de» lebendigen Leibe» in 1000 Stück» besteht, von der Erziehung der Kinder «. s. w. erfahren, die in der Hauptsache im Einpräzen einer strenge» Etikette besteht, dieß Alle» find für un» fremde, unseren Anschauungen ferne liegende Begriffe, die un« heute wie vom Nebelduft der Phantasie umgebene Reisebilder umschweben. Ob eS der europäischen Cioilisation dereinst gelingen wird, die Chinesen zu unserer Moral zu bekehren, und welchen Antheil unsere Frauen daran haben werden, die der Herr Redner aufforderte. sich dagegen zu wehren, daß menschliche Autorität an die Stelle der göttlichen gesetzt werde, dieß liegt in der Zukunft dunklem Schooße. Einige Hoffnung dazu dürfte vielleicht in dem chinesischen Sprüchworte liegen, da» uns in seiner kosmopolitischen Färbung die Möglichkeit einer universalen Weltbildung und Moral im Hintergründe erscheinen läßt und da» da lautet: .Unter dem Himmel nur Eine Familie, und ein Glied derselben da» Reich der Mitte,"

Stuttgart, 27. Febr. Einer ärztlichen Mittheilnng über da« Befinde» des Herrn Staat-Ministers v. Sick entnehmen wir, daß die katarrhalische Nffektion de» inneren Ohr» mit bedeutender Verminderung des Gehörs noch anhält. Die gleichzeitige Angegriffenheit der Kopfnerven, die Störung der Verdauung und Ernährung als Folgezustand der vorangegangenen Grippe bedingen absolute Ruhe des Kranken auf eine geraume Zeit.

Eßlingen, 26 Febr. In der heutigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien kam, das Gesuch der Stadtgemeinde Stuttgart, die Errichtung einer Wafferanlage bei Mellingen betreffend, zur Berathung und wurde einstimmig obgelehnt. E« wurde dabei geltend gemacht, daß durch die Errichtung der hiesigen Wasserleitung bei einem täglichen Wasserbedarf von 8160 Hektoliter der Wasserspiegel der Pumpbrunnen in hiesiger Stadt vom Haus der Barm­herzigkeit bi« in die Mitte der Stadt um ca. 1 Meter sich vertieft habe und alle Brunnen tiefer gegraben werden mußten. In noch viel höherem Maße müßte die« durch den täglichen Wasserbedarf der Stadt Stuttgart im Betrag von 240,000 Hektoliter der Fall sein. E« könne nicht vorau»gesehen werden, welche Diemensionen die Entziehung diese« großen Wasserquantums auf die Thalsohle annehmen werde, und man befürchte die Schädigung der Brunnen in Mettingen wie der Vegetation. E« sei nicht anzunehmen, daß da» Meteor- wasser in solcher Menge vorhanden sei, um 70 Centimeter lichlweite Röhren täglich zu speisen; schon durch die Probemessungen sei der Brunnen bei« Siechenhaus eingegangen.

Schweiz. Göschenen, 26. Febr. Das offizielle Tunnel-Durchschlag­fest findet, fall« nicht ganz unvorhergesehene Zufälle eintreten, nächsten Mitt­woch in Lirolo statt. Dem -Durchschlage im Tunnel selbst »erden nur die Arbeiter und technischen Beamten beiwohnen, nicht aber die geladenen Gäste, weil die Hitze unerträglich sein würde. Sonntag Nacht» hofft man mit der Sonde durch die letzte Wand zu gelangen; diese Wand wird dann Montag früh gesprengt. Nach dem Durchschlag erfolgt die feierliche Vertheilung der Medaillen an die Arbeiter. '

Slirolo, 26. Febr. (Gotthardtunnel) Bobrrest 30 Meter. E» werden

Vorkehrungen zur telegraphische» Verbindung der beiden Stollenorte getroffen behufs Avisirung de« Schießens der Sicherheit wegen. Die Eidgenossen­schaft stellte einen Draht über den Gotthard zur Verfügung.

In de« Kanton Neuenburg soll, demVigneron" zufolge, die- Pbylloxera erfroren sei». Reben, die nur von dem genannten Insekte be» fallen waren, wurden «»»gerissen und mikroskopisch untersucht. Die Unter­suchung ergab da« obige Resultat. Wen« der strenge Winter 1879/80 diese» Resultat zuwege gebracht, so dürften ihm die schwer heimgesuchten Wein- bauer seanen. __

Handel und Verkehr.

Böblingen. 23. Febr. Die hies. Gewerbebank hatte i« Jahr 1879

einen Umsatz von 3,500,000 die Mitglieder (682) erhielten 6 °/ Divi­

dende. Der Reservefond beträgt 15,685 «S»

Oehrimgen, 27. Febr. Die Ban! für Gewerbe- und Landwirthschaft hat im vor. Jahr eine» Gesammtumsatz von nahezu 5 Millionen erzielt. Wie i« Vorjahre, kann sie wieder ?»/,<>/<, Dividende geben, und hat ihre» Reservefonds auf 25,719 erhöht. Der Stand der Mitglieder ist 1051.

In Ebingen hat die Gewerbebank im Jahr 1879 über 5 Mill. um­gesetzt. Sn 938 Mitglieder hat sie eine Dividende von b^o/g gegeben und den Reservesond» auf 16,909 «st gebracht.

In Lauffen erhielten die (188) Mitglieder der Gewerbebank bei eine» Gesammtumsatz von 424.878 und einem Reservesond» von 3953 -st ?o/g Dividende.

Zn Künzels au hat di« Landwirthschaft«-l. und Gewerbebank einen Um­satz von 2,359,401 -st 87 L erreicht. Die Zahl der Mitglieder beträgt 345; denselben wurden 6 °/o Dividende gutgeschrieben.

W ein garten, 25. Febr. Die hiesige Gewerbebank mit 202 Mit­gliedern erzielte einen Reingewinn von 3626 Mk.. der auf ein dividendm» berechtigte» Kapital von 62.000 Mk. mit 5o/ Dividende vertheilt wurde. Der Reservefond« ist auf 6000 Mk. angewachsen.

Tettnang, 24. Febr. Die Kreditbank zählt jetzt 671 Mitglieder. Im Jahr 1879 erzielte sie einen Reingewinn von 16,383 Mk. 92 Pfg. und gab auf ein dividendenberechtigtes Einlagekapital von 164,454 Mk. 6 °/» Dividende. Der Reservefonds beziffert sich auf 25,166 Mk.

C a , w.

Landwirthschastticher Wezirksverein. Grassamen betreffend.

Da nach den Vorgängen noch GraSsamrn Bestellungen ausstehen, so wird der Termin zur Anmeldung unwiderruflich bi« Samstag de« 6 März verlängert.

Calw, 1. März 1880.. Der Verein»sekretär

E. Horlach er.

Amtliche Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Ernst Stotz, Bäcker und Wirth »on Allburg ist «egen Verschwendung heut» entmündigt worden, wa« gemäß 5 . 627 der R. C-P. O. hiemit de- könnt gemacht wird.

Calw, den 28. Februar 1880.

K. Amtsgericht.

Oberamt» Richter.

Schuou.

S. Amtsgericht Calw.

Aufforderung.

Johanne« Dittu» Taglöhner »on Oberhaugstett wird in der gegen ihn anhängigen Strafsache wegen Forstdirbstahl« aufgefordert, bei Ver­meidung steckbrieflicher Verfolgung un- verweilt vor dem Unterzeichneten zu «scheinen oder wenigsten« seinen der- maligen AnfenthaltSort anzuzeigeu. Die Behörden werden ersucht, die« dem Dittu» ans Betreten zu eröffne» und Bescheinigung hierüber einzusenden.

Den 23. Febr. 1880.

St.V. L»t»richter.

Deckinger. _

Oeffeutliche

Bekanntmachung.

Ueber da« Vermögen der Wittwe Louise Kirchherr. Spinnereibe ptzerin von Calw, ist der Konklr« er­öffnet. Die Eröffnung ist am 27. Februar 1880, Vormittag« 11 Uhr erfolgt und Herr tmmatr. Notar H affner in Calw zum Konk»r«ver> »alter ernannt.

Konkur»forderunge» find bi» zui 20. März 1880 bei dem Grrich an-umelden.

Zur Befchlußsassung über die Wahl einer anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerau«- schuffes und eintretenden Fall« über die in §. 120 der Konkursordnung bezeich neten Gegenstände werden die Bethetlig- ten auf

Mittwoch, den 17. März 1880, Vormittag« 9 Uhr,

und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf

Freitag, den 9 April 1880, Nachmittag» 3 Uhr. in das Gerichtrzimmer oberer Rath­hautsaal vorgeladen.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wirb aufgegeben. nicht« an die Gemeinschuldnerin zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie au« der Sache abgesonderte Be-I friedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bi« zum 17. März 1880 Anzeige zu machen.

Königliches Amtsgericht zu Calw.

Zur Beglaubigung diese» Auszug« : Gerichtsschreiber Wandel.

Revier Simmersfeld.

Stamm- und Brenn­holz-Verkauf.

Am Montag, de» 8 . März d. I., ^werden in der Sonne in Simmersfeld an« denStaat« waldungenKlein- Hnmmelberg >md Kienhärdle verk«,st: vormittag« 10 Uhr,

2 N«. buchen, Scheit« und Prügel, 35 R«. Nadelholzandruch, S Rm.

dto. Re,»prügel und ungebun­

dene» Reisig.

Vormittag« 11 Uhr,

2 Buchen mit 1.5 Fstm. und 3148 St. Nadelholz-Lang- und Säg­holz mit 2008 Fstm. (durchaus Rothforcheu.)

Dachtel.

Langholz-Verkauf.

Am Don- nerstag, de» 4. März 1880, werden in dem Gemeindewald 46 St. roth und weiß-

tanuene« Langholz, welche« sich größtentheil« z« Sägholz eignet, mit 43 Fest«., und 25 bi« 44 em. Durchmesser, und 120 Stück Derb-

ftangen von 1018 Met, Länge,

im öffentlichen Aufstreich verkauft. Zu­sammenkunft

Vormittags 9 Uhr

i« Ort.

Liebhaber sind freundlich ringelnde«. Den 24. Februar 1880. Schultheißenamt.

Eisenhardt.

C a t w.

Die Bewerber um die erledigte Stelle eine«

Nachtwächters und Viceuachtwächters

werden aufgefordert, sich binnen 8 Tagen

bei der Unterzeichneten Stelle zu melde»! Calw, den 1. März 1880. Stadtschultheißenamt. Schuld».

Stammheim.

Lang-, Klotz- Sr Wremihotz-Verkaus

au« den Gemeindewaldung«« Rille, vrentenwald und Lurch; und zwar :

1 ) am Donnerstag, dm 4. März d. I..

von Bormittag« 9 Uhr an,

100 Rm. tanuene Scheiter und Prügel.

40 Rm. duchene Scheiter und Prügel,

500 Et. duchene Welle«.

2) a» Freitag, dm 5. März, von Vormittag« 10 Uhr an,

6 St. Langholz mit 7.61 Fest».,

67 St. gesund« tannrnr und sorchene Klötze mit 63,1A Fest«.,

4 Et. Anbruch-Kldtz« mit 2,99 Fest«..

1 Klotz, der sich z« einer Krippe eignet, mit 0,99 Fest«, und

5 St. buchene Klötze «U 3.82 Fkstm.

Zusammmkunst bei beiden Verkäufen am Eingang in dm Nillewald. Bei ungünstig« Witterung finden die Verkäufe ans de« Rathhau« statt, und ist i» diesem Falle d« Waldschütz beauftragt, dm Kauf«ltebh«bern da» Holz vor d« Verhandlung vorzuzeigm.

Dm 28. Febrnar 1880. ««meindnath.

Vorstand:

Schultheiß Kämpf.