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Nro 145.

Samstag, den 31. Dezember L88V

55. Jahrgang.

Amtliche Dekanntmachungen.

Calw Bekanntmachung betr das Vermächtniß der

verstorbenen Bäcker Strenger'schen Eheleute in Stuttgart an arme Gemeinden des Landes.

Die Ortsarmenbehörden der ärmeren Gemeinden deS Bezirks werden hiemit aus den das obengenannte Vermächtniß betreffenden Erlaß des K. Ministerium« des Innern vom 23. v. M. (Amtsblatt S. 425) aufmerk­sam gemacht.

Den 9. Dezember 1880. K. Oberamt.

F l a x l a n d.

mit der Beurkundung der Einsichtnahme Seitens des Gemeinderaths ver­sehen, hieher z u^ ü ck z u s en d e n.

Den 8. Dezember 1880. K. Oberamt.

F l a x l a n d.

Calw. Bekanntmachung betr die Ergänzungswahl zur

Handels- und Gcwerbekammer Calw

Die den Abstimmung»- und Overamtsbezirk Calw umfüffends Wähler­liste für die Wahl der Mitglieder der Handels- und Gewerbekamm-r ist von Montag, den 13. dr. M.. Vormittags 8 Uhr bis Montag, den 20. ds. MtS., Abends 6 Uhr auf dem hiesigen Rathhaus zu Jevermanns Einsicht aufgelegt. Einsprachen gegen die Liste wegen Aufnahme unberechtigter, oder wegen

Ergebnisse der Oberamtsfarrenschau von I 880 / 8 L.

Die diese» Spätjahr vorgenommene Oberamtsfarrenschau hat folgendes Er^ ebniß geliefert.

Von den aufgestellten 85 Farren stehen in Claffe I. (sehr schön) 34, in Claffe ll (schön) 32, in Claffe III. (mittelmäßig) 16, in Claffe IV. (gering) 3 und in Claffe V. (unbrauchbar) kein Thier.

Für die einzelnen Gemeinden ergibt sich nachstehende Clasfifikation, wobei zu bemerken ist. daß Zuchtstiere in allen Gemeinden mit Ausnahme von Teinach sich befinden und daß im Folgenden jede Cloffenziffer aus ein einzelnes Thier sich bezieht. Die Farren kommen nämlich:

а) in Claffe 1. 1. 1. 1. in Gechingen.

d) , 1. 1. in Aichhalden. Liebelsberg, Möttlingen. Oberkollwangen.

c) 1. in Röthenbach, Zavelstein.

б) 1. 1. 1. 2. in Althengstett.

e) 1. 1. 2. in Ostelsheim. Würzbach.

k) , 1. 1. 2. 2. in Stammheim.

x) 1. 1. 3. in Altbulach.

1>) 1. 2. in Breikenberg, Liebenzell. Monakam, Neubulach. Ober-

haugstett, Zwerenberg.

i) 1. 2. 3. in Neuweiler. Simmozheim.

K) 1. 3 in Calw.

l) 2. 2. in Neuhengsteit. Sommenhardt. Speßhardt.

m) »2. in Agenbach, Dachtel, Dennjächt, Ernstmühl, Oberkoll-

bach. Oberreichenbach.

n) 2. 2. 2. 3. in Deckenpfronn.

o) 2. 3. in Holzbronn, Hornberg.

p) . »2. 3. 3 in Altburg.

q) 2. 4. in Martinsmoos.

r) 3. in Emberg. Hirsau, Ottenbronn, Schmieh, Unterhaug-

stett. Unterreichenbach.

s) »3. 4. 4. in Bergorie.

Die OttSoorsteher, welchen heute die Visitationrprotokolle zugegangen sind, erhalten die Weisung, die Anordnungen der Oberamtsfarrenschau ge­wissenhaft zu befolgen, die von hier aus getroffenen Verfügungen zu voll­ziehen und den Vollzug je binnen der anberaumten Frist nachzuweisen. Die Protokolle selbst sind von sämmtlichen Orten auch von solchen, in welchen keine besonderen Verfügungen zu treffen sind,

Uebergehung berechtigter Personen sind innerhalb 8 Tagen, vom Beginn der Auslegung an gerechnet, unter Beifügung der erforderlichen Bescheinigung bei dem Obcramt anzudrmgen, andernfalls sie nicht mehr berücksichtigt werden könnten.

Dabei wird wiederholt darauf hingewiesen. daß nur diejenigen zur Theilnahme an der Wahl berechtigt sind, deren Namen in den Listen ein­getragen sind.

Den 8. Dezember 1880. K. Obecamt.

_ _ Flax l and.

Calw. An die Ortsvorsteher.

Die Ortsvorsteher werden darauf aufmerksam gemacht, daß im Monat Dezember d. I. in sämmtlichen Gemeinden die Ergänzungswahlen für den Bürgerausschuß vorzunehmen sind.

Ueber die vollzogene Wahl ist eine Anzeige hierher einzusenden, welche die Namen der ausgetretenen und diejenigen der neugewählten Mitglieder und den Tag der Verpflichtung der letzteren enthält.

Diese Anzeigen sind alsportofreie Dienstsache" zu bezeichnen.

Den 9. Dezember 1880. K. Oberamt.

__^_ ___ Flaxlan d.

Calw. An die Ortsvorsteher.

Die in § 2 t. der Ministerialverfügung vom 19. Dez. 1878 (Reg.-Bl. S. 292) vorgeschrirbene Ueber sicht über die in dem Gememdedezirk vorhandenen Fabriken rc., in welchen jugendliche Arbeiter beschäftigt werden, ist spätestens bis zum 28. d. M. hierher einzusenden.

Den 9. Dezember 1880 K. Oberamt.

___ F l a x l a n d.

Politische Nachrichten.

Deutsches Reist».

Berlin. 6. Dez. Der Mililärstat pro 1881/82 fordert für Preußen und für die unter preußischer Verwaltung stehenden Kontingente an dauernden Ausgaben 265,657 377 Mk d. i. 14.572,449 Mk mehr; für Sachsen 21,4. 2,028 Mk., mehr 2,315,162; für Württemberg 14.464,958 Mk., mehr 722,102. An einmaligen Ausgaben für den preußischen Etat 22.286.702 Mk.. mehr 15,738,139; für Sachsen 3,206,800 Mk.. mehr 2,772.644; für Württemberg 705,271 M . mehr 75,041. Das Extra- ordinarium des Miütäretats beträgt 23.578,004 Mk.. weniger 4.780,361 Mk.

/euilteton.

Der Strandauffeher.

(Fortsetzung.)

Jetzt aber kauerte ich mich erst recht zusammen wie ein Knäuel, und hob nur meinen Kopf in die Höh, um über den Felsen sehen zu können.

Allmählig näherten sich die Schmuggler dem Ufer, und so konnte ich sie deutlicher erkennen. Dichter und immer dichter krochen sie heran und so leise, wie der fliegende Holländer. Einige kräftige Ruderschläge und sie ziehen das Boot an'r Ufer.

Eins, Zwei. Drei, Mer. Fünf konnte ich zählen, als sie aus dem Boot sprangen, und ein Sechster ist noch drin. Ich war ihnen so nahe, daß ich ihre Stimmen unterscheiden konnte.

Ihr wißt," sagt der .lange Jakob',daß wir zwei Mal gehen müssen , wir bringen mit einem Mal nicht runter. Vorwärts, immer drauf los, wir dürfen nicht zaudern. Jene Gauner, die Etrandaufseher, werden bald ihren Jrrthum merken, und wir können uns drauf verlassen, daß sie hierher steuern werden. Jeder nehme sein Faß und vorwärts marschirt. Benjamin gib eins nach dem andern heraus und laßt uns zu­sammen fortgehen, für den Fall, daß uns Etwas zustoßen sollte. Wir brauchen Niemand beim Boot zurückzulaffen. es würde Nichts nützen, und alle Hände sind uns zum Tragen nöthig.

Benjamin that wie ihm geheißen warf, und bald machten sich Alle auf den Weg, Jeder mit einem Faß Branntwein auf dem Rücken. Ich

wußte, daß sie dicht an meinem Versteck vorüber mußten, und so legte ich mich flach auf den Leib und hielt den Athem an au« Angst, entdeckt zu werden; aber sie schienen -nicht im Geringsten an Gefahr zu denken und gingen hurtig vorwärts, Einer hinter dem Andern, als ob ihr Geschäft, dar sie vorhatten, vollkommen gesetzmäßig und recht gewesen wäre. Zuerst erkannte ich des langen Jakob schweren Tritt, als er an mir vorüberkam, wenige Schritte hinter ihm folgte ein Anderer und dann wieder Einer, bis ick Sechse gezählt hatte. Ich wartete ein paar Minuten, dann aber warf ich meinen Kopf schnell in die Höh'. wie Marionetten es machen im Pup­penspiel. Sie erreichten den Platz, aus dem Humphrcy postirt gewesen war. .Was. weshalb machen sie Halt? Ach Gott, ach Gott, der einsäl- tige Tropf kann doch nicht etwa eingeschlafen sein.' Nein; sie werfen nur Anker, um ein wenig auszuruhen. Jene Fässer sind schwer, denke ich. I Nun Matrosen, den Anker wieder eingezogen und die Segel gespannt. So ist's recht und wir werden gleich bereit sein, euch zu begleiten, meine lieben Jungen«, so bald ihr nur die erste Spitze der Teufelsleiter passirt habt, sage ich zu mir selber.

Jetzt standen sie Alle am Fuße des Felsens. Wieder eine Minute geruht und brav geklettert. Erst kommt der lange Jakob, und schon ver­schwindet seine riesige Gestalt um die Ecke des Fußwegs, dann folgen die Uebrigen und verschwinden gleich ihm. Einer nach dem Andern.

Nun ist'S an mir zu handeln, sage ich, und damit sprang ich auf und eilte um die Landspitze zu den Andern. Meine Kameraden waren des Wartens müde und herzlich froh, endlich abgelöst zu werden. Als ich ihnen sagte, daß der rechte Moment gekommen sei und die Schmuggler schon den halben Weg der Teufelsleiter hinter sich hätten, ließen sie ihr