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Zeit veranstalteten Versammln«, in der hiesigen Westendhalle vom 5. April Beschwerde dnrch den k Advokaten Hetter«dorf erhoben. Diese ist nun durch die k. Regierung von Oberbvyern unter dem gestrigen Datum in aussührlicher Entschließung verworfen; er wurde dabei aurdrücklich hervorgehoben, daß die K. Polizeidirektisn zu dem VersawmlungSverbote sowie zu der Versammlung«- auflösnng nicht bloS berechtigt, sondern auch verpflichtet gewesen sei.

DerRoseuheimer Anzeiger" theilt mit, daß italienische Pferdehändler in dortiger Gegend für Rechnung der italienische« Regierung zahlreiche Zug­pferde ankausen. Im Rotthale kausten sie fünf Waggonladungen voll und setzen dir Einkäufe nunmehr in Südbsyern fort.

Frankreich.

Paris, 31. Mai. Die bonapartistischen Blätter erscheinen schwarz um­rändert, denn morgen ist der Todestag de« kaiserlichen Priuzen. Die feierliche Trauermeffe wird am nächsten Montag den 7Jd. M. i« der Kirche St. Augustin erfolgen. Paul de Lassagnac lodet heute alle, die »keine Furcht vor der Polizei" haben, dazu ein, um der Welt das Schauspiel einer großen Partei zu geben, die sich ruhig zu einer feierliche« Huldigung versammelt; nicht wie die Kowmunards, weiche ihre Tsdtrn nur durch Bedrohung der Lebende« zu ehren wissen.

Paris, 1. Juni Heute Vormittag eröffnet« der nach dem neuen Ge fltz gewählte höhere Unterrichtsroth feine Session. Der Unterrichrsminister Jules Ferry leitete die Verhandlungen ein. Er beglückwünschte die Univer- sität dazu, daß sie endlich eine frei gewählte Vertretung gefunden, daß sie endlich Herrin ihrer selbst und aus einer bloßen Verwaltung zu einer leben- digen, frei organisirle» Körperschaft geworden. Das danke sie der Republik; nun aber muffe sie auch der Republik ihre Schuld bezahlen durch eine gründ­liche Umgestaltung des Studienplanes, dem zuviele veraltete Jrrrhnmern an- haftsn.

Schweiz.

Zürich, 29. Mai. Uebcr die Frage der Landesbesistiguug äußert sich der Bericht der nationaliäihlichen Eeschäftsprüfungskommission dahin, di» diesfälligr gegenwärtige Bewegung in der Schweiz gehe «eit hinan« über das finanziell Zulässige und zum schweizer. Milizsystem paffende, vo« eineM vollständigen Besestigungssystem könne nie die Rete sei« ; glücklicherweise habe «an auch die früher begehrten PositionsHefLütze «sch «itzt angeschafft, werden doch immer neue Verbesserungen erfunden. Man solle ruhig die bundesräth- liche Vorlage sbwarten.

Türkei.

Aus K o n st a n ti « o p e l. 25. Mai, wird gemeldet: Die allgemeine Verarmung und die Geschäftrstockvng geben sich in dem sehr mittelmäßige» Ertrage der 6 indirekten Steuern kund, dis von der Regierung einem Ban kirrs Syndikate abgetreten wurden. Das Syndikat hatte dir Einnahmen des ersten Halbjahrs auf.500.030 Lire verauschlagt, während in Wirklichkeit nur die Häisre eiugefloffen ist, so daß die enttäuschten Konzessionäre ihren eigene« Verpflichtungen nicht werden Nachkommen können.

Aut Konstantin ope l, 31. Mai meldet der Standard; Der Aufstand! im Bezirk Bagdad nimmt einen furchtbaren Umfang an. Der Telegraph zwischen Bagdad usd Bsfforah ist zerschnitten worden. Englische Dampfer «sgen es nicht, de» Tizris zu befahre», d« die Araber Verteidigung» werke längs des Flusses aufgeworfen haben. Die Negierungstruppen sind numerisch- unzureichend und vermeiden es so viel als möglich, sich auf einen Kampf ei»

Maulbronn, 1. Ju«i. Nach demBürgersreund" kam am 29. Mai i« Dürrmenz ein Kalb mit vier Ohren, zwei Schwänzen und 9 Füßen z»r Welt.

Karlsruhe, 1. Juni. Gestern Vormittag spielte in der Heck'sch»« Brauerei ei« Gast mit einem scharfgelade«e« Revolver; aus Unachtsamkeit mochte er wohl den Drücker berührt habe«, denn der Schuß ging iss und traf eine« nicht «eit dovsn befindlichen Man« mitten i« den Unterleib. An d« Aufkommen des Unglückliche« wird gezweifslt.

Wiesbaden, 1. Juni. N« Freitag Abend letzter Woche spielte sch in den Kuraslagen am warmen Dam« eine kaum glaubliche räuberische Scene ab. Ein hier wohnender Fremder wurde au jenem Abend beim Glase Bier mit einem Menschen bekannt, der ihm schließlich seine Begleitung anbot. Beide gingen nach der Wilhelmstraße und in dre Anlagen, als plötzlich der jugendliche Begleiter mit einem kühnen Griff dem Fremden Uhr und Kette gewaltsam entriß, aber nicht etwa, nm damit wegzulanfe«, sondern um sie dem Beraubten unmittelbar darauf wieder gegen Zahlung von 5Thalern zum Auslösen anzubieten. Der Fremde, das Kritisch« der Situation erblickend er muß schon zu ungewöhnlich später Stunde gewese» sein prüft sein Portemonnaie, ob es das Löfegeld enthalte, aber im Nu war ihm auch dieses entwunden. Wieder kein Entspringe», sondern «eve Unterhandlung. Der Räuber einseheud. daß Uhr Uird Kette doch mehr werth seien, als der bedungene Betrag, machte n»n seinem Opfer die Prspofition, ihm dis Werthsachen am nächsten Abend zurück-eben z» wollen, aber gegen den erhöhten Preis von 50 Man wurde handelseinig und bestellte ein Rendezvous am. nächsten Samstag Abend gegen 9 Uhr in der oberen Wilhelwstcaßs.' In der That hatte der Räuber die Kühnheit, sich pünktlich einzufinden unv traf mit dem Fremden in dem Moment zusammen, als, aus den Büschen kommend, ihn- drei Kriminal, schutzlrute ergriffen, die in dem gefährlich»»Begleiter" den erst kürzlich nach 2V-jäh"ger Strafzeit aus dem Gefängrüß gekommenen Backsteinmacher Theodoh Hohmann aus Bierstadt erkannten und ihn, wir bes-erkt, i« sicheres Gewahr- sa« bischten. Dir geraubte Uhr soll bereits in Mainz versetzt sein.So weit",

bemerkt nun darW. T "der uns gewordene Bericht, den wir nur unter R»s»rv« glanbe« wirdergedsn zu dürfen, da es uns unbegreiflich erscheint, wie eine derartige Echauerszene sich bei der ausgedehnten nächtlichen Be. wachung unserer Straßen und besonders auch der Kuranlagen so geräuschlos absp-.elen kann, daß nicht die Aussre.-ksamkeit der Sicherheitsorgaue er­regt wurde."

B erlin, 28 Mai. Der Feldzahlrueister eines ment« hatte im Kriege 1370/71 im Elrß unter vielen requirirt, dessen, Kutscher sich als besonders zuverlässig Knecht mit dem Fuhrwerk entlassen wurde, erbat er einrn Schein, daß er i« drei Tagen wieder r-qairirt sei, damit, wie er an- g-H, er nicht ohne Weiteres so» einem a»deren Regiments requirirt werden könne. Obwohl für dis nächste« Taze kein Fahrdienst in Aussicht stand, gab der Zahlmeister de» Schein, um sich für eventuelle Fälle den Dienst des Knechts und ds» betreffenden Fuhrwerks zu sichern. Dieser Fall trat aber nicht ein, da« Fuhrwerk wurde nicht gebraucht, trotzdem verließ der Knecht nach drei Tagen mit dem Fuhrwerk seinen Herrn, ohne jemals zurückzukehren. Der Besitzer des Gefährts, ein elsässischer Bauer, stellte auf Grund d-s vom Knechte erhaltenen Requirirungsschein« vor einiger Zeit den Antrag auf Schadesersotz, und da er dnrch die Ortsbehörde genügend nachweifen konnte, daß sei« Fuhrwerk thatsächlich nicht zurückgekehrt, so Hst ihm denn auch die Intendantur die beantragten 1090 Francs Entschädigung ausgezahlt. Du

Garde- Kavallerie Regt- Anderen ein Fuhrwerk gezeigt hatte. Ms der sich vom Zahlmeister

zulasserr. Die Stämme liege«, wie immer im Streite mit einander, vereinigen ^Rechnungshof bat jetzt aber diese Ausgabe monirt und dem Bauer arrfgsgi

sich aber gegen die Türken, scher« Schutze.

Die Araber verlangen Selbstregierung unt»r engli

Tages Nemgkeiten.

Stuttgart, 2. Juni. Die 2. Strafkammer hatte gestern Nachmit­tag 14 militärpflichtige BauentbursLe aus dem Oderawt Cannstatt vorge loden, welche sich ohne Erlaubniß außerhalb des deutschen BundergebietS aushslten, um sich ihrer Militärdirnstpflicht zu entziehen. Keiner von den­selben war erschienen, auch war keiner durch einen Anwalt vertreten «sd wurden sie daher sämuttlich in contumaciam zu j« 1000 «-S Geldstrafe, resp. zu 5 Moneten Kcfängviß verurtheilt.

An der K. Universität Tübingen befinden sich im la»senden Eommerhalbjshr 1223 Sludireode, woruuler02l Wütttemberger »nd 502 Nickt Württemberg». Tie angegebene Freqverz von 1.23 Ctudirenden übertrißt die des vorigen Sommersemesters (1183) um 40, die de« verflossenen Winter­semesters (994) um 22.! und ist überhaupt die höchste bis j«tzt erreichte Frequenz der Universität Tübingen.

Von der Reutlinger Alb, 1. Juvt. Am letzten Srmstag führte ei« Bürger von Großengstmgen emen Wagen Holz nach Pfullingen. Auf dem Heimweg besuchte er seinen Sohn, der in der unteren Mühle bei Hinan dient. Der Flaschenzug daselbst iuteressirle ibn rrvd er zog sich selbst in d-m selben in die Höhe, wobei er aber, oben angrkommen, seinen Kopf anstieß, dadurch betäub: wurde und her«nrersiel. Er hat dabei derartige innere Ver- letzungen erhalten, daß er. kaum in seine Heimath gebracht, verschied.

Heilbronn. 31. Mai. Gestern Abend fiel ein junger Arbeiter, der

vom Turnplatz, wo er sich geübt hatte, nach Hause zurückgekehrt war, im Oehrn plötzlich nieder und starb bei vollem Bewußtsein nach einer Stunde; der herbeigerusene Arzt bestätigte daß der Mann sick eine innere Verletzung dadurch zugezogen hatte, daß er während des Turnens den Gürtel allzu- f est zvschnürte. __ _ _

be«, die tOOO Francs zurückzuzahlen oder den bestimmten Nachweis zu führen, daß dar Fuhrwerk wirklich in des Besitz der Armee üdergegangrn ist. Tai letztere dürfte dem Bauer wohl schwer werden, und so werden sich wohl dir Gerichte noch mit der Angelegenheit zu beschäftigen haben.

Mailand, 31. Mai. Seil 3 bis 4 Jahren trat hier eins Kc ankhei! auf, die in früheren Zehren nur ganz vere-mzelt und äußerst selten erschien; «s ist der Veitstaz-z Personen, such den höchsten Ltünden aagehörig, ward« heimgesucht und leiden nnn schon jahrelaug daran. Beinahe sämmtliche Gr> heilte verdanken ihre Genesung angeblich der Homöopathie.

Ja Monaco «achte an der Spielbank eine Hochstaplerin den Versag, einem Herrn, der eben gewonnen hatte «nd einziehen wollte, sein Geld streitiz zu mache», indem sie behauptete, der Einsatz gehöre ihr.Sie irren sich, Madame", sagte der Herr,der Einsatz «sr von mir."Nein", erwiderte die Dame,er war von wir."Was sollen wir erst lange streiten nehme» Sr den vierten Tyeil des Gewinnes, «m die Sache ab,zumachen."EinverO standen", erwiderte die Dame hastig. Der Herr aber steckte ruhig das Ganz! ein und sagte dann:Run «erden Sie wohl zugeben, daß r» nicht Ihn Geld «ar, sonst hättest Sie sich unsöglich mit einem Viertel davon bsgnügt-'s Das alteHaurmttleli hatte somit auch in diesem Falle seine Wirkung »W verfehlt.

Neues in derBivliothek.

1) Silberblicke. Züge aus dem Leben ausgezeichneter Menschen.

2) Buch der denkwürdigsten Entdeckungen aus dem GsM der Länder und Völkerkunde.

3) Stanley'« Reisen dnrch den dunkeln Welttheil.

4) Jenseits des Ocean«. i

5) Da« Buch für jede» Deutsche». Cyarakterzüge und Anekdote»

aus dem Leben Kaiser Wilhelm'«.

Dennjächt.

> As -/ T-

Verkauf.

In der Nachlaßsache der

Amtliche Bekanntmachungen

i Catharina Burckhardt von Den»

^ i jächt, kommt am

'' ! Dienstag, den 8. ds. Mts., j Vormittags 9 Uhr,

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19 Gras und Baumgarten beim Hau»,

auf dem Rathhause in Dennjächt » öffentlichen Sujstrcich, wozu die Haber eingeiaden werden. !

Caiw, den 2. Juni 1880. TheilungSbehörde.