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derselbe müßte in kurzer Zeit ein sehr vermöglicher Mann sei«. Die Erfind- ung selbst ist wiederum ein beredtes Zeugniß deutschen Erfindungsgeistes und gewerblicher Energie.

-Memmingen, 18. April. Gestern Nachmittag entlud sich dem ,Fr. Kur - zufolge über unseren Fluren ein schweres Gewitter. Ein Oekonom von Hitzenhofen wurde nebst seinem Zweigespann vom Blitze auf freiem Felde erschlage».

— In Altenburg fand dieser Tage eine Feuerprobe mit dem Capt. Wraa'schen „Feuertauch-Apparat* statt. Sechs pyramidal aufgebaute, mit Hobelspänen ausgesütterts und mit Petroleum getränkte Holzstöße von 6 Fuß im Quadrat, die durch Gänge von 2 bis 3 Fuß von einander getrennt waren, bildeten das Versuchshaus. Nachdem die Scheiterhaufen in Hellen Flammen standen und eine Gluih entwickelten, welche di« Nahestehenden zum Rückzug zwang, schritt der mit dem Apparat bekleidete Feuerwehrmann in das knisternde und prasselnde Flammenmeer hinein und bewegte sich in demselben, als wenn die Gewalt des Feuers überhaupt nicht existirts. Mit der größten Ruhe rrnd^ Sicherheit wurden die verschiedenen Manipulationen ausgeführt und als ^ Ruhebett der am hellsten brennende Haufe ausgesucht, wo der gemülhlich Weilende durch Rauch und Flammen zur Zeit den Blicken der Anwesenden entzogen war. Trotz des kalten und regnerische« Wetters wohnte der Herzog der Probe mit sichtlichem Interesse bis zu Ende bei und gab Auftrag, einen „Feuertauch- Apparat" für die Altenburger Feuerwehr zu liefern.

— Gmunden, 19. April. Gestern ermordete und beraubte ei» dreizehn­jähriger Knabe einen elfjährigen auf der Straße zwischen Laakirche» und Lindach. Der elfjährige Knabe, Sohn eines Taglöhners von Lindach, wurde öfters nach Gmunden zum Einkauf von Lebensmitteln rc. geschickt, so auch diesmal. In der Nähe des Dorfes Laakirchen gesellte sich zu ihm der drei­zehnjährige Sohn des dortigen Bahnwächters, ein verwahrloster Bursche, welcher dem Knaben den Einkaufskorb entreißen wollte. Als ihm dies nicht gelang, versetzte er dem armen Kinde sieben Stiche mit einem scharfen Messer, raubte das Geld und warf Messer und Korb in eins nahe Pfütze, in der er sich auch seine blutigen Hände reinigte, und entfloh nach Hause. Dort wechselte er seinen mit Blut bedeckten Rock und verhielt sich, als wenn gar nichts vorgesallen wäre. Ter ermordete Knabe wurde auf der Straße aufgefunden. Da man die beiden Burschen kurz vorher zusammengehen sah, lenkte sich der Verdacht sofort auf den Ttzäteri, in besten Wohnung auch noch die blutigen Kleider aufgefunden wurden.

Von den Jagdpferden, welche die Kaiserin von Oesterreich in Irland kürzlich angekaufr hatte, ist ein gut Theil um die Hälfte des Kaufpreises wieder losgeschlagen worden. Der Jagdanrflug von Wien nach Irland war überhaupt eines der kostspieligsten Vergnügen, das sich eine gekrönte Pferde- liebhaberin jemals erlaubt haben mag.

New-Aork, 20. Avril. Ein heftiger Orkan hat a« Sonntag die

West und Nordost-Staaten der Union heimgesucht. Derselbe richtete große» Schaden au und unterbrach die Telegraphen und E-senbahnverbindungen auf weiten Strecken. In Harsfield (Missouri) sind 78 Personen umgekommen und viele tödtlich verletzt worden. Hunderte von Familien wurden obdach­los. Nur 14 Häuser sind stehen geblieben.

Banjaluka, 12. April. Die Einwanderung nach Bosnien scheint in Fluß zu kommen. Wir haben längs der Grenze bereits Hannoveraner »nd Tiroler Kolonien, jetzt erhalten wir auch eine schwäbische. Um Nooi kaufte« Bauern aus dem Lchwarzwald größere Gcundkomplexe, andere Gründe wurden von de» Begs gepachtet, und es find bereit» einige Familien auf ihrem neuen Befitzlhum eingetroffe», denen gegen 60 weitere folgen sollen. Auch in der Schweiz macht sich eine Agitation bemerkbar, die Auswanderung »ach Bosnien zu leiten; mehrere Agenten aus Bern und Zürich bereiste» vor einigen Tagen die Gegend um Priedor und Berbir, um Grundkäuse ab­zuschließen. Die Regierung begünstigt die Kolonisten. Unsere Mohamedaner verkaufen und verpachten den Deutschen mit Vorliebe ihre Besitzungen.

Handel und Verkehr.

— Falsche Fünfmarkscheine sind in den letzten Tagen mehrfach zur Verausgabung gelangt. Die Rnchsschuldenverwaltung zu Berlin, an welche solche Falsifikate zur Begutachtung eingesandt worden waren, hat die­selben mit dem Rothstsmpel „Falsch* zurückgegeben, wobei darauf aufmerksam gemacht wird, daß aus der Vorderseite der Falsifikate innerhalb des Datum» hinter Berlin das Komma und hinter 11. Juli 1874. die Punkte fehlen.

Eins Anzahl der ^bedeutenderen Wollfaörikanten Deutschlands haben mittelst Cirkulars folgende „Warnung* erlassen, die auch wir zu Nutz und Frommen unserer Leser weiter verbreiten wollen: „Englische Fabrikanten fertigen in neuerer Zeit und zwar vorzugsweise für den deutschen Mark! Tuche und Buckskins, die im'Stück zwar ein gutes und solides Aussehen haben, in Bezug auf ihren Werth dagegen als die größten Schwlndelwaaren bezeichnet werden müssen. Diese Waaren, welche der Haltbarkeit gänzlich entbehren, sind ein förmliches Kunststück der Appretur, den» sie bestehen aus einem grob­wollenen siebeartigen Gewebe, dem auf beiden Seiten präparirter, zumeist aus alten Stoffabsällen hergerichteter Wollstaub aufgepreßt wird. Die Schau­seite dieser Waare ist so kunstvoll ausgearbeitet, daß der Betrug sich de« Auge gar nicht blosstellt; die eingepceßle Masse läßt sich indeß mit oen Fingern in kleinen Flocken abziehen, wodurch der Schwindel bald erkennbar ist. Da­mit sich Niemand durch anscheinend billige Preise zum Kaufen jenes Schunde« verleiten lasse, habe» wir denielben hier nach Gebühr gekennzeichnet. E» ist die höchste Potenz des „Billig und schlecht* — sie fällt aber diesmal, wie erwähnt, nicht unserer heimischen, sondern der englischen Industrie zur Last, welche uns auch hierin „üderkommt.*

Amtliche Dekonntmachungen.

» L «v.

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Oeffentliche Prüfungen zum Schluß des Schuljahrs:

Dienstag bis Freitag, den 27. bis 30. April:

Dienstag 8 — 10 Kl. I. Religion, Latein, Rechnen;

10—12. Kl. II. Latein, Rechnen, Geographie.

2—4. Kl. III. Religion, Latein, Rechnen.

Mittwoch 8—11. Kl. IV: Latein» Französisch, Griechisch. Geschichte. 11—12. Kl. V: Rechnen.

2—4>/s Kl. V: Latein, Französisch, Griechisch.

Donnerstag 8—8>/- Kl. V: Religion.

31/2—12. Kl. VI: Latein. Griechisch, Französisch, Geometrie. 2—4. Kl. VII: Latein. Geschichte.

Freitag 71/2—9. Kl. VII. Geographie. Französisch.

Diese Prüfungen sind im Schulzimwer des Herrn Oberreallehrer Plocher hingegen die Schlußseler für sämmtliche Klassen i« Georgenäum Freitag von S>/z Uhr an: Gesänge. Deklamationen, je eines Schülers aus jeder Klasse, Abschikdsworte eines Schülers, Ansprache de« Rektor», Preisvertheilung.

Behörden, Eltern und Schulfreunde sind zu diesen Prüfungen und zur Schlußfeier freundlich eingeladen.

Kön. Rektorat.

Müller.

G e ch L n g e n.

D 0 n n erst ag, den 29. d. Mt«., werden verkauft: 450 Rm. buchene Scheiter und Prügel.

59 , eichene „

100 „ weißtannener und forchene» Scheiter­holz und 5000 Stück gemischte Welle». Zusammenkunft Morgens 8 Uhr bei der Mühle.

Gemeinderath

Oberriedt. ^

^rkarlf.

Im Wege der Zwangsversteigerung «erden

Dienstag, den 27. April 1880, Nachmittags 2 Uhr, i« Speßhardt bei Matthäus L ö r cher

in seiner Wohnung nachstehende Fahr nißgegenstände

1) 25 Centner Heu und Oehmd,

2) 5 verschiedene WirlhschastStische,

3) 2 Ovalfaß 672 und 783 Liter haltend,

4) 1 dilto rundes 218 Liter,

5) 60 Liter Rothwein,

6) Wirthschaftsgläser,

7) 1 Strohstuhl,

8) 1 Wagen Moosstreu

gegen sofortige Baarzahlung an den Meiftbieienden verkauft.

Der Gerichtsvollzieher.

E a t w.

-Ssh-DrrkMf.

Am Montag, den 26. April, aus demStadtwaldSulz- wald:

185 Nadelholz- Reis und 221 dto. Derbstangen (hiebei 180 Hopfenstangen) 8 Rm. Nadelholz Spaltholz, 110 Rm. dto Scheiter-, Prügel- und Anbruchholz, 8.0 Nadelwellen und ca. 200 Wellen unausbereitetes Reisach.

Zusammenkunft Vormittags 9 Uhr, beim Eichelacker.

Gleichzeitig wird im Snlzwald eine Parthie kleinere Eichten zum Selbsthau«»

zur Gewinnung vonGlanzrinde

auf dem Stock verkauft.

Ge«einderath.

Prival-Anzejgen.

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7^ Calw. -s»

^Am Sonntag, den 25. April, 4b .... Morgens 7^/^ Uhr, ^

Ztatbol. Gottes menst. Z

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Agenbach.

Geldauszuleihen.

Die Gsmeindepflege hat gegen ge- setzliche Sicherheit, auf den 1 Mai d. I.. -

350 Mk. auszuleihen.

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