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Paris 1867

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DOS L«k»«r Itiüt erscheint am Dienstag,Donnerst«« n. Samstag. Abon- nementSpreis halb­jährlich 1 -«i 40 L durch die Post bezo­gen im Bezirk 2 -M. 30 . sonst M

ganz Württemberg 2 70

unä Intekkigenzbkatt Dr äen Kezir^.

Für Cat» obonnirt «an bei der Redak­tion, aulwärt« bet den Boten ober der nächstgelcgenen Poststelle.

Die Einrückung«« gebühr beträgt g ^ ^ für die vierspaltige Zeile oder deren Raum.

Nro 152.

Mittwoch, den 29. Dezember L88V

55. Jahrgang.

Einkaälmg zum Äöonnemenl au^ ,Mukwer Mocüenökatt."

Mit dem 1. Januar 188! begingt der 36. JüNrizatttz des Calwer Wochenklalts. Dasselbe bringt in oer ver.zröflertrn Form, die es stit einem Jahre angruon-mni hat, die üurtlicheu und die polrttsctrcn Nachrichten, sowie die interessantesten Neuigkeiten in sorg­

fältiger Auswahl und in einer die Ucberfickt erleichternden Weise, außerdem Berichte über Handel und Verkehr, Fruchi-, Hopser- Woll- und Viehmarklberichle, und unter der RubrikGemeinnütziges" allerband für Haut- und Londwirlhschafl belehrende Notizen. Das Feuilleton, das der Unterhaltung der Leser gewidmet ist, dringt nur ausgewählte, wirklich gute und spannende Erzählungei und kleinere unterhaltende Mittheilungen.

Als Gratis-Bcriage erhalten unsere Abonnenten zweimal jährlich ein Exemplar des sur unsern Bezirk bearbeiteten Eiseabahnfahrtenplans.

Annoncen in unserem im Bezirke verbreitetsten Blatts, an das sich in Stadt und Land seit vielen Jahren ein fester Leserkreis gewöhnt bat, sind in der Regel vom besten Erfolge, wie tbotiächlich nachgewiesen werden kann, und wird sür dieselben bei ein- ober mehrmaliger Wiederholung ein sehr hoher Rabatt gewährt. Wir laden darum das geehrte Publikum freundlichsi ein, sich unseres Blatter zu Annoncen mit der Zuversicht des Erfolges zu bedienen, mit dem Bemerken jedoch, daß Annoncen, die nicht Vormittags vor 8 Uhr aufgegeben werden, nicht mit Sicherheit darauf rechnen können, noch an demselben Tage in da« Blatt ausgenommen zu werden.

Der halbjährige Abonnementrprei» beträgt für die Stadt (ohne Trägerlobn) bei wöchentlich dreimaligem Erscheinen 1 80 durch

die Post bezogen sammt LieferungSgebühr im Bezirk 2 30 sonst in ganz Württemberg 2 70

Indem wir unsere seitherigen verehrlichen Abonnenten hiemit ersuchen, ihre Bestellungen baldigst zu erneuern, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintritt, laden wir ebenso freundlich zu weiterer Betheiligung ein, mit dem Bemerken, daß nur die vor dem 1. Januar bezahlten Blätter anstandslos geliefert werden können.

Keäaktion A Expedition äesEakwer Mockenbkatts".

Amtliche Kekanntmachungen.

Calw

Bekanntmachung, betr. die Wahl der Mitglieder der Handels- und Gewerbekamrner in Calw.

Die Wahl der Mitglieder der Handels- und Gewerbekammer in Calw ist aus

M i t t w o ch , den 26. Januar 188t,

festgesetzt worden. Dis Wahlhandlung sinder öffentlich auf dem Rathhaus in Calw statt, sie beginnt Nachmittags 3 Uhr uno wird Abends 5 Uhr ge­schloffen. Als Wahlvorsteher funglrt der Unterzeichnete Oberamlmann, als Besitzer sind die Herren Fabrikanten Friedlich Klinger und Emil Zöpp- ritz von Calw bezeichnet worden.

Das Loos hat die Mitglieder der Handelskammer: Ernst Ludwig Wagner, Sägmühlebesitzer und Weirchändler in Calw-Ernstmühl, Hein­rich Hutten, Cigarrenfabrikant in Calw. Carl Frey. Holzhänvler in Schwarzenberg zum Austritt bestimmt. Diese, sowie da« gestorbene Mit­glied : Louis Sankt er. Fabrikant in Nagold, sind durch Neuwahl auf k Jahre zu ersetzen. Ein weiteres Mitglied ist auf die restliche Dauer von 3 Jahren an Stelle des aus dem Kammerbezirk weggszogenen Mitglieds. Eduard Leo, Holzhändlers in Höfen, zu wählen, ohne Ersatz tritt das im März 1818 coopttrle Mitglied Carl Friedrich Würz, Tuchfubrikant von Calw aus. Es sind somit im Ganzen 5 Mitglieder zu wählen, von denen das in der Stimmenzahl niederste als auf 3 Jahre gewählt erscheint. Die Austretenden können, soweit sie noch im Kammerbezirke wohnen, sofort wheder gewählt werden.

Im Uebrigen wird auf die Besiimwungen des Gesetzes vom 4. Juli 1874 (Reg.-Bl. S. 193 ff.) und der Mm.-Verf. vom 12. November 1874 (Reg--Bl. S. 233) hingewiesen und hervorgehoben, daß das Wahlrecht von den in den Wählerlisten verzeichneten Wählern in Person durch verdeckie

in eine Wahlurne niederzulegende Slimmzeittl ohne Unterschrift autgeübt wird, daß die Stimmzettel von weißem Papier sein müssen und mit keinem äußerrn Kennzeichen versehen sein dürfen.

Ten 25. Dezember 1880. K. Oberamt.

__ Flax l and.

Amtliches.

Nach einer Bekanntmachung des Ministeriums des Jnncrn vom 17. Dez. haben sich bei dem Brande in Merklingen am 29. Okt. die Feueiwchr von Simmozheim, und bei de», Brande in Neu Weiler am .2. Noo. die Löschmannschaften von Breitenberg, Martins- meoS, Neuweilcr und Oberkollwangen ausgezeichnet und werden Lsscmlich belobt.

Politische Nachrichten

Deutsches Reich.

Berlin, 22. Dez. Der Gesetzentwurf, betr. die Verwendung der in Folge weiterer Reichssteuei-Nesormen an Preußen zu überweisenden Geld­summen ist dem preuß. Abg-Hause zugegangen. Die wichtigsten Bestimm­ungen sind folgende: Befreiung des Einkommens unter 1200 Mk. von jeder direkten Steuer, Ueberweffung der gesummten Krassensteuer von l^oO dis 30d0 Mk. Jahreseinkommens an die Kreise und Ueberweisung der Harste der Grund- und Gebäudesteuer gleichfalls an die Kreise.

Schweiz

Bern, 26. Dez. Der sür 1881 zum Bunderpräsidenten gewählte Bundesrath An der werth hat sich gestern Abend erschossen.

England

London, 24. Dez. Eme in Natal eingetroffene Regierungsdepesche aus Pieter-Maritzburg vom 23. Dez. schätzt die Zahl der Auf­ständischen aus 4000. Der Administrator von Transvaal, welcher sich in Pretoria in Sicherheit befindet, glaubt nicht an die Dauer der Ermgung der Boer«. Es verlautet, die Bve-s haben das Lager beim Patsche,fluß angegriffen, sich aber nach beträchtlichem Verlust zurückgezogen. Die

Feuilleton.

Das Geheimbuch.

Von A. v. W.

(Fortsetzung.)

ll.

Mein Herr, mein Herr!" stammelte die bestürzte Helene, indem sie dem jungen Manne ihre zarte Hand zu entwinden suchte.

Helene," fuhr Robert fort, .ich darf, wenn ich dieses Bekenntniß nicht in einem für Sie verletzenden Lichte erscheinen lasten will, die Litte nicht unausgesprochen lasten: bleiben Sie immer in unserm Hause, werden Eie die Tochter meiner Mutter, werden Sie meine Lebensgefährtin I" fügte er mit bebender Stimme hinzu.

Helene' saß regungslos vor ihm; sie ließ ihre Hand in der seinigen und. eip.e-Lohe Purpurröthe erschien auf ihren lilienweißen Wangen. Ro­bert harrte in ängstlicher Spannung ihrer Antwort. Sein ganzes Wesen vertieth die schrankenlose Leidenschaft, die in seiner Brust tobte. Und wahrlich, wie keine Andere war Helene fähig, die Gluth der Liebe in einem jugendlichen Herzen zu entzünden; sie verdiente er, das Prinzip aller Handlungen Robert« zu sein.

Als sie immer noch schwieg, flüsterte Robert mit bebender Stimme:

Verzeihung, Helene, ich wollte Sie nicht kränken, ich weiß, daß die Liebe einer langen Vertraulichkeit bedarf, um eine offene Erklärung zu

wagen; aber zweifeln Sie deshalb nicht an meiner Aufrichtigkeit, ehe ich mich Ihnen entdeckre, habe ich mich geprüft, und ich fand kein andere» Mittel, meinem qualvollen Zustande ein Ende zu machen, als Ihnen meine Hand und mein Vermögen anzutragen I Darf ich mit Ihnen vor meine Mutter treten ?"

Jetzt schlug Helene ihre großen, seclenvollen Augen aus, in denen Helle Thränen erglänzten.

Und wenn Sie sich dennoch getäuscht hätten?" fragte sie mit vor Rührung zitternder Stimme.Wenn Sie das für eine zärtliche Neigung hielten, was nichts anderes ist als Mitleid mit einem armen, alleinstehen­den Wesen, das Ihrer Mildthätigkeit empfohlen ward?"

Ich schwöre Ihnen, Herene, daß ich mich nicht täusche!" rief hinge­rissen der junge Mann.Dort ,m Saale tanzen die ersten Schönheiten der Residenz, sie haben sich bis zum Ueberflufle geschmückt, um zu strahlen sie lassen mich kalt, Helene, und ich bedaure die Anstrengungen, die man macht, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Verbannen Sie diese Bedenken, und können Sie meine Liebe erwiedern-"

Herr Robert," fiel sie rasch ein.wie undankbar muß ich Ihnen erscheinen, daß ich auf so ehrende Anträge eine ausweichende Antwort gebe. Es lastet ein Familiengeheimniß aus mir, dessen Bewahrung eine heilige Pflicht ist. Ich sage, es lastet auf mir, und dennoch darf ich es nicht aussprechen, selbst um den Preis des großen Glückes, das Sie mir so eben in Aussicht stellten; und durch Ihre Hand in den Kreis einer hoch­achtbaren Familie emgeführt zu werden, halte ich für ein Glück, das rch