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Frau und 2 Kindern ermordet worden. Rur eine Tochter von etwa 13 Jahren und ein Sohn von etwa 6 Jahren find, übrigen» «benfall« «It erheblichen Verletzungen am Kopfe, noch am Leben, allen Andem find die Hirnschalen mittelst eine« Hammers oder einer Axt eingefchlagen worden. Der Anblick, den die Wohnung bietet, ist grauenhaft. Der Mann auf dem Boden, die Frau im Bett in Blutlachen, der Heine Säugling in der Korbwieze »lebender Mutter, kaum mehr als menschliche Gestalt, blutbedeckt, zu erkennen, ein an­deres Kind, ebenfalls ermordet, gänzlich mit Blut bedeckt; kurz, ein unbe» schreibliches Bild des Entsetzen«. Der That verdächtig ist der 43jährige ein­äugige Bruder de« Ermordeten, ein Mühlarzt, der seit einigen Tagen hier! zum Besuch bei seinem Bruder war und flüchtig ist. Gestern Abend hörte eine Heusbewohnerin Streit und nach 10 Uhr heftige klatschende Schläge, sie glaubte, es seien, wa« in den letzten Tagen öfter« vorg-kommen sein soll» Händel in Waibel's Wohnung auSgebrochen und achtete deßhalb nicht weiter darauf. Der Mörder ist in den Kleidern des Ermordeten entflohen. Der Inhalt der Behältnisse de» Waibel liegt in den beiden Zimmern der Waibel-. schen Wohnung zerstreut, so daß ein Raubmord vorzuliegeu scheint. Am Auf­kommen der beiden noch lebenden Kinder wird gezweifelt. Nachschr.: Der Mörder wurde soeben (12Vi Uhr) in hiesiger Stadt verhaftet.

Stuttgart. 31. Dez. Der seit de«^22. d. Mts. vermißte Stadtge- richl«no!ar Kurz ist gestern in der Nähe von Untertürkheim an eine« Weiden- stamme erhängt aufgefunden worden. Es besteht kein Zweifel darüber, daß der Unglückliche von einer Geistesstörung befallen war.

Ludwigsburg, 27. Dez. In einer Wohnung in der Kronenstraße explodirte, derL. Ztg." zufolge, aus bis jetzt unbekanntem Grunde gestern Abend zwischen 7 und 8 Uhr eine Erdöllampe, die brennend aus einem Tisch des Schlafzimmers stand; in einem Bett schliefen schon zwei kleine Kinder, während ein anderes Belt, dicht am Tisch stehend, zur Aufnahme eines größeren Kinde« bereit war. Die Frau, die glücklicherweise den Knall hörte, fand bereits den Tisch und das noch leerstehende Bett in Hellen Flammen stehend, war aber noch im Stande, mit Hilfe einiger schnell herbeigeeilter Personen den Brand zu löschen. Das Bett. in welchem die Kinder lagen, war ebenfalls schon von den Flammen erreicht.

Berlin. 28. Dez. Durch kaiserl. Kabinetsordre vom 18. d. M. wird das freisprechende Erkenntniß des Kriegsgerichts gegen den Kapitän zur See Graf Monts bestätigt; das in der Angelegenheit des Großen Kurfürsten «ingeleitete kriegsgerichtliche Verfahren ist damit abgeschlossen.

Bern, 22. Dez. Die schweizerischen Behörden gehen fortwährend mit aller Strenge gegen die ungarischen Weiflfälscher vor. Neuerdings find wieder im hiesigen Bahnhofe 9 Fässer rother Ungarwein, etwa 6<,00 Liter, mit Beschlag belegt worden, alle mit Fuchsin verfälscht, 7 Fässer, von Max Neugebauer in Promontor herrührend. noch überdies mit einem blaue» Farbstoff versetzt, der einen starken schmutzigen Satz abgibt. Die zwei Fässer, deren Inhalt nur mit Fuchsin gemischt ist stammen von Joseph Engels-Sohn in Fünfkirchen. Auch einige Ladungen Ungarwei», die ein Weinhändler in Thun direkt in Ungarn angekauft hatte, erwiesen sich als verfälscht, sowohl mit Fuchsin als mit einem blauen Farbstoff.

Lon don, 24. Dez. Die amerikanische Regierung batte seiner Zeit das

Feuilleton.

Eine Jngen-fürr-e.

Roman von Ponson du Terrail.

Freie deutsche Bearbeitung von Hermann Roskoschny.

(Fortfehung.)

Mit raschen Schritten verließ er das Cafs, bestieg sein Cabriolet und fuhr nach dem Faubourg Saint-Honors.

Antonia, eine sehr geschätzte Sängerin an der großen Oper, bewohnte dort en kleines Hau» in der Nähe der Kirche des hl. Philipp von Roule. Dieses Haus hatte ihr Herr Dalbonnette de Valbonn« geschenkt,, der vor ganz Paris ihr gegenüber die Rolle der Vorsehung spielte. Er besaß einen Schlüssel zur Tbüre des Gartens, der sich bei dem Hause befand; doch hatte er von demselben noch nie Gebrauch gemacht uud war auch noch nie unan­gemeldet zu Antonia gekommen.

Heute aber, geplagt von der Eifersucht, hielt er sein Cabriolet an der Ecke der Rue de la Pepiniöre an, stieg ab, übergab die Zügel seinem Bedienten und näherte sich dann dem Hause Antonia's in seinen Mantel gehüllt und im Schatten der Mauern vorwärts schleichend, als wäre er im Begriff, eine schlechte That zu vollbringen.

Der Garten vor Antonia's Haus hatte einen Eingang in der Rue de Bern.; es war derjenige, zu dem der Banquier einen Schlüssel besaß.

Das Herz des Herrn de Valbonne klopfte so heftig wie das einer Zwanzigjährigen, als er den Schlüssel in da« Schlüsselloch steckte und dann in den Garten trat.

Nichts regte sich im Garten. An der Faqade des Hause« bemerkte der Banquier einen Lichtschimmer, der aus einem kleinen Gemach im Erdgeschoß kam, das den NamenWinter-Salon" führte. Die Vorhänge vor den Fenstern waren halb geschlossen.

Als der Banquier auf dieses Licht zuschritt, vernahm er da« Helle Lachen Antonia's; und diesem Lachen antwortete eine Männerstimme!

Der Banquier blieb stehen und blickte in den Salon.

In einen weiten Cachemir-Peignoir gehüllt, saß Antonia an einer reich besetzten Tafel; neben ihr ein junger Mann, dessen Gesicht der Banquier nicht sehen konnte, weil er dem Fenster den Rücken zukehrte.

Sie sind also sicher, sagte der junge Mann, .daß Ihr Banquier heute nicht kommt?"

O, vollkommen sicher . . ."

.Um so besser! . . . Uud um so schlimmer!"

.Wie meinen Sie da« ?"

von den Engländern bei einer Nordpolfahrt aufgegebene und später von Amerikanern aufgefundene Kriegsschiff Resolute vollständig Herstellen lassen und daun nach England zurückgesandt. Ala diese« Schiff vor Kurzem als dienst- untauglich zum Abbruch bestimmt wurde, ordnete die Königin an, daß ein Lheil de« Holzes dazu verwandt werden solle, um für den Präsidenten der Vereinigten Staaten eine vollständige Schreibzimmerausstattung anzufertigen.

Dundee, 29. Dez. Ein fürchterlicher Sturm zerstörte einen Theil der Brücke über den Tay, während gestern 7>/i Uhr Abend« der Personen- zug von Edinburgh nach Dundee darüberfuhr. Der Zug ist in den Fluß hinabgestürzt. Man fürchtet, daß sämmtliche Passagiere, über 2^0 an der Zahl, ertrunken sind. (Dandee, Stadt in Schottland, an der breiten Mündung de» Tay, nnö. von Edinburgh.)

Co rfu, 28. Dez. Zwei englische Lord«, welche sich auf die Corfu gegenüber liegende Küste von Epirus übersetzen ließen, um zu jagen, wurden von türkiicheu Räubern überfallen und gefangen genommen. Ein Grieche au« Corfu, welcher die Lords auf der Jagdpartie begleitete, erhielt von den Räubern einen Aalagan- hteb in das Genick; für die gefangenen Engländer wurde ein Lösegeld von 400V Pfund Sterling (80,000 -^t) verlangt. (Erinnert an die Bffaire von 1870, wo im April eine griechische Räuberbande bei Maralhon eine Gesell- schaft von Engländern gesangennahm, nach Euböa schleppte und niedermachte.)

«Handel und Verkehr.

Eßlingen, 31. Dez. Nach einem solchen Stillstand der Geschäfte, wie er seit Jahren auf unserer einheimischen Industrie und ganz besonders auf der Eisenindustrie lastet, ist jedes Symptom einer Besserung von allge­meinem Interesse. Einen Anfang der Neubelebung der Geschäfte sind wir in der Lage von der Eßlinger Maschinenfabrik zu berichten. Trotz seines bewährten Rufs, seiner weitverbreiteten Geschäftsverbindungen und seiner guten größere Bestellungen bewerkstelligenden Einführung in Rußland, hatte auch dieses Etablissement unter der Krisis der letzten Jahre schwer zu leiden. Allmälig mußte die Zahl der Arbeiter von 1600 auf 1000 Mann-vermindert, es mußten weitere 500 Mann beurlaubt und zuletzt konnten nur mehr 400 Mann kaum noch 7 Stunden täglich beschäftigt «erden. Eine große Anzahl von Arbeitern mit zahlreichen Familien gerieth in Noch. Mit dem Jahres­wechsel scheint aber eine Wendung einzutreten. Von der K. Eisenbahnver­waltung ist nach einer neuestens ergangenen Entschließung des K. Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten die Lieferung von 15^, Güterwagen an die Eßlinger Maschinenfabrik übertrage« worden. Außerdem sind aus der Schweiz, aus Italien und Rußland Bestellungen auf im Ganzen viernndzwanzig Loko­motiven, acht Kessel, eine Anzahl von Personenwagen und verjchredene Eisen- konstruktiones eingelaufen. Die Freude unter den zu der Arbeit herbeieilenden Arbeitern ist groß. Wir begrüßen diese Thatsache als ein Zeichen, daß die schwerste Krisis überwunden ist und dauernde Beschäftigung für die Arbeiter wiederkehrt.

AuS dem Obcramt Gerabronn, 24. Dez. Die Holzverkäufe in den fürstlichen Wald­ungen nahmen dieser Tage in dem Schlag .Hochholz- und ..Lenzeiche- ihren Anfang. Die Befürchtung, daß wegen des strengen Winters die Preise bedeutend steigen würden, bewahr­heitete sich nicht. Es wurde Hartholz s 9-10 «4, Pr. Rm. und guie buchene Wellen s 1618 ^ pr. 100 Stück abgegeben.

Um so Vesser für Ste, va ich Überzeugt tun, daß seme Gegenwart

Ihnen keine Unterhaltung bietet, meine theure Antynia, Und um so schlimmer für mich . . . denn ..."

Er stockte.

Ah!" rief die Sängerin.Ich möchte doch wissen, was für ein Nerz für Sie darin liegen kann, sich in der Gesellschaft eines wüthenven Eifer­süchtigen zu befinden."

Wer weiß es?"

Herr de Valbonne ist noch jung."

Ich glaube: Fünfundvierz-g Jahre."

.Und er ist tapfer! Er weiß eben so gut mit Degen wie mit der Pistole umzugehen."

Sie wissen", erwiderte der junge Mann.daß ich in der Garde ge­dient habe und däH ich Vicomte von F. heiße. Nichts wäre mir erwünschter, als eines Tages dem Herrn de Vaibonire mit dem Degen in der Hand gegenüber zu stehen.

Kaum hatte er diese Worte gesprochen, so theilte sich die Portiöre und der Banquier. leichenblaß vor Zorn, trat in den Winter-Salon.

Mein Herr", sagte er zu dem jungen Mann,ich bin in der Lage,' Ihren Wunsch erfüllen zu können."

Er zog einen Handschuh aus und schleuderte ihn dem Vicomte in's Gesicht.

Der junge Mann erblaßte, hob den Handschuh auf und warf dem Banquier einen Wuthblick zu.

Morgen also, mein Herr?" stieß er mit vor Wuth erstickter Stimme hervor.

Ich überlasse Ihnen die Bestimmung der Stunde uud dis Wahl der Waffen.

Bei der Porte Maillot, um 7 Uhr Morgens."

Ich werde mit meinen Zeugen zur Stelle sein."

Ich wähle den Degen," fügte der Vicomte noch hinzu.Und es geht doch auf Tod und Leben, nicht wahr?"

Oh, gewiß ... auf Wiedersehen mein Herr!"

Ohne Antonia eines Blickes zu würdigen, schlug der Banquier wieder die Portieren zurück, grüßte seinen Gegner und entfernte sich auf demselben Wege, auf dem er gekommen war.

(Fortsetzung folgt.) _

Eine junge Dame in Saalfeld schrieb dem alten Moltke', sie sei stolz, denselben Geburtstag wie er zu haben, und gratulirte ihm. Der alte Herr dankte eigenhändig, schickte ihr sein Bild und fügte galant hinzu, er'gratulrre ihr, daß sie nicht in demselben Jahre wie er geboren sei.

Ein 14jähriger Berliner Junge, der ein Paar Stiefeln gestohlen hatte, wurde vor Gericht gefragt: Wovon lebst Du? Vom Stehlen! Wo wohnst Du? »Nicht l"

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