1880 .

ändiichen d Tagen Nachimt- M,r, in erlanaeir kommiisiott , ein Be­im Jahr Dezember daß die ^ni zuer-

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Sckme!zls u und wird eitag Nach- Lhr begraben, pagnie (Ster- a Mitglied er r andern Com- nschluß eiuge-

Comwando eorgri.

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Schmelzle lacht achorben icsien Beerdig- g Nachmittag» stattftnden. rden zu zahl- Leichenbegüng-

littagS präciS

Z80.

DaS E»kw«r MoiS«»- Uatt erscheint Dienstag, Donnerstag u. Kams- tag. AbonnementS- preis halbjährlich 1 -lL 80 durch die Post bezogen im Bezirk 2 30 L, sonst in ganz Württembg. 2-tt 70 L.

»Hendls».

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Nro. 10

Samstag, den 24. Januar L88«

53. Jahrgang.

Für die Monate Februar und März nehmen alle Postämter Westeltungen auf das

Calwcr Wochenblatt" an.

A ntlicves.

Seine Königliche Majestät haben vermöge Höchster Entschließung vom 22. Januar dem Obertbierarzt Stohrcr des LandgestütS in Marbach die nachgesuchle bleibende Versetzung in den Nubcstand gnädigst zu gewähren geruht. _

Politische Nachrichten.

Deutsches Reich

München, 2ii. Jan. Dis Gcmeindebeoollmächtigten hoben in ihrer gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen, die Gemeindeumlage auf 100 Pro-, festzusetzen; der Magistrat hatte bekanntlich dieselbe auf 110 Prozent festgesetzt.

Dres den, 17. Jan. Die zweite sächsische Kammer hat einen Antrag des Aba. vr. Heine auf Abänderung des deutschen Münzwesens mit belrächt licher Majorität abgelehnc.

Berlin, <0. Jan. (Abgeordnetenhaus.) Heute wurde die dritte Lesung der oberschlestschen Ns'.hstondsvorlage vorgenommen. In der unerheblichen Spezialvedatte wird der EiUwurf unter Ablehnung verschiedener Amendements unverändert nach den Beschlüssen der zweiten Lesung genehmigt.

Berlin, 20. Jan. Ein Erlaß des Chefs der Kais. Admiralität vom 20. Dez., der das bisherige Steuerkommando in sein Gegentheil umzusetzen befiehlt, so daß steuerbord (re»ts) fortan backvord (links) bedeutet und umge kehrt, hat Rheder. und Schifferkreise in große Ausregung versetzt. Da die Bemannung der Kanffahrer im Wehrdienst durch die Kriegsmarine geht, ist davon (sagt die Trib.) in der That eine gefahrenschwangere Verwirrung vorherzusehen, so lange lue Handelsflotte nicht denselben Wechsel vornimmt. Hr v. Stoscb Hot ober der nationale»,, Mederei wegen ßleich-sestigen-Vor gehens kem Wort gegönnt. Auch mit England und anderen seefahrltreiveN' den Nationen sind vorher keine Vereinbarungen getroffen, vielleicht nicht einmal ernstlich gesucht worden, obgleich erst im vorigen Jahre noch eine Zweidrittelmehrheit der nautischen Vereine Deutschlands dies für die nothzvendige Bedingung unseres Uedergangs zu dem neuen Kommando erklärt hat. Das Bremer Handelsbl., das die Frage eingehend und scharf erörtert, iheiit wil, daß im Schcoße der Seeoerficherungsgesellschaften bereits erwogen werde, sich zeitweilig ganz aus dem Geschäfte zurückzuziehen, falls die Handels marine etwa ebenso unvorbereitet und übereilt zu dem veränderten Kommando übergehen sollte, wie die Kriegsmarine.

Berlin, 21. Jan. Dem Bundesrath wird in der morgigen Plenar­sitzung ein Gesetzentwurf wegen Ergänzung und Abänderung des Reichsmili­tärgesetzess, sowie ein Erlaß detr. Vorschriften über den Schutz gewerblicher Arbeiter gegen Gefahren für Leben und Gesundheit zugehen. Der Kul lusminister erließ ein strenges Verbot gegen das Erscheinen van Scbülerzeit-

ungen zufolge ver jüngste» Verbreilung eines solchen Blattes von Leipzig aus.

OefterreichUnqarn. ,

Wien, Ist. Jatr. In Bezug auf die Gusinjsfrage sind keine neuen Nachrichten eingctroffen. Bei dem letzten Zusammenstöße -wischen Albanese« pnd Monrcncgrmein. haben die letzteren eine Schlappe erlitten, da die Alba­nesen sehr stark aufgetreten sind. Seither ist ein weiterer Zusammenstoß juckt vora ekowmen. Die Diplomatie scheint entschlossen zu se n, sich in die Angelegenheit nicht weiter zu mischen um> es einfach den Zunächsibelheiligten zu überlassen, sich auseinanderzusetzen. So wie seinerzeit Oesterreich die Okkupation Bosniens und der Heizegowina gegen den Willen der Pforte und der dortigen Bevölkerung vorzunehmen gezwungen war, so wird es auch Montenegro anheimgesteüt Meiden, sich in den Besitz der ihm im Berliner Vertrage überlassenen Distrikte zu setzen, sei er im gütlichen Wege, sei es durch die Gewalt der Waffen.

Wien, 2l. Jan. Die ungarische Delegation nahm das außerordentliche Ersoroerniß für die Okkupationstruppm in Bosnien und Herzegowina pro 1880 unverändert an.

Pest, 19. Jan., Abds. Die Ruhe ist vollständig hergestellt. Der Landeskommandirenve General Edelsheim erklärt in den Blättern, seitens des Militärs sei nur aus den Kutscher Hojnal geschossen worden, welcher eipen Soldaten gelödtet und 3 mit der Peitsche geschlagen habe. ' '

Frankreich

Paris, 20. Jan. Jules Favre ist heute Nachttin Versailler gestorben. Er war geboren 2t. März 1809, Sohn einer Lyoner Kaufmanns und studirre die Rechte in Paris, als die Julireoolution ausbrach, an der er sich de- theiligie. Er trat 1835 in die Pariser AnwaltSkawmer (Larreau) ein. Er betheiligte sich lebhatt an der Revolution von 184 i. Nach dem Staatsstreich verzichtete er einige Jahre auf politische, Thätizkeit, vertheidigte aber 1857 Orsini. Im Jahr -»59 wurde er zum Mitaliede des gesetzgebenden Körpers gewählt. Favre nahm neben Thiers im gesetzgebenden Körper eine gefürchtete Stelle ein, und als er, wie früher gegen den Zug nach Rom. gegen die Ex­pedition nach Mexiko donnerte, war ec der Mann des Volkes und stand im höchsten Glanze des Führers ,der Opposilion. Aber schon damals war er den Parisern zu ruhig und gelassen; er wurde zwar 1869 gegen Rocheforl nachgemählt, ober seine Popularität war im Sinken begriffen. Seine Rolk wäarend der Belagerung von Paris und als Unterhändler mit Bismarck in Ferneres wie in Versailles und Frankfurt ist bekannt. Unter Thiers noch bis 1872 Minister war von da an seine Nolle ausgespielt. Favre war auch seit 1867 einer der 4>> Unsterblichen.»

Feuilleton.

Eine Jngen-fürr-e.

Roman von Ponson du Terrail.

Freie deutsche Bearbeitung von Hermann Roskoschny.

(Fortfetzung.)

IV.

Nachdem Melanie de Valbonne aus ihrem Wagen gestiegen war, pro- memrte sie am Arme ihres Vaters durch die Menschenmenge.

Herrn de Vatbonne obwohl er nun vierundzwanzig Jahre älter war , damals, wo er seinen Bruder verläugnete war doch noch immer der elegante Cavalrer, der er damals gewesen.

Als er seine Tochter ankommen sah, war er auf sie zugeeilt und hatte galant de» Arm geboten. > > -> v

,^Meine theure Mälanie," hatte er gesagt,Du bist beute schöner als je und ich lese m Deinen Augen, daß Du vollkommen glücklich bist."

Bm ich nicht an Deinem Arm. Vater?" antwortete sie.Und dann", fuhr ste fort,ich bin seit einiger Zeit so glücklich, daß es mir fast Furcht erregt."

-Furcht? Weßhalb?" -

-Man sagt, daß ungetrübte» Glück gefährlich ist."

-Warum?"

-Weil es oft der Vorbote einer Katastrophe ist.'i

Du kleine Närrin!"

"m" deines Unglück wäre mir gar nicht unlieb", fuhr MLlanie lachend fort, denn!- sagte der Banquier.Das kleine Unglück ist da."

-Wleso?" sagte Mölanie, die sich einer leichten Zitterns nicht erwehren rosnte.

Wir werden au» unserem Hause vertrieben werden."

Du scherzest. Vater."

Keineswegs. Unser Haus liegt auf den Grundstücken, durch weiche der projectirie neue Boulevard getestet werden wird, der, wenn ich nicht irre, Boulevard Malesherbes heißen soll."

Wie!" ries Mölanie mit kummervollem Ton.Du hast doch nicht Deine Zustimmung gegeben? Du hast Dich doch «übersetzt?"

Es liegt mchl in meiner Macht, es zu hindern , mein Kind. Doch, beruhige Dich. Ich werde Dir in den Champs Elysess ein Palais erbauen, das Deiner würdig ist, meine kleine Fee, und werde Dich dort mit einer Million von Wundern umgeben."

Doch bis dahin? . . ."

,,O I Bis dahin", rrwiederte der Banquier,das heißt durch etwa sechs Monate werden wir in der Rue de la Chaufföe d'Antin eine erste Etage für fünfzehntausend Francs bewohnen Du wirst sehen, daß dies ganz er­träglich sein wird."

Mslauie machte eine geringschätzende Handbewegung.

Ueberdies", fuhr der Banquier fort, sind wir jetzt im April. Ende Mai gehen wir aus Reisen und werden erst Ende September nach Paris zurückkehren."

Henri Valbonette de Valbonne wurde durch einen jungen Mann unter­brochen, der seinen Namen rief.

Mölanie wandte sich um und erkannte Olivier Beauchsne, der seinen Freund Bertrand de Morlux am Arme führte.

Der junge Mann grüßte Fräulein Valbonne, und näher tretend, sagte er:

Gestatten Sie mir, mein werther Banquier, Ihnen und dem Fräulein einen meiner besten Freunde vorzustellen: Betrand de Morlux, einen bretag» nischen Edelmann und Besitzer von hunderttausend Livres Renten."

Mälanie rrwiederte den Gruß Bertrand's, ohne ihm besondere Aufmerk­samkeit zu schenken.

Hm I" dachte Olivier.der Hinweis auf den Adel und den Reichthum meines Freunde» hat bisher keinen großen Eindruck gemacht."

Ohne dadurch eutmuthigt zu sein, fuhr er fort: