't
lltage an zur Ein« Pf. Die Coupon»
gent:
! 4 t 8
, Lokal.
MM
ohne Postgebühr) )sten für den Auf-
iii«je82eüuiiA zur Entgegennahme ents (pr. Monat
vl»e L.»i»«Rv8-
ÜUIttlLIL.
Q 6 r
Moliakt.
ntlich bekannt, daß
ar in Calw,
>en,
m,
nd.
heilen und Anträge
Agentur:
Marktplatz 6.
H '
>e Zufuhren yon
gew.
lohten
2fenbrand erhalten, -r Abnahme zu bilden kann, sriedr. Müller am Markt.
in Calw^
! Drei ß'schen rauerei.
2. Januar 188 l. reten der Frau Dir. ldt. -ML
8 NVI»!
milian,
n Mexiko,
ier-.
' seines Volkes.
es Zeitbild in 7 ihlwasser's Roman, F. Ziegler, ir, ein hochgeehrte» Vorstellung freund-
hachtung valdt, Direktor.
rdienste.
;otteSdienst.
: Hr. Helfer Häring« hrSfest.
^r. Helfer Häring. :dmahl.
> dem Neujahrsfest.
>r. Tr. ^>uno ert. tt den Töchtern.
D«S L»k»«r
erscheint am Dienstag,Donnerstag n. Kamotag. Abon- nementSprci« halb- tzbrlich 1 80
t-rch die Post bezogen im Bezirk 2 ?0 , sonst in
ganz Württemberg 2 70
unä Intekkigenzbkatt §üe äen Äezir^.
Für L,t» abonnirt man bei der Redaktion, auswärts bei den Bote« »der der nächstgelegencn Poststelle.
Die EinrüSungS» gebühr beträgt 9 ^ für die vierspaltige Zeile oder deren Raum.
Nro. 2.
Mittwoch, den 5. Januar 188 Z.
56. Jahrgang.
Bestellungen auf das
.C a k w e r
oeüenbkatt
für das erste Halbjahr oder erste Quartal 188! werden noch täglich von sämmtlichen Postämtern, Postexpeditiomn und Postboten angenommen und die bereits erschienenen Nummern nachgeliesert. Für hier nimmt stets vom laufenden Tag ab Bestellungen an und ladet freundlich dazu ein
Die Redaktion Sc Expedition des „Cal nier Wochenblatts."
Politische Nachrichten.
Oesterreich-Ungarn
Wien, 31. Dez. Nack einer Meldung der Poli!. Korresp. aus Athen lautet die Antwo.t des griechischen Kabinets auf dis Nole der Pforte vom 14. d. dahin, daß dieselbe den Vorschlag zu direkten Verhandlungen zwischen der Türkei und Griechenland zwar nicht zurückweise, aber betone, daß die Voraussetzung derartiger Verhandlungen die Anerkennung der Berliner Konferenzbeschlüfle sei; sobald diese Anerkennung itukischerseits erfolge, sei das griechische Kabimt bereit, über dis Einzelheiten der Abtretung und Besetzung direkt zu verhandeln.
Italic n.
Rom, 28. Dez. Die außerordentlichen militärischen Vorbereitungen Frankreichs in Lllgier an der Grenze der Regentschaft von T un is werden von allen Serien bestätigt. Deren Zweck ist bis jetzt in den Schleier des Geheimnisses gehüllt; aber aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich, wie die römische Liberia heute schreibt, neuerdings darum, einen Druck auf die Regierung des Bsps aurzuüben.
England
London, 28. Dez. Tie Hiobspost aus dem Transvaal wird der Hauptsache nach durch mehrseitige Berichte bestätigt. 250 Mann des 94. Jnfant. Reg. geleiteten einen aus 34 Wagen bestehenden, nahezu 10( 0 Schritte langen Zug von Lydenburg nach Pretoria, und waren am 20. d. M. etwa 7 Meilen von letzterem Orte angelangt, als sie plötzlich von einigen hundert Boer überfallen wurden. Wir das gewöhnlich nach überraschenden Schlägen der Fall ist, so wird auch hier Veriath als die Ursache des Unglücks angenommen, und ein Berichterstatter wollte sogar wißen, daß die Boer den Angriff unter dem Schutz einer Parlamentärflagge bewerkstelligten. Die eisten Verlustangaben waren übrigens offenbar sehr übertrieben, denn dis gestrigen Telegramme melden übereinstimmend, daß bloß 30 Mann ge« tödtet oder verwundet wurden und der Uederrest nach Ablegung der Waffen gegen Pretoria abziehen durfte. Letzteres soll im Aufträge der Boer-Regie- ruug geschehen sein, welche die vorzeitige Eröffnung drr Feindseligkeiten Seitens der betreffenden Parteigänger mißbilligt und alle Verantwortlichkeit sür den Fall ablehnt.
Inzwischen scheint man in England den für die engl. Waffen selbst im Falle des glänzenden Sieges doch wahrlich recht schmachvollen Unterdrückungskrieg mit allem Nachdruck führen zu wollen. Man glaubt, daß von heute ab in 6 Wochen eine beträchtliche engl. Armee, bestehend aus
mindestens 4 JnstReg., 2 Kav.Reg. und 2 Batt. Artillerie, in das Tran«- voallond einrücken werde. Ob es für England eine Ehre ist, mit solcher Truppenmacht ein kleines, freiheilliebendeS Volk zu zermalmen, da» England niemals etwas zu Leide gethan, ist eins andere Frage. Auch in der Kap Kolonie selbst und in Natal werden starke Sympathien für die Holländer laut, denn man darf eben nicht vergessen, daß der Grundstock der ganzen europ. Bevölkerung von Südafrika holländischen Stammes ist. daß die Engländer dorr blos als Eroberer und Unterdrücker ausgetreten sind.
London, 31. Dez. Eine amtliche Depesche aus Pietermaritzburg vom 30. d. meldet gerüchtweise, die Boer hätten Pretoria, die Hauptstadt von Transvaal, besetzt , die britischen Truppen haben sich nach dem Fort zurü ckgezogen.
" esorduunst
des K. Amtsgerichts Calw in der öffentlichen Gerichtssitzung
am Freitag, den 7. Januar 1881, Vormittag« 9 Uhr:
Rechtssache zwischen
1) C. H. Heule, Lcdcrhandlung in Stuttgart, Klr. und Christian Widmeier, Sattler in Calw, Bc!l.. Wechselforderung betr.
2) Jakob Grewe d. Äe., Lauer in Oderkollwangen, Klr. und Friedrich Grenle, Bauer in Breitenberg, Bekl., Widerspruch gegen eine Zwangsvollstreckung betr.
3) Friedrich Märkte, Bauunternehmer in Hirsau, Klr. und Fr. Lchwämmle, Bäcker _ in Calw, Bekl., Restilulionsktaae betr.
TageS-Neuigkeiten.
— Calw, 3. Jan. Am Neujahrsfeste beging der hiesige Veteran« n- verein sein Weihnachtssest und verband damit die 10jährige Gedenkfeier sür Champigny. Er waren hiezu Einladungen an die Ehrenmitglieder und an die Sängergesellschast C onco rd i a ergangen, und war die Betheiligung eine so zahlreiche, daß der mit einem Weihnachtsbaum und den Büsten von Kaiser und König üekorirts Dreiß'sche Saal die Theilnehmer nicht zu fassen vermochte. Nachdem die Feier durch die hiesige Stadrmusik mit einem Choral eingeleitel worden, begrüßte der Vorstand Eberhard! die Anwesenden, worauf Hr. Paul Zilling, in schwungvoller Rede der Weihnachtsskier vor 10 Jahren und der Kämpfe von Champigny und Billiers gedenkend, die Krieger zu treuem Zusammenhalten aus- forderts. Dir mit Begeisterung aufgenommene Rede schloß mit einem Hoch auf den Kaiser.
Beider hieraus vorgenommenen G abenv er l o o sun g spielte Göttin Fortuna manchen launigen Streich, was viel Heiterkeit erregte.
Das zweite Hoch des Abends, auSgebrocht von Hrn. Stativnskommar- dant Schneider, galt^Sr. Maj. dem Könige.
Im Namen de» Vereins übergab sodann Hr. Carl Zilling rr;t passenden Worten ein sehr gut ausgesührtes Gruppenbild der Vereinsw. l- glicder dem langjährigen Vorstande Hrn. Kaminfeger Eber Hardt, ltt mit freundlichen Worten dankte.
Tie mit großem Beifall aufgenomwenen Kesangsvorträge der Cv:« cordia, sowie die Vorträge ernsten und komischen Inhalts von Hrn. Schn.!-- dermeister Binder, Hrn. Stationskommandant Schneider und Hru. Dötschmann belebten den Abend, der jedem Theilnehmer in angenehm e Erinnerung bleiben wird.
Feuilleton.
Das GeheLmbuch.
Von A. v. W.
(Fortsetzung.)
II.
„Und ich werde diese Erklärung bestätigen!" sagte Robert in kalter Ruhe. „Wer es wogt, einen Tobten in der Erde zu schmähen. ist ein Wahnsinniger. Mutter, Sie sind Herrin vom Hause — ich erwarte Ihre Befehle, wenn Sie nicht wollen, daß ich aus eigenem Antriebe handele."
Das volle Gesicht der Wtitwe war ein wenig bleich geworden; aber mit einem bedeutenden Lächeln sagte sie:
»Der gute Neffe hat die fixe Idee, daß sein Vater stillschweigender Compagnon meines seligen Mannes war, er will durchaus nicht glauben, daß er nur den Posten eines ersten Buchhalters bekleidet und dafür einen jährlichen Gehalt von tausend Thalern bezogen hat — ein schöne« Gels für einen einzelnen Mann. Doch streiten wir nicht darüber -- die Recht, lichkeit meines Gatten war zu bekannt, als daß ein leichtsinniger Mensch sie mit Erfolg antasten könnte. Damit es nicht scheint, als wolle ich durch Geschenke ein Vergehen auSgleichen, ziehe ich meine Hand von Herrn Franz zurück — wo ist Helene? Ich will nach meinem Zimmer gehen."
Sie setzte eine Glocke in Bewegung, die neben ihr auf einem Tische stand. Auf dieses Zeichen öffnete sich die Thür des Kabinett, und Helene trat ein.
»Madame! Madame!" ries Franz in einer fürchterlichen Aufregung.
Er wollte fortfahren, aber wie plötzlich gelähmt an Geist und Körper starrte er die eintretende Helene an. Die Aufregung der Mutter und des Sohnes war so groß, daß sie der. Zustand des jungen Mädchens, der dem ihrigen glich, nicht bemerkten, eben so wenig den bedeutungsvollen Blick, den sie dnn armen Franz zusandte. Zugleich deutete sie mit der zitternden Hand auf die weiße Rose an ihrer Brust. Dieses Zeichen wirkte wie ein Zauber auf den regungslosen Franz; seine Züge belebten sich, in dem kalt glänzenden Auge zeigten sich Thränen, und, beide Hände auf die Brust gepreßt, suchte er den jähen Ausbruch eines freudigen Gefühls zu unterdrücken. Mit übermenschlicher Anstrengung rang Franz nach Ruhe. Die Erscheinung des reizenden Wesens aber hatte zu mächtig auf ihn gewirkt, als daß "er die Folgen in sich zu verschließen vermochte. Er bedeckte mit beiden Händen sein Gesicht und begann bitterlich zu weinen. Die Thränen eines Mannes erschüttern das kälteste Herz; Madame Simoni sowohl als Robert konnten dem Weinenden ihr Mitleid nicht versagen. Beide hielten diesen raschen Wechsel seiner Stimmung für eine Wirkung der ausgesprochenen Absicht seiner Tante.
„Lein Verstand hat wirklich gelitten!" flüsterte Robert so laut der Mutter zu, daß Helene, die neben ihrem Stuhle stand, es verstehen konnte.
Helene sandte einen unbeschreiblichen Blick zum Himmel. Dann wartete sie ruhig auf die Befehle der Wiitwe. Außer den ungestümen Wallungen des Busens verneth nichts die gewaltigen Empfindungen, die in ihr tobten. Ihr Gesicht war bleich, aber ruhig.
Madame Simoni erhob sich.
„Ihren Arm, mein Kind!" sagte sie artig.
Die Augeredele unterstützte den schwerfälligen Gang der Dame.