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definitiver Anstellung, sollen die Beamten auf dar Entschiedenste vor dem Gngehen von Wechseloerbindlichkeiten gewarnt werden.
In der Nacht vom 6. auf den 7. ds. Mts. wurde die Staatsanwaltschaft in Gyula (Ungarn) beraubt. Die unbekannten Thäter sprengten das Thor des Hauses, in welchem sich die Bureaux der Staatsanwaltschaft befinden (dieses Haus liegt in der Mitte der Hauptgaffe in Gyula), auf. durchschritten den Hof, erbrachen die Bureauxthüren und entwendeten eine eiserne Truhe, in welcher sich 2000 fl. befanden. Die Räuber langten mit einem Wagen an. welcher vor dem Gebäude anhielt, bis der Einbruchsdiebstahl ^ ausgesnhrt war, und auf dem die Geldtruhe fortgebrachl wurde. Der Wagen wurde von mehreren Personen bemerkt, ohne daß Jemand den Verdacht geschöpft hätte, es handle sich um eine verbrecherische That.
In Vättis (St. Gallen), das eine eigene politische Gemeinde werden will, hat sich ein Verein gebildetder wohl nirgends Seinesgleichen findet: nämlich ein Frauenverein, dessen Mitglieder verpflichtet sind, dem Unwesen der Schmäh- und Klatschsucht, der Splitterrichterei. unanständigen Redens, namentlich auch in Gegenwart von Kindern rc., bei sich selbst und Andern energisch entgegenzutreten. Bemerkenswerth ist namentlich Art. 6 der Statuten, welcher folgendermaßen lautet: „Insbesondere verpflichten sich die Mitglieder, bei Wahlen und andern Abstimmungen in eidgenössischen kantonalen und Gcmeindeangelegenheiten sich jeder Einmischung zu enthalten." Aus den eingehenden Bußen werden Kleidungsstücke für arme Kinder angeschafft. (Höchst nachahmenswerth!)
In Frankreich darf noch nicht Jedermann den Bart tragen wie er ihm gewachsen ist. bei den Beamten unterliegen namentlich die Schnurrbärte noch dem Rasurzwang, erst kürzlich hat der Finanzminister den Mitgliedern des Rechnungshofes die Schnurrbärte «erstattet; Advokaten und Richter hoffen auf gleiche Vergünstigung.
New-Aork, 11. Sept. Die Kansas-Pocific-Eisenbahn in den Vereinigten Staaten forscht seit geraumer Zeit nach einem vermißten Zuge und hat, nachdem sie 25.006 Dollars verausgabt, die Nachforschungen eingestellt. Etwa 400 Meilen westlich von Kansas City läuft das Geleise durch einen kleinen Ort, der vor einiger Zeit von einem furchtbaren Unwetter (Orkan und Wasserhose) heimgesuchl wurde, wodurch über 600 Fuß des Schienengeleises weggeschwemmt worden sind. Die benachbarte Gegend, eine riesige Prairie, stand 8 Fuß unter Wasser und man vermuthet. daß -die Lokomotive und die Waggons (glücklicherweise war es kein Paffagierzug) weggeschwemmt und unter einem Erdrutsch begraben wurden. Dies ist die zweite derartige Begebenheit, denn im Jahre 1878 verschwand eine Lokomotive im Triebsande des Kiowu Creek.
Handel und Verkehr
— Eßlingen, 14. Sevl. Hess. Mostobst 5 40 L pr. Ztr.
— Stuttgart, 16. Sept. Leonhard » platz: 500 Säcke Kartoffeln ä 3 »fL 40 ^ bi« 3 04 70 pr. Ztr., Verkauf langsam. — Wil -- Helmsplatz: 150 Säcke Mostobst ä 6 ^4 — L bis 6 »14 50 L pr. Ztr, heute wenig Nachfrage.
— Frankfurt, 14. Sept. Die Frankfurter Bank beschloß, wie die
„Frkf. Ztg." erfährt, mit Giltigkeit oon heute ab ihren Darlehenszins fust- auf 6o/g und im Laufe des heutigen Vormittags ihr Diskonto-Maximum auf tl>i/ 2 <>/<, zu erhöben. _
Sonderbare Strafe. Der mexikanische Kavallerieoffizter Th. Wachlig erzählt in seinen „Wanderungen in Mexiko" folgende Episode: „Eine eigenthümliche Strafart sah ich einst bei einer indianischen Freiwilligenschaar. An einem Indianer, der sich unverbesserlich dem Trünke ergeben, sollte ein Exempel statuirt werden. Zu diesem Behufs formirte die Truppe ein Kairo, in dessen Mitte der Delinquent unter einem heillosen Lärm von Trommeln und Trompeten geführt wurde. Drei Korporäle stellten sich ihm zur Seite, der eine hielt einen großen Krug Seifenwasser in der Hand, die beiden anderen waren mit elastischen Stöcken bewaffnet. Der Kommandant hielt eine kurze, kernige Ansprache an die Truppe und ver- urtheilte schließlich den Trunkenbold zu dem Kruge Seifenwaffer, den er bis zur Neige zu leeren hatte. Der Delinquent, dem noch ganz katzenjäm- merlich zu Muthe war, that angesichts der drohend emporgehobenen Stöcke einen herzhaften Schluck aus dem verhängnißvollen Kruge, dann wurde abwechselnd getrunken, geblasen, getrommelt und geprügelt und die jedesmaligen empfindlichen Prügel halfen dem Verurtheilten über den furchtbaren Ekel hinweg, den ihm der ungewöhnte Trank erregen mußte. Man sagte mir, der Indianer wäre seit jener Zeit infolge der originellen Kur der nüchternste Mensch geworden. _
K. Standesamt Ealw
Vom 10. bis 17. September 1880.
Geborene.
12. September. Julius, Sohn des Karl Friedrich Heugle, Cchuhmachermeisters hier.
12. , Karl, Sohn des Jeremias Depretto, Steinbrechers hier-. .
12. , Felix, Sohn des Jeremias Depretto, Steinbrechers hier.
13. , Karl Gctilob, Sohn de« Gottlob Naschvlo, Rothgerbers hier.
Getraute.
11. September. Christian Friedrich Bitzer, Fabrikarbeiter von Neubulach und Christine
Karoline Krauß von Wildbad.
12. . Karl Gottlob Friedrich Supper, Pflästerer von hier, und Christiane Luise
Dingler von hier.
Gestorbene.
12. . Anna Katharine. Tochter de- Karl KLufsele, Maurers hier, 4 Monate alt.
12. , Christine Rosine, Tochter des JohS. Kuonath, Taglöhners hier, 6 Mon. alt.
14. , Elisabeth?, Tochter des Leopold Rothfuß, Taglöhners hier, 20 Wochen alt.
11. . Julius, Sohn des Carl Friede. Heugle, Schuhmachennstrs. hier, 2 Tage alt.
16. . Albert Friedrich, Sohn des Johann Christoph Wirsum, SlraßenwSrterS
hier, 8 Monate alt.
Amtliche Dekanntmachungen.
Calw.
Vorladung.
Christian Schnaufer, lediger Kaufmann von Calw, zur Zeit in New-Dork und
Carl Rudolph Schlaich. Schuhmacher von Calw, zuletzt wohn- laft in Teinach,
werden beschuldigt, als beurlaubte Reservisten ohne Erlaubniß ausgewar- dert ru sein. Uebertretung gegen §. 360 Nro. 3 des Strafgesetzbuchs.
Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hiel- selbst auf
Donnerstag, den 18. Nov. 1880, Vormittags 9 Uhr, vor d^s Königliche Schöffengericht > Calw zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigt««! Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehrbezirks- Kommando zu Calw ansgestellten Erklärung verurtheilt werden.
Den 10. September 1880. Schirmer,
stv. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgericht«.
Teinach.
Gerichtsbezirks Calw.
Liegenschafts-
Verkauf.
Auf Anordnung des K. Amtsgerichts Calw vom 10 September d. I. kommt im Wege der Zwangsvollstreckung folgende, dem Joseph Lechn.er Flaschner hier, gehörige Liegenschaft Dienstag, den 26. Oktober d. I., Vormittag» 9 Uhr,
- auf dem hiesigen Raihhause zum ersten-
male im öffentlichen Ausstreich zum Verkaufe, und zwar
Gebäude:
PN. 80. 1 Ar 35 Met. Ein
zweistockigtes Wohnhaus mit Werkstälte aus massivem Sokel, die Umfassungswände von gemauertemRiegel--- wert, unter Ziegeldach mit gewölbtem Keller an der Hauptstraße. Brandoersicherungs-Anschl. 15.600-^4
1 Ar 13 Met. Hofraum dabei. Garten:
PN. 79. 3 Ar 10 Met. Garten
beim Hause.
Gesamnttanschlag 10,600 -^4
Zum Verwalter der Liegenschaft wurde Gemeinderath Erhard K übler hier bestellt.
Die Verkaufs-Commission besteht aus Amtsnotar Müller und Schultheiß Holzäpfel hier.
Auswärtige Kaufsliebhaber haben sich mit Vermögens-Zeugnissen zu versehen.
Den 16. September 1880. Namens der Vollstreckungsbehörde.
Der Hülfsbeamte:
Amtsnotar
_Mül.ler._
Calw.
Haus-Verkauf mit Laden-Einrichtung.
I. M. Weik, Drehrrmeister in Neuenbürg, bringt am Montag, den 20. Septbr. 1880, Vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Rathhaus im öffentlichen Aufstrrich zur Versteigerung:
ca. '/gtel an Gebäude Nr. 100 einem dreistockigten Wohnhaus« mit Keller, Hofraum und Laden-
Einrichlung an der Lederftraße.
ca. Vglel an Gebäude Nr. 101 einem dreistockigten Wohnhaus mit Keller und Stallung (letztere ganz) hinter obigem Gebäude. Gesamnttanschlag 500o -^4 Der Kaufschilling ist in4JahreS- zielern zahlbar.
Auf den Gebäulichkeiten wurde bisher eine Dreherei betrieben, dieselben würden sich der günstigen Lage wegen zu jedem Geschäft eignen. Calw, den 1. September 18^0. Stadtschultheißenamt. _ Sch u l d t. _
Altburg.
Gläubiger-Ausruf.
Alle diejenigen, welche an die 1° Barbara Erhardt, geb. Lörcher, Ansprüche zu machen haben und noch nicht angezeigt sind, werden aufge-I fordert, ihre Ansprüche !
innerhalb 8 Tagen bei dem Schultheißenamt schriftlich anzuzeigen; spätere Forderungen könnten nicht mehr berücksichtigt werden. Den 17. Sept. 1880. Schultheißenamt. _ Ro ller.
Prival-Anzeigen.
3 gute gestempelte
SchrMivaagen,
worunter eine mit 430 Pfunv schwer, hat billig zu verkaufen _ Fr. Gräßle, Schlaffer.
Ein ordentliches
"Mö-Hf»,
welches sich allen häuslichen Arbeiten unterzieht, findet sogleich oder bis Martini Stelle. Wo? ist zu erfragen im Comptoir des Wochenblatts.
Calw.
Unfern welchen Badgästen zur Nachricht, daß am
Samstag, den 2. Oktober, das Bad geschloffen wird.
Dankend für den gütig-N Besuch Geschwister Dingler.
Bierflaschen, pr. 100 St. --4 16 . Champagnerflaschen,
pr. 100 St. vIL 19.,
Trinkgläser, pr. Dzd. ^ 1 . 5 ..
-/L 1. 20.. 1. 30., -,14 1. 40. rc.
Vil^.-Gläser, pr. Dzd. ^4 1.90.
bis ^4 4. 40..
^8 I^.-Heukelgläser, pr. Dzd.
-,14 4. 60. bis --4 7. 60.
Gepreßte Schalen, von 25
Dosen von 50 L an bei
I. F Oesterlen.
Calw.
Ein freundliches
-Logis
nebst den nölhigen Erfordernissen sucht bis Martini oder Lichtmeß zu mtethen Christian Bötttnger, Uhrmacher.
Zwei Wagen
Kuhdung
und eine junge
Rehgaise
hat zu verkaufen
Bahnwärter B eu t ten m üll er auf dem Welzberg.