2SS

O

Nach meiner Usberzeugrmg kann es gar keinem Zweifel unterliegen, daß die schreckliche Katastrophe nur dadurch entstanden ist, daß die faulen und morschen Schwellen de« gewaltigen Drucke der schweren Schnellzng-Loko- motive an dieser Stelle, wo wir uns in der Kurve befanden, nicht Wider­stand leisten konnten und daß dadurch die Schienen zum Weichen gebracht wurden, wodurch daun allerdings ein Schienenbruch entstanden sein kan». Auf der Unglücksstätt« habe ich Schwellenstücke, welche auf de« Bahnkörper zerstreut lagen, mit meine« Regenschirm durchstoßen. Den Lokomotivführer des Schnellzuges trifft auch nicht der leiseste Vorwnrf, da sich der Zug in der normalen Fahrgeschwindigkeit eines SchuellzugeS befand.__

Handel und Berkehr.

Stuttgart, 1 Juni. Ein gewisser Hugo Jannasch in Bernburg hat ei« Konservefal; erfunden, das aus Fleischwaareu eingerieben dieselben lange Zeit frisch erhält. So ist am 25. Mai im Cafö Rütt» lmg hier ein derart behandelter Fisch verzehrt und vortrefflich erfunden wordeu. der am 10. März von Nerv-Jork abgeschickt worden war. Es haben jetzt weitere Versuche mit Nahrungsmitteln, die mit diesem Käufer- vesalz behandelt wurden, stattgefuudeu. Dieses Mal war es Fleisch von amerikanischen Wildochsen, das in der Küche des Cass Marquardt freundlichst zubere-tet worden. Das Fleisch gelangte in offene« Körben und möglichst einfach verschlossenen Kisten von Amerika nach Deutschland. Von einem kostspieligen luftdichten Verschlüsse war keine Rede. Obgleich das Fleisch 80 Wochen lang dem Transporte sozusagen in freier Lnft ausgefetzt war, erwies es sich als vollkommen gesund und genießbar. Das Pfund bestes Wastochseufleisch, wie man sich in Schwaben auszudrückeu beliebt, kostet, aus Amerika geliefert, ungefähr die Hälfte des einheimischen Fleischer. Die flit Oktober gemachten Erfahrungen mit dem konservirten Fleisch dürften vielleicht im Stande sei», die Aufmerksamkeit der Krieg ^Verwaltung auf sich zu ziehen.

Ebingen, 26. Mai. Der gestern hier abgehaltens Jahrmarkt

Amtliche Bekanntmachungen.

OeffentUche

Bekanntmachung.

lieber das Vermögen des alt Jakob Greule, Bauers von Ober- kollrvsngen, ist der Konkurs eröffnet. Dis Eröffnung ist am 5. Juni 1860, Vonnittags 8 Uhr, erfolgt und Herr Anusuolar Müller in Calw Lum Konkurs-Verwalter ernannt.

KonkurssorderunKen sind bis zum 7. Jnli t880 bei drm Gerichte an­zumeiden.

Zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, so­wie über die Bestellung eines Gläub- ' igerausschussss und ein'.rstenden Falls über die in §. 120 der Konkurs ordnung bezeichnten Gegenstände werden die Betheiligtsn auf Freitag, den 26 Juni 1-80, Nachmittags 4 Uhr, und zur Prüfung der angemrldeten Forderungen aus

Mittwoch, den 11. Juli 1880, Nachmittags 3 Uhr, in das Gerjchtszimmer oberer Rathhaussaal vorgeladm.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Be- sitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemsinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch dis Verpflichtung auferlegt, von dem Be­sitze der Sache und von den Forder­ungen, für welche sie aus der Sache- abgesonderte Befriedigung in An-I spruch nehmen, dem Konkursver­walter bis zum 14. Juni 1880, Anzeige zu mache».

Königliches Amtsgericht Calw.

Zur Beglaubigung dieses Auszugs:

Gerichtsschreib er Wandel.

I» der

Konkmssache

^ des Gottlieb Harsch, Postboten in Holzbronn, wird in der Gläubiger- Versammlung vom

Freitag, den 18. ds. Mts, Nachmittags 3 Uhr,

(dem allgemeinen Prüfungstermi«) auch der Antrag des Konkursver­walters auf freihändigen Verkauf der Liegenschaft zur Beschlußfassung vor-

gelegt, ferner ein Gtüubtger-Ä»s- s schuß gewählt werden. - >

Calw, den 4. Juni 1880.

K. Amtsgericht.

OveramtSrichter Schuorr.

K. Amtsgericht Cal«.

Konkursverfahren.

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gustav Glaser, Drechslers in Calm, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schluhverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen der Schlußtermin auf

Freitag, dm 2. Juli 18-0, Nachmittags 3 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht« dahier festgesetzt, wozu die Betheiligten hiemit vorgeladen werden.

Den 5. Juni 1880.

Genchtsschreiber Wandel.

K. Amtsgericht Calw.

Aufforderung.

In der Strafsache gegen Michael Herrmann, Hirschwirth von Otten dronn, wegen Diebstahls ergeht an Jedermann, der im Laufs dieses und des vorigen Frühjahrs von rc. H err- mar, n Hopfenstangen gekauft hat, die dringende Aufforderung, diesun- verweilt dem Unterzeichneten anzu« zeige«.

Den 7. Juni 1880.

Der Untersuchungsrichter.

_ Deckinger.

Revier Altenstaig.

Drennholz-Verkäufe

1) am Diens­tag, den 15. Juni, Vormittags 10 Uhr, auf de« Rathhaus i. Warth aus de» Staats- wald Neu bann 3, 7, 8, 12 und 13 :

1 Rm. buchene Scheiter, 1 Rm. dto. Prügel, 54 Rm. *Radel- holzscheiter, 229 Rm. dto. Präge! und Anbruchholz.

2) Am Mittwochs den 16. Juni, Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhaus in Schön­

war mit Vieh aller Gattungen stark befahren; es herrschte jedoch nur «kt Jungvieh rege Kaufrlust, in Melkvieh und Zugochsen, welch letztere in großer Zahl aufgelrieben waren, blieb der Handel flau und die Preise gehrtickt, wogegen Schmalvieh jeder Gattung von den anwesenden Händler« schnell aufgikauft und gut bezahlt wurde. Em'Hofbauer aus her Umgegend hatte zwei Prachtexemplare von Kühen ausgestellt, für welche er zusammen 1400 -lL forderte; ein Känfer fand sich aber zu diese« Preise nicht.

Schilling« fürst, 29. Mai. Seit einigen Lagen geschehen die

erste» diesjährigen Wollaufkäufe. Da die wenigste» Heerde» erst gewaschen sind und die Handelsleute noch im Einkauf zurückhalten, kann von einem lebhaften Geschäfte bis jetzt noch keine Rede sein. Einzelne Händler haben schon vor der WollwLsche mit den Schafbesitzern Akkorde abgeschlossen und wurde pro Pfund 1 »/L 2540 Jährlings «olle, gut gewaschen und

getrocknet, auch öfter mit 1 4550 L bezahlt. Bei günstiger Witter­

ung wird mit Beginn der künftigen Woche die Schafwäsche allgemein bethätigt werden und steht dann erst eine Preiserklärung in sicherer Aussicht.

Lange»bürg, 1. Juni. Während von verschiedenen Gegenden des Landes über ausgiebigen Rege» berichtet wird, so leidet unsere Hochebene schon seit mindestens 6 Wochen an einer Trockenheit, «eiche anfängt zur großen Roth zu «erden. In Folge dessen leidet der Graswuchs empfindlich Noth und die bevorstehende Heuernte wird quantitativ ge« ring "ausfallen. Die Sommerflur, namentlich die Gerste, fängt an gelb zu werde» und das Setzen der Wurzelgewächse ist unmöglich, obgleich die Pflanzen ansangen Lderständig zu werden. Die Aussichten auf Obst, welche am Anfänge nicht schlecht waren, schwinden von Tag zu Tag, indem in "Folge der durch die zwei kalten Nächte eingetretenen Saftstockung das Gedeihen von Würmern, Rauben und sonstigem Ur^eziefer in hohem Grade begünstigt wurde, welche sowohl das Laub der Bäu^re als auch die ange» setzten Früchte anfreflen und zernagm. Ueppig dagegen steht das Korn, welche« gegenwärtig in der Blüth« steht und qualitativ wie quantitativ einen reichen Ertrag zu gebe» verspricht.

bronn aus dem Staatswaid

Buhler-.

1 Rm. buchene Scheiter, 230 Rm. Nadelholz-Scheiter, ^242 Rm. dto. Prügel und Nnbruchholz und 7 Rm. Tannenrinde. Calw.

In dem

über das Vermöge» de« Gustav Glaser, Drehers von Calw, be­trägt bei der beschlossene» und vom K. Amtsgerichte genehmigten Schluß- vertheilung die Gesammtsumme der zu berücksichtigenden auf Stufe 1 des §,51 der K. O. bevorrechtigten For­derungen 62 »kL und der verfügbare Massedestsnd 47 »E 80 wovon dis Gläubiger unter Hinweisung auf die §§ 140 n«d 141 der K. O. hie- mit in Kenntniß gesetzt werden.

De« 4. Juni 18-0.

Der Konkursverwalter. Gerichtsnotar Erb ar d t.

Sommeuyardt, Gerichtsbezirks Calw.

II. Liegenschafts- Verkauf.

Auf Anordnung des K. Amtsge­richts Calw vorn 3. April d. I. kommt im Wegs der Zwangsvoll­streckung folgende, dem Johann Georg Wurster, Taglöhner hier gchörige Liegenschaft im Gesammtanschlage vsa 4,500 auf den Grund eines Nachgebots von 4.650

Montag, den 5. Juli d. I., Vormittags 9 Uhr,

ans dem hiesige» Rathhause zum zweiten und letztenmals, mit Ausschluß von Nachgeboten im öffentlichen Aufstreich zum Ver­kaufe, und zwar:

Gebäude:

PN. 30.

1 » 38 m ein zweistöckigtes Wohn Haus von Stein und Fachwerk rnit Backofen bei der Ziegelgoffe sammt Hofraum. Brandvers. Anschlag 2,800

V-r an

3 n N7 m einer von Holz erbauten Scheuer und Schopf

sammt Hofraum.

Br andvers. Anschlag 345 A-ck e r.

PN. 66.

t b 24 » 56 m der Krumenacker; (in 7 Theile vertheilt).

PN. 69.

64 a 13 m Acker, der Hornacker. PN. 71/1.

6 n 2 m Wiese Horuacker.

PN. 248 Vete an 73 A 16 m Waide Braun­halde.

Zum Verwalter der Liegenschaft wurde Michael Genth, Gemeinde» rath hier bestellt.

Die Verkaufskommission besteht aus dem Arntsnotür Müller und Schultheiß Luz.

Auswärtige Kaufsliebhaber und Bürgen Habs« sich mit Vermögens» Zeugvissen zu versehen.

Den 5. Juni 1880.

Namens der Vollstreäungsbehörde, der Hilfsbeamte,

Amtsnotar

Müller.

Gechingen.

Farrell-Berkaus.

Am Freitag, den 11. Juni, Mittags 11 Uhr,

kommen 2 gute Farren zu« Schlachte» zur Versteigerung, «ovo» der Eine 2 Jahre alt, noch keinen Dienst ge- than hat.

Schultheißenamt.

Gültttngrn.

Klotz Holz-Ver­kauf.

A« F reitag, den 11. Juni, Vormittag» von 8 Uhr au. werden aus dem Gemeinde» wald Hardt 48 Stück Eichen mit 31 Festmeter und 160 Stück Forchen- und Fichtenklötze mit 130 Festmeter verkauft.

Zusammenkunft beim Holzbronner Gottesacker.

Den 7. Juni 1880.

N. A. :

Gemeirdepflege

Müller.