrag über „Normalbekleidung" halten wird und beschließt die Versammlung, die Hälfte der Kosten auf die Vcreinskaffe zu übernehmen.
Vom Gemeinderath ist ferner eine Zuschrift eingelaufen, wonach die Ceutralstelle für Handel und Gewerbe und die Commission für die gewerblichen Fortbildungsschulen sich sehr für das Lehrlingsprüfung»wesen interessier. zu den Kosten bei einer jährlichen Prüfung 18 bei zwei Prüfungen 36 ^ beitragen und für die Schaffung eines gleichmäßigen Diplom- besorgt fein will Auch der Gemeinderalh ist zu einigen Opfern bereit. Damit ist dis Nochwendigkeit beseitigt, ein eigenes Diplom fertigen zu lassen, wozu bereits ein sehr praktischer Entwurf von Hrn. Fabrikant Baumann vorlag. Daß der Hr. Vorstand diese Gelegenheit sich nicht entgehen ließ, um mit einem Oetvruin ceasoo die Mitglieder des Gewerbevereins dringlich einzuladen, dem Unterricht in der Fortbildungsschule hie und da anzu- wohnen und de« Eifer der Schüler dadurch ein wenig zu Hilfe zu kommen, soll Denjenigen, welche der Versammlung nicht beiwohnten, nicht verschwiegen bleiben.
Daß der Direktor der Handelsschule, Hr. Spührer. sich zu einem unentgeldlichen Mündigen Vortrags über Wechselrecht und Conto Corrent für die LerelnsmikgUeder erbot» wurde sehr beifällig ausgenommen und wird dieser Vartrag ohne Zweifel vielseitige Theilnahme finden.
Dem umfassenden Rechenschaftsberichte des Hrn. Vorstands über die Thäligkeit des Ausschusses im letzten Jahre entnehmen wir die erfreuliche Thatsache. daß die Mitgliederzahl auf 131 angewachsen ist und daß im Jahr 1880 11 Lehrlinge geprüft worden sind, 2 Metzger. 1 Schuhmacher.
1 Schneider, 1 Schlosser, 4 Gärtner, 1 Kaufmann und 1 Sattler. Endlich ist noch erwähnenswerlh, daß der Gewerbeverein in Verbindung mit dem landw. Vereine eine Eingabe an den Gemeinderalh gerichtet hat, worin um Ergänzung der Mackivorfchriften dahin gsbeien wird, daß künftig auch Eier, Kraut und Obst, also Nahrungsmittel, bei denen die Qualität der einzelnen Stücke häufig ausserordentlich verschieden ist, nur nach dem Gewicht sollen verkauft werden dürfen. Aus dem Berichte des Hrn. Kassiers Fr. Klinge r geht endlich hervor, daß incl eines Guthaben» bei der Spar- und Vorschubbank von 390 da- Vermögen des Vereins in ca. 1070 besteht.
Bei der zum Schluß vorgenommenen Neuwahl wurde Hr. Ramsperger verdientermaßen durch Acclamation wieder zum Vorstand gewählt und wurden an Stelle der auttrrtenden Herren Baumann. Bub, Klinger, G Schlatterer und Wöhrle in den Ausschuß berufen die Herren Horlach er, Zöppritz, Kraushaar, C. Bozenhardt jr. und Schweitzer.
Franz einen Eindruck ausübte, so ist dies erklärlich, denn Helene ist eine reizende Erscheinung."
Der Advokat verabschiedete sich von der Commerzienräthin. Robert begleitete ihn bis in dar Vorzimmer.
„Mein Herr," sagte er. „Sie leisten uns einen großen Dienst, wenn Sie den Gefangenen der Verurtheilung entziehen. Die Familie Simoni ist erbötig. nicht nur die Unterhaltungskosten im Irrenhaus« zu tragen, sie wird auch dem wackern Bertheidiger jede Summe zahlen-"
„Ich erlaube mir später auf diesen Punkt zurückzukommen," unterbrach ihn Julius. „Sobald die Arbeit gethan. stelle ich meine Rechnung auf"
„Betrachten Sie mich als Ihren Clienten!" rief Robert dem Scheidenden nach. Dann ging er mit heiterm Antlitze in das Zimmer zurück. „Mutter," sagte er, „auf eine bessere Art hätten wir uns mit dem gefährlichen Franz nicht adsinden können. Von einem Menschen, der für das Tollhaus reis ist, lassen sich derartige Geldansprüche, wie sie der Vetter erhebt, erwarten; den Verurtbeilten aber würde man beklagen und un» beargwöhnen und verdammen. Daß ich vor Gericht erscheine, um die Geistesverwirrung Franzen's zu beweisen, wird man für eine rettende Thal, und nicht für eine Handlung der Eigennützigkeit halten. Sn der Seile seine» VerthetdigerS stehe ich für und nicht gegen ihn!"
„Ich wünsche dem Advokaten Glück l" sagte lächelnd die Wittwe.
Robert führte seine Mutter in den Speisesaal, wo Helene ihrer wartete. Unter heitern Gesprächen, an denen" auch mehr als sonst die reizende Gesellschafterin Theil nahm, saßen die drei Personen eine Stunde bei Tische. Denselben Abend theilte die Wittwe ihre« Sohne mit, daß
nur Geheimniß
sich Helene entschlossm habe, für immer in ihrer Familie zu bleiben.
„Mutter," sagte Roden mit glühenden Blicken, „Sie geben Helenen, und ich gebe Ihnen dafür — dar verhängnißvvlle meines Vaters zurück."
„Gut, Robert, ich holte Dich beim Worte!"
„Wann soll meine Verladung öffentlich gefeiert werden?"
„An demselben Tage, der den gefährlichen Erben in da« Zrrenhau» bringt!"
Beide reichten sich die Hand, um den Bund zu bekräftigen, den Habsucht und Liebe geschloffen halten.
Einen Monat später. Morgen« gegen neun Uhr, hielt eine glänzende Equipage vor dem Hause der Wittwe. Drei Personen stiegen ein: e» waren der Advokat Julius Petri, Helene und Robert Simoni. Der alte Georg schloß den Schlag des Wagen«, dann ging er die Stufen der Treppe wieder hinauf, indem er murmelte:
„Wenn die Nichtswürdigkeit dieser Menschen gelingt, gibt es weder im Himmel noch auf der Erde eine Gerechtigkeit! Es wäre dem armen Franz besser, daß er auf dem kürzesten Wege zu seinem Vater gelangte. Ich will so lange warten, bi« das Loos des Unglücklichen entschieden ist — dann aber werde ich dem habgierigen Weibe meine Meinung sagen und das Haus de« Verbrechen« verlassen. Großer Gott, was für Unglück hat der leidige Mammon schon angerichtell"
(Fortsetzung folgt.)