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Stadtfck»«lthei-«aamt.

K. Standesamt Calw.

Vom 17. bis 30. November 1879.

Geborene.

17.

Novbr.

Marie Frida, Tochter des Christian Wanner, Strnmpfwebers hier.

17.

Gustav Adolf, Sohn des Josef Rausch- m ier, Jpftrs hier.

21.

Emma Julie, Tochter des Gottlob Pfleiderer, Tuchmachers hier.

22.

Wilhelm Heinrich, Sohn des Sebastian Rothermel. Taglöhners hier.

22.

"

Emilie Louise Bertha, Tochter des Ju­lius Emil Dreiß, Bierbrauereibes. hier.

22.

Anna Maria, Tochter des Johannes Rentschler, Bäckers hier.

23.

Anna Johanna, Tochter des von hier abwesenden Kutschers Johann Rödinger.

23.

'

Carl, Sohn des Peter Maisenbacher Taglöhners hier.

27.

'

Georg Ludwig, Sohn des Carl Fried­rich Schwarzmaier, Bäckers hier.

29. Novbr. Marianne, Tochter des Christoph Sturm,

RothgerberS hier.

Gestorbene.

22. , Emil, Sohn des f- Wilhelm Friedrich

Rühle Steinhauers hier, IV, Jahre alt. 24. » Christiane, Sabine geb. Memminger,

Wittwe des Johann Adam Springer, Tuchmachers hier, 73 Jahre alt.

26. » Lisette Friederike, Tochter des Johann

Jakob Fühler, Zimmermanns hier, 1 Jahr alt. _

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Albert Haußer, Sattler.

Calw, 30. Nov. Am Freitag Abend hielt Hr. Notar Hoffner im Dreiß'schen Saale vor einer äußerst zahlreichen Ber- sammluug den zugesagten zweiten Bortrag über unsere neuen Justiz­gesetze« und zwar speciell Über das neue Konkursverfahren. T-efls ist, wie man aus einer Menge der mitgetheiltrn Bestimmungen der n uen Konkursordnung ersehen konnte, gründlich verschieden von dem oltsn, ziemlich verschleppenden Verfahren. Es ist human in verp edmen Richtungen, z. B. bezüglich der Gegenstände, die nicht gepsi: wt werden können, streng aber, wenn eine Benachtheiligunz der - Mnbiger zu befürchten steht. Im Allgemeinen ist aber die s neue vonkarsordnung so einfach, daß Jedermann im ganzen deutschen RüL° seine Forderung ohne Advokaten vertreten kann. Auch ist es rin p oßcr Borzug des neuen Verfahrens, daß es viel rascher verlauft, als das alte, indem die Termine viel kürzer find, und es z. B. beim zweit a Verkaufe einer Liegenschaft unter allen Umständen sein Be­wenden hat. Eingeleitet wird das Konkursverfahren jetzt nicht mehr vou einer G-Hörde, sondern nur auf Antrag des Schuldners oder eines Gläubigers, und eS ist die Voraussetzung desselben nicht mehr di--z'ichc J,,solvenz des Schuldners, sondern es kann auch gegen vur mammtom zahlungsunsähtge Schuldner» die mehr Vermögen, als Schulden haben, eingeleitet werden. Die Kehrseite der neuen Konkursordnung sind aber die bedeutenden Kosten, die mit dem neue« Verfahren verbunden sind; die Gerichtssporteln, die Belohnung des Konkursverwalters und des Gläubigeran-schusses, der ebenfalls tu.ornrt wird, werden darum für den Schuldner vielfach eine Ver- an assung sein, selbst unter Opfern einen Vergleich einzugehen, der rv o Lage der Verhältnisse für beide Theile ein befriedigender sein kann. Als eine- noch wenig bekannte, aber tief in das Lebe« ein- sendende neu? Bestimmung sei hier nur noch diejenige erwähnt, wornach ein Vorzug des Beibringens der Frau nicht mehr existirt, au genommen sie hätte vor dem Konkurse ein Aussonderungsrecht er-norden. In Ehen, welche nach dem 1. Okt. 1879 geschlossen werden, kann deßhalb eine vorsichtige Frau nichts Bessere- thun, als sich ihr Beibringen von dem Manne versichern zu lassen.

Der anziehende, m't ersichtlichem Fleiß und mit großer Sach- kenvtniß ausgearbeitete Vortrag des Hrn. Redners gab reichliche Veranlassung zu hören, wie viel Gutes und Besseres uns die neue Gesetzgebung gebracht hat. l aber auch in manchen Dingen ein recht lebhaftes Verlangen nach dem alten Recht entstehen. »Eines aber, so schloß der Hr. Redner, steht, auch wenn die neuen Gesetze sich vielfach verbesserungsbedürftig zeigen werden, für jeden wahren Vaterlandsfreuud fest: ei»he-tlichr Gestaltung, einheitliche Handhabung des Rechts durch alle deutschen Gauen ist eine hohe, unschätzbare Errungenschaft, es ist die Verwirklichung des Traume- unserer Väter, das Ziel unseres eigenen StrebenS, ein werterer Kitt für die deutsche Einigkeit. Wir Deutsche sind ein ernstes, vorwärts strebende« Volk; habe» wir noch nicht Alles erreicht, was und wie wir es «ollen.

in der Liede zum Vaterlande wird und muß uns noch Manche-

gelingen.'

In den von Hrn. Oberreallehrer Ramsperger dem Hrn. Redner ausgesprochenen aufrichtigen Dank für die reiche Belehrung stimmte die Versammlung einmüthlg ein. indem sie ihm ein lebhafte» Hoch brachte.

Stuttgart, 27. Nov. In der heutigen GemetnderathS- fitzuug kam der Antrag der Polizei- und Gewerbeabtheiluug, betreffs eines Ortsstatuts über Nachweis des Bedürfnisses bei Ertheilung der Erlaubniß zum Betriebe der Gast- und Schankwirthschaft zur Ab­stimmung. Nach einem längeren Vortrage des Hrn. Oberbürger­meisters Dr. v. Hack, wurde ohne weitere Debatte einstimmig die Eriaffnnz eines Ortsstatuts beschlossen, wonach die Erlaubniß zum Betriebe der Gast und Schankwirthschaft von dem Nachweise des vorhandenen Bedürfnisse? abhängig ist. Die Polizeiabtheilung wird in Zukunft nur die Vorprüfung vornehmen, während über die eigent­liche Ertheilung der Erlaubniß zum Betriebe der Gast- und Schank­wirthschaft vom Plenum des GerminderathS in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen werden wird.

Stuttgart, 28. Nov. Nach dem Beispiele de« Wiener Mannergesangvereins hat nun auch der mit demselben in den freund­schaftlichsten Beziehungen stehende Liederkranz in Stuttgart beschlossen, jene ausübenden Mitglieder, welche durch 25 Jahre nnansgesetzt dem Liederkcanz angehören, durch einen goldenen Ring auSzuzeichnen.

Murrhardt, 25. Nov. Ein m weiten Kreisen wohlbekannter Mann ist heute nach einem vielbewegten und arbeitsvollen Leben gestorben Schlossermeister Ferdinand Nägele, seit lange StiftungS- Pfleger und Gemeinderath hier, vierjähriges Mitglied der württem- belgischen Abgeordnetenkammer und einstiger Vertreter der Bezirke Backnang, Weinsberg und Ochringen im deutschen Parlament zu Frankfurt a. M. Jnstinus Kerner hatte ihn damals auf der Redner­bühne mit den Worten empfohlen:

Nicht Doktors» nicht gelehrte Geister,

Wir wählen einen Schlossermeister,

Der schlägt mit Hämmern klein und groß

Bald möglich Deutschlands Kelten lo<."

Er war ein Mann mit reichen Gaben ausgrstattct, wie wenige es sind, ein klarer Denker, dessen Geistesprodukte in Wort und Schrift durch schlagendes und treff.ndes Urtheil sich stils auszeichneten, ein Bolksmann, dem in gesunden und kranken Tagen das Wohl seiner Mitbürger im engeren und weiteren Kreise stets am Herzen lag und der auch für dasselbe in rastlosem Streben, oft mit Aufwendung der letzten Kräfte, uner­müdlich thätig war.

Brackenheim, 27. Nov. Eine am 25. Okt. von dem Pächter der Jagd in Haberschlacht, Hrn. B. von hier, im dortigen Gemeindewald abgehaltene Jagd hat ein unglückliche« Ende ge­nommen. Ueber den Hergang dabei ist nach de« Berichte eine»