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«ro. IS«.

Donnerstag, den S8. Oltoder L88«

55. Jahrgang.

Bestellungen auf das

Lakwer

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ockrenbkatt"

für die Monate November und Dezember nehmen für auswärts alle Postämter, Postexpeditlomn und Postboten, für hier die Unterzeich­nete entgegen.

_ Redaktion und Expedition d^tCalwrr Wochenblatts

Amtliche Kekanntmachungen.

Calw. Ali die Ortsvorfteber.

Um den Umfang des durch die Kälte oesWinters 1879/80 au denObstbäumen a n g e r ird t e t -> n S ch a d e n s und der wegen der Beschaffung von jungen Bäumen zu treffenden Maßregeln zu ermitteln, werden die OrlSvorsteher unter Hinweisung auf den Erlaß de» K. Mini­steriums des Innern vom 15. d. M., Amtsblatt Seite 362 beauftragt, so­fortige Einteilung dahin zu treff.n, daß, soweit es nicht schon geschehen ist, im ganzen Gemeindrbezi k mittelst Zählung

1) die Anzahl der gänzlich zu Grunde gegangenen tragbaren Obsi- bäume und zwar mit. der Unterscheidung nach

») Aepfelbäumen, d) Birnbäumen,

v) Pflaumen- und Zwetschgenbäumen, ä) Aprikosen- und Pfiistä bäumen,

o) Kirschenbäumen. ^

k) Wallnußbäuwen.

edlen Kastonienbäumen,

2) die Anzahl der gänzlich zu Grunde gegangenen nicht tragbaren Obstbäume im Ganzen, also ohne Unterscheidung nach den obigen Arten, erhoben werden.

Gleichzeitig sind die durch den Frost beschädigten Obstbäume, jedoch nur mit der Unterscheidung zwischen tragbaren und nicht tragbaren obzählen zu lasten.

Das Resultat der Zählungen ist in eine tabellarische Neberficht zu bringen, welche binnen zehn Tagen an da» Oberamt einzusendcn ist.

Den 25. Okwber 1830. K. Oberamt.

Flaxlan d.

Politische Nachrichten.

Deutsches Reich.

Berlin, 23. Okt. DieRational-Ztg." schreibt: Aus dem Inhalte der Verordnung, durch welche der neueVolkswirthschaslSrath" gebildet werden soll, wird uns bekannt, daß diese Institution 75 Mitglieder zählen soll, unter welchen auch das Kleinhondwerk seine Vertreter haben wird

Es darf jetzt als feststehend erachtet werden, daß die Eröffnung desLandtag» nicht durch den Kaiser in Person, sondern durch den Grafen Stolberg, den Vizepräsidenten de» Staatsministeriums, erfolgen wird. Im Abgeordnetenhaus« soll am Freitag die Präsidentenwahl startfinden, während dieselbe im Herrenhause noch am Tage der Eröffnung erfolgen wird. Am Donnerstag Abend werden sämmtliche Fraktionen beider Häuser

in Berarhung treten. Die Wüderwahl der Präsidenten in beiden Häuser« darf als sicher angenommen werden.

Oefterreich-Ungarn

Triest. 25. Okt. Der .Presse" wird von hier telegraphirt:Aus Genua hier einlaufenden Nachrichten zufolge soll Garibaldi sich mit dem bestimmten Plane tragen, eine Landung italienischer Freiwilliger an der olbaliesischen Küste auszuführen. Dieser Plan, und nickt der Besuch bei seinem Schwiegersöhne Canzio, soll der eigentliche Anlaß seiner Reise nach dem Festlande gewesen sein Die Regierung Hot Maßregeln ge­troffen. um die Ausführung des Unternehmens zu verhindern, da Gari­baldi sich den ihm im vertraulichen Wege eltheilten Admahnungen unzu­gänglich erwies."

Frankreich.

Die Klöster werden fortwährend von jungen Legitimisten bewacht, die Thüren sind vrrbarrikadirt In der Vendöe sammeln sich Leute der unteren Klasse, mit Stöcken, Flinten und Holzklötzen bewaffnet, um die Klöster zu schützen. AuS der Provinz angekommene Deputate erk ären, die Zögerung in der Ausführung der Dekrete bringe einen schlechten Ein­druck hervor, steigere den Much der Reaktionäre und erwecke Zweifel an der Kraft der Negierung.

England

London. 25. Okt. Gestern war großes Meeting in Galway mit 40.000 Theilnehmern. Parnell machte in einer Rede da« Oberhaus und Förster für die agrarischen Morde verantwortlich. Die einzige Remedur der gegenwärtigen Zustände sei die Autonomie Irlands.

Türkei.

Konstantinopel, 25 Okt. Die Piorte soll dem Riza Pascha formelle Instruktionen ertheilt haben, die geeignet sind, die von Montenegro in Betreff der Dulcignokonoention erhobenen Schwierigkeiten zu beseitigen. Die Pforte wies ihre Vertreter im Ausland an, Delegirks der Inhaber türkischer Schuldtitel nach Konstaniinopel einzuladen, um hier auf Grund­lage der Noie vom 4. Okt. zu einem Einverständniß zu gelangen.

Konstantinopel. 25. Olt. Die Piorte ist zu einer Vereinbarung geneigt, wonach der Einmarsch der Montenegriner in Dulcigno gleichzeitig mit dem Abmarsch der türkischen Truppen erfolgen würde. Die türkischen Bewohner, welche in Dulcigno nicht bleiben wollen, weiden auf den vor Dulcigno kieuzenden 3 türkischen Schiffen eingeschifft.

Tagesordnung

deS K. Amtsgerichts Calw in der öffentlichen Gerichtssitzung

am Freitag, den 29. Oktober 1880, Vormittags 8'/< Uhr:

1) Eidcsabnahme in der Rechtssache des Moritz Hirsch, Weinhandlung in Stuttgart, Kl. gegen Michael Herrmann, Hirschwirlh ,n Ottendronn, Bekl. Waarenkauf- schilling betr.

Vormittags 9 Ubr:

2) Beschlußverkündigung in der Rechtssache zwischen David Haisch, Müller in Licben- zcll, Kl. und der Gemeinde Liebeazell, Bekl. Vergleichs-Erfüllung betr.

Mündliche Verhandlung in der Rechtssache zwischen:

3) Jakob Wurster in Neuwcilcr, Kl. und Somremvirth Klink in MartinSmooS, Bekl. Verdiensrfordcrung betr.

4) Friedrich Schneider, Metzger in Gechinzen, Kl. und Schuhmacher Stöfsler in pachtet, Bekl. Forderung aus Kauf betr.

Feuilleton.

Fünfzehnhundert Thaler.

Nach den Erzählungen eine» Polizeibeamteu mitgetheilt

von

Karl Chop

(Schluß.)

Ah. jetzt verstehe auch ich den Zusammenhang," sagte ich tief auf- athmend.Ihr Herr Vater war. wie ich wohl merke, kein besonderer Rechenkünstler. Er hat also nur solche Summen in Einnahme und Aus­gabe verzeichnet, welche wirklich durch seine eigenen Hände gegangen sind. So ist e», und nun ist un» Allen geholfen, vielleicht mit einziger Aus­nahme des Herrn RechnungSralhS, der um seinen psychologischen Triumph, kommt."

Mein Triumph?" wiederholte Volland ängstlich.Wie keinen Sie so arge Dinge von mir glauben! Ich freue mich von ganzem Herzen, daß diese böse Angelegenheit einen so günstigen Ausgang genommen. Ich habe wahrlich, niemals an die Schuld unsere» Freunde« geglaubt."

»Hm. mir ist. als hätten Sie noch heute früh-"

Volland wartete indessen den Ausgang meiner Rede nicht ab, sonder.» trat- schleunigst seinen Rückzug aus dem Zimmer an.

Wollen Sie Ihren Freund nicht begleiten?' fyhr ich nunmehr zu Maier gewendet fort. ^Mich dünkt» Sie thun wohl, sofort Ihre Anzeige

zurückzunehmen. Sie treffen den Herrn Staatsanwalt noch aus seinem Bureau."

Der wackere Kaufmann hatte wuthbebend. aber schweigend diese Ent­wicklung angehört. Jetzt auf meine Frage aber kreischte er: »Fällt mir nicht ein. Ich glaube kein Wort von dem Schwindel. Lügen, erbärmliche Lügen I Der Kanzleiralh Bornemann ist längst todl. Ich verlange ge­hörige Beweise, ja triftige Beweis«. Urkunden oder Zeugen."

Beruhigen Sie sich, Herr Maier, Sie sollen jeden möglichen Beweis haben." erwiederte Wagner ruhig. .Wir werden jetzt die Bornemann'sche. Quittung in den Akren zu finden wissen."

»Aber wer, ja wer bürgt mir für die Echtheit? He?"

»Glücklicherweise sind Borncmann'S Frau und Tochter bei der Aus­zahlung zugegen gewesen. Wenn es Ihnen beliebt, Herr Maier, so können wir sofort zu den Damen gehen und-"

Nein, nein, ich mag nicht!" schrie der Kaufmann jetzt purpurroth vor kochender Wuth.Ich gehe nach Hause. Und Du gehst mit mir, mein holder Schatz, ja, Du gehst mit mir. Ich habe ein feiner Wörtchen zu kosen mit Dir, da» muß ich Dir heimlich vertrauen."

Da» Gesicht Maier'» hatte, während er diese Dichterworte zitirte, einen so teuflischen Ausdruck angenommen , daß die unglückliche Frau, welche das Aergste befürchten mochte, sich hülfesuchend in unserem Kreise umsah.

»Bei Ihrer jetzigen Stimmung lasse ich Ihre Frau nicht mit Ihnen, gehen," erklärte ich hervortreteud. »Sie bleibt, bis Sie sich beruhigt haben, i« meinem Schutze,"