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als Gesell- ktlichkeit; e» chältniß er- gfalt dafür llutter eiser- daß sie in ihr zu ver- zehn Tagen ium des ge» ich erschien, enn er mit >ben.

Richtung zu gewinnen fachen. Die Interpellanten danken dem Herrn Minister für diese befriedigende Antwort.

Stuttgart, 14. Jan. (23. Sitzung der Kammer der Abgeordneten.) EtatS-Be- rathung. Post- und Tel cgr aphe nv er walt ung. Ueberschuß 1,300,000 °4i. Durch den Aufschlag von 1 L aus die gestempelten BnescouvertS ergibt sich eine MindcrauS- äabc von 30.000 Eine Mehreinnahme soll erzielt werden durch die Erhitzung ver­schiedener Gebühren und durch die Aushebung der P ort vsreihei t, wodurch M,000 -4L netto eingebracht werden. Eine längere Debatte entsteht über die Entschädig­ung derjenigen Anstalten, welche bisher Porlofreiheit genossen haben und soll über diesen Punkt die Komm, wiederholt Bericht erstatten. Im Uedrigen werden die Anträge der Komm, auf Genehmigung der Vorlage angenommen. Sodann beantwortete der Mini­sterpräsident v. M ittna chr noch eiste Anfrage des Abg. Lenz über die Absichten der K. Reg. bezüglich der Errichtung einer telephonischen Verbindung und Eentralstativn in Stuttgart dahin, die Regierung, deren Reservatrecht diese Einrichtung sei, sei zur Her­stellung derselben bereit, es haben sich jedoch aus ergangene Aufforderung erst 8 Abonnen­ten gemeldet, während es mindestens 36 sein müßten. Die Anlagekosten würden für den Staat 20-25,000 «L betragen.

Taftesordnung

des K. Amtsgerichts Calw in den öffentlichen Verhandlungen

l. am Donnerstag, den 20. Januar 1881, Vormittags 9 Uhr:

Rechtssache zwischen

1) Gustav Schütz, Kaujmaun in Wcitderstadt, Kl. und Christian Kirchherr in Sim- mozheim, Brkl. Waarenfordcrung betr.

2) Ernst Schwitzgäbete z. Bleiche in Hirsau, Kl. und Johanne« Renlschler, Straßen­wärter in Ollenbrdnn, Bekl. Forderung für Verzehrtes betr.

3) Jakob Talmon-Gros, Bauer in Neuhengstett, Kt. und Ludwig Ahasse, Bauer daselbst Bekl. Kausschilling betr.

4) Jakob Jourdan, Mchlhändter in Neuhengstett. Kl. und Friedrich Rathselder, Ghpser in Simmozheim. Bekl. Verschiedene Forderungen betr.

Beschlußverkünbigung in der Rechtssache zwischen:

5) Ulrich Hellmann, Hopfenhändler in Nürnberg, Kl. und Lorenz Kikchner, Ziegler in Simmozheim. Bekl. Schadensersatz betr.

6) Der Gemeinde Simmozheim, Klm. und Christian Gäckle, Schäfer in Simmozheim, Bekl. Pachtschilling betr.

II. am Freitag, den 21. Jan. 1881, Vormittags 9 Uhr:

1) UrthcilSverküildigung in der Rechtssache zwischen Anna Maria Fenchel, led. von Allburg und Gen., KI. und Jakob Friedrich Volz, Schreiner von da, Bekl. An­sprüche aus unehelicher Schwängerung betr.

2) Eidesabnahme in der Rechtssache zwischen Gottlob Schuhmacher, Restaurateur in Calw, Kl. und I. C. Grüninger, Fabrikant in Hirsau, Bekl. Forderung aus einem Versprechen betr.

Rechtssache zwischen

3) Wilhelm Saut.'cr, Ghpser in Schafhauscn, Kl. und Jakob Furthmüllcr, Zimmer­mann in Gechingen, Bekl. Arbeitsverdienst betr.

4) Jsak Kahn, Handelsmann in Baisinzen, Kl. und Karl Gcngenbach, Fuhrmann in L-.ebenzell, Bekl. Forderung aus Kauf betr.

5) Friedrich Walz, Ghpser in Holzbronn, K!. und den Erben des f- Johannes Niet­hammer in Holzbronn, Bekl. Rechnungsablegung betr.

6) Moritz Hirsch, Weinhaudlung in Stuttgart, Kl. und Jakob Holzäpfel, Adlerwirth in Slanimhcim, Bekl. Waareiisorderung tetr.

Tages Dteuigkeiten.

Stuttgart, 17, Jan, Im Druck erschienen ist der von Bosch er erstattete Bericht über die im Finanzgesetz vorgeschlagene Ausgabe von Schatzanweisungen. Zum Berichterstatter über die Malzsteuererhöhung ist Beutler ernannt, welcher beabsichtigen soll, statt der vorgeschlagenen 40proz. eine 20 proz. Erhöhung zu beantragen. Jndrß hätte dieser Vor­schlag noch die Finanzkommission zu passiren, ehe er an das Plenum ge­langt, Die Berichterstattung über das Sportelgesetz ist an die ver­schiedenen Mitglieder der biezu eigen« niedergesetzten Kommission verlheilt.

Stuttgart, 17. Jan. Dieser Tage fing sich in einer Dohle auf dem zur Villa Clason gehörigen Anwesen ein Fuchs mit einem seiner Hinterbeine in einer Falle, befreite sich aber dadurch, daß er das Bein selbst sich abbiß. Er sollte jedoch nicht lange seiner Freiheit sich erfreuen; denn bald darauf durch Hunger getrieben, kehrte er nach derselben Dohle zurück und wurde abermals gefangen und diesmal von den dazu kommenden Leuten tvdtgeschlagen,

Am Samstag Abend gegen 7 Uhr verunglückte hier in der Dorotheen­straße eine Frau auf eigenthümliche Weise. In der Nähe der Gemüse­halle mußte sie, um einem Wagen ausziiweichen. auf das Trottoir. In dem Augenblick, in welchem sie da? Trottoir betrat, kam auf demselbendaherschleifend ein junger Herr aus sie angerannt; dieser hielt einen scharfen, spitzigen Stock unter dem Arme eingeklemmt und riß ihr damit eine fingerlange, bis auf's Stirnbein dringende Lappenwunde Uder beide Augen. Dis Frau stürzte ohnmächtig zusammen und verlor sehr viel Blut aus der Wunde, Der junge Herr verschwand mit seinen zwei jungen Begleitern so schnell, wie er gekommen, und die Frau wurde, nachdem beim Blutstillen am benach­barten Brunnen ihr Bewußtsein wiedergekehrt, zum Arzt gebracht und die tiefe Wunde mit mehreren Näthen geschloffen.

Sulz a, N,, 15. Jan Als gestern Abend um 8^4 Uhr der von Rottweil herkommende letzte Zug in Horb eintraf, vermißte man einen Wrgenwärter. In der Annahme, daß er unterwegs von dem Wagen heruntergefallen sein könnte, wurde dem Personal des eben abfahrenden Rottweiler Zugs empfohlen, nach dem Vermißten zu fahnden. Wirklich entdeckte auch der Lokomotivführer zwischen Fischingen und Sulz a. N. mitten auf der Fahrbahn einen Leichnam, welcher, nachdem der Zug zum Stehen gebracht war, als derjenige des vermißten Wagenwärters erkannt und sofort in dos nahe gelegene Bahnwärterhau» gebracht wurde. Außer einem abgefahrenen Fuß entdeckte man im Augenblick keine Verletzungen, Man weiß auch nicht, ob der Unglückliche in Folge eines Schlagansolls oder durch einen Mißtritt vom Wagen herabgefallen ist.

In Buchloe fanden sich vor einigen Tagen Drohbriefe an der Kirchenthüre angehestet, in welchen dem Bürgermeister und der Gendarmerie angezeigl wird, daß Buchloe beim nächsten starken Wind an vier Ecken angezündet werde, wenn nicht die wegen Ermordung eines Hoizhändlerr inhastirten Personen freigelaffen würden.

Aus Baden 15. Jan. Ter Generaldirektor der badischen Bahnen Herr Eisenlohr hat vor einigen Tagen durch Einbrechen auf dem Eise de» Altrhein« in wirklicher Lebensgefahr geschwebt. Zu dieser Unannehm­

lichkeit erfährt er nun noch die weitere, daß sein Unfall in allen Zeitungew besprochen wird.

Manchester, 15. Jan. Gestern Abend fand zu Salford eine Dyna- mil-Explosion in einem an das Waffendepot der Kaserne anstoßenden Schuppen statt; der Schuppen wurde zerstört; der sonstige Schaden ist ge­ring. Die Explosion ist anscheinend fenischen Ursprung«.

Brandfälle.

G mün d. 16. Jan. Vom Freitag auf Samstag Abend gegen 8 Uhr kam in dem Doppelhause des Schmied« Börsch und des Goldarbeiters R. Sturm Feuer aus, welches beide Wohnungen, beide Scheunen und Stallungen in Asche legte. Die EntstebunqSursacke ist bis jetzt unbekannt .

Handel und Verkehr.

Die Genossenschaft der Spar- und Vorschußdank in Kir ch h e im u, T.»

die bekanntlich in eine ähnliche Defizitrkalamität gerochen sind, wie die Cannstatter, wurden der dortigen Zeitung zufolge dieser Tage durch die Mittheilung angenehm überrascht, daß sich ein Ueberschuß von 2000 «4L herausgestellt habe und nicht nur nichts weiter einzuzahlen sei, sondern jedem noch 78 c4L zv.rückrrstaltet werde. So gut ists den Csnnstattern nicht geworden __

Ealw, 19. Jan, Nächsten Freitag hat ein sehr verdienstvolles Mit­

glied unsere« Theaters, welches sich der allgemeinen Gunst des Publikums erfreut, seine Benefizvorstellung. Es ist dies Herr Donner, der uner­müdliche, von Jung und Alt gekannte Charakterspieler unserer Bühne. Ihn wird gewiß ein ganz besonders besetztes Haus an seinem Benestzabend er­freuen , als er dem Geschmack des Publikums, etwas Heitere« auf der Bühne zu sehen, durch die Wahl des Stückes in vollstem Sinne nachge­kommen ist.Der sanfte Heinrich" ist der Titel der gewählten Posse; er ist ein solch liebenswürdig heiterer Kamerad, dieser sanfte Heinrich, und das Stück bietet so viel Stoff zur Erheiterung, daß sich das Publikum in einer Weise unterhalten wird, wie noch selten im Theater. Wir sind deßhalb fest überzeugt. Herrn Donner's Benefiz dem Verdienste würdig besetzt zu sehen und machen die Theaterfreunde aus diese Vorstell­ung ganz besonders aufmer ksam. __

LandwirthfchaftticheS.

Eine neue, absonderliche Art des Ka r to f fe l b au e s hat in Eng­land Einging und Verbreitung gefunden, obschon sie nur für Besitzer großer Strohvorrälhe verwendbar ist. Das Land wird zur Saatzeit tief aufge­brochen und gepflügt, gut zerkrümelt, geeggt und gewalzt, um eine mög­lichst ebene und gleiche Bodenfläche zu erhalten. Auf diese legt man die Kartoffeln in Abständen von 8 bis 10 Zoll, ohne Reihen inne zu halten und überdeckt sie dann mit -einer drei Fuß dicken Strohschicht. In diesem Zustands bleibt das Feld sich selbst überlassen und die Kartoffeln entwickeln, ohne sich in den Boden zu senken, innerhalb der Strohschicht vermöge der darin enthaltenen Feuchtigkeit und gleichmäßigen Temperatur ihre Knolle» ganz wie bei den gewöhnlichen Pflanzungsweisen. Bei der Erndte werden dann die Knollen einfach aus dem Stroh herausgeschüttelk. Das Ver­fahren gewährt den Vortheil. daß man die Kartoffeln ganz rein erhält, daß keine im Boden Zurückbleiben, daß sie größer und weicher werden,

! weil kein Unkraut aufkommt und daß der so benutzte Boden für die nächst­folgende Frucht als vorzüglich vorbereitet sich erweist.

Zum neuen LportelKefetzeSeutwurf

Der Ausschuß des Eßlin ger Gewerbevereins hat an die Handels­und Gewerbekammer Stuttgart eine Eingabe gerichtet, in der er die pro- jektirte Erhöhung und Vermehrung von Sporteln einer eingehenden Kritik unterzieht.Sporteln, sagt er, sollen ein angemessenes Entgelt für die Inanspruchnahme der Organe des Staats bilden. Diese Einnahme­quelle falle unter den Begriff der indirekten Steuern, welche von der Wissen­schaft im Allgemeinen verschieden beurtheilt. aber in Württemberg so wenig, als in andern Staaten entbehrt werden könne, und der Ausschuß sei daher nicht gemeint. weder die Berechtigung, noch die Nothwendigkeit indirekter Abgaben an den Staat zu bestreiten, insbesondere in etzrer Zeit, deren Un­gunst einer Erhöhung der alten direkten Steuer im Wege stehe. Gleichwohl wolle der Ausschuß auf Erhöhung einer direkten Staatssteuer aufmerksam machen, welche am allerehesten geeignet erscheine, dem Staat eine aur- giebige^Einnahmequelle zu verschaffen, ohne dabei irgend störend auf da» wirthschaftliche Leben einzuwirken. Der Ausschuß weist sodann nach, daß die Cap italst euer von 1819/30 7,4°/y vom Zins betragen, in den letzten 50 Jahren aber sich nahezu gleichgeblieben, gegen die Zeit von 1819/30 aber um 2,60/0 zurückgegangen sei. Die steuerpflichtigen Capitalien dagegen haben im Jahr 1819 212,092,800 «4L.. im Jahr 1875 aber 1.346,875,000 »16 betragen, also in 56 Jahren um 1,134,782.200 «4L d. h. um 518o/o zugenommen. Während also der Werth der Kapitalien alljähr­lich um 83 Millionen zunahm, gehe dagegen der W-rth und die Ertrags- fähigkeit der Gebäude und Gewerbe immer mehr zurück, die Steuer aber um 30(/v/o in die Höhe. Hienach kommt der Ausschuß zu dem Vorschlags, statt der gleichmäßigen Capitalsteuer von 4,8<>/<, des Zinse« eine progressive Erhöhung derselben, je nach der Höhe des Einkommens von 6 bis 10o/<> eintreten zu lassen, beispielsweise bet einem Einkommen von 7000 «/L an IO0/0. und würde sich hierdurch der jährliche Mehrerlrag auf 1,544,453 «4L berechnen. Würde die Gesetzgebung, sagt der Ausschuß, versuchen, aus diesem einfachen, mit der wirthschaftlichen Lage unsere« Volkes am meisten im Einklang stehenden Weg seine gesteigerten Bedürfnisse zu befriedigen und Labei andererseits die letzteren auf das absolut nothwendige Maß zu beschränken, wie dieß die ungünstigen Zeitverhältnisse von jedem Privat­mann verlangen, so wäre der neue Sportelgesetzesentwurf, durch welchen bei verhältnißmäßig unbedeutendem Gesammterlrag eine Unzahl lästiger Controlen und Plackereien, Unzufriedenheiten aller Art undjnachtheilige Rück» Wirkungen auf dis Entwicklung des Erwerbslebens unausbleiblich find, überflüssig.

(Schluß f.lgt.)