<21

-8

»».»r

.8 2

^ »-»

» r-r

-sd^

-« "77

mpfiehlt sich

meiade-

l

echnuug solide

Breckie, cher-Meister b. Ludwig sb.

neue

ngstroffen bei Heriou.

Men 1878er j

Der O bi ge.

Vertrag

Altburgerstaig s Stroh.

leihen.

oppelte Güter» Anleihen; wer Ites. E

reit

chläge r'sche teindruckerei.

»Idkurs

1880 .

ü, 16 1418 , 20 38-42 16 6872 9 bl55 4 19-22 4°/ G,

DaS Sola-er No<S«»- tkali erscheint Dienstag, -onnerftag u. Kam«- ta-. NlbonnementS- preis halbjährlich 1 -4t 80^), durch die Post bezogen im Bezirk 2 -4L 30 L, sonst in ganz Württembg. 2-4t 70L.

ä Intekigenzbkatt für äea Kezieä.

. Für Calw abonnirl

M, «an bei der Redaktion,

«nswärts bei den Bo- 8 ten »der der «Lchstge» W legenen Poststelle. Die Sinrüikunz«^- bühr beträgt S L ftir die »ierspaltige Zell« oder deren Raum.

Nro. 64.

Samstag, den 9. Juni R88V

38. Jahrgang.

Amtliche Dekanntmachungen.

Calw. Wegsperre.

Wegen des Reubaus des KleinenzthalwegS wird hiemit das Befahren des Vicittalweg» ans der Markung Bergorte, der von Meister« zur Agesbachrr Sägwühle führt, für die Strecke vom bisherigen Kleinen-thalrveg bi» zu ge- «annter Sägmühls auf die Dauer vom 7. bis 20. Juni d. I. verboten.

Den 3. Juni 1880. K. Oberamt.

_ Flaxland.

Bekanntmachung der Eentratsteüe für die Landwirthfchaft,

betreffend die Aufnahme von Zöglingen in die Ackerbauschulen.

Mit dem Ablauf de» Schuljahres 1879/80 wird wieder eine Anzahl von Zöglingen in die ASerbauschulen zu Hohenheim, Ellwang« n, Ochssnhausen und Kirchberg ausgenommen. Er werden daher die­jenigen Jünglinge, welche in die eine oder andere Ackerbauschule einzutrete« wünsche», aufgefordert, sich innerhalb 4 Woche», von heul« an gerechnet, je bei de« Vorsteheramt der betreffenden Anstalt zu melden. Die Lufzuuehmenden müssen das 17. Lebensjahr zurückgrlegt habe», vollkommen gesund, für anhalteuve Feldarbeiten körperlich erstarkt und mit den gewöhn­lichen lrmdwnthschafiltcheu Arbeite» bereit» vertraut sein, lese«, schreiben und rechnen könne» und die'Fähigkeit besitzen, einen populären Vortrag über Lsnowilthschaft gehörig auszusafsen. Kost, Wohsung und Unterricht erhalte« dis Zöglinge für dis r-s» ihnen zu leistende Arbeit, woneben sie nach Maß gäbe ihrer Leistungen und ihre» Verhalts«» je am Jahresschluß noch mit be- sonderen Prämien bedacht werden. Elwaigen Bedürftigen wird außerdem eisige Unterstützung gereicht. Mit dem Eintritt in die Schule ist die Ver­pflichtung zu übernehmen, den vorgeschriebrneu LehrkurS, welcher in Hohen heim, Ellwangen und Ochsenhausen 3 Jahre dauert, in Kirchberg zunächst ver­suchsweise auf 2 Jahre bestimmt worden ist, vollständig dnrchzumachen und zu diesem Zweck im Fall der Aushebung zum Militärdienst von der Ver­günstigung, sich zurückstellen zu lassen, Gebrauch zu machen.

Den Eingaben, in welchen die bisherige Laufbahn des Bewerbers dar- zulegru ist, müssen ein Tausschei«, Impfschein, ein Zeugniß des Gemeinde- raths über das Heimathrecht und das Prädikat des Bewerbers, über den Siand und den etwaigen Grundbesitz de« Vaters und da» dem Bewerber etwa künftig von seinen Eltern anfallende Vermögen, sowie «ine schriftliche

Einwilligung de» Vater« znm Vorhaben seine» Sohne» beiliegen.

Die Bewerber, welch« nicht durch besonderen Erlaß zurückgewiesen werden, haben sich am

Montag, den 12 Juli d I. Morgen» 7 Uhr. zur Erstehung einer Vorprüfung in Hohenheim einzufivden.

Stuttgart, den 25. Mai 1880. __ Werne r.

Amtliches.

Bei der am 10. d. Mt«, und den folgenden Tagen vorgenommenen nieder» Dienstprü- fnng im Departement de« Innern ist u. a. für befähigt erklärt worden : Joh. Mich. Luz von Würzbach. _

Politische Nachrichten.

Deutsches Reich

Berlin, 1. Juni. Der Bundesrath beschloß heute, die Berathung der Vorlage wegen Verlegung der ReichSzollgrenze an die Unterelbe im Plenum vorzunehmen. Die Berathung wird nächste Woche erwartet. Hamburg wünschte die Verweisung an die technischen Ausschüffe und wird ei« gegneri­sches Promemorta eiubringeu.

Der Reichsanzeiger vom 31. Mai publizirt das Gesetz, betreffend den

Wucher. Vom 24. Mai 1880. «

DieNationalztg." theilt mit, daß viele von denjenigen Mitgliedern der nationallibsrale« Partei, die man sonst alsdem rechten Flügel" der Partei zugkhörig bezeichnet, in der kirchenpoiitischen Frage sich entschieden ablehnend verhalten und fest entschlossen sind, die meisten und wesentlichsten Bestimmungen de« Gesetzes einfach abzulehnen. »Ist uns doch van mehreren Seiten mit der größten Zuverlässigkeit versichert worden, selbst Treitschke könne nicht diese» Vorschlag des Reichskanzlers unterstützen!"

Dis französ. AmtSztg. veröffentlicht ein am 16. Mai zu Berlin von de« Fürsten Hohenlohe und de« Grafen Samt Ballier gezeichneter Abkommen, in welche« Frankreich uud Deutschland sich gegenseitig verpfluhten, den durch Schiffdruch oder sonstige» unverschuldetes Unglück in Noch gerochenen Seeleuten der beiden Länder Unterstützungen, nämlich Kleidungsstücke, ärztliche Pflege und Mittel für die Heimreise, im Todesfalls auch ein anständiges Begrübniß zu gewähren.

München, 2. Juni. Wie bekannt, hatte der Großhändler Kröber von hier gegen da» Verbot und die Auflösung der von der Volkspartei seiner

Feuilleton.

Die Strafe der Untreue.

Criminalgeschichte von H. D. H. Temme.

(Fortsetzung.)

So war zwischen den Beiden ein Verhältniß herzlicher Zuneigung, inniger Anhänglichkeit entstanden.

Es hatte wohl noch feste Fasern in ihre» Herze», als sie sich nach Ver> lauf von beinahe zehn Jahren in Danzig wiederfahen.

Karolins Wild war damals zweiundzwanzig Jahre alt, Reinhold Sommer zählte fünfundzwanzig. Sie war Gesellschafterin der adeligen Dame, die auf einem Gute nahe bei der Stadt lebte; er war Commis-in einem angesehenen Haudlunzshause Danzigs. Sie war eine ungewöhnlich schöne jugendliche Erscheinung. Er gehörte zu den schönsten jungen Männern der Danziger Katlfmanvschaft.

Die Herzen Beider waren seit ihren Kinderjahren frei geblieben.

War es ein Wunder, daß sie. nachdem sie sich wiedergefunden hatte«, sich einander wieder nähern mußten, und dann gar nicht mehr von einander lasten konnten?

Sie verlobten sich.

Freilich waren sie Beide ohne Vermöge». Sie hatte nur ihre gute Station und- ihr Salair als Gesellschafterin, was beides sie ihrem Manne nicht einmal zubnugen konnte. Er hatte nur sein Gehalt als Commis, wo­von sie Beide nicht leben konnte».

Allein er war als ein tüchtiger Kaufmann bekannt, dem nur die Ge­legenheit, vielmehr die Fonds bisher gefehlt hatten, um auch ein reicher, Kaufmann zu werden. Was ihm so fehlte, sollte sich gerade jetzt finden. In dem Handlungshause, in dem er angestellt war, hatte ein junger reicher Mann aus dem südlichen Deutschland als Volontär gearbeitet. Reinhardt Sommer und Albert von Brand«« waren Freunde geworden. Wenigs Mo »ate nach seiner Verlobung mit Karoline Wild erhielt Som«»r «inen Ruf von seinem Freunde, mit einem Gesellschaftsantheile in sein Geschäft rinzu- treten, das er «ach dem Lode seines Vater« übernommen habe. Er «ah« an.

Die beiden Verlobten waren die glücklichsten Menschen. Reinhardt Sommer war der Compagno« eines großen Handlungshauses; er konnte, er mußt, ein reicher, ei« angesehener Mann werde»; alle Träume und Pläne sein,« Ehrgeizes mußte« sich erfülle». Er konnte schon in kurzer Frist seine

geliebte Braut heimsührsn, um sie zur Theilhaberin seines Neichthums. seine» Ansehens zu mache«. Die bescheidene Karoline Wild dachte nur an dis bal­dige Verbindung mit dem Geliebten.

Reinhard Sommer war nach seiner neuen Hrimath abgegangeu. Das Geschäft, in dem er eintrat, war reicher uud großartiger, als er es sich ge« dacht hatte. Seine Briefe an die Braut athmeten nur Liebs und Glück. Liebe und Hoffnung sprachen sich in den Briefen der Braut aus.

Ein halbes Jahr nach seiner Abreise schrieb Sommer an die Verlobte, daß seine Stellung nunmehr eine völlig feste und gesicherte sei, und daß ihrer Verbindung nichts mehr i« Wegs stehe. Er bat sie, für diese Alles in Dan­zig zu ordnen, uud sodann mit den zu der Trauung erforderlichen Dokume». ten zu ihm z» kommen. Z» der Trauung könne er leider nicht nach Danzig reisen; seine Geschäfte erlaubten seine längere Abwesenheit nicht; sie müßten sich also in ihre« neuen Wohnorte trauen lasten.

Die Begebenheiten, die wir hier erzählten, ereigneten sich zu einer Zeit, wo man noch keine Telegraphen uud keine Eisenbahnen kannte, -Eilpostrn nur auf den größeren Verkehrsstraßen bestanden, eine Reise von dem Norden nach dem Süden Deutschlands hin und zurück Monate in Anspruch nah«.

Karotine Wild fügte sich gern de« Verlange» ihre» Verlobten. Sie be« l sorgte das Aufgebot in Danzig, ließ sich die zur Trauung erforderlichen Do» kumente ansst^ieu.

Als sie darf« den Tag ihrer Abreise dem Verlobten ««zeigen wollt«, ver­fiel die Dame, deren Gesellschafterin sie war, plötzlich in eine schwere Krank­heit. Karoline konnte ihre Wohlthäterin, ihre Freundin nicht verlosten. Sie hielt bei ihr aus, bis erst nach sechs bi« acht Woche» der Tod der alten ^Dame eintrat. Sie mußte dann weitere vier Wochen warten aus die Eröff­nung des Testaments der Dame und auf die Auslieferung ihre» Vermächt» uiffes.

Endlich konnte sie dem Verlobte» den Tag ihrer Abreise mittheile».

Sie reiste ab, ohne seine Antwort abzuwarten. Sie hatten ja Alles brieflich verabredet; er hatte in allen seinen Briefen an sie über den Auf­schub ihrer Reise gcklagt. Der Postengang war ein so langsamer.

Sir nah« ihr Vermögen mit. Zweitausend Thaler in Golde, einen großen Koffer voll der feinstes, glänzendsten Leinwand, mit Anderem. Ein paar hundert Thaler, die sie sich erspart, hatte sie noch außerdem. Sie war überglücklich, in die neue Haushaltnng dar Alles zubringeu zu könne».

Di« zweitausend Thaler trug sie in ihr Korset eingenäht bei sich. Das andere Geld, soweit sie seiner nicht für die Reise bedurfte, hatte sie in de« Koffer mit der Leinwand verwahrt. (Forts, folgt.)