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und mit Besuchen belästigte, eine« schönen Tage« den ersten Morgentrain zur sckleunigen Abreise zu benützen.
Brandfalle.
— Böblingen. 19. Jan. Heute Abend vor 10 Uhr ertönten di« Feuersignale, e« brannte in dem zwei Stunden entfernten Ort W. i. Schönbuch. Der Brand brach bei Seifensieder Müller aus, dessen Wohnhaus sammt Scheuer und Seifensiederei gänzlich abbrannte; es wird Brandstiftung vermuthet. da ebenfalls heute und zwar Morgens 1 Uhr Haus und Scheuer de« I. Stäbjler abgebrannt ist. Die Beiden sind schlecht versichert.
— Maulbronn, 20. Jan. Gestern Abend brannte es schon wieder in Lomersheim, wo das Feuer ein Wohnhaus und zwei Scheuern ganz zerstörte, und ein Wohnhaus bedeutend beschädigte. Zwei der Brandstiftung Verdächtige sind verhaftet worden.
— Oberhornstolz, OA. Waldsee, 18. Jan. Heute Mittag brach in einem Stadel de« Gutsbesitzer« Anton Müller Feuer aus, welcher auch total abbrannte und sich dem Wohn- und Oekonomiegebäude des Bauern Josef Anton Dorn er wittheilte, welches ebenfalls in ganz kurzer Zeit ein Raub der Flammen wurde. Während das Haus des Dorner schon ganz in Flammen stand, wollte dieser noch seine Werthsachen retten und eilte in dar brennende Haus hinein, wurde aber von den Flammen erfaßt und ist leider mit verbrannt. Dis übrigen Gebäulichkeiten des Gulsbe- -sttzers Müller wurden gerettet. Ueber die Entstehungsursache ist noch Nichts bekannt.
— Friedrichshafen. 19. Jan. Vergangene Nacht brannte von dem Anwesen des türkischen Bades das unmittelbar am See gelegene Badhaus vollständig ab. Bei der ziemlichen Kälte war das Löschen erschwert und mußte auf die beiden nächstgelegenen Häuser beschränkt werden, welch letztere keine Beschädiaung erlitte n haben.
«Handel und Verkehr
— Stuttgart, 18. Jan. Während am Montag Nachts die Wiener Post ausblieb, traf gestern Mittag auch die Pariser Post nicht ein. Die Züge sollen in Folge großen Schneefalls den Anschluß an die deutschen Züge aus den Grenzstationen nicht erreicht haben.
— Die Heilbronn er Kettenschleppschifffahrt soll im abgelaufenen Jahre ein Mehrerträgniß gegenüber dem vorangegangenen Jahre von ca. 60 000 -4L geliefert haben. Die hieraus resultirende Dividende mit ca. 6 Proz. dürfte aber nicht voll, sondern wahrscheinlich Ve Proz. niederer zur Auszahlung gelangen, während das restirende Vs Proz. zu Reparaturen der Schiffe rc. verwendet werden dürfte. Die Direktion soll ferner die Absicht haben, auf die mit 60 Proz. bis jetzt eiabezahlten Actien weitere 10 Proz. einzufordern, was die Mittel zur Erbauung eines sechsten Schiffes abgeben würde.
— Giengen a. B., 14. Jan. Die Pferdeschlächterei in unserer Nachbargemeinde Burgberg weist im abgelaufenen Jahre eine beträchtliche Zahl geschlachteter Pferde auf, nämlich 89 Stücke, welche ungefähr 500 Ztr. Fleisch lieferten. ^ davon werden wohl in hiesiger Stadt konsumirt worden sein. Von 10 Pferden mußte das Fleisch der schlechten Qualität halber als Futter für Hunde verwendet werden. Die übrigen Thiere lieferten HUtetz Fleisch.
— Metz, 18. Jan. Es scheint kaum glaublich, welche Mengen Kunst- weine hier, mitten im Weinlande, zur Konsumtion gelangen. Laut Ausweis sind aus Lahr, Landau, Mannheim und anderen Weinfabrikstädten in
der Zeit vom 22. November bi« 3. Januar hier nicht weniger wie 70,443 Liter fabrizirter Weine zur Verzollung gelangt.
Verfälschung des Olivenöls in Italien. In der letzten Zeit scheint dieselbe, wie die „B.- u. H.-Ztg." schreibt, in großartigem Maßstabe in Italien betrieben zu werden, wozu vornehmlich da« Oel au« Baumwoll- samen, welche« in vorzüglicher Qualität in Amerika herzustellen gelungen ist. Verwendung findet. Im Jahre 1879 wurde der größte Theil der ge- sammten Produktion Amerikas an Baumwollsamen-Oel, 24 Mill. Liter, nach Italien exportirt. In den Südstaaten bestehen mehr als 40 Oelmühlen und Raffinerien Etwas mehr als 8 Millionen M.-Centner Baumwollsamen werden in denselben zur Oelgewinnung verwendet. Man rechnet auf je 10 M.-Ctr. Samen 150 Liker Oel und 400 Kg. Baumwollsamen-Kuchen, wel4e in neuest er Zeit als beliebtes Mastfutter Verwerthung finden
Eine ernste Mahnung.
Mitunter schleppt man sich Tage-, Wochen-, ja Monate lang mit einem Husten und Schnupfen oder mit Heiserkeit herum und erträgt geduldig alle die vielen Qualen und Unzuträgiichkeiten in dem Glauben, daß die vielfach dagegen empfohlenen Mittel (Syrupe, Pastillen, Bonbons, Tbees rc.) doch nichts helfen und dieses Unwohlsein von selbst wieder verschwinden wird, während man diesen zumeist unerträglichen Krankheilszustand überraschend leicht und schnell und ohne nennenswerthe Ausgabe beseitigen kann. — Nach den neuerdings gemachten wissenschaftlichen Erfahrungen ist ein solcher katarrhalischer Zustand, der nur auf eine Entzündung der Schleimhäute der Luftwege zurückgc- führt werden muß, binnen wenigen Stunden durch ein geeignetes antiphlogistisches Mittet vollständig zu beseitigen, was auch bei den angestellten praktischen Versuchen vollkommen gelang. Verschiedene Aerzie u. a. vr. msä. Wittlinger in Frankfurt a. M., Stabsarzt a. D., vr. msä. Schmidt in Ahrweiler empfehlen die vr. E. Voß'schen Katarrbpillen, welche von dem Aposhrker vr. Ew. Boß, Adler-Apotheke zu Frankfuit a. M. im Großen hergestcllt, und in den Apotheken pro Dose 75 L erhältlich sind; in Calw in den beiden Apotheken.
Diese Katarrhpillen verdienen besonder- zur gegenwärtigen Husten- und Schnupfenzeit die allgemeinste Beachtung und dürften zu einem Versuche wohl anregen.-Ucber-
dieS sei noch Hervorzehoben, daß die vr. E. Voß'schen Katarrhpillen in Blechdosen, mit gesetzlicher Schutzmarke und mit einem zicgelrothen Verbandstreifen mit dem Facsimile des vr. E. Boß versehen, einzig nur in den Apotheken abgegeben werden und vollkommen unschL dlich sind — _
— Calw, 22. Jan. Herr Direktor St einmal dl, welcher uns im Lause dieser Winters so manchen genußreichen Äbend bereitete und uns mit den neuesten Erzeugnissen unserer modernen Dichter bekannt machte, hat für seine Beneft,Vorstellung am nächsten Mittwoch ein Stück gewählt, da« in diesem Winter die Runde über alle besseren Bühnen machte, sich überall des größten Beifalls und der günstigste» Aufnahme zu erfreuen hatte und dessen Aufführung auch hier gewiß mit großer Spannung entgegen gesehen wird, nemlich „Krieg im Frieden" von Moser-Schönthan. Dieses Lustspiel ist so vorzüglich, daß es allein am k. Hofthealer in München in dieser Saison ca. 20mal bei stet« ausverkaustem Hause zur Aufführung kam und auch am k. Hofthealer in Stu'tgart ein stehendes Repertoirstück bildet. In Herrn Sternwaldt haben wir einen ebenso tüchtigen Direktor wie vortrefflichen Schauspieler kennen gelernt, der besonders in der Darstellung von Militärpersonen eine große Bravour besitzt und so wird auch dieser .Krieg im Frieden" gewiß wieder eine Vorstellung werden, die sich den besten dieser Saison würdig zur Seite stellen darf. — Um das Stück recht gut zur Aufführung bringen zu können, hat Herr Direktor Sternwaldt sogar das Opfer gebracht und einen Gast aus Stuttgart engagirt. so daß diese Vorstellung ein noch größere« Interesse gewinnt und gewiß eine Anziehungskraft ausüben wird, wie selten eine zuvor.
Amtliche Dekanntmachungen.
K. Amtsgericht Calw.
Diebstahlsanzeigr.
In der Nacht vom 20/21. d. Mts. wurde zu Teinach in das Rathszim- vier und das Postbureau eingebrochen.
In ersterem Lokal wurden nur vier Schlüssel, in letzterem ein kaffeebrauner Rock mit Seitentaschen und eine Controluhr entwendet. Letztere ist eine neusilberne Spindeluhr mit stählernen Minutenzeigern. Am Kopf des Birgels und am Innern des Staubdeckels befindet sich je die Nummer 74, rnn letzteren Orte außerdem das Wappen der König!, württ. Postdirektion, kenntlich ist die Uhr ferner daran, daß sich an dem Staubdcckel und dem Gehäuse je ein kleiner Ring zum Durchziehen der mit dem Controlsiegel zu versehenden Schnur befindet.
Dies wird zu bekannten Zwecken . veröffentlicht.
Den 21. Januar 1881. stv. Amtsrichter _ Deckinger.
Crgänzungswahl
des
Bürgerausschuffes.
Aus dem Bürgerausschuß treten aus die im Jahre 1879 Gewählten:
1) Schmid, Carl, Kaufmann.
2) Scheuerle, Rudolf, Stricker.
3) Schn ausser, Carl. Konditor.
4) Stroh, Louis, Kaufmann.
5) Wöhrle, Friedrich, Fabrikant.
6) Kugele, Daniel, Metzger.
st) Schumacher, Gottlob, Restaurateur.
8) Kappler, Carl, Rothgerber.
Es sind daher auss Neue auf die Jahre 1881/83 acht Mitglieder zu wählen.
Die ältere Hälfte des BürgerauS- schufses besteht aus folgenden Mitgliedern :
1) Würz. Carl Friedrich, Tuch- sabrikant, Obmann.
2) Deyle. Christian, Kaufmann.
3) Din gl er, Ludwig Friedrich. Stricker.
4) Keller, Christian Jakob, Stricker.
5) Nasch old. Gottlob. Roth- gerber,
6) Störr, Gottlob, Bäcker.
7) Köhler, Friedrich, jr. Seifensieder.
Die austretenden Mitglieder sind diesmal nicht wieder wählbar.
Für die Wahlhandlung ist Donnerstag, der lO.Febr. 1881. bestimmt. An diesem Tage
Vormittag» von 9—12 Uhr,
Nachmittag« von 2—5 Uhr, find die Wahlzettel auf da« RathhauS zu bringen. wo jeder Wähler seinen Zettel in die Urne legt. Auf dem Zettel müssen die Gewählten mit Vor- undZunamen genau angegeben «erden.
Die Wählerliste ist aus dem Rathhaus zur EinsiLt aufgelegt, Einsprachen gegen dieselbe können bis zum Montag, den 7. Febr. 1881, Abends 6 Uhr,
bei dem Gemeinderath vorgebracht werden.
Dis Versäumniß dieser Frist zieht für den in die Wählerliste nicht Aufgenommenen den Verlust des Stimmrechts für die gegenwärtige Wahlhandlung nach sich, sofern nicht ein offenbares Versehen stattgefunden hat.
Die Wähler werden ermahnt, sich an der Wahl rechtzeitig zu betheiligen.
Am 24, Januar 1881.
Stadtschultheißenamt.
S ch u l d t.
Revier Simmersseld.
Stamm-, Stangen-
und
Brennholzverkäufe
1) am Freitag, den 28. Jan., im grünen Baum in Ettmannswei- ler aus dem Staatswald
Hornberg bei Hornberg:
Vormittags 9 Uhr:
20 Gerüststangen, 850 Hopfenstangen, 3Rm. buchene Prügel, 98 Rm. Nadelholzscheiter, ivO
Rm. dto Prügel und Anbruchholz , 28 Rm. Nadelholzreis- prügelund unaufbereitetesReisig.
Vormittags 11 Uhr:
1 Buche mit 0,16 Fm. 73 Stück Nadelholz, Lang- und Sägholz mtt 29 Fm.
2) AmSamstag. den 29. Jan., in der Krone in Gompelscheuer au« dem Staatswald Spielberg:
Vormittags 10 Uhr:
5 G-rüststangen, 690 Hopfenstangen , 20.935 Floßwieüen,
5 Rm. buchene Pcüzel. 11 Rm. birkene Prügel und Anbruchholz. 6 t Rm. Nadelholzscheiter, 214 Rm. dto. Prügel und Anbruchholz.
Nachmittags 12 Uhr:
1 Eiche mit 0,24 Fm., 1 Buche mit 0,06 F«. und 43 Forchen mit 59 Fm. i
Calw.
Verkauf
einer Nothgerberei, eines Wohnhauses und eines Ackers.
Au« der Konkursmasse der Rothgerber Gottlob und Wilhelm Ras ch old von hier, bringe ich die
vorhandenen in der Bischofsstraße ge-