138

die Kommission eine Deklaration de« Inhalt« beschlossen, daß die Ausweisungen von Reichstag«, und Landtag«abgeordneten während der Dauer der Session vngiltig sind.

Richter und Larker haben im Reichstag den Antrag eingebracht: .Der Reichttag wolle beschließen: die Erwartung au«zusprechen, daß tie Reich-be- Hörden bet Zuwendung »on Jvseraten lür Zeitungen nur die Zweckmäßigkeit der Verbrntung und nicht die politische Parte,richtung der Zeitungen in Betracht riehen." Unterstützt ist der Antrag von Mitgliedern der Fortschritts- Partei» den 3 Mitgliedern der süddeutschen Volkspartei. Mitgliedern de« Zentrum« und von den Polen. Der Antrag wurde am 18. vom Reichstag berathen und angenommen.

Berlin, 29. Mär;. Wie edle Kreuz;, erfährt, hat der Kaiser gestern, nachdem der Kronprinz bereit« am Tage zuvor den Prinzen Karl und Friedrich Karl vertrauliche Miltheilung gemacht, vor Beginn der musikalischen Abendgesellschaft in Gezenwarl der Kaiserin den Prinzen und Prinzessinnen des k. faules Kenutuiß davon gegeben, daß mit Zustimmung leiner Eltern Prirz Wilhelm sich mit Prinzessin Auguste Vikioria von Schleswig Holstein- Sonderdurg-Augustenburg verlobt habe. Da die Braut wegen des vor wenigen Monaten erfolgten Ableben« ihres Vater« sich zur Zeit noch in tiefer Trauer befindet, so wird von der üblichen offiziellen Verlobiußsrklärunz wahrscheinlich bis nach der Trauerzeit Abstand genommen.

Frankreich.

Paris, 18. März. Da» JournalVoltaire" will erfahren haben, daß die Schließung der Uruerrichlsanstallen d,r Jesuiten und die Auflösung ihrer Noviziake fest beschlossen sei. er sei nur noch nicht entschieden, ob man diese Maßregeln mittelst einfacher Mimsterialverfügung oder Dekrete« des Präsidenten der Republik durchführen werde.

P a r i s , 18. März. Man erzählt, doß die Regierung bei der Aus­führung ihre« Versprechen« in der Jesuilensrage zunächst in folgender Weise Vorgehen wird: die Jesuiten werden aufgefo:derl werden, ihre Anstalten zu schließen, da ihr Orden künirig nicht mehr als religiöse Genossenschaft in Frankreich geduldet werde» soll. Sie werden angewiesen «erden, für de» Oktober alle ihre Schüler zu entlassen Man hat aber noch nicht« über die Austreibung der fremden Jesuiten bestimmt, vielleicht scheint sich die Regierung in diesem Stücke von den Umständen leiten lassen zu wollen.

Englarrd.

London. 19. März. Dre Morgenblätter veröffentlichen einen Brief Harlmann'S, worin er bekennt, daß er der Haupturheber des Motkauer Attentat« gewesen sei Er beabsichtige in wenigen Tagen nach Amerika ouszuwaudern.

London, 16. März. In Brighton soll am 23. d. M. eine Revue

der Freiwilligen-KorpS in der Stärke von etwa 2ö,00o Man» stattfinden. Man hatte diese Parade zwar vor wenigen Tagen abgesagt, da «in bestehende« Gesetz derle» Schauspiele in der Ziit von Auflösung eine» Parlament« bis zur Beendigung der Neuwahlen verbietet, doch mochte man sich die Augenweide viesmal nicht versagen» und so fanden denn einige Kronjuriste» glücklich heraus, daß sich das Gesetz nicht ausdrücklich aus die »Freiwilligen", da« Volk in Waffen bezieht, deren masse»haskes Erscheine« keine-weg« einen be- drohlichen Einfluß auf die Aulübung des Wahlrechte« befürchten läßt._

Tagesordnung

de« 5b. Amtsgerichts Calw in den öffentlichen Verhandlungen.

am Mittwoch, den 24. März 1880, VonnittagS 8'/, Uhr:

1) Eidesabnahme in der RS. zwischen Jakob Roller, Bauer in Simmozheim. Kl. und Eeligmann Löwenstein, Handelsmann in Rex.ngen Bell-, Erfüllung eines Kaufver­trags betr.

2) Eidesabnahme in der RS. zwischen Elisabeihe Rente von Wildbad, Kl. und Schuh­machermeister Bechtle von Aichelberg Bell., Taglohnssorderung betr.

Vormittags 9 Uhr.

3) US. gegen Gottfried Berner, leb. Bäcker von Eltingcn, wegen Diebstahls.

4) US. gegen Eonrad Krummbeim, Ziegler in Simmozheim, wegen Diebstahls.

d) US. ge,en Johanne Gann, ledig von Neuhengstetl, wegen Betrug».

6) US. gegen Georg Volz von Srnstmühl, wegen Betrugs.-

7) NS. gegen den verh.,Bäcker Gottlikb Mieter von Haubersbronn, wegen Diebstahls .

TageS-Neurgkeiten

Stuttgart, 16. März. In den WaUsäälen de« Bahnhofe« werden gegenwärtig zur Verhütung fernerer Brandsälle sämmtliche LufiheizungskanLle »it Backsteine» umgebe». Auf den Wandkarten nn Schiffe de« Bahnhöfe« sind jetzt säwmtliche in der neueren Zeit gebauten Eisenbahnen ein ge zeichnet, auch Ser Gotthardtunnel mit den Zufayrt«linien ist aus der betreffenden Karte schon angebracht.

Stuttgart, 19. März. Die rlsäßische» Blätter melden den a« 16. März Morgen» plötzlich erfolgten Tod de» Hauptmar-n« und Chef« der 4 Kompagnie de« 126. (8. wirttemb.) Infanterieregiment«, Kehrer, ge­bürtig au» Schorndorf. Kehrer fiel bei der Kowpagniebesichtizung plötzlich, «achdem er zum Antreten kommandirt hatte, von einem Herzschlag getroffen, tobt nieder.

Tübingen, 19. März. In der Anklagesache gegen den 33 Jahre alle«, verheiratheten Bäcker Gottlieb Huzel von Nonnenmiß. Gern.-Bezirk« Wildbad, »egen de« bekannte», auf den Stadtschultbeiße« Btzner »on Wild-

Amtliche Kekanntmachvngen.

Lltbulach, Gerichtsbezirk» Calw.

II. Liegenschafts-Verkauf.

Zn der Koukurtsache de» Jakob Friedrich Maurer, Löweowirth« hier, bringt der Unterzeichnete die varhanbene Liegenschaft au« freier Hand Mittwoch, den 24. März d. I , Nachmittag« 1 Uhr, auf dem hiesigen Rathhause zum zweiten und letztenmal« mit A«S» schleiß von Nachgeboten im öffentlichen Ausstrerch zum Verkaufe, und zwar:

Gebäude:

1 a 90 m Sin zweistockigte» Wohngebäude die Wirthfchaft

bad am 8. Dezember v. I. verübte» Mordversuch« wurde Huzel von den Gesch«,reneu schuldig gesprochen und vom Gerichtshof zu einer Zuchthaus­strafe von 10 Jahren, sowie zu üjährigem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurtbeilt und zugleich die Zulässigst seiner Stellung unter Polizeiaufsicht ausgesprochen Die Staatsanwaltschaft batte 8 Jahre Zuchthaus beantragt.

Ulm, 16 März. Gestern Abend wurde lautU. S." bei den Galgen­berggärten ein Angehöriger de» K. 1. Feldartillerie Regiment» von dem üm 9 Uhr hier antommenden Güterzug überfahren und rhm der Kopf vom Rumpfe getrennt. Ter Verunglückte scheint den Tod freiwillig gesucht zu haben.

DemD. Volkrbl." wird aus Berlin geschrieben, daßin der Nähe von Süstrin, in ßockprotestantischer Gegend, die Leute ChristuS-Erscheinungen erblicken wollen, ähnlich wie s. Z. die Marien-Erscheinusgen in Marpingen. Der Zulauf der Bevölkerung soll sehr groß sein."

Kapstadt, 16. März Ein verwegener Rand wurde in gestriger Nacht hier verübt. Im Generalpoßamt wurden nämlich alle Diamantenpackete ge­stohlen. die der Versendung «it heutiger Post harrten. Dar Werth der gestohlenen Diamanten wirb ans 75,000 Lstr. geschätzt. Der Dieb scheint sich in das Gebäude einaeichl'chen zu haben.

Gemeinnütziges.

Die Saatkartoffeln für das Frühjar 1880.

E« ist vielfach die Ansicht verbreitet, daß Kartoffeln, die nicht vollständig erfroren, sondern die nur soweit angesrvren sind, daß sie beim Kochen süß schmecken, (an manchen Orlen sagt man: sie seienÜberschüssen") zur Saat noch tauglich seien. Hierüber enthält das bad land«. Wochenblatt folgende, sehr zu beachtende Mitthetlung:Die Kartoffeln, die der Frost nur süß ge­macht, erholen sich gewöhnlich bald wieder, sie werden nach dem Thauen nicht weich wie die erfrorenen und nach einiger Zeit verlieren sie auch den süßlichen Geschmack vollständig. Man kann dieselben zum Kochen und Essen ganz gut benütze», auch halten sie sich im Keller so lange al« die dem Frost nicht ««»gesetzt gewesene Knollen.

Ä» grrcher Mißgriff aber ist e», wenn solche Kartoffeln zur Saat ver- weüdet werden. Sie verlieren zwar »ur zum kleineren Theil die Keimkraft ganz; aber auch die keimenden Knollen treiben, nach doppelt langer Zeit, die sie zur Krimdildung brauchen, nur schwächliche Pflanze» und jede« mit solchem Saatgut« bestellte Kartoffelfeld wird auch unter de» günstigsten Umständen »ur eiuen äußerst geringen Ertrag sichern. Gewöhnlich find an solchen Kartoffeln nur »och einzelne Augen keimfähig, und wenn dann, wie die« häufig geschieht, die Saatkartoffeln in Stücke geschnitten werden, so haben viele dieser Stücke nur tobte Augen Wir haben exacte Versuche über die Keimfähigkeit der überschoffenen" Kartoffeln ongestellt und gründen sich unsere Angaben auf diese Versuche, sowie auch aus viele dietbezügliche Erfahrungen bei dem Kartoffelbau.

Bei jeder Pflanzer-kultur ist die Autwahl de» Saatgutes von höchster Bedeutung, den»:wir die Saat, so die Erule." Diese« Sprüchwort ist jede« Landwirthe bekannt, aber dasselbe wird häufig nicht beachtet. Bezüglich der Auswahl der Saotkartsffel» zur Frühjahrrpflanzung möchten wir folgende Vorschläge machen:

1) Wer Saatkartoffeln kaufen muß, der kaufe sie nur au« solchen Kellern, deren Bauart schließen läßt, daß der Frost nicht in sie eingedrungen.

2) Wo die Kartoffeln in den Kellern durch den Frost süß geworden , da lass» mau, wenn dieselben, wie e» gewöhnlich bei größeren Vorräthen der Fall ist, auf großen Haufen ausgeschichlet liegen, die obere Schichte etwa 1 Fnß tief ndheben. Die unteren Knollen werde» ein taugliche« Saatgut geben, da ein leichter Frost, der die obere Kartoffelschichte süß macht, nicht in die Haufen etndriugt.

E« werden vorau»sichlltch i« nächsten Frühjahre sehr viele Saatkartoff.ln in den Handel kommen, die vom Frost gelitten haben, darum sei vor Allem derjenige Laudwirth vorsichtig, der Saatknollen kaufen «.

Mögen sich die Landwirthe davor hüten, aus Wochenmärktev von Kartoffel- Händlern ihren Saatgutbedarf zu decken. den» diese kaufen gewöhnlich so wohlfeil al» möglich ei» und können keine Garantie, für die Güte ihrer Waare geben. _

Calw.

Landwirthschastticher Pezirksverein.

Der beim Vereine bestellte

Grasfamen

ist augekammen und wird am Gründonnerstag von Morgen« 6 Uhr an i« Safthau« zur Kanne abgegeben. Dir Besteller werden u« so dringender zu pünktliche« Erscheinen aufgefordert, al« diejenigen, die ihren Samen an diesem Tage nicht abholen, sich Unkosten zuziehen.

Die Herr» Orr«oorst»her auf der Waldseite de« Bezirk« werden freund- lichst um rechtzeitige Bekanntmachung dieses gebeten.

, Calw, de» 21. März 1880.

_ Der vereinsseeretär: E. Horlacher.

zum Löwen mit Scheuer, Remise und Kellerhau«,

Vrandvers.-Auschlag . . 5400

1 » 20 w Hosrnu« dabei.

Güter:

14 a 36 m Garte», 2 I» 42 a 13 » Acker,

1 d 28 » 69 m Wiese und 96 a 39 « Wald, zusammen 4 d 84 a 69 m theil» hiesiger, theil« Markung Breiten-

b erg und Schvndronn.

Oesammt-Anschlag 12,330 »/4 Tesammt-Erlöt 10,365 «Zt Auswärtig« Kauftliebhaber »nd Bürge» haben sich mit V»rmögen»zeug« »iss«» »euere» Datum» zu versehe«.

T«l». de» 18. Mär, 1880. Konkurs Verwalter:

L»t«»otar Müller.

B

Ueö Martin reichend Die Er Vormiti Vermal Calw z Ko» 15. A; zumelde Zur Wahl wie übe! ausschu - die in bezeichn werden Fr«

«»d zu Fordern F re

1» das Rathha Alle -Konkurs fitz habe schuldig , SN den gen od Pflichtm der Sa str we sonderte nehmen, -um 3 wachen. Könsi Zur V Ge

am

G

aus Fr, kamerbe 4 Rn hc

Schlazr

Bahuwc

N,

am <

au« den 24 Fl S W

^Schwai

Straße.

Fa

Im

»erden > Sa!

bei der! ca. It ein b Leite «gen b, Lufstreic

Der

Auftrag

nächsten

I